Die Jagd
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein belarussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satireshow und als Fernsehmoderator. Sein Roman ›Die Jagd‹ war ein ›Spiegel‹-Bestseller. Sasha Filipenko ist leidenschaftlicher Fußballfan und wohnte bis 2020 in St. Petersburg. Er musste mit seiner Familie Russland verlassen und lebt in der Schweiz.
Beiträge
Keine Ahnung ...
... was ich da gelesen habe. Ich weiß es wirklich nicht. Es verwirrt mich so sehr, dass ich es einfach nicht gut bewerten kann. Sollte sich eine Ahnung einstellen, aktualisiere ich das hier...
3,5 Sterne Großartig geschrieben und konstruiert, aber der Plot, ich weiß nicht. Darüber schlafen und wirken lassen.
„Wenn wir Quint Beine machen wollen“, erklärte ich Kalo, „dann müssen wir ihn dazu bringen, jede Kleinigkeit in diesem Land zu hassen. Einzelheiten, Details, Feinheiten – ausnahmslos alles muss ihn in Rage bringen. … Alles, was ihm früher gar nicht aufgefallen wäre, was ihn total kaltgelassen hätte, unser ganzer Alltag muss ihm zu Belastung werden. … Ich will, dass er das Gegenteil von Patriotismus entwickelt. Wenn alle diesen flammenden Verehrer der Heimat die hiesige Scheiße damit rechtfertigen, dass es auch im Westen Scheiße gibt – dann muss er genau umgekehrt denken. … Wir müssen seine Gedanken zu einem einzigen Ragout verkochen.“ (S. 174ff) Wolodja Slawin, russischer Oligarch, lebt mit seiner Familie an der Cote d’Azur. Seine Kinder besuchen in Frankreich eine Eliteschule; die meiste Zeit sehen sie ihren Vater nur im Fernsehen. Der Stein, der im Schuh des Oligarchen drückt, ist der Journalist Anton Quint, der in seinen Artikeln über die Machthabe und die Familie von „Onkel Wolodja“ schreibt. Dieser beauftragt dann auch zwei seiner „Azubis“, um Quint das Leben zur Hölle zu machen, damit dieser das Land verlässt und nicht mehr über ihn schreibt. Die beiden, Lew und Kalo, legen los, terrorisieren die Familie mit Gerüchten, Lärm, Schmutzkampagnen gegen Quint, quartieren Alkoholiker in der Wohnung unter ihnen ein, setzen sie einer dauernden Beschallung aus. Psychoterror pur! Quint hält fest an seinem Aufbegehren gegenüber Russland und seinen Klischees. Er wird seiner Sache nur schwer müde. Quint ist störrisch wie ein Esel, lässt sich nicht beirren und einschüchtern, durch all die Geschehnisse. Bis es zum äußersten kommt … Da Sasha Filipenko mittlerweile zu meinen liebsten Autoren gehört, musste ich natürlich auch sein neues Buch #diejagd unbedingt lesen. Leider wieder einmal passend zum täglichen Horror kommt Filipenko’s Roman daher, welcher, wie auch sein letzter, schon vor Jahren (2016) erschienen ist und für den russischen Booker Prize nominiert war. Doch diesmal geht es nicht um den „Chef des Landes“ selbst. Ein brutales Buch, eine sehr clever konstruierte Story (wie in vielen anderen Ländern an der Tagesordnung), ohne Hoffnung, welches mit einem grausamen Bums endet. Auch wenn das Buch ein Pageturner ist und man die Spannung kaum aushält, hat mir Form der Geschichte diesmal nicht zugesagt. Das Buch wurde in einer Art „musikalisches Stück“ verfasst – so würde ich das formulieren. Verschiedene Personen der Geschichte erzählen selbige und zu Beginn fand ich es schwierig zu folgen, wer denn nun gerade „das Mikro“ in der Hand hält. Dennoch habe ich mich rasch eingefügt und bin wieder entzückt von der sprachlichen „Gewalt“, die leisen, zwischen den Zeilen und doch auch offensichtlich daherkommt und uns niederschmettert. Bücher, wie die von @sashafil helfen uns, unsere Grenzen zu überwinden und zu erkennen, wie es anderswo ist. Dies ist definitiv kein Buch für schöne Stunden oder um zu entspannen – es verspannt, denn wieder sind sie am Werk: die alten weißen Männer, an der Macht, und verfolgen, diejenigen, die den Zucker nicht in den richtigen Arsch blasen.
