Die Harpyie
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Beschreibung
Beiträge
Nicht besonders aber anders.
Hier geht es nicht nur um Rache oder die Tatsache des Fremdgehens, sondern auch wie geht eine Frau und Mutter damit um. Was macht das mit den Gefühlen und Gedanken einer betrogen Frau. Wie geht man als Mutter damit um, damit die Kinder nicht soviel davon mit bekommen. Wie wirkt die Familie nach aussen. Wie bewältigt man den Alltag mit dem Wissen. Die Autorin schildert schonungslos die Gedanken und Gefühle von Lucy. Sie hat beeindruckend bildlich dargestellt, was in Lucy vorgeht. Ich finde es nicht rasant oder spannend geschrieben, trotzdem bleibt man dran. Es ist kurzweilig und auf den Punkt geschrieben, kein grosses drumherum, was die Kürze des Romanes erklärt. Es hat mich unterhalten und mir den Vogel Harpyie näher gebracht, da ich diesen vorher nicht kannte. Ein Nachhall erwarte ich nicht, ich hab das Buch beendet und so war es auch aus meinem Kopf.

Der Roman „Die Harpyie“ stammt aus der Feder von Megan Hunter. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Klappentext: Lucy und Jake Stevenson leben mit ihren beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle: Jemand möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hat. Das Paar beschließt zusammenzubleiben, trifft aber eine Vereinbarung als Ausgleich für den Verrat: Lucy wird sich drei Mal an Jake rächen – und er weiß nicht, wann und auf welche Weise. Während die beiden sich auf ein subtiles Spiel um Verbrechen und Strafe einlassen, beginnen sich Lucys Körper und Geist allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen – eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt … Ich persönlich habe bisher noch kein Werk von der Autorin Megan Hunter gelesen. Jedoch hat mich der Klappentext neugierig gemacht, es klang nach einem Roman mit interessanten Ansätzen und Gedankengängen. Daher habe ich mich ohne irgendwelche Erwartungen an dieses Werk herangewagt. Der Schreibstil von Hunter ist wortgewandt und ausdrucksstark. Mit wirklich bewegenden Worten wird hier eine aufwühlende Geschichte erzählt. Dieser Roman wird aus der Ich- Perspektive der Protagonistin Lucy erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick in die Gedankengänge von Lucy und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen, ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Probleme und was sie belastet. Innerhalb des Buches gibt es kursive Passage. In diesen Szenen oder Gedankengängen bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit von Lucy. Innerhalb ihres Lebens scheint sie einige schwierige Erlebnisse miterlebt zu haben, jedoch gibt es hier nur ein paar Andeutungen, nähere Ausführungen oder detailliertere Informationen sucht man hier leider vergebens. Es wird manches nur angedeutet, ohne dass die Autorin hier näher ins Detail geht. Auch erfährt man in diesen kursiven Passagen, dass sich Lucy schon immer mit dem Fabelwesen der Harpyie und dem Mythos um diese Wesen beschäftigt hat. Lucy scheint sich dieser Kreatur der Mythologie schon immer verbunden gefühlt zu haben und durch den Betrug ihres Ehemannes scheint dies wieder verstärkt wurden zu sein. Auch wird man sofort in die Geschichte hineingeworfen. Ein bedeutungsschwerer Anruf verändert das