Das Leben ist gut: Roman
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Lockere Erzählung mitten aus dem Leben
Wer die große Handlung erwartet ist hier falsch. Ganz ohne viel Aufregung und Drama berichtet der Protagonist aus seinem ganz normalen Leben. Aber gerade das macht das Buch so lesenswert. Es beschreibt die leisen, alltäglichen Momente, wie sie in jedem Leben vorkommen könnten. Dabei bringt der Autor den Leser auch immer wieder zum Schmunzeln und hinterlässt ein wohlig, warmes Gefühl.

Das Leben ist gut ist ein kleines feines Buch, in dem es eigentlich um nichts geht außer um eine Woche in Max Leben. Das ungewöhnliche dieser Woche ist, dass seine Frau Tina beruflich in Paris weilt und Max so viel Zeit hat, sich über sein und das Leben andere ein wenig Gedanken zu machen. Mich hat das Buch gut unterhalten, gerade am Ende eines turbulenten Arbeitstages tat es gut, dem unaufgeregten Leben von Max zu folgen. Wer Action oder eine spannende oder aufregende Handlung erwartet wird sicher enttäuscht sein, wer sich gerne ein wenig in das Leben anderer Leute entführen lassen mag, ist hier genau richtig.
Max lebt mir seiner Frau Tina und seinen drei Söhnen in einem kleinen Ort in der Schweiz. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich hauptsächlich als Schriftsteller, aber seine Bar "Sevilla" liegt ihm sehr an Herzen, deshalb liebt er es dort seine normalen Tage zu verbringen. Die tägliche Routine gefällt ihm und vor allem seine Gäste bereichern seinen Alltag. Als seine Frau aus beruflichen Gründen für längere Zeit ins Ausland muss, gibt ihm die Bar und da die körperliche Arbeit, seine Gäste und seine Freunde Halt in der ungewohnten Situation. Er erzählt liebevolle Geschichten, die sich in all den Jahren ereignet haben und er spinnt unruhige Gedanken zu neuen interessanten Stories weiter. Immer wieder stellt er sich seine Frau in der fremden Stadt vor. Er weiß, dass sie auch mit anderen Männern zusammen arbeiten wird, die ihm auf keinen Fall das Wasser reichen können und vor allem werden diese Halunken niemals in ihrem Hotelzimmer die Glühbirnen wechseln. Wie hat es mir gefallen: Seit ich den Autor vor einigen Jahren bei einer Lesung kennen lernen durfte, bin ich ein Fan. Er liegt nicht nur an seiner amüsanten Art und Weise zu lesen und zu erzählen, sondern vor allem an seinen wundervollen Geschichten. "Leon und Louise" zähle ich zu meinen Lieblingsbüchern. In seinem aktuellen Buch bleibt er seinem Erzählstil treu. Dieses Mal legt er sehr viel Augenmerk auf das Dorf und seine Einwohner mit all den Eigenheiten, seltsamen Ticks und deren Vergangenheit. Diese Menschen erscheinen schrullig, eigensinnig und manches Schicksal hat mich traurig gemacht. Max dagegen erkennt in seinem Leben das Wichtige. Besonders die Erinnerungen an seine Frau lassen ihn dankbar sein, dass sein Leben so verlaufen ist. Natürlich legt der Autor sein Hauptaugenmerk auf seine Mitmenschen, die Geschichte punktet auch mit lokaler Zeitgeschichte. Ungewöhnliche Decken, versteckte Eichen-Parkett-Böden und ausgestopfte Tiere: Dinge, die sonst recht selten im Mittelpunkt stehen, bekommen hier einen wichtigen Stellenwert. Eine wundervoll locker leichte Geschichte, die vielleicht oder vielleicht auch nicht (laut Herrn Capus) teilweise autobiographisch ist. Manchen Lesern mag das Buch zu wenig Handlung aufweisen, das kann ich nicht von der Hand weisen. Es ist ein kurzer Einblick in ein recht normales Leben, welches eigentlich jeder von uns führt. Aber darin besteht der Reiz des Buches. Keine Dramen, keine Highlights nur das Leben selbst und das Leben ist gut.
Das Buch ist so wie der Titel. Gut, ruhig, unaufgeregt, schön zu lesen und ich finde es sehr entschleunigend, Max Gedanken zu folgen. Alex Capus beschreibt hier in einer sehr schönen Sprache ein gutes Leben mit all den Alltagssorgen und -freuden, was vielen bekannt sein dürfte. Ein Buch muss eben nicht immer voller Spannung, Dramatik und Action sein, um ein gutes Buch bzw. ein schönes Leseerlebnis zu sein. Das war mein erster Capus, aber sicher nicht mein letzter. Ich mag wie er schreibt.
