Diese eine Entscheidung
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Karine Tuil, geboren 1972, ist Juristin und Autorin mehrerer gefeierter Bücher, darunter der Roman ›Die Gierigen‹. Zuletzt erschien ihr viel beachteter Roman ›Menschliche Dinge‹, der mit Preisen ausgezeichnet, in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt wurde. Karine Tuil lebt mit ihrer Familie in Paris.
Beiträge
Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten. Das Thema ist aktueller denn je. Wie sehr steht eine Ermittlungsrichterin unter Druck, wie geht man damit um, was ist, wenn die Familie bedroht wird? Trotzdem konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln, war zu nüchtern. Auch die Liebesbeziehung schaffte es nicht einen Funken übergehen zu lassen.
Ein intensives Leseerlebnis, das noch lange nachhallen wird.
Alma Revel ist Ermittlungsrichterin und entscheidet darüber, ob Terrorverdächtige in Haft bleiben oder freigelassen werden. Eine verantwortungsvolle und auch hochgefährliche Arbeit, Drohungen gegen sie und ihre Familie sind an der Tagesordnung. Doch Alma geht in ihrer Arbeit auf, während ihre Ehe mehr und mehr aus den Fugen gerät … Ich wollte dieses Buch während dem Lesen so gerne mögen, ganz gelungen ist es mir am Ende leider nicht. Tuil schreibt hervorragend, das Thema ist brisant und wichtig. Und doch hat mich das Buch tatsächlich nur auf ca. 100 der 352 Seiten wirklich berührt. Zu nüchtern und berichtsmäßig waren davor die durchaus interessanten Einblicke in Almas Arbeit, zu wenig Zugang habe ich zu Emmanuel gefunden, um Almas tiefe Liebe zu ihm nachempfinden zu können. Und zu ärgerlich empfand ich dann, dass sich eine starke Frau und Persönlichkeit wie Alma doch wieder nur aus einer schon lange unglücklichen Beziehung löst, weil sie sich in einen anderen, in meinen Augen ebenfalls toxischen, Mann verliebt. So komme ich bei diesem Buch leider nicht über 3,5 Sterne hinaus, halte die Autorin aber nichtsdestotrotz für eine sehr gute Schriftstellerin und werde bestimmt noch weitere Bücher von ihr lesen.
Der Klappentext hat mich direkt richtig gecatcht, sodass ich dieses Buch unbedingt sofort lesen wollte. Allerdings ist mein Interesse nach Beginn relativ schnell abgeflacht und es ist mir schwer gefallen am Ball zu bleiben. Mir hat zu diesem aufgegriffenen Thema der Tiefgang gefehlt. Der Schreibstil ist recht einfach gestrickt und ich bin gefühlt durch die Seiten gerauscht. Karine Tuil stellt in dieser Geschichte wichtige Fragen, was die Verbindung zwischen Beruf und Privatleben betrifft und in wie weit eine menschliche Entscheidung mit in ein richterliches Urteil einfließen darf. Dies hat mir wirklich gut gefallen. Die Thematik an sich fand ich super spannend, aber die Umsetzung hat mir leider nicht gefallen und die Hauptprotagonistin Alma fand ich leider durchgehend sehr unsympathisch. Für meinen Geschmack hätte man viel mehr aus dieser Story herausholen können, was ich total schade finde. Ich werde aber neue Werke der Autorin im Auge behalten und mich garantiert noch an ein anderes von ihr wagen.

Er legte seine Hand an meine Schläfe, und ich glaube, dass diese harmlose kleine Geste der Anfang von allem war: Mit ihr flutete Zärtlichkeit ins Chaos.
