Eine Frage der Zeit
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Alex Capus, 1961 in der Normandie geboren, lebt in Olten, Schweiz. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Reportagen. Für sein literarisches Schaffen wurde er u. a. mit dem Solothurner Kunstpreis 2020 ausgezeichnet.
Beiträge
Skurrile Geschichte über einen mir gänzlich unbekannten Kriegsschauplatz des 1. Weltkriegs an einem See im entfernten Afrika. Sehr unterhaltsame Charaktere, gut recherchiert und fantastisch geschrieben! Ein historischer Roman der äusserst angenehm zu lesen ist.
Diese Geschichte ist wirklich grotesk und wenn sie nicht in Wirklichkeit so passierte wäre, ich hätte sie als konstruiert und unglaubwürdig beschrieben. Aber was in den Köpfen der Kriegsminister vor sich geht, kann man als kleiner Pazifist nicht immer verstehen. So war man zu Beginn des Ersten Weltkriegs tatsächlich der Auffassung, dass ein 700 km langer See in Zentralafrika, der das deutsche Ostafrika (heute Tansania) von der belgischen Kolonie (heute Kongo) trennte, von wesentlicher strategischer Bedeutung sein sollte. Denn je mehr man die gegenerischen Truppen in Afrika beschäftigt, desto weniger können Sie in Europa anrichten. Also ließ man ein ansehnliches Dampfschiff im Emsland außereinandernehmen und über Meer- und Schienenweg nach Kigoma bringen, damit in 1,5jähriger Nietarbeit drei deutsche Schiffsbauer das Schiff wieder auf dem See zusammensetzen. Aber die Deutschen sind ja nicht alleine blöd gewesen, die Englänger hielten bei dem Irrsinn mit und schickten die größte, prahlende Flachpfeife in der Admiralität mit zwei hölzernen Ausflugsbooten incl. Kanonen über den Atlantik nach Süfafrika, von woher mit mehreren Hundertschaften über den Schienen- und Dschungelweg durch halb Afrika an der belgischen Seeseite landete. Das Ende ist dann nicht so funkensprühend wie bei "The African Queen", dem Buch von CS Forester, der diese vorliegende Geschichte als Inspirationen für seinen Welterfolg nahm, denn tatsächlich endete die Geschichte um eine Seeschlacht in Zentralafrika halt sang- und klanglos. Mir hat gefallen, dass Alex Capus die Geschichte für sich selbst sprechen lässt, um die Sinnlosigkeit des Kriegs und das Unrecht des Kolonialismus aufzuzeigen. Auffällig ist für mich, wie wortgewandt Capus Szenen beschreiben kann, wie gut er beobachtet und vor allem wie akribisch er recherchiert hat, um Details zu dieser unrühmlichen Geschichte auszugraben. Gehadert habe ich etwas damit, dass der Roman die Lust nach weiteren Informationen weckt, die ich dann aber nur über das Internet erhielt. Zudem nimmt sich Capus die Freiheit, bei der eigentlichen Schlacht die Wahrheit etwas abzuändern. Aber es ist nunmal kein Sachbuch mit Quellennachweis, sondern eine Fiktion auf der Grundlage von wahren Begebenheiten und daher sei es dem Autor gestattet, dass er z.B. die Figuren charakterlich so zeichnet, wie es keine Quelle der Welt ihm vorgeben könnte. Es bleibt somit ein sehr guter Abenteuerroman, der in nichts ähnlichen Afrika-Romanen wie von T.C. Boyle oder Joseph Conrad nachsteht.