[really, really liked it] 4,5* - Ich mochte Max' Gedanken, seinen Altag und die Tagträume - die kleinen Anekdoten über die Gäste der Bar und andere Stadtbewohner. Ein -für mich- rund um gelungenes Buch! Edit: Ich runde nur deshalb auf, weil einige 4* Bücher in Wirklichkeit 3,5* Bücher sind und da ist es nur fair :)
Alex Capus stand wahrscheinlich eines Abends in seiner Kneipe, schenkte das eine oder andere Getränk aus, lauschte den Geschichten der Stammgäste und fühlte tiefstes Wohlbehagen. Dies könnte ihn dazu gebracht haben, ein Buch über dieses Empfinden zu schreiben. Über die Begegnung zwischen Menschen, über Freundschaft, Zuneigung und die innere Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Das Leben ist gut ist ein langer Liebesbrief an das Zwischenmenschliche und die Geselligkeit. Die vollständige Rezension: https://buecherherbst.wordpress.com/2016/09/01/es-braucht-nicht-viel-um-gluecklich-zu-sein/ Hauptprotagonist Max ist genauso wie Capus Kneipier und darüber hinaus ebenfalls Schriftsteller. Wie Capus hat auch Max mehrere Kinder (wobei die Anzahl an Kindern zwischen Autor und seinem Protagonisten variiert). Während Capus in seinen anderen Romanen eher auf Fiktion oder Historie – und die Korrektheit der integrierten historischen Begebenheiten – zurückgegeriffen hat, liegt bei Das Leben ist gut die Vermutung nahe, dass der Roman starke autobiografische Züge in sich trägt. Die Sevilla Bar in Max‘ Heimatstadt, in der er sich „wohl wie ein Eber im Schweinekoben“ fühlt, ist Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Hier trifft man Menschen aller Couleur, ein Querschnitt der Gesellschaft. [...] Capus betreibt mit seinen Akteuren zugleich Charakterstudie als auch Anthropologie im Mikrokosmos. Vielleicht ist er als Wirt hierzu gar besser geeignet als jeder Psychologe. Schließlich öffnen sich viele Menschen bei einem Bier am Tresen wahrscheinlich eher, als in einer Stresssituation mit gewissen Erwartungshaltungen beim Therapeuten. Doch wann ist das Leben wirklich gut? Hierauf hätten wohl nicht nur Capus und Therapeut verschiedene Antworten, nicht nur Max und Tina, sondern jeder Einzelne beantwortet die Frage für sich völlig unterschiedlich. Mit viel Charme und Witz zeigt Capus, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein, und zugleich, wie absurd vergleichsweise die Entwicklung der Gesellschaft ist – es muss immer mehr sein. Auch ohne große effekthascherische Handlungsstränge erzählt Capus eine kurzweilige Geschichte, die Spaß bereitet in der Schlichtheit.
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Lockere Erzählung mitten aus dem Leben
Wer die große Handlung erwartet ist hier falsch. Ganz ohne viel Aufregung und Drama berichtet der Protagonist aus seinem ganz normalen Leben. Aber gerade das macht das Buch so lesenswert. Es beschreibt die leisen, alltäglichen Momente, wie sie in jedem Leben vorkommen könnten. Dabei bringt der Autor den Leser auch immer wieder zum Schmunzeln und hinterlässt ein wohlig, warmes Gefühl.

Das Leben ist gut ist ein kleines feines Buch, in dem es eigentlich um nichts geht außer um eine Woche in Max Leben. Das ungewöhnliche dieser Woche ist, dass seine Frau Tina beruflich in Paris weilt und Max so viel Zeit hat, sich über sein und das Leben andere ein wenig Gedanken zu machen. Mich hat das Buch gut unterhalten, gerade am Ende eines turbulenten Arbeitstages tat es gut, dem unaufgeregten Leben von Max zu folgen. Wer Action oder eine spannende oder aufregende Handlung erwartet wird sicher enttäuscht sein, wer sich gerne ein wenig in das Leben anderer Leute entführen lassen mag, ist hier genau richtig.