Diese eine Entscheidung Karine Tuil, aus dem Französischen von Maja Ueberle-Pfaff Alma ist 49 Jahre alt und hat drei Kinder, sie ist Ermittlungsrichterin in der Abteilung Terrorismusbekämpfung in Paris. Sie koordiniert ein Team, bestehend aus elf Anti-Terror Richtern und Staatsanwälten. Diese Richter agieren im Verborgenen. Sie führen Ermittlungen durch, sie befragen Verdächtige und deren mutmaßliche Komplizen, sie sprechen mit den Angehörigen der Opfer. Sie erheben keine Anklage, sie befassen sich nicht mit der Schuld. Ihre Aufgabe ist die Beweiserhebung und die Klärung des Sachverhalts, sie entscheidet am Ende darüber, ob ein Verdächtiger freigelassen oder in Haft bleibt. Der 21-jährige Abdeljalil Kacem ist gemeinsam mit seiner jungen Frau Sonia und deren Baby an der Grenze von Syrien in die Türkei festgenommen wurden. Beide haben vor über einem Jahr Frankreich verlassen, ohne ihre Familien vorab zu informieren. Angeblich wollten sie nicht mehr in einem Land der „Ungläubigen" wohnen, ihre Idee war es, in Syrien für eine humanitäre Hilfe zu arbeiten. Dem jungen Paar gefiel es aber nicht in Syrien, ''sie hätten sich das anders vorgestellt'', ''man habe sie auch räumlich voneinander getrennt''. Sie wollten sofort zurück, doch Soldaten hatten ihnen ihre Pässe abgenommen. Rückkehrer aus Syrien werden automatisch verhaftet. Alma und ihren Kollegen obliegt es, herauszufinden, ob Kacem zu einem Krieger oder Schläfer des IS ausgebildet wurde. Auf Kacems Handy befinden sich Videos von Enthauptungen. Vor der Ausreise aus Frankreich wurde er plötzlich extrem religiös und Sonia konvertierte zum Islam. Die Entscheidung, ihn aus der Haft zu entlassen, ihn als ungefährlich einzustufen, könnte bei einer Fehleinschätzung für viele Menschen in Frankreich fatale Folgen haben. Tuil schreibt ihr Buch in zwei Erzählsträngen: - Die Befragung des Inhaftierten Kacem - Das berufliche und persönliche Leben der Richterin Alma Karine Tuil hat hier ein ganz besonderes Buch, mit einem hoch brisanten, zeitgenössischem Thema geschrieben. Gut recherchiert, mit viel Gefühl baut sie in den ersten Seiten den Spannungsbogen auf, der bis zum Ende nicht abbricht. Das Buch liest sich wie ein Krimi und ich interpretiere aus der Danksagung am Ende des Buches heraus, dass einiges hier in der Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Dieses Buch hat den Weg zu mir nur durch einen Zufall gefunden und leider muss ich auch sagen, dass ich an dem Buch, bezüglich des eher unscheinbaren Covers, wahrscheinlich vorbeigelaufen wäre. Ich bin jetzt doppelt froh, dass ich dieses Buch lesen durfte, denn dieses ist ein absoluter #highlight. Lest dieses Buch! 5+/ 5

"Die einzige Berechtigung eines Anwalts ist es, allen zur Seite zu stehen, sogar dem Schlimmsten unter uns." Alma Revel ist Ermittlungsrichterin in der Abteilung Terrorismusbekämpfung in Zeiten nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo und Bataclan. Im Rahmen ihres Jobs muss sie die Entscheidung treffen, ob von prophylaktisch inhaftierten Menschen eine Gefahr ausgeht, oder ob man diese auf freien Fuß setzen kann. So auch im Fall von Abdeljalil, der angibt nach Syrien gegangen zu sein um humanitäre Hilfe zu leisten und nicht um für den IS zu kämpfen und der bei seiner Wiedereinreise nach Frankreich verhaftet wurde. Alma bekommt Drohungen bis hin zum Mord. Als wäre das nicht schon herausfordernd genug, geht sie eine Beziehung mit dem Anwalt von Abdeljalil ein, denn in ihrer Ehe ist sie unglücklich. Bis zu den dramtischen Ereignissen am Ende des Buches, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Die klare Sprache, die Zerrissenheit von Alma, das alles lies mich ganz dicht an die Geschichte heran, ich war ganz tief drin, beteiligt, betroffen und bestürzt! "Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben wählst." "Geh für dich!"
