Die Villa in Weimar

Die Villa in Weimar

Taschenbuch
4.02

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Beschreibung

Sommer 1897: Die weltberühmte Schauspielerin Marie Seebach hat einen Teil ihres großen Vermögens in einer kürzlich gegründeten Stiftung angelegt und damit ein einzigartiges Altersheim für mittellose Bühnenkünstler in Weimar geschaffen. Da erfährt sie von Unregelmäßigkeiten. Misstrauisch verfolgt sie die Vorgänge aus ihrem Urlaubsdomizil Sankt Moritz und bittet Lotte Wernitz, eine junge Krankenschwester, nach Weimar zu fahren und sich inkognito umzusehen.

Doch bevor Lotte erste Briefe an die alte Dame schreiben kann, werden alle Beteiligten in Weimar durch eine traurige Nachricht aufgeschreckt: Marie Seebach ist an einer Lungenentzündung gestorben. Offenbar ist ihre Schwester Wilhelmine die Universalerbin und damit die Frau, an der nunmehr der Fortbestand der Stiftung hängt. Die alten Herrschaften sind in Aufregung, überlegen, was zu tun ist, um ihren Alterssitz auf jeden Fall zu retten – denn Wilhelmine scheint ihnen nicht wohlgesonnen …

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
304
Preis
17.50 €

Autorenbeschreibung

Hinter Michelle Marly verbirgt sich die deutsche Bestsellerautorin Micaela Jary, die in der Welt des Kinos und der Musik aufwuchs. Durch ihren Vater, den Komponisten Michael Jary, entdeckte sie schon früh ihre Liebe zu Frankreich; ihre Mutter, ein ehemaliges Mannequin, prägte ihren Sinn für Mode. Sie lebte lange in Paris und wohnt heute mit Mann und Hund in Berlin und München, sie hat eine erwachsene Tochter und ist sehr glückliche Oma von Zwillingen.

Beiträge

1
Alle
4

Lotte in Weimar Weimar 1897: Marie Seebach war einst eine gefeierte Schauspielerin und verdiente, anders als viele ihrer KollegInnen, sehr gut. Aus sozialem Engagement stiftete sie 700.000 Goldmark, mit denen ein Altenheim für sechs bedürftige ehemalige Bühnenkünstler errichtet wurde. Die Verwaltung der Stiftung hat eine Anwaltskanzlei übernommen, die Leitung des Hauses ein Hausmeisterehepaar. Während Marie zur Sommerkur in St. Moritz weilt, erhält sie mehrere anonyme Briefe mit dem Verdacht, das Stiftungsgeld werde veruntreut. Ihre Schwester Wilhelmine, die sich um das Problem kümmern soll, erreicht leider nichts. Also bittet Marie die Krankenschwester Lotte Wernitz, nach Weimar zu fahren und sich in dem Haus um eine Stelle zu bewerben – mit Erfolg. Zwar wird Lotte nicht als Krankenschwester gebraucht, die Bewohner sind noch zu rüstig, aber als Mädchen für alles. Schon bald bestätigt sich der Verdacht: Auf Hausrechnung bestellte Waren verschwinden „Der Keller birgt anscheinend eine Menge Schätze, die nicht ihrer ursprünglich geplanten Verwendung zugeführt werden.“ (S. 206). Dabei wollte Lotte, die ursprünglich aus der Nähe von Potsdam stammt, eigentlich gar nicht aus der Schweiz weg und hat auch keine Ahnung, wie sie in Weimar Nachforschungen anstellen soll. Doch Marie bleibt hartnäckig, und so findet sich Lotte auf einer anstrengenden 24-stündigen Zugreise nach Weimar wieder, die an ihren Nerven und Kräften zehrt. Im Heim gelingt es ihr rasch, das Vertrauen der Bewohner zu gewinnen, einer illustren Runde einstiger Theater- und Operngrößen, die ihre Marotten und Auftritte nicht verlernt haben. Eine frühere Sopranistin liebt noch immer Rosenbouquets, eine Schauspielerin rezitiert als Gretchen aus dem „Faust“, obwohl sie die Tageszeit vergisst. Ein anderer hat stets das passende Goethe-Zitat parat, während sein Kollege die Rolle als Lüstling nie ganz abgelegt hat. Lotte bewahrt Ruhe und Übersicht – und vergisst dabei nie Maries Auftrag. Unterstützt wird sie vom Anwalt der Stiftung, Bernhard Gaspari. Ihm imponiert, dass sie nicht gefallen will oder sich verstellt – und auch privat findet er sie sehr reizvoll. „Eine junge Frau, die als Lotte in Weimar unterwegs ist, regt jedermanns Fantasie an.“ (S. 71) Doch Lotte ist diesbezüglich ein gebranntes Kind. Michelle Marlys „Die Villa in Weimar“ ist ein gelungener Mix aus historischem Krimi und Romanbiografie. Marie Seebach, die Stiftung und das Altenheim gab / bzw. gibt es wirklich in Weimar, es war das erste seiner Art, während Lotte und ihre Ermittlungen der Fiktion entspringen.

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