Lesen von Lucy und ihrem Ehemann Jake komplett. Durch die gewählte Perspektive lernt man Lucy ganz gut kennen. Nach diesem folgenschweren Anruf erlebt sie starke Gefühle, wird quasi von diesen überrollt. Sie leidet und ich fand es interessant, ihre Gedankengänge mitzuverfolgen. Welche Gedanken sie sich macht und was sie in solch einer Situation durch den Kopf geht. Der Betrug nimmt sie sehr mit und sie versucht, mit dieser Situation umzugehen – auch wenn ihr dies immer mal zu Kopf steigt und ihre Handlungen sehr emotionsgeprägt sind. Im Gegensatz dazu ihr Ehemann Jake. Ihn lernt man zwar nicht so gut kennen wie Lucy, aber wie er mit all dem umgeht, hat ihn mir nicht gerade sympathisch gemacht. Er scheint kein Mitgefühl zu haben und hat kein Verständnis für Lucys Reaktionen. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass ihn dies alles eher kalt lässt und er sein Leben gewohnt weiterleben möchte. Auch trifft er sich weiterhin mit besagter Affäre und gibt Lucy doch Gefühl, dass sie seinen Ehebruch eigentlich verursacht hat und dass sie sich, nachdem die Affäre rausgekommen ist, doch nicht so überspitzt und dramatisch zu verhalten hat. Wenn es diesen Anruf nicht gegeben hätte, Jake hätte wahrscheinlich weiterhin seine Affäre gepflegt und wäre zufrieden damit, dass sich die Frau um Haus und Kinder kümmert und ihre eigene Karriere hintenangestellt hat. Es ist wirklich ein Roman mit starken Gefühlen, welche jedoch durch viele Zwischentöne lebt. Man muss hier teilweise zwischen den Zeilen lesen. Leider fehlen mir an manchen Stellen auch ein paar Ausführungen – ich hätte mir mehr Informationen gewünscht. Mir persönlich hat auch mal ein klärendes Gespräch zwischen den Ehepartnern gefehlt. Einen richtigen Dialog zwischen den beiden sucht man hier leider vergebens. Auch die Reaktionen der Kinder werden hier nur kurz angedeutet, sie merken, dass irgendwas bei ihren Eltern nicht stimmt und nehmen die Veränderung zwischen den beiden wahr. Aber leider bleibt es auch hier lediglich bei Andeutungen. So ganz zufrieden hat mich das Ende leider auch nicht zurückgelassen. Es ist ziemlich abrupt, ich hätte so nicht damit gerechnet. Und auch hier wird dem Leser viel Spielraum für Interpretationen gelassen. Ich hätte mir ein paar klare Sätze mehr dazu gewünscht. So ist mir das Ende doch ein wenig zu offen. Aber dies ist Geschmackssache. Insgesamt hat die Autorin Megan Hunter mit ihrem Roman „Die Harpyie“ einen wortgewandten und gefühlsstarken Roman geschrieben. Dieser bietet einen interessanten Einblick in die Gedankengänge von Lucy. Jedoch hätte ich mir in gewissen Situationen oder Ausführungen mehr Details oder Informationen gewünscht und nicht nur Andeutungen. Für diesen Roman möchte ich 4 Sterne vergeben.

Verwirrend
Wer denkt, dass „Die Harpyie“ als schmale kleine Lektüre etwas für mal eben zwischendurch ist, der irrt. Megan Hunter erzählt diese Geschichte in einer schönen Sprache abwechselnd zwischen der Storyline und den Gedanken von Lucy. Für mich waren die beschriebenen und unterschwelligen Gefühle, die sich innerhalb der Situation entwickeln, eine reinste emotionale Reise und teilweise eine Achterbahnfahrt. Das Ende empfand ich jedoch leider nicht als rund, denn es kam viel zu abrupt und ist sehr offen ausgelegt, sodass es schlussendlich