Diese Geschichte ist wirklich grotesk und wenn sie nicht in Wirklichkeit so passierte wäre, ich hätte sie als konstruiert und unglaubwürdig beschrieben. Aber was in den Köpfen der Kriegsminister vor sich geht, kann man als kleiner Pazifist nicht immer verstehen. So war man zu Beginn des Ersten Weltkriegs tatsächlich der Auffassung, dass ein 700 km langer See in Zentralafrika, der das deutsche Ostafrika (heute Tansania) von der belgischen Kolonie (heute Kongo) trennte, von wesentlicher strategischer Bedeutung sein sollte. Denn je mehr man die gegenerischen Truppen in Afrika beschäftigt, desto weniger können Sie in Europa anrichten. Also ließ man ein ansehnliches Dampfschiff im Emsland außereinandernehmen und über Meer- und Schienenweg nach Kigoma bringen, damit in 1,5jähriger Nietarbeit drei deutsche Schiffsbauer das Schiff wieder auf dem See zusammensetzen. Aber die Deutschen sind ja nicht alleine blöd gewesen, die Englänger hielten bei dem Irrsinn mit und schickten die größte, prahlende Flachpfeife in der Admiralität mit zwei hölzernen Ausflugsbooten incl. Kanonen über den Atlantik nach Süfafrika, von woher mit mehreren Hundertschaften über den Schienen- und Dschungelweg durch halb Afrika an der belgischen Seeseite landete. Das Ende ist dann nicht so funkensprühend wie bei "The African Queen", dem Buch von CS Forester, der diese vorliegende Geschichte als Inspirationen für seinen Welterfolg nahm, denn tatsächlich endete die Geschichte um eine Seeschlacht in Zentralafrika halt sang- und klanglos. Mir hat gefallen, dass Alex Capus die Geschichte für sich selbst sprechen lässt, um die Sinnlosigkeit des Kriegs und das Unrecht des Kolonialismus aufzuzeigen. Auffällig ist für mich, wie wortgewandt Capus Szenen beschreiben kann, wie gut er beobachtet und vor allem wie akribisch er recherchiert hat, um Details zu dieser unrühmlichen Geschichte auszugraben. Gehadert habe ich etwas damit, dass der Roman die Lust nach weiteren Informationen weckt, die ich dann aber nur über das Internet erhielt. Zudem nimmt sich Capus die Freiheit, bei der eigentlichen Schlacht die Wahrheit etwas abzuändern. Aber es ist nunmal kein Sachbuch mit Quellennachweis, sondern eine Fiktion auf der Grundlage von wahren Begebenheiten und daher sei es dem Autor gestattet, dass er z.B. die Figuren charakterlich so zeichnet, wie es keine Quelle der Welt ihm vorgeben könnte. Es bleibt somit ein sehr guter Abenteuerroman, der in nichts ähnlichen Afrika-Romanen wie von T.C. Boyle oder Joseph Conrad nachsteht.
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Autorenbeschreibung
Alex Capus, 1961 in der Normandie geboren, lebt in Olten, Schweiz. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Reportagen. Für sein literarisches Schaffen wurde er u. a. mit dem Solothurner Kunstpreis 2020 ausgezeichnet.
Beiträge
Skurrile Geschichte über einen mir gänzlich unbekannten Kriegsschauplatz des 1. Weltkriegs an einem See im entfernten Afrika. Sehr unterhaltsame Charaktere, gut recherchiert und fantastisch geschrieben! Ein historischer Roman der äusserst angenehm zu lesen ist.
Diese Geschichte ist wirklich grotesk und wenn sie nicht in Wirklichkeit so passierte wäre, ich hätte sie als konstruiert und unglaubwürdig beschrieben. Aber was in den Köpfen der Kriegsminister vor sich geht, kann man als kleiner Pazifist nicht immer verstehen. So war man zu Beginn des Ersten Weltkriegs tatsächlich der Auffassung, dass ein 700 km langer See in Zentralafrika, der das deutsche Ostafrika (heute Tansania) von der belgischen Kolonie (heute Kongo) trennte, von wesentlicher strategischer Bedeutung sein sollte. Denn je mehr man die gegenerischen Truppen in Afrika beschäftigt, desto weniger können Sie in Europa anrichten. Also ließ man ein ansehnliches Dampfschiff im Emsland außereinandernehmen und über Meer- und Schienenweg nach Kigoma bringen, damit in 1,5jähriger Nietarbeit drei deutsche Schiffsbauer das Schiff wieder auf dem See zusammensetzen. Aber die Deutschen sind ja nicht alleine blöd gewesen, die Englänger hielten bei dem Irrsinn mit