Die Wand

Die Wand

Taschenbuch
4.185
RobinsonadeTiereKatastropheFrau

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Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
Bildung
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
N/A
Preis
7.80 €

Beiträge

80
Alle
4

Ich schreibe, um nicht den Verstand zu verlieren.“ So beginnt Die Wand :ein stilles, klares und gleichzeitig verstörendes Buch über Einsamkeit, Überleben und das Menschsein. Worum geht’s? Eine Frau verbringt Zeit in einer Jagdhütte. Am nächsten Morgen stößt sie auf eine unsichtbare Wand, die sie plötzlich von der restlichen Welt trennt. Jenseits davon: kein Leben mehr. Nur sie, ein Hund, eine Kuh und eine Katze. Und die Frage: Wie lebt man weiter, wenn man die letzte ist? Ich habe das Buch in einem Buddyread mit zwei anderen Leserinnen gelesen ,und dafür ist das Buch perfekt. Denn Die Wand ist definitiv ein Buch, über das man viel diskutieren kann. Man kann es irgendwo aufschlagen und direkt tief einsteigen ,jede Seite bringt Gedanken, über die man lange sprechen möchte. Mich hat besonders berührt, dass die Protagonistin nicht von der Wand träumt, sondern von dem, was davor war. Auch das Ende fand ich hart und unbefriedigend, aber irgendwie genau richtig. Besonders beeindruckt hat mich, wie genau Haushofer den Alltag beschreibt. In einem Interview sagte sie einmal: „Ich habe alles ausprobiert, was meine Heldin in diesem Buch tut.“ Und das merkt man. Es wirkt alles so greifbar und durchdacht. Und trotzdem habe ich so viele Fragen an sie.... Wäre das Buch heute erschienen, gäbe es bestimmt unzählige Interviews.

4

*Einsam, mit Tieren, der Natur und vielen Gedanken* Ok, vornweg, ich hab erst den Film gesehen und jetzt dieses Buch gelesen. Damals wusste ich nicht, dass es ein Buch dazu gibt und nun nach so langer Zeit, habe ich auf mein löchriges Gedächtnis gehofft. Ganz so löchrig ist es nicht, dennoch war es eine tolle Leseerfahrung. Ich war überrascht, wie wenig in einem Buch passieren kann und ich nichtsdestotrotz wissen will, wie es weiter geht. Eigentlich erleben wir nicht mehr als den Alltag harter Arbeit. Die Protagonistin kämpft täglich ums Überleben, nachdem sie eines Morgens in der Jagdhütte ihrer Cousine aufwacht und eine unsichtbare Wand die Icherzählerin vom Rest der Welt abschirmt. Sie, alleine in der Jagdhütte, mit ihren Tieren und der Natur. Geschrieben wie ein Bericht erfahre ich, wie sie diese Zeit körperlich uns seelisch meistert. Das schönste dabei sind die Gedanken, die ihr kommen. Regte mich selbst zum Nachdenken an und schenkt viel Raum für Interpretationen. Ich konnte ambivalente Gefühle zum Muttersein herauslesen, Gesellschaftskritik, Fragen zur Identität und Umwelt. Ich habe mich gefragt, ob die Wand eine Depression darstellen soll? „Es gab keine Gedanken, keine Erinnerungen, nur das große stille Schneelicht. Ich wußte, daß diese Vorstellung für einen einsamen Menschen gefährlich war, aber ich brachte nicht die Kraft auf, mich dagegen zu wehren.“ (S.148) Ich habe die Wand auch teilweise positiv gedeutet: endlich weg von dem gesellschaftlichen Druck, keine Luxusgüter, keine Gedanken zum Äußeren, keine Normen. Wie verhalte ich mich, wenn von außen keine Einflüsse auf mich einwirken? “Es ist ja keiner da, der mich darauf aufmerksam machen könnte. Niemand sagt mir, wie ich aussehe, und ich selber denke nie darüber nach.“ (S.151) „Aber ich verstehe, warum die anderen immer in der Übermacht waren. Lieben und für ein anderes Wesen sorgen ist ein sehr mühsames Geschäft und viel schwerer, als zu töten und zu zerstören. Ein Kind aufzuziehen dauert zwanzig Jahre, es zu töten zehn Sekunden.“ (S.161) Ganz viele Fragen, die ich mir während dem Lesen gestellt habe. Kein Buch zum nebenher Weglesen, sondern eins, bei dem ich innehalte, nachdenke, versuche die Gedanken der Protagonistin weiter zu denken und zu übertragen. Unglaublich, wenn ich darüber nachdenke, dass Marlen Haushofer dieses Buch 1963 geschrieben hat und ich heute noch all die Gedanken nachvollziehen kann. War eine besondere Leseerfahrung und kann ich allen weiterempfehlen, die gerne beim Lesen nachdenken.