ganz viel Raum zum Interpretieren gibt. Auf der einen Seiten passt der Schluss grundsätzlich zum Buch, allerdings hätte ich mir hier eine etwas längere Ausführung gewünscht. Trotzdem fand ich „Die Harpyie“ sehr beeindruckend und das liegt nicht nur an der Sprache von Megan Hunter, denn die Autorin erzählt spannend und düster das Psychogramm einer zutiefst verletzten Frau. Was die Frage aufwirft: „ Wie extrem können unsere dunklen menschlichen Seiten wirklich sein und wozu sind wir tatsächlich in Ausnahmesituationen fähig? Zitat: S. 15 „Ich frage mich, ob man mir glauben würde, wenn ich sage, dass ich nie ein gewalttätiger Mensch gewesen bin.“ Happy reading! Jasmin ♡

Lucy findet heraus, dass ihr Mann Jake eine Affäre hat. Statt ihn zu verlassen, möchte sie den Traum von der Familie nicht aufgeben, will unter allen Umständen vermeiden, dass die gemeinsamen Kinder Wind von der Sache bekommen und die Fassade um jeden Preis aufrecht erhalten. Das Paar trifft eine unkonventionelle Vereinbarung: sie darf ihn drei Mal bestrafen, ihm drei Mal weh tun, weil er sie verletzt hat. Wann und wie das geschieht, entscheidet sie allein. Anders als er möchte sie aber nicht mit anderen ins Bett gehen, ihre Racheideen funktionieren auf anderen Ebenen und verletzen auf perfide Weise seelisch und emotional, aber auch körperlich. Sie erkennt, dass in ihr schon immer eine versteckte, dunkle Seite gelauert hat, die sie bisher vor der Welt versteckt hat. Nach und nach verwandelt sich Lucy in eine Harpiye, die auf einem schmalen Grad zwischen Rache und Vergebung balanciert. Doch irgendwann gerät eine Racheaktion außer Kontrolle und es werden auch andere Menschen in den Strudel aus Bestrafungen hineingezogen... Megan Hunters Roman, aus dem Englischen von Ebba D. Drolshagen, funktioniert ein wenig, wie ein dunkles Märchen gemischt mit einer Portion Desperate Housewives, mit eindrucksvoller und bildreicher Sprache und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Mit jeder Seite zieht es einen tiefer in den Sog, in dem Lucy mehr und mehr zu dem dunklen Wesen wird, dass sie jahrelang zu verstecken versuchte. "Wir lebten in unserer eigenen Version von Elternwelt, einem Ort, an dem nichts geschah. Wir streamten Serien, um uns zu erinnern, wie sich ein Leben anfühlte, in dem etwas passierte, in dem eine einzige Nacht das Leben völlig auf den Kopf stellen konnte. In unserer Welt waren Babys passiert, das war zumindest etwas." S. 115. Fesselnd wie ein Thriller, dabei gesellschaftskritisch und psychologisch tiefgründig hat mich "Die Harpyie" völlig in den Bann gezogen.

Bestes Cover.
📌 "Manche kritisieren, dass Frauen sich völlig in der Mutterschaft verlieren, aber tun wir nicht vieles in der Hoffnung, uns zu verlieren?" Eine Frau wird von ihrem Mann betrogen und rächt sich. Nicht, indem sie ihm ebenfalls fremdgeht, sondern indem sie ihm drei Mal Schaden zufügt, ohne dass er weiss wann und wie dies genau geschehen wird. Die Grundidee der Geschichte fand ich gut, auch den Schreibstil und die kurzen und doch aussagekräftigen Kapitel mochte ich, am Ende hat mir dieses Buch jedoch zu viel Interpretationsspielraum.

Das Zitat „Die Harpyie ist ein nahezu perfektes Buch.“ hat mich aufhorchen lassen … (ja, auch das Cover hat mich überzeugt 😅) Spoiler: Ich sehe das anders!