"Die Jagd" von Sasha Filipenko erschien 2016 und dennoch hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch letztes Jahr erst geschrieben wurden ist, weil es so viele und starke Verbindungen zur aktuellen Weltsituation aufzeigt. Der Roman spielt in Russland. Wir als Leser treffen auf unterschiedliche Charaktere. Da gibt es den Journalisten, der vielen Menschen auf die Füße mit seiner Arbeit tritt; den Sohn eines skrupellosen Oligarchen, dem sein eigenes Leben am Ende wichtiger ist als das seines Vaters; ein junger Mann, der Geld besitzen will; Medien, die sich beeinflussen lassen. Als der Journalist einen Oligarchen zu sehr auf die Spur kommt, beschließt dieser ihn fertig machen zu lassen und hier kommt der junge Mann ins Spiel. Die Jagd und damit beginnt die Hetze. In meinen Augen ein Buch, was für mich zu realistischund damit allzu brutal erscheint. Ich hatte am Anfang starke Orwell-vibes. Wie weit können Menschen gehen? Wann verwzeifelt ein Mensch, gibt sich selbst und seine Prinzipien auf? Starkes, politisches, gesellschaftliches Buch mit Gänsehautfaktor. Ich bewundere die Arbeit von Sasha Filipenko und mit "die Jagd", hat er dies noch einmal verstärkt.
Eine emotionale und spannende Handlung, die verkompliziert wurde, damit sie intellektueller wirkt, wobei sie ihren eigentlichen Kern eingebüßt hat.
Eine interessante und aktuelle Geschichte, die durch eine gewagte und unkonventionelle Erzählweise (unnötigerweise) so zergliedert wurde, dass die Handlungsstränge wirr nebeneinander herlaufen und Personen und Geschehen oberflächlich blass bleiben. Man hatte stellenweise das Gefühl der Autor versucht hier krampfhaft, sich mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten zu profilieren.
Leider abgebrochen nach ungefähr der Hälfte. Das wollte irgendwie kein Roman werden, oder? So seltsam zusammengestückte Szenen, deren Erzähler wechseln, aber ein Ich-Erzähler bleibt und man ist mit jedem Kapitel nur verwirrter, wessen Geschichte eigentlich erzählt wird. Was auch immer das Klappentext verspricht, bis zur Hälfte passiert davon nichts. Stattdessen ein älterer Bruder, der dem jüngeren Bruder von seinen First World Problems und Affären erzählt. Danke, nein danke.
Abgebrochen -> aussortiert 20.03.22 Tauschticket
Abgebrochen -> aussortiert 20.03.22 Tauschticket
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Autorenbeschreibung
Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein belarussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satireshow und als Fernsehmoderator. Sein Roman ›Die Jagd‹ war ein ›Spiegel‹-Bestseller. Sasha Filipenko ist leidenschaftlicher Fußballfan und wohnte bis 2020 in St. Petersburg. Er musste mit seiner Familie Russland verlassen und lebt in der Schweiz.
Beiträge
Keine Ahnung ...
... was ich da gelesen habe. Ich weiß es wirklich nicht. Es verwirrt mich so sehr, dass ich es einfach nicht gut bewerten kann. Sollte sich eine Ahnung einstellen, aktualisiere ich das hier...
3,5 Sterne Großartig geschrieben und konstruiert, aber der Plot, ich weiß nicht. Darüber schlafen und wirken lassen.
„Wenn wir Quint Beine machen wollen“, erklärte ich Kalo, „dann müssen wir ihn dazu bringen, jede Kleinigkeit in diesem Land zu hassen. Einzelheiten, Details, Feinheiten – ausnahmslos alles muss ihn in Rage bringen. … Alles, was ihm früher gar nicht aufgefallen wäre, was ihn total kaltgelassen hätte, unser ganzer Alltag muss ihm zu Belastung werden. … Ich will, dass er das Gegenteil von Patriotismus entwickelt. Wenn alle diesen flammenden Verehrer der Heimat die hiesige Scheiße damit rechtfertigen, dass es auch im Westen Scheiße gibt – dann muss er genau umgekehrt denken. … Wir müssen seine Gedanken zu einem einzigen Ragout verkochen.