🔥 [Werbung. Rezensionsexemplar.] Rezension zu „Diese eine Entscheidung“ von Karine Tuil, übersetzt von Maja Ueberle-Pfaff, erschienen am 21. September 2022 bei dtv. An dieser Stelle bedanke ich mich beim dtv Verlag für das Rezensionsexemplar. Der Klappentext klang einfach viel zu verlockend, als dass ich das Buch nicht lesen wollte… Leider hadere ich noch immer - Wochen, nachdem ich die Geschichte gelesen habe - mit diesem Roman und weiß nicht recht, wo ich hier anfangen und aufhören soll. Ich hab „Diese eine Entscheidung“ mit extrem gemischten Gefühlen gelesen. Anfangs fand ich die Geschichte um Alma und ihren Job als Richterin sehr interessant, allerdings war es mir (vor allem am Anfang!) auch ein bisschen zu anstrengend, die Protagonistin verlor sich fast schon zu sehr in ihrem Selbstmitleid, sie hat meines Erachtens zu viel rum geheult - glücklicherweise hat die Autorin hier aber dann noch die Kurve bekommen. Alma wurde mir bis zu einem gewissen Punkt dann auch sehr sympathisch, wir Leser*innen bekommen einen wunden Punkt von ihr zu Gesicht. Ein sehr intimer, sehr persönlicher Einblick in die Gedanken und Gefühle der Richterin in einer Anti-Terror-Abteilung. Sehr sehr sehr schwierig empfinde ich den antimuslimischen Rassismus, den ich unterschwellig im Roman für mich feststellen konnte, das ist mein allergrößter Kritikpunkt. Ich befürchte, dass es durch diesen Roman zu mehr Hass, Groll und vor allem Fremdenfeindlichkeit für die muslimische Community kommen könnte. Zudem bleibt bei mir das Gefühl nicht aus, dass sich die Autorin Karine Tuil für einen jüdischen Ehemann der Protagonistin entschieden hat, damit hier quasi alle Religionen auf ihre Kosten kommen. Ich finde dieses gesamte Thema im Roman sehr schwierig zu beurteilen… Für mich stellt sich die Frage, wieso die Autorin nicht einen Franzosen ohne Migrationshintergrund gewählt hat? Es hätte auf mich definitiv weniger fragwürdig gewirkt und hätte es auch (aus meiner Sicht) definitiv authentischer gemacht… Denn mal ganz im Ernst, wie stereotypisch ist es, einen Mann mit Migrationshintergrund für einen Terroranschlag zu wählen? *gähn* wie langweilig… Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass es ein*e Anwält*in oder Richter*in mit Migrationshintergrund gibt und eine Sicht aus dieser Perspektive hätte es meiner Meinung nach noch spannender und vor allem wertvoller gemacht. Schade, dass genau dieser Umstand versäumt wurde, wo doch das Thema immer noch brandaktuell ist. „Diese eine Entscheidung“ von Karine Tuil ist emotional, aber leider auch sehr fragwürdig, deshalb gibt es von mir nur eine bedingte Empfehlung…

»Im Allgemeinen sind Richterinnen und Richter nicht beliebt, die Menschen betrachten uns als Grundpfeiler des staatlichen Strafapparats, sie halten uns für rigide und machtbesessen, für die Erfüllungsgehilfen des Gesetzes - den bewaffneten Arm der Zwangsmacht.« (S.21)
Bewegend und eindringlich erzählt.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Karine Tuil, geboren 1972, ist Juristin und Autorin mehrerer gefeierter Bücher, darunter der Roman ›Die Gierigen‹. Zuletzt erschien ihr viel beachteter Roman ›Menschliche Dinge‹, der mit Preisen ausgezeichnet, in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt wurde. Karine Tuil lebt mit ihrer Familie in Paris.
Beiträge
Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten. Das Thema ist aktueller denn je. Wie sehr steht eine Ermittlungsrichterin unter Druck, wie geht man damit um, was ist, wenn die Familie bedroht wird? Trotzdem konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln, war zu nüchtern. Auch die Liebesbeziehung schaffte es nicht einen Funken übergehen zu lassen.
Ein intensives Leseerlebnis, das noch lange nachhallen wird.
Alma Revel ist Ermittlungsrichterin und entscheidet darüber, ob Terrorverdächtige in Haft bleiben oder freigelassen werden. Eine verantwortungsvolle und auch hochgefährliche Arbeit, Drohungen gegen sie und ihre Familie sind an der Tagesordnung. Doch Alma geht in ihrer Arbeit auf, während ihre Ehe mehr und mehr aus den Fugen gerät … Ich wollte dieses Buch während dem Lesen so gerne mögen, ganz gelungen ist es mir am Ende leider nicht. Tuil schreibt hervorragend, das Thema ist brisant und wichtig. Und doch hat mich das Buch tatsächlich nur auf ca. 100 der 352 Seiten wirklich berührt. Zu nüchtern und berichtsmäßig waren davor die durchaus interessanten Einblicke in Almas Arbeit, zu wenig Zugang habe ich zu Emmanuel gefunden, um Almas tiefe Liebe zu ihm nachempfinden zu können. Und zu ärgerlich empfand ich dann, dass sich eine starke Frau und Persönlichkeit wie Alma doch wieder nur aus einer schon lange unglücklichen Beziehung löst, weil sie sich in einen anderen, in meinen Augen ebenfalls toxischen, Mann verliebt. So komme ich bei diesem Buch leider nicht über 3,5 Sterne hinaus, halte die Autorin aber nichtsdestotrotz für eine sehr gute Schriftstellerin und werde bestimmt noch weitere Bücher von ihr lesen.