Eine Harpyie ist eine sehr große, kräftig gebaute Greifvogelart. Eine Harpyie ist auch in der griechischen Mythologie als ein Monster, das halb Vogel, halb Frau ist, bekannt. Harpyien symbolisieren heute Tod, Unterwelt und Angst. Sie sind furchterregende und hässliche Kreaturen, die oft die Toten quälen. Lucy wird von ihrem Ehemann Jake betrogen. Der Betrug lastet schwer auf ihrer Beziehung. Daher kommen sie überein, dass Lucy ihren Ehemann drei mal betrafen darf. Wann und wie, entscheidet sie. Verschiedene Ereignisse führen zu einer dunklen Verwandlung, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen, eine gewisse Finsternis, die schon immer in ihr geschlummert hat: die Harpyie, ein mächtig und stolzes Wesen. Der verwirrende Roman zeigt mit welchen Probleme viele Frauen heutzutage zu kämpfen haben: für die Familie auf die eigene Karriere zu verzichten, die Reduzierung auf Mutter und Hausfrau, die Erwartungshaltung und der Druck der Gesellschaft. Megan Hunters Schreibstil ist stilistisch reich an Metaphern und Vergleichen. Die bildgewaltige, düstere und wutgeladene Darstellung haben mich auf der einen Seite abgestoßen und auf der anderen Seite fasziniert. Die Autorin hat nur wenige Dialoge eingebaut und stattdessen viele Gedankengänge der Protagonistin, um den psychischen Verfall bzw die Entwicklung deutlich zu machen, geschildert. Ich bin hin und hergerissen von dieser intensiven und verwirrenden Geschichte. Ich hätte mir weniger Andeutungen und dafür tiefere Ausführungen gewünscht. Das Ende lässt viel Raum für Interpretationen und hat mich leider sehr verwirrt! Definitiv kein leichter Lesestoff!

Warnung: Immense Sogwirkung! Ich kann aktuell nicht genug bekommen von Romanen wie diesem. Über die Wut der Frauen/Mütter und ihre (teils zum Scheitern verurteilten) Versuche, die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückzugewinnen und das Machtverhältnis in ihren Beziehungen auszugleichen. Wie sich auf den knapp 200 Seiten düsterste Atmosphäre mit alltäglichen Situationen aus dem Leben mit Mann und Kindern abwechseln - genial! Die Absicht der Autorin ist bei mir voll aufgegangen und die Übersetzung durch Ebba Drolshagen transportiert den großartigen, sehr anspruchsvollen Schreibstil 1A. Einen Stern muss ich für das Ende abziehen. Einerseits ist es mir zu uneindeutig, andererseits transportiert es mMn nicht die richtige Message; wirkt nach dem starken Einstieg und Hauptteil definitiv enttäuschend.
Beklemmend, fesselnd, erschreckend. Das Ende hat mir den Atem genommen. Das Cover ist ein Kunstwerk!
Puh was für ein Buch. Die Sätze so treffend und die Geschichte so mitreißend. Konnte es nur schwer weglegen. Nur das Ende konnte mich nicht komplett abholen.
Beschreibung
Beiträge
Nicht besonders aber anders.
Hier geht es nicht nur um Rache oder die Tatsache des Fremdgehens, sondern auch wie geht eine Frau und Mutter damit um. Was macht das mit den Gefühlen und Gedanken einer betrogen Frau. Wie geht man als Mutter damit um, damit die Kinder nicht soviel davon mit bekommen. Wie wirkt die Familie nach aussen. Wie bewältigt man den Alltag mit dem Wissen. Die Autorin schildert schonungslos die Gedanken und Gefühle von Lucy. Sie hat beeindruckend bildlich dargestellt, was in Lucy vorgeht. Ich finde es nicht rasant oder spannend geschrieben, trotzdem bleibt man dran. Es ist kurzweilig und auf den Punkt geschrieben, kein grosses drumherum, was die Kürze des Romanes erklärt. Es hat mich unterhalten und mir den Vogel Harpyie näher gebracht, da ich diesen vorher nicht kannte. Ein Nachhall erwarte ich nicht, ich hab das Buch beendet und so war es auch aus meinem Kopf.

