Die Phileasson-Saga - Totenmeer

Mit diesem Teil der Phileasson-Saga haben mich Bernhard Hennen und Robert Corvus nun wirklich endgültig überzeugt. Auf einen gewohnt langen, aber auch richtig starken Prolog folgt ein Duell um den Sieg der nächsten Aufgabe, die in einem faszinierenden Setting angesiedelt ist. Das World Building ist hier wirklich ganz stark und ihr wisst ja, wie viel Wert ich darauf lege. Der absolute Höhepunkt ist aber der erzwungene und nur mit Worten ausgefochtene Austausch zwischen Zidaine Barazklah, Praioslob und Tylstyr Hagridson. Ich muss an dieser Stelle aufpassen, nicht zu spoilern. Das ganze ähnelt einem Gerichtsverfahren, in dem Praioslob Zidaines Handlungen ins richtige Licht rückt. Das ist ungemein tiefgründig und regelrecht philosophisch. Großartig! Deshalb muss ich dem Buch, dem ich zunächst vier Sterne gegeben habe, unbedingt im Nachhinein fünf Sterne geben. Richtig, richtig gut!

𝐓𝐨𝐭𝐞𝐧𝐦𝐞𝐞𝐫 #6 der Phileasson- Saga hat mir von allen bisherigen Teilen am zweitbesten gefallen. Am besten fand ich immer noch Teil 1, aber dieses Buch konnte mich fast ebenso begeistern. Bevor wir mit den Ottajaskos ins sogenannte Saragassomeer gelangen, erhalten wir auf den ersten knapp 100 Seiten eine Vorgeschichte über 3 Magiere die viele Jahre zuvor auszogen, um einen magischen Gegenstand zu finden. Und auf 2 dieser Magiere werden unsere Abenteurer im Totenmeer treffen. Dort gilt es einen Dämonen zu besiegen und na klar, es soll mal wieder herausgefunden werden, welche Mannschaft bei diesem Auftrag vorne liegt. In diesem Buch fand ich die Geschichte durchweg spannend erzählt. Es ist ausserdem ein Abenteuer, welches am Ende nur mit einer gemeinsamen Taktik bewältigt werden kann. Herausragend war jedoch der Teil rund um Zidaine und Tjorne. Hier habe ich die Luft angehalten angesichts des wahrscheinlich unvermeidlichen Showdowns. Sehr klasse, tolle Unterhaltung.

Leider für mich bisher das schwächste Buch der Reihe. Die Geschichte bleibt weiter interessant, allerdings war es zeitweise selbst für mich zu detailliert brutal/grausam. Was ggf auch daran lag, dass die erste Hälfte des Buches fast nur um Beorn und seine Mannschaft ging. Was mir jedoch sehr gefallen hat, war die Sicht von Abdul! Sein Blickwinkel zu sehen und zu verstehen ist erfrischend.

Da es sich um den 6. Band einer Reihe handelt, sollten Menschen mit Spoiler-Phobie mein Review meiden. Auch dieser Band bietet wieder alles was ein Abenteuer-Fantasy-Herz begehrt. Maraskan und die Echsenvölker fand ich zwar spannender, aber auch das Sargassomeer hat seine Faszination. Die Handlung um Zidaine, Tjorne und Co. kommt hier zu einem Höhepunkt und war richtig stark. Das gibt nochmal einen halben Punkt dazu und lässt die Bewertung auf vier Sterne steigen. Außerdem ist Abdul mittlerweile zu meinem Liebling geworden und er durfte hier des Öfteren glänzen. Der Sieg gegen den Dämon kam für mich etwas überraschend und überstürzt. Beorns erneuter Triumph wurmt mich, besonders da seine Truppe die letzten Aufgaben vermutlich nicht oder zumindest nicht so glatt ohne Pardonas Hilfe geschafft hätte. Ohne diese mächtige Elfe wäre seine Mannschaft komplett aufgeschmissen. Da die Einmischung Pardonas in den Wettstreit ziemlich sicher gegen die Regeln ist, hoffe ich trotzdem auf einen Sieg Phileassons. Wobei die Saga wohl nicht ohne Grund seinen Namen trägt.

Wie in dieser Reihe zur Gewohnheit geworden, beginnt das Buch mit einem ausführlichen Prolog, der uns die Hauptnebencharaktere - und in »Totenmeer« das Objekt der Begierde, einen geheimnisvollen Kelch - des Bandes näherbringt. In diesem Fall satte 100 Seiten, die einen auf die Hauptstory einstimmen. So manch seit fünf Bänden gärender Konflikt trägt neue Blüten und steigert sich nochmals deutlich. Der Fokus, so kommt es mir am Ende vor, lag erneut auf der Ottajasko von Beorn dem Blender - vielleicht, weil die Gruppe einfach noch mehr Konfliktpotential bietet, als jene von Phileasson? Ansonsten für mich ein Buch der Kategorie »aufschlagen, nach Hause kommen, wohlfühlen« auch wenn ich zugeben muss, dass Spinnen nicht unbedingt meine allergrößte Leidenschaft und meine liebsten Mitbewohner sind und ich so manche Seite mit leichter Verkrampfung gelesen habe. Was ansonsten hängenbleibt, ist der Gestank von salzig fauligem Seetang, ein Buch, das der Phileasson-Reihe erneut würdig ist und von mir wie seine Vorgänger eine klare Leseempfehlung erhält!

Puh,dieser Teil hatte einige echt ekelige Stellen. Aber spannend war es wieder allemal. Und noch lange ist die Reise nicht zu Ende, ich freue mich auf weitere Abenteuer.