Max lebt mir seiner Frau Tina und seinen drei Söhnen in einem kleinen Ort in der Schweiz. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich hauptsächlich als Schriftsteller, aber seine Bar "Sevilla" liegt ihm sehr an Herzen, deshalb liebt er es dort seine normalen Tage zu verbringen. Die tägliche Routine gefällt ihm und vor allem seine Gäste bereichern seinen Alltag. Als seine Frau aus beruflichen Gründen für längere Zeit ins Ausland muss, gibt ihm die Bar und da die körperliche Arbeit, seine Gäste und seine Freunde Halt in der ungewohnten Situation. Er erzählt liebevolle Geschichten, die sich in all den Jahren ereignet haben und er spinnt unruhige Gedanken zu neuen interessanten Stories weiter. Immer wieder stellt er sich seine Frau in der fremden Stadt vor. Er weiß, dass sie auch mit anderen Männern zusammen arbeiten wird, die ihm auf keinen Fall das Wasser reichen können und vor allem werden diese Halunken niemals in ihrem Hotelzimmer die Glühbirnen wechseln. Wie hat es mir gefallen: Seit ich den Autor vor einigen Jahren bei einer Lesung kennen lernen durfte, bin ich ein Fan. Er liegt nicht nur an seiner amüsanten Art und Weise zu lesen und zu erzählen, sondern vor allem an seinen wundervollen Geschichten. "Leon und Louise" zähle ich zu meinen Lieblingsbüchern. In seinem aktuellen Buch bleibt er seinem Erzählstil treu. Dieses Mal legt er sehr viel Augenmerk auf das Dorf und seine Einwohner mit all den Eigenheiten, seltsamen Ticks und deren Vergangenheit. Diese Menschen erscheinen schrullig, eigensinnig und manches Schicksal hat mich traurig gemacht. Max dagegen erkennt in seinem Leben das Wichtige. Besonders die Erinnerungen an seine Frau lassen ihn dankbar sein, dass sein Leben so verlaufen ist. Natürlich legt der Autor sein Hauptaugenmerk auf seine Mitmenschen, die Geschichte punktet auch mit lokaler Zeitgeschichte. Ungewöhnliche Decken, versteckte Eichen-Parkett-Böden und ausgestopfte Tiere: Dinge, die sonst recht selten im Mittelpunkt stehen, bekommen hier einen wichtigen Stellenwert. Eine wundervoll locker leichte Geschichte, die vielleicht oder vielleicht auch nicht (laut Herrn Capus) teilweise autobiographisch ist. Manchen Lesern mag das Buch zu wenig Handlung aufweisen, das kann ich nicht von der Hand weisen. Es ist ein kurzer Einblick in ein recht normales Leben, welches eigentlich jeder von uns führt. Aber darin besteht der Reiz des Buches. Keine Dramen, keine Highlights nur das Leben selbst und das Leben ist gut.
Das Buch ist so wie der Titel. Gut, ruhig, unaufgeregt, schön zu lesen und ich finde es sehr entschleunigend, Max Gedanken zu folgen. Alex Capus beschreibt hier in einer sehr schönen Sprache ein gutes Leben mit all den Alltagssorgen und -freuden, was vielen bekannt sein dürfte. Ein Buch muss eben nicht immer voller Spannung, Dramatik und Action sein, um ein gutes Buch bzw. ein schönes Leseerlebnis zu sein. Das war mein erster Capus, aber sicher nicht mein letzter. Ich mag wie er schreibt.
[really, really liked it] 4,5* - Ich mochte Max' Gedanken, seinen Altag und die Tagträume - die kleinen Anekdoten über die Gäste der Bar und andere Stadtbewohner. Ein -für mich- rund um gelungenes Buch! Edit: Ich runde nur deshalb auf, weil einige 4* Bücher in Wirklichkeit 3,5* Bücher sind und da ist es nur fair :)
Alex Capus stand wahrscheinlich eines Abends in seiner Kneipe, schenkte das eine oder andere Getränk aus, lauschte den Geschichten der Stammgäste und fühlte tiefstes Wohlbehagen. Dies könnte ihn dazu gebracht haben, ein Buch über dieses Empfinden zu schreiben. Über die Begegnung zwischen Menschen, über Freundschaft, Zuneigung und die innere Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Das Leben ist gut ist ein langer Liebesbrief an das Zwischenmenschliche und die Geselligkeit. Die vollständige Rezension: https://buecherherbst.wordpress.com/2016/09/01/es-braucht-nicht-viel-um-gluecklich-zu-sein/ Hauptprotagonist Max ist genauso wie Capus Kneipier und darüber hinaus ebenfalls Schriftsteller. Wie Capus hat auch Max mehrere Kinder (wobei die Anzahl an Kindern zwischen Autor und seinem Protagonisten variiert). Während Capus in seinen anderen Romanen eher auf Fiktion oder Historie – und die Korrektheit der integrierten historischen Begebenheiten – zurückgegeriffen hat, liegt bei Das Leben ist gut die Vermutung nahe, dass der Roman starke autobiografische Züge in sich trägt. Die Sevilla Bar in Max‘ Heimatstadt, in der er sich „wohl wie ein Eber im Schweinekoben“ fühlt, ist Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Hier trifft man Menschen aller Couleur, ein Querschnitt der Gesellschaft. [...] Capus betreibt mit seinen Akteuren zugleich Charakterstudie als auch Anthropologie im Mikrokosmos. Vielleicht ist er als Wirt hierzu gar besser geeignet als jeder Psychologe. Schließlich öffnen sich viele Menschen bei einem Bier am Tresen wahrscheinlich eher, als in einer Stresssituation mit gewissen Erwartungshaltungen beim Therapeuten. Doch wann ist das Leben wirklich gut? Hierauf hätten wohl nicht nur Capus und Therapeut verschiedene Antworten, nicht nur Max und Tina, sondern jeder Einzelne beantwortet die Frage für sich völlig unterschiedlich. Mit viel Charme und Witz zeigt Capus, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein, und zugleich, wie absurd vergleichsweise die Entwicklung der Gesellschaft ist – es muss immer mehr sein. Auch ohne große effekthascherische Handlungsstränge erzählt Capus eine kurzweilige Geschichte, die Spaß bereitet in der Schlichtheit.