Der Roman „Die Harpyie“ stammt aus der Feder von Megan Hunter. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Klappentext: Lucy und Jake Stevenson leben mit ihren beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle: Jemand möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hat. Das Paar beschließt zusammenzubleiben, trifft aber eine Vereinbarung als Ausgleich für den Verrat: Lucy wird sich drei Mal an Jake rächen – und er weiß nicht, wann und auf welche Weise. Während die beiden sich auf ein subtiles Spiel um Verbrechen und Strafe einlassen, beginnen sich Lucys Körper und Geist allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen – eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt … Ich persönlich habe bisher noch kein Werk von der Autorin Megan Hunter gelesen. Jedoch hat mich der Klappentext neugierig gemacht, es klang nach einem Roman mit interessanten Ansätzen und Gedankengängen. Daher habe ich mich ohne irgendwelche Erwartungen an dieses Werk herangewagt. Der Schreibstil von Hunter ist wortgewandt und ausdrucksstark. Mit wirklich bewegenden Worten wird hier eine aufwühlende Geschichte erzählt. Dieser Roman wird aus der Ich- Perspektive der Protagonistin Lucy erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick in die Gedankengänge von Lucy und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen, ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Probleme und was sie belastet. Innerhalb des Buches gibt es kursive Passage. In diesen Szenen oder Gedankengängen bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit von Lucy. Innerhalb ihres Lebens scheint sie einige schwierige Erlebnisse miterlebt zu haben, jedoch gibt es hier nur ein paar Andeutungen, nähere Ausführungen oder detailliertere Informationen sucht man hier leider vergebens. Es wird manches nur angedeutet, ohne dass die Autorin hier näher ins Detail geht. Auch erfährt man in diesen kursiven Passagen, dass sich Lucy schon immer mit dem Fabelwesen der Harpyie und dem Mythos um diese Wesen beschäftigt hat. Lucy scheint sich dieser Kreatur der Mythologie schon immer verbunden gefühlt zu haben und durch den Betrug ihres Ehemannes scheint dies wieder verstärkt wurden zu sein. Auch wird man sofort in die Geschichte hineingeworfen. Ein bedeutungsschwerer Anruf verändert das Lesen von Lucy und ihrem Ehemann Jake komplett. Durch die gewählte Perspektive lernt man Lucy ganz gut kennen. Nach diesem folgenschweren Anruf erlebt sie starke Gefühle, wird quasi von diesen überrollt. Sie leidet und ich fand es interessant, ihre Gedankengänge mitzuverfolgen. Welche Gedanken sie sich macht und was sie in solch einer Situation durch den Kopf geht. Der Betrug nimmt sie sehr mit und sie versucht, mit dieser Situation umzugehen – auch wenn ihr dies immer mal zu Kopf steigt und ihre Handlungen sehr emotionsgeprägt sind. Im Gegensatz dazu ihr Ehemann Jake. Ihn lernt man zwar nicht so gut kennen wie Lucy, aber wie er mit all dem umgeht, hat ihn mir nicht gerade sympathisch gemacht. Er scheint kein Mitgefühl zu haben und hat kein Verständnis für Lucys Reaktionen. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass ihn dies alles eher kalt lässt und er sein Leben gewohnt weiterleben möchte. Auch trifft er sich weiterhin mit besagter Affäre und gibt Lucy doch Gefühl, dass sie seinen Ehebruch eigentlich verursacht hat und dass sie sich, nachdem die Affäre rausgekommen ist, doch nicht so überspitzt und dramatisch zu verhalten hat. Wenn es diesen Anruf nicht gegeben hätte, Jake hätte wahrscheinlich weiterhin seine Affäre gepflegt und wäre zufrieden damit, dass sich die Frau um Haus und Kinder kümmert und ihre eigene Karriere hintenangestellt hat. Es ist wirklich ein Roman mit starken Gefühlen, welche jedoch durch viele Zwischentöne lebt. Man muss hier teilweise zwischen den Zeilen lesen. Leider fehlen mir an manchen Stellen auch ein paar Ausführungen – ich hätte mir mehr Informationen gewünscht. Mir persönlich hat auch mal ein klärendes Gespräch zwischen den Ehepartnern gefehlt. Einen richtigen Dialog zwischen den beiden sucht man hier leider vergebens. Auch die Reaktionen der Kinder werden hier nur kurz angedeutet, sie merken, dass irgendwas bei ihren Eltern nicht stimmt und nehmen die Veränderung zwischen den beiden wahr. Aber leider bleibt es auch hier lediglich bei Andeutungen. So ganz zufrieden hat mich das Ende leider auch nicht zurückgelassen. Es ist ziemlich abrupt, ich hätte so nicht damit gerechnet. Und auch hier wird dem Leser viel Spielraum für Interpretationen gelassen. Ich hätte mir ein paar klare Sätze mehr dazu gewünscht. So ist mir das Ende doch ein wenig zu offen. Aber dies ist Geschmackssache. Insgesamt hat die Autorin Megan Hunter mit ihrem Roman „Die Harpyie“ einen wortgewandten und gefühlsstarken Roman geschrieben. Dieser bietet einen interessanten Einblick in die Gedankengänge von Lucy. Jedoch hätte ich mir in gewissen Situationen oder Ausführungen mehr Details oder Informationen gewünscht und nicht nur Andeutungen. Für diesen Roman möchte ich 4 Sterne vergeben.

