Die Ordensburg des Wüstenplaneten
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.
Beiträge
Der sechste und letzte von Frank Herbert selbst fertiggestellte Teil der "Dune" Saga plätschert leider nur so vor sich hin. Angehäuft mit bedeutungsschwangeren Dialogen und fast schon omnipräsenter Spannung stellt sich mir tatsächlich die Frage, ob Herbert die letzten zwei Bücher der Reihe nur um ihrer selbst Willen geschrieben hat. Pseudo philosophische Tiefe, die den Leser zwar neugierig macht, aber am Ende nirgendwo hin zu führen scheint und mich am Ende ratlos zurücklässt.
Frank Herberts "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" ist ein Buch, das sich wie ein wuchtiges Finale anfühlt und gleichzeitig ein unfertiger Auftakt bleibt. Der letzte von Herbert selbst vollendete Roman der Dune-Serie ist eine vielschichtige Meditation über Macht, Wandel und die tiefen Abgründe menschlicher Ambitionen. Für Fans der Serie ist es ein unvermeidlicher Höhepunkt – ein Werk, das einerseits die Essenz von Herberts Universum verdichtet, andererseits aber in seiner Erzählung so eigenwillig bleibt, dass es bis heute polarisiert. Das zentrale Thema ist die Transformation: planetarisch, gesellschaftlich und individuell. Während die Bene Gesserit versuchen, den Planeten Ordensburg in eine neue Heimat für Sandwürmer und das kostbare Spice zu verwandeln, entfaltet sich parallel der Machtkampf mit den brutalen Ehrenwürdigen Müttern, die aus der Zerstreuung zurückkehren, um die Galaxis mit Gewalt zu dominieren. Herbert schiebt dabei klassische Action weitgehend beiseite und konzentriert sich auf eine fein ziselierte Darstellung ideologischer Konflikte, verkörpert durch eine Vielzahl faszinierender Figuren. Im Zentrum steht Darwi Odrade, die Mutter Oberin, eine strategisch brillante, aber zutiefst menschliche Anführerin, die den Zwiespalt zwischen Anpassung und Treue zu alten Idealen verkörpert. Ihre Gedankenwelt – geprägt von philosophischer Tiefe und persönlichem Zweifel – macht sie zu einer der eindrucksvollsten Protagonistinnen der gesamten Serie. Doch Herbert wäre nicht Herbert, wenn er seine Leser mit einfachen Antworten abspeisen würde. Vielmehr fordert er sie heraus, die dichte Textur seiner Welt zu entschlüsseln: Die Bene Gesserit und die Ehrwürdigen Mütter stehen einander gegenüber wie Spiegelbilder von Kontrolle und Chaos, Rationalität und Leidenschaft. Die subtilen Intrigen und die klugen Monologe über Macht, Religion und die Natur der Menschheit sind ein intellektuelles Fest. Gleichzeitig ist Herbert ein Autor, der mit solchen Themen jongliert, ohne sich um den Komfort seiner Leser zu scheren. So gerät der erste Teil des Buches stellenweise zu einer Geduldsprobe, während sich philosophische Dialoge und karge Handlungsstränge zu einem schwer zugänglichen Konstrukt verweben. Erst gegen Ende entfaltet sich die erzählerische Wucht, die die Serie so unvergesslich macht. Der abschließende Cliffhanger ist brillant – und quälend. Herbert öffnet Türen zu einer dritten Trilogie, die durch seinen Tod nie geschrieben wurde. Ein unerfülltes Versprechen, das bis heute schmerzt. Herberts Sprache bleibt kraftvoll und prägnant, doch das Werk trägt auch die Last seiner Zeit. Einige Szenen, wie die Aktivierung der Erinnerungen des Baschar Miles Teg, stoßen auf ethische wie moralische Bedenken. Herberts Darstellung von Geschlechterrollen, so komplex sie auch ist, schwankt zwischen feministischer Stärke und fragwürdigen Stereotypen. Man spürt, wie der Autor über die Natur der Macht grübelt, sich dabei jedoch gelegentlich in seiner eigenen Ideologie verheddert. Dass die Einführung jüdischer Figuren und Themen in diesem futuristischen Kontext ebenso interessant wie kontrovers wirkt, zeigt, wie sehr Herbert bereit war, Grenzen zu verschieben und gleichzeitig mit seinem kulturellen Erbe zu ringen. Am Ende ist "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" ein zutiefst ambitioniertes Werk, das den Leser fordert wie selten ein Science-Fiction-Roman. Es ist ein würdiger Abschluss einer der größten Epen des Genres – und zugleich ein unvollendeter. Herbert schafft es, seine Leser mit brillanten Gedanken und mächtigen Figuren zu fesseln, lässt sie aber auch in der Ungewissheit zurück. Wer bis hierhin durch die Wüsten von Arrakis gereist ist, wird die Reise nicht bereuen, doch man wird sich unweigerlich nach einer Auflösung sehnen, die dieses Universum vielleicht nie finden wird.
Irgendwie vermochte dieser Band nicht, mich wirklich in seinen Bann zu ziehen. Dafür faszinieren mich die Bene Gesserit doch so. Aber irgendwie blieb für mich die Handlung immer sehr oberflächlich und es fehlte mir an der Tiefgründigkeit der anderen Bücher. Vielleicht war es auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch. Weiterlesen werde ich auf jeden Fall, das steht natürlich ausser Frage.