“ (S. 174ff) Wolodja Slawin, russischer Oligarch, lebt mit seiner Familie an der Cote d’Azur. Seine Kinder besuchen in Frankreich eine Eliteschule; die meiste Zeit sehen sie ihren Vater nur im Fernsehen. Der Stein, der im Schuh des Oligarchen drückt, ist der Journalist Anton Quint, der in seinen Artikeln über die Machthabe und die Familie von „Onkel Wolodja“ schreibt. Dieser beauftragt dann auch zwei seiner „Azubis“, um Quint das Leben zur Hölle zu machen, damit dieser das Land verlässt und nicht mehr über ihn schreibt. Die beiden, Lew und Kalo, legen los, terrorisieren die Familie mit Gerüchten, Lärm, Schmutzkampagnen gegen Quint, quartieren Alkoholiker in der Wohnung unter ihnen ein, setzen sie einer dauernden Beschallung aus. Psychoterror pur! Quint hält fest an seinem Aufbegehren gegenüber Russland und seinen Klischees. Er wird seiner Sache nur schwer müde. Quint ist störrisch wie ein Esel, lässt sich nicht beirren und einschüchtern, durch all die Geschehnisse. Bis es zum äußersten kommt … Da Sasha Filipenko mittlerweile zu meinen liebsten Autoren gehört, musste ich natürlich auch sein neues Buch #diejagd unbedingt lesen. Leider wieder einmal passend zum täglichen Horror kommt Filipenko’s Roman daher, welcher, wie auch sein letzter, schon vor Jahren (2016) erschienen ist und für den russischen Booker Prize nominiert war. Doch diesmal geht es nicht um den „Chef des Landes“ selbst. Ein brutales Buch, eine sehr clever konstruierte Story (wie in vielen anderen Ländern an der Tagesordnung), ohne Hoffnung, welches mit einem grausamen Bums endet. Auch wenn das Buch ein Pageturner ist und man die Spannung kaum aushält, hat mir Form der Geschichte diesmal nicht zugesagt. Das Buch wurde in einer Art „musikalisches Stück“ verfasst – so würde ich das formulieren. Verschiedene Personen der Geschichte erzählen selbige und zu Beginn fand ich es schwierig zu folgen, wer denn nun gerade „das Mikro“ in der Hand hält. Dennoch habe ich mich rasch eingefügt und bin wieder entzückt von der sprachlichen „Gewalt“, die leisen, zwischen den Zeilen und doch auch offensichtlich daherkommt und uns niederschmettert. Bücher, wie die von @sashafil helfen uns, unsere Grenzen zu überwinden und zu erkennen, wie es anderswo ist. Dies ist definitiv kein Buch für schöne Stunden oder um zu entspannen – es verspannt, denn wieder sind sie am Werk: die alten weißen Männer, an der Macht, und verfolgen, diejenigen, die den Zucker nicht in den richtigen Arsch blasen.
"Die Jagd" von Sasha Filipenko erschien 2016 und dennoch hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch letztes Jahr erst geschrieben wurden ist, weil es so viele und starke Verbindungen zur aktuellen Weltsituation aufzeigt. Der Roman spielt in Russland. Wir als Leser treffen auf unterschiedliche Charaktere. Da gibt es den Journalisten, der vielen Menschen auf die Füße mit seiner Arbeit tritt; den Sohn eines skrupellosen Oligarchen, dem sein eigenes Leben am Ende wichtiger ist als das seines Vaters; ein junger Mann, der Geld besitzen will; Medien, die sich beeinflussen lassen. Als der Journalist einen Oligarchen zu sehr auf die Spur kommt, beschließt dieser ihn fertig machen zu lassen und hier kommt der junge Mann ins Spiel. Die Jagd und damit beginnt die Hetze. In meinen Augen ein Buch, was für mich zu realistischund damit allzu brutal erscheint. Ich hatte am Anfang starke Orwell-vibes. Wie weit können Menschen gehen? Wann verwzeifelt ein Mensch, gibt sich selbst und seine Prinzipien auf? Starkes, politisches, gesellschaftliches Buch mit Gänsehautfaktor. Ich bewundere die Arbeit von Sasha Filipenko und mit "die Jagd", hat er dies noch einmal verstärkt.
Eine emotionale und spannende Handlung, die verkompliziert wurde, damit sie intellektueller wirkt, wobei sie ihren eigentlichen Kern eingebüßt hat.
Eine interessante und aktuelle Geschichte, die durch eine gewagte und unkonventionelle Erzählweise (unnötigerweise) so zergliedert wurde, dass die Handlungsstränge wirr nebeneinander herlaufen und Personen und Geschehen oberflächlich blass bleiben. Man hatte stellenweise das Gefühl der Autor versucht hier krampfhaft, sich mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten zu profilieren.
Leider abgebrochen nach ungefähr der Hälfte. Das wollte irgendwie kein Roman werden, oder? So seltsam zusammengestückte Szenen, deren Erzähler wechseln, aber ein Ich-Erzähler bleibt und man ist mit jedem Kapitel nur verwirrter, wessen Geschichte eigentlich erzählt wird. Was auch immer das Klappentext verspricht, bis zur Hälfte passiert davon nichts. Stattdessen ein älterer Bruder, der dem jüngeren Bruder von seinen First World Problems und Affären erzählt. Danke, nein danke.
Abgebrochen -> aussortiert 20.03.22 Tauschticket
Abgebrochen -> aussortiert 20.03.22 Tauschticket