5

Für mich ein Lebenshighlight. Ich war unglaublich beeindruckt. Düster, atmosphärisch, fesselnd, ein einmaliges Leseerlebnis. Eine Frau ist plötzlich durch eine unsichtbare Wand von der Außenwelt abgeschnitten. Sie hat nur noch die Natur und Tiere, mit Menschen kann sie nicht mehr kommunizieren. Ich finde, man kann das Buch auch als eine Metapher auf eine Depression lesen. Eingesperrt sein mit sich selbst, andere Menschen dringen nicht zu einem durch, man kann nicht wirklich erklären, was vor sich geht, entwickelt Strategien, wie man am besten überlebt. Und dann kommt man vielleicht auch mit dem Ende des Buchs besser klar.

5

Immer wieder fantastisch!

Ich kann nicht zählen, wie oft ich diese Geschichte schon gelesen habe. Sie berührt mich jedes mal! Einer meiner absoluten all-time-favorites. Ich kann jedem nur ans Herz legen dieses Buch zu lesen. ❤❤❤

5

"Ich hatte mich so weit von mir entfernt, wie es einem Menschen möglich ist, und ich wußte, daß dieser Zustand nicht anhalten dürfte, wenn ich am Leben bleiben wollte." "...jetzt, da die Menschen nicht mehr sind, zeigen sie erst ihr wahres jämmerliches Gesicht." "Wenn die Zeit aber nur in meinem Kopf existiert und ich der letzte Mensch bin, wird sie mit meinem Tod enden. Der Gedanke stimmt mich heiter. Ich habe es vielleicht in der Hand, die Zeit zu ermorden." Plötzlich eingeschlossen hinter einer unsichtbaren Wand, abgeschnitten von der restlichen (toten?) Welt muss die namenlose Protagonistin lernen zu überleben. Überleben, aber wofür? Gibt es eine Zukunft für sie? Im Laufe der Zeit passt sie sich der Natur an, lernt mit ihr zu leben. Ein sehr tiefgründiges Buch mit vielen Denkanstößen. Trotzdem habe ich mich oft gefragt, warum sie nicht ein einziges Mal versucht hat auszubrechen und versucht hat die Wand zu untergraben, sondern ihr Schicksal hingenommen hat.

5

Inhaltlicher Minimalismus trifft auf hohe Sprachkunst. Entgegen den Konventionen von Apokalypse-Romanen und durch mehrere Möglichkeiten der Lesarten, auch sehr vielschichtig.

5

DEFINITIV EINER MEINER ALL-TIME-FAVORITES

Dieses Buch zählt für mich definitiv zu meinen all-time-favorites. Im Laufe meines Leselebens habe ich es immer wieder zur Hand genommen und erneut verschlungen. Die Geschichte ist einfach und doch tiefgründig. Die Protagonistin, die ohne Namen bleibt, wird durch eine undurchdringliche Wand von der Welt isoliert. Ihr Leben war zuvor alles andere als erfreulich, und sie selbst war kein besonders sympathischer Charakter. Doch nun wird sie abrupt mit Einsamkeit, dem Verlust jeglicher Kommunikation und der Aussichtslosigkeit konfrontiert. Sie steht vor der Herausforderung, sich selbst zu finden, über sich hinauszuwachsen und ihr Leben neu zu gestalten. Obwohl Wind, Regen und Tiere die Wand nach und nach passieren können, bleibt die Frage: Warum versucht die Frau nicht, dieses Gebiet zu verlassen? Aus einer asozialen Frau wird im Verlauf der Handlung eine zufriedene und glückliche Person. Durch Selbstreflexion findet sie zu sich selbst und erkennt ihre Stärken. Das Buch lässt viel Raum für Interpretation. Ist es eine Metapher für Depressionen, in denen Menschen gefangen sind? Oder ist es eine Kritik an unserer konsumorientierten Welt, die uns vor Augen führt, dass die Natur uns alles bietet, was wir brauchen? Jeder Leser kann seine eigenen Schlüsse ziehen. Die Sprache ist einfach, aber dennoch berührend in ihrer Eindringlichkeit. Dieses Buch hat seit Jahren einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Aus einer asozialen Frau wird im Verlauf der Handlung eine zufriedene und glückliche Person. Durch Selbstreflexion findet sie zu sich selbst und erkennt ihre Stärken. Das Buch lässt viel Raum für Interpretation. Ist es eine Metapher für Depressionen, in denen Menschen gefangen sind? Oder ist es eine Kritik an unserer konsumorientierten Welt, die uns vor Augen führt, dass die Natur uns alles bietet, was wir brauchen? Jeder Leser kann seine eigenen Schlüsse ziehen. Die Sprache ist einfach, aber dennoch berührend in ihrer Eindringlichkeit. Dieses Buch hat seit Jahren einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