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Autorenbeschreibung
Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.
Beiträge
Der sechste und letzte von Frank Herbert selbst fertiggestellte Teil der "Dune" Saga plätschert leider nur so vor sich hin. Angehäuft mit bedeutungsschwangeren Dialogen und fast schon omnipräsenter Spannung stellt sich mir tatsächlich die Frage, ob Herbert die letzten zwei Bücher der Reihe nur um ihrer selbst Willen geschrieben hat. Pseudo philosophische Tiefe, die den Leser zwar neugierig macht, aber am Ende nirgendwo hin zu führen scheint und mich am Ende ratlos zurücklässt.
Frank Herberts "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" ist ein Buch, das sich wie ein wuchtiges Finale anfühlt und gleichzeitig ein unfertiger Auftakt bleibt. Der letzte von Herbert selbst vollendete Roman der Dune-Serie ist eine vielschichtige Meditation über Macht, Wandel und die tiefen Abgründe menschlicher Ambitionen. Für Fans der Serie ist es ein unvermeidlicher Höhepunkt – ein Werk, das einerseits die Essenz von Herberts Universum verdichtet, andererseits aber in seiner Erzählung so eigenwillig bleibt, dass es bis heute polarisiert. Das zentrale Thema ist die Transformation: planetarisch, gesellschaftlich und individuell. Während die Bene Gesserit versuchen, den Planeten Ordensburg in eine neue Heimat für Sandwürmer und das kostbare Spice zu verwandeln, entfaltet sich parallel der Machtkampf mit den brutalen Ehrenwürdigen Müttern, die aus der Zerstreuung zurückkehren, um die Galaxis mit Gewalt zu dominieren. Herbert schiebt dabei klassische Action weitgehend beiseite und konzentriert sich auf eine fein ziselierte Darstellung ideologischer Konflikte, verkörpert durch eine Vielzahl faszinierender Figuren. Im Zentrum steht Darwi Odrade, die Mutter Oberin, eine strategisch brillante, aber zutiefst menschliche Anführerin, die den Zwiespalt zwischen Anpassung und Treue zu alten Idealen verkörpert. Ihre Gedankenwelt – geprägt von philosophischer Tiefe und persönlichem Zweifel – macht sie zu einer der eindrucksvollsten Protagonistinnen der gesamten Serie. Doch Herbert wäre nicht Herbert, wenn er seine Leser mit einfachen Antworten abspeisen würde. Vielmehr fordert er sie heraus, die dichte Textur seiner Welt zu entschlüsseln: Die Bene Gesserit und die Ehrwürdigen Mütter stehen einander gegenüber wie Spiegelbilder von Kontrolle und Chaos, Rationalität und Leidenschaft. Die subtilen Intrigen und die klugen Monologe über Macht, Religion und die Natur der Menschheit sind ein intellektuelles Fest. Gleichzeitig ist Herbert ein Autor, der mit solchen Themen jongliert, ohne sich um den Komfort seiner Leser zu scheren. So gerät der erste Teil des Buches stellenweise zu einer Geduldsprobe, während sich philosophische Dialoge und karge Handlungsstränge zu einem schwer zugänglichen Konstrukt verweben. Erst gegen Ende entfaltet sich die erzählerische Wucht, die die Serie so unvergesslich macht. Der abschließende Cliffhanger ist brillant – und quälend. Herbert öffnet Türen zu einer dritten Trilogie, die durch seinen Tod nie geschrieben wurde. Ein unerfülltes Versprechen, das bis heute schmerzt. Herberts Sprache bleibt kraftvoll und prägnant, doch das Werk trägt auch die Last seiner Zeit. Einige Szenen, wie die Aktivierung der Erinnerungen des Baschar Miles Teg, stoßen auf ethische wie moralische Bedenken. Herberts Darstellung von Geschlechterrollen, so komplex sie auch ist, schwankt zwischen feministischer Stärke und fragwürdigen Stereotypen. Man spürt, wie der Autor über die Natur der Macht grübelt, sich dabei jedoch gelegentlich in seiner eigenen Ideologie verheddert. Dass die Einführung jüdischer Figuren und Themen in diesem futuristischen Kontext ebenso interessant wie kontrovers wirkt, zeigt, wie sehr Herbert bereit war, Grenzen zu verschieben und gleichzeitig mit seinem kulturellen Erbe zu ringen. Am Ende ist "Die Ordensburg des Wüstenplaneten" ein zutiefst ambitioniertes Werk, das den Leser fordert wie selten ein Science-Fiction-Roman. Es ist ein würdiger Abschluss einer der größten Epen des Genres – und zugleich ein unvollendeter. Herbert schafft es, seine Leser mit brillanten Gedanken und mächtigen Figuren zu fesseln, lässt sie aber auch in der Ungewissheit zurück. Wer bis hierhin durch die Wüsten von Arrakis gereist ist, wird die Reise nicht bereuen, doch man wird sich unweigerlich nach einer Auflösung sehnen, die dieses Universum vielleicht nie finden wird.
Irgendwie vermochte dieser Band nicht, mich wirklich in seinen Bann zu ziehen. Dafür faszinieren mich die Bene Gesserit doch so. Aber irgendwie blieb für mich die Handlung immer sehr oberflächlich und es fehlte mir an der Tiefgründigkeit der anderen Bücher. Vielleicht war es auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch. Weiterlesen werde ich auf jeden Fall, das steht natürlich ausser Frage.