und schickten die größte, prahlende Flachpfeife in der Admiralität mit zwei hölzernen Ausflugsbooten incl. Kanonen über den Atlantik nach Süfafrika, von woher mit mehreren Hundertschaften über den Schienen- und Dschungelweg durch halb Afrika an der belgischen Seeseite landete. Das Ende ist dann nicht so funkensprühend wie bei "The African Queen", dem Buch von CS Forester, der diese vorliegende Geschichte als Inspirationen für seinen Welterfolg nahm, denn tatsächlich endete die Geschichte um eine Seeschlacht in Zentralafrika halt sang- und klanglos. Mir hat gefallen, dass Alex Capus die Geschichte für sich selbst sprechen lässt, um die Sinnlosigkeit des Kriegs und das Unrecht des Kolonialismus aufzuzeigen. Auffällig ist für mich, wie wortgewandt Capus Szenen beschreiben kann, wie gut er beobachtet und vor allem wie akribisch er recherchiert hat, um Details zu dieser unrühmlichen Geschichte auszugraben. Gehadert habe ich etwas damit, dass der Roman die Lust nach weiteren Informationen weckt, die ich dann aber nur über das Internet erhielt. Zudem nimmt sich Capus die Freiheit, bei der eigentlichen Schlacht die Wahrheit etwas abzuändern. Aber es ist nunmal kein Sachbuch mit Quellennachweis, sondern eine Fiktion auf der Grundlage von wahren Begebenheiten und daher sei es dem Autor gestattet, dass er z.B. die Figuren charakterlich so zeichnet, wie es keine Quelle der Welt ihm vorgeben könnte. Es bleibt somit ein sehr guter Abenteuerroman, der in nichts ähnlichen Afrika-Romanen wie von T.C. Boyle oder Joseph Conrad nachsteht.
Diese Geschichte ist wirklich grotesk und wenn sie nicht in Wirklichkeit so passierte wäre, ich hätte sie als konstruiert und unglaubwürdig beschrieben. Aber was in den Köpfen der Kriegsminister vor sich geht, kann man als kleiner Pazifist nicht immer verstehen. So war man zu Beginn des Ersten Weltkriegs tatsächlich der Auffassung, dass ein 700 km langer See in Zentralafrika, der das deutsche Ostafrika (heute Tansania) von der belgischen Kolonie (heute Kongo) trennte, von wesentlicher strategischer Bedeutung sein sollte. Denn je mehr man die gegenerischen Truppen in Afrika beschäftigt, desto weniger können Sie in Europa anrichten. Also ließ man ein ansehnliches Dampfschiff im Emsland außereinandernehmen und über Meer- und Schienenweg nach Kigoma bringen, damit in 1,5jähriger Nietarbeit drei deutsche Schiffsbauer das Schiff wieder auf dem See zusammensetzen. Aber die Deutschen sind ja nicht alleine blöd gewesen, die Englänger hielten bei dem Irrsinn mit und schickten die größte, prahlende Flachpfeife in der Admiralität mit zwei hölzernen Ausflugsbooten incl. Kanonen über den Atlantik nach Süfafrika, von woher mit mehreren Hundertschaften über den Schienen- und Dschungelweg durch halb Afrika an der belgischen Seeseite landete. Das Ende ist dann nicht so funkensprühend wie bei "The African Queen", dem Buch von CS Forester, der diese vorliegende Geschichte als Inspirationen für seinen Welterfolg nahm, denn tatsächlich endete die Geschichte um eine Seeschlacht in Zentralafrika halt sang- und klanglos. Mir hat gefallen, dass Alex Capus die Geschichte für sich selbst sprechen lässt, um die Sinnlosigkeit des Kriegs und das Unrecht des Kolonialismus aufzuzeigen. Auffällig ist für mich, wie wortgewandt Capus Szenen beschreiben kann, wie gut er beobachtet und vor allem wie akribisch er recherchiert hat, um Details zu dieser unrühmlichen Geschichte auszugraben. Gehadert habe ich etwas damit, dass der Roman die Lust nach weiteren Informationen weckt, die ich dann aber nur über das Internet erhielt. Zudem nimmt sich Capus die Freiheit, bei der eigentlichen Schlacht die Wahrheit etwas abzuändern. Aber es ist nunmal kein Sachbuch mit Quellennachweis, sondern eine Fiktion auf der Grundlage von wahren Begebenheiten und daher sei es dem Autor gestattet, dass er z.B. die Figuren charakterlich so zeichnet, wie es keine Quelle der Welt ihm vorgeben könnte. Es bleibt somit ein sehr guter Abenteuerroman, der in nichts ähnlichen Afrika-Romanen wie von T.C. Boyle oder Joseph Conrad nachsteht.