5

Großartiges, fesselndes Buch über eine Frau, die durch eine mysteriöse Wand von allen Menschen getrennt mit ein paar Tieren in den Bergen ums Überleben kämpft. Vielleicht ist sie die einzige menschliche Überlebende eines Supergaus? Es wird nicht alles aufgelöst in diesem Rätsel, was mich aber gar nicht stört, denn so denke ich noch etwas länger nach über diese Frau und ihre Kraft. Unglaublich guter, fließender Schreibstil, der wahrlich keine Kapitel braucht. Erinnert in gewisser Weise an Robinson Grusoe.

5

Lebensbuch

*Die Wand* Marlen Haushofer Wenn man das Gefühl hat, dass während des Lesens etwas im Inneren passiert, das sich Dinge neu ordnen und neue Gedankenmuster geknüpft werden, dann weiß man, dass ein Buch sicherlich für alle Zeiten im Gedächtnis bleiben wird. In der unfreiwilligen Abkehr von allem, zurückgeworfen auf die existenziellsten Bedürfnisse des Seins erlernt Marlen Haushofers Protagonistin das autarke Leben im Wald. Dabei verschwimmen zusehends die von unserer Gesellschaft so manifestierten Grenzen zwischen dem Mensch und der Natur. Begeistert hat mich die Entschleunigung die dieses Buch mit sich bringt. Die Beschäftigung mit den großen Fragen des Lebens und die Erkenntnis, dass Knosum in all seiner Bandbreite oft nicht mehr ist, als der Versuch die Unsinnigkeit unseres gesellschaftlichen Lebens zu betäuben und eine Identität zu kreieren, die man ohne das Gegenüber gar nicht bräuchte. So ertappte ich mich mehrmals bei dem Gedanken, dass ich die Glasglocke über meinem Leben bisweilen gar nicht so schlecht fände... mit Einschränkungen, denn die, die ich liebe, möchte ich natürlich bei mir wissen. Diese Wahl gibt Haushofer ihrer Protagonistin allerdings nicht und dennoch bleibt diese stark und lebenswillig in ihrer Isolation. Sie lernt anzunehmen was ist, sich nicht gegen das zu sträuben, was sie erlebt und entwickelt so eine Ruhe, die ich in unserer aufs Äußere fixierten Welt als wohltuend und sehr erstrebenswert empfinde. Ein Jahreshighlight und sicherlich auch ein Lebensbuch, das mich nie mehr ganz loslassen wird.

Lebensbuch
3

Eine nette Erzählung, mehr nicht

„Die Wand“ von Marlen Haushofer ist ein eindringlicher Roman über Isolation und das Überleben in der Natur. Die Geschichte einer Frau, die plötzlich von einer unsichtbaren Wand von der restlichen Welt abgeschnitten wird, ist faszinierend und tiefgründig. Zumindest für viele andere - für mich allerdings nicht. Für mich war es einfach nur eine nette Erzählung einer Frau mit viel Durchhaltevermögen. Mehr nicht. Sehr schade, ich hatte hohe Erwartungen.

Eine nette Erzählung, mehr nicht
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Die Goldene Leiter Nr. 84 - Das Waldmädchen von Marlen Haushofer (Das Nixenkind, Der Gute Bruder Ulrich) (ISBN 3714120874 Jugend und Volk Wien)