Verwirrend
Wer denkt, dass „Die Harpyie“ als schmale kleine Lektüre etwas für mal eben zwischendurch ist, der irrt. Megan Hunter erzählt diese Geschichte in einer schönen Sprache abwechselnd zwischen der Storyline und den Gedanken von Lucy. Für mich waren die beschriebenen und unterschwelligen Gefühle, die sich innerhalb der Situation entwickeln, eine reinste emotionale Reise und teilweise eine Achterbahnfahrt. Das Ende empfand ich jedoch leider nicht als rund, denn es kam viel zu abrupt und ist sehr offen ausgelegt, sodass es schlussendlich ganz viel Raum zum Interpretieren gibt. Auf der einen Seiten passt der Schluss grundsätzlich zum Buch, allerdings hätte ich mir hier eine etwas längere Ausführung gewünscht. Trotzdem fand ich „Die Harpyie“ sehr beeindruckend und das liegt nicht nur an der Sprache von Megan Hunter, denn die Autorin erzählt spannend und düster das Psychogramm einer zutiefst verletzten Frau. Was die Frage aufwirft: „ Wie extrem können unsere dunklen menschlichen Seiten wirklich sein und wozu sind wir tatsächlich in Ausnahmesituationen fähig? Zitat: S. 15 „Ich frage mich, ob man mir glauben würde, wenn ich sage, dass ich nie ein gewalttätiger Mensch gewesen bin.“ Happy reading! Jasmin ♡

Lucy findet heraus, dass ihr Mann Jake eine Affäre hat. Statt ihn zu verlassen, möchte sie den Traum von der Familie nicht aufgeben, will unter allen Umständen vermeiden, dass die gemeinsamen Kinder Wind von der Sache bekommen und die Fassade um jeden Preis aufrecht erhalten. Das Paar trifft eine unkonventionelle Vereinbarung: sie darf ihn drei Mal bestrafen, ihm drei Mal weh tun, weil er sie verletzt hat. Wann und wie das geschieht, entscheidet sie allein. Anders als er möchte sie aber nicht mit anderen ins Bett gehen, ihre Racheideen funktionieren auf anderen Ebenen und verletzen auf perfide Weise seelisch und emotional, aber auch körperlich. Sie erkennt, dass in ihr schon immer eine versteckte, dunkle Seite gelauert hat, die sie bisher vor der Welt versteckt hat. Nach und nach verwandelt sich Lucy in eine Harpiye, die auf einem schmalen Grad zwischen Rache und Vergebung balanciert. Doch irgendwann gerät eine Racheaktion außer Kontrolle und es werden auch andere Menschen in den Strudel aus Bestrafungen hineingezogen... Megan Hunters Roman, aus dem Englischen von Ebba D. Drolshagen, funktioniert ein wenig, wie ein dunkles Märchen gemischt mit einer Portion Desperate Housewives, mit eindrucksvoller und bildreicher Sprache und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Mit jeder Seite zieht es einen tiefer in den Sog, in dem Lucy mehr und mehr zu dem dunklen Wesen wird, dass sie jahrelang zu verstecken versuchte. "Wir lebten in unserer eigenen Version von Elternwelt, einem Ort, an dem nichts geschah. Wir streamten Serien, um uns zu erinnern, wie sich ein Leben anfühlte, in dem etwas passierte, in dem eine einzige Nacht das Leben völlig auf den Kopf stellen konnte. In unserer Welt waren Babys passiert, das war zumindest etwas." S. 115. Fesselnd wie ein Thriller, dabei gesellschaftskritisch und psychologisch tiefgründig hat mich "Die Harpyie" völlig in den Bann gezogen.