Der Klappentext hat mich direkt richtig gecatcht, sodass ich dieses Buch unbedingt sofort lesen wollte. Allerdings ist mein Interesse nach Beginn relativ schnell abgeflacht und es ist mir schwer gefallen am Ball zu bleiben. Mir hat zu diesem aufgegriffenen Thema der Tiefgang gefehlt. Der Schreibstil ist recht einfach gestrickt und ich bin gefühlt durch die Seiten gerauscht. Karine Tuil stellt in dieser Geschichte wichtige Fragen, was die Verbindung zwischen Beruf und Privatleben betrifft und in wie weit eine menschliche Entscheidung mit in ein richterliches Urteil einfließen darf. Dies hat mir wirklich gut gefallen. Die Thematik an sich fand ich super spannend, aber die Umsetzung hat mir leider nicht gefallen und die Hauptprotagonistin Alma fand ich leider durchgehend sehr unsympathisch. Für meinen Geschmack hätte man viel mehr aus dieser Story herausholen können, was ich total schade finde. Ich werde aber neue Werke der Autorin im Auge behalten und mich garantiert noch an ein anderes von ihr wagen.

Er legte seine Hand an meine Schläfe, und ich glaube, dass diese harmlose kleine Geste der Anfang von allem war: Mit ihr flutete Zärtlichkeit ins Chaos.
Diese eine Entscheidung Karine Tuil, aus dem Französischen von Maja Ueberle-Pfaff Alma ist 49 Jahre alt und hat drei Kinder, sie ist Ermittlungsrichterin in der Abteilung Terrorismusbekämpfung in Paris. Sie koordiniert ein Team, bestehend aus elf Anti-Terror Richtern und Staatsanwälten. Diese Richter agieren im Verborgenen. Sie führen Ermittlungen durch, sie befragen Verdächtige und deren mutmaßliche Komplizen, sie sprechen mit den Angehörigen der Opfer. Sie erheben keine Anklage, sie befassen sich nicht mit der Schuld. Ihre Aufgabe ist die Beweiserhebung und die Klärung des Sachverhalts, sie entscheidet am Ende darüber, ob ein Verdächtiger freigelassen oder in Haft bleibt. Der 21-jährige Abdeljalil Kacem ist gemeinsam mit seiner jungen Frau Sonia und deren Baby an der Grenze von Syrien in die Türkei festgenommen wurden. Beide haben vor über einem Jahr Frankreich verlassen, ohne ihre Familien vorab zu informieren. Angeblich wollten sie nicht mehr in einem Land der „Ungläubigen" wohnen, ihre Idee war es, in Syrien für eine humanitäre Hilfe zu arbeiten. Dem jungen Paar gefiel es aber nicht in Syrien, ''sie hätten sich das anders vorgestellt'', ''man habe sie auch räumlich voneinander getrennt''. Sie wollten sofort zurück, doch Soldaten hatten ihnen ihre Pässe abgenommen. Rückkehrer aus Syrien werden automatisch verhaftet. Alma und ihren Kollegen obliegt es, herauszufinden, ob Kacem zu einem Krieger oder Schläfer des IS ausgebildet wurde. Auf Kacems Handy befinden sich Videos von Enthauptungen. Vor der Ausreise aus Frankreich wurde er plötzlich extrem religiös und Sonia konvertierte zum Islam. Die Entscheidung, ihn aus der Haft zu entlassen, ihn als ungefährlich einzustufen, könnte bei einer Fehleinschätzung für viele Menschen in Frankreich fatale Folgen haben. Tuil schreibt ihr Buch in zwei Erzählsträngen: - Die Befragung des Inhaftierten Kacem - Das berufliche und persönliche Leben der Richterin Alma Karine Tuil hat hier ein ganz besonderes Buch, mit einem hoch brisanten, zeitgenössischem Thema geschrieben. Gut recherchiert, mit viel Gefühl baut sie in den ersten Seiten den Spannungsbogen auf, der bis zum Ende nicht abbricht. Das Buch liest sich wie ein Krimi und ich interpretiere aus der Danksagung am Ende des Buches heraus, dass einiges hier in der Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Dieses Buch hat den Weg zu mir nur durch einen Zufall gefunden und leider muss ich auch sagen, dass ich an dem Buch, bezüglich des eher unscheinbaren Covers, wahrscheinlich vorbeigelaufen wäre. Ich bin jetzt doppelt froh, dass ich dieses Buch lesen durfte, denn dieses ist ein absoluter #highlight. Lest dieses Buch! 5+/ 5

"Die einzige Berechtigung eines Anwalts ist es, allen zur Seite zu stehen, sogar dem Schlimmsten unter uns." Alma Revel ist Ermittlungsrichterin in der Abteilung Terrorismusbekämpfung in Zeiten nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo und Bataclan. Im Rahmen ihres Jobs muss sie die Entscheidung treffen, ob von prophylaktisch inhaftierten Menschen eine Gefahr ausgeht, oder ob man diese auf freien Fuß setzen kann. So auch im Fall von Abdeljalil, der angibt nach Syrien gegangen zu sein um humanitäre Hilfe zu leisten und nicht um für den IS zu kämpfen und der bei seiner Wiedereinreise nach Frankreich verhaftet wurde. Alma bekommt Drohungen bis hin zum Mord. Als wäre das nicht schon herausfordernd genug, geht sie eine Beziehung mit dem Anwalt von Abdeljalil ein, denn in ihrer Ehe ist sie unglücklich. Bis zu den dramtischen Ereignissen am Ende des Buches, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Die klare Sprache, die Zerrissenheit von Alma, das alles lies mich ganz dicht an die Geschichte heran, ich war ganz tief drin, beteiligt, betroffen und bestürzt! "Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben wählst." "Geh für dich!"
🔥 [Werbung. Rezensionsexemplar.] Rezension zu „Diese eine Entscheidung“ von Karine Tuil, übersetzt von Maja Ueberle-Pfaff, erschienen am 21. September 2022 bei dtv. An dieser Stelle bedanke ich mich beim dtv Verlag für das Rezensionsexemplar. Der Klappentext klang einfach viel zu verlockend, als dass ich das Buch nicht lesen wollte… Leider hadere ich noch immer - Wochen, nachdem ich die Geschichte gelesen habe - mit diesem Roman und weiß nicht recht, wo ich hier anfangen und aufhören soll. Ich hab „Diese eine Entscheidung“ mit extrem gemischten Gefühlen gelesen. Anfangs fand ich die Geschichte um Alma und ihren Job als Richterin sehr interessant, allerdings war es mir (vor allem am Anfang!) auch ein bisschen zu anstrengend, die Protagonistin verlor sich fast schon zu sehr in ihrem Selbstmitleid, sie hat meines Erachtens zu viel rum geheult - glücklicherweise hat die Autorin hier aber dann noch die Kurve bekommen. Alma wurde mir bis zu einem gewissen Punkt dann auch sehr sympathisch, wir Leser*innen bekommen einen wunden Punkt von ihr zu Gesicht. Ein sehr intimer, sehr persönlicher Einblick in die Gedanken und Gefühle der Richterin in einer Anti-Terror-Abteilung. Sehr sehr sehr schwierig empfinde ich den antimuslimischen Rassismus, den ich unterschwellig im Roman für mich feststellen konnte, das ist mein allergrößter Kritikpunkt. Ich befürchte, dass es durch diesen Roman zu mehr Hass, Groll und vor allem Fremdenfeindlichkeit für die muslimische Community kommen könnte. Zudem bleibt bei mir das Gefühl nicht aus, dass sich die Autorin Karine Tuil für einen jüdischen Ehemann der Protagonistin entschieden hat, damit hier quasi alle Religionen auf ihre Kosten kommen. Ich finde dieses gesamte Thema im Roman sehr schwierig zu beurteilen… Für mich stellt sich die Frage, wieso die Autorin nicht einen Franzosen ohne Migrationshintergrund gewählt hat? Es hätte auf mich definitiv weniger fragwürdig gewirkt und hätte es auch (aus meiner Sicht) definitiv authentischer gemacht… Denn mal ganz im Ernst, wie stereotypisch ist es, einen Mann mit Migrationshintergrund für einen Terroranschlag zu wählen? *gähn* wie langweilig… Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass es ein*e Anwält*in oder Richter*in mit Migrationshintergrund gibt und eine Sicht aus dieser Perspektive hätte es meiner Meinung nach noch spannender und vor allem wertvoller gemacht. Schade, dass genau dieser Umstand versäumt wurde, wo doch das Thema immer noch brandaktuell ist. „Diese eine Entscheidung“ von Karine Tuil ist emotional, aber leider auch sehr fragwürdig, deshalb gibt es von mir nur eine bedingte Empfehlung…

»Im Allgemeinen sind Richterinnen und Richter nicht beliebt, die Menschen betrachten uns als Grundpfeiler des staatlichen Strafapparats, sie halten uns für rigide und machtbesessen, für die Erfüllungsgehilfen des Gesetzes - den bewaffneten Arm der Zwangsmacht.« (S.21)