Bestes Cover.
📌 "Manche kritisieren, dass Frauen sich völlig in der Mutterschaft verlieren, aber tun wir nicht vieles in der Hoffnung, uns zu verlieren?" Eine Frau wird von ihrem Mann betrogen und rächt sich. Nicht, indem sie ihm ebenfalls fremdgeht, sondern indem sie ihm drei Mal Schaden zufügt, ohne dass er weiss wann und wie dies genau geschehen wird. Die Grundidee der Geschichte fand ich gut, auch den Schreibstil und die kurzen und doch aussagekräftigen Kapitel mochte ich, am Ende hat mir dieses Buch jedoch zu viel Interpretationsspielraum.

Das Zitat „Die Harpyie ist ein nahezu perfektes Buch.“ hat mich aufhorchen lassen … (ja, auch das Cover hat mich überzeugt 😅) Spoiler: Ich sehe das anders!
Eine Harpyie ist eine sehr große, kräftig gebaute Greifvogelart. Eine Harpyie ist auch in der griechischen Mythologie als ein Monster, das halb Vogel, halb Frau ist, bekannt. Harpyien symbolisieren heute Tod, Unterwelt und Angst. Sie sind furchterregende und hässliche Kreaturen, die oft die Toten quälen. Lucy wird von ihrem Ehemann Jake betrogen. Der Betrug lastet schwer auf ihrer Beziehung. Daher kommen sie überein, dass Lucy ihren Ehemann drei mal betrafen darf. Wann und wie, entscheidet sie. Verschiedene Ereignisse führen zu einer dunklen Verwandlung, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen, eine gewisse Finsternis, die schon immer in ihr geschlummert hat: die Harpyie, ein mächtig und stolzes Wesen. Der verwirrende Roman zeigt mit welchen Probleme viele Frauen heutzutage zu kämpfen haben: für die Familie auf die eigene Karriere zu verzichten, die Reduzierung auf Mutter und Hausfrau, die Erwartungshaltung und der Druck der Gesellschaft. Megan Hunters Schreibstil ist stilistisch reich an Metaphern und Vergleichen. Die bildgewaltige, düstere und wutgeladene Darstellung haben mich auf der einen Seite abgestoßen und auf der anderen Seite fasziniert. Die Autorin hat nur wenige Dialoge eingebaut und stattdessen viele Gedankengänge der Protagonistin, um den psychischen Verfall bzw die Entwicklung deutlich zu machen, geschildert. Ich bin hin und hergerissen von dieser intensiven und verwirrenden Geschichte. Ich hätte mir weniger Andeutungen und dafür tiefere Ausführungen gewünscht. Das Ende lässt viel Raum für Interpretationen und hat mich leider sehr verwirrt! Definitiv kein leichter Lesestoff!

Warnung: Immense Sogwirkung! Ich kann aktuell nicht genug bekommen von Romanen wie diesem. Über die Wut der Frauen/Mütter und ihre (teils zum Scheitern verurteilten) Versuche, die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückzugewinnen und das Machtverhältnis in ihren Beziehungen auszugleichen. Wie sich auf den knapp 200 Seiten düsterste Atmosphäre mit alltäglichen Situationen aus dem Leben mit Mann und Kindern abwechseln - genial! Die Absicht der Autorin ist bei mir voll aufgegangen und die Übersetzung durch Ebba Drolshagen transportiert den großartigen, sehr anspruchsvollen Schreibstil 1A. Einen Stern muss ich für das Ende abziehen. Einerseits ist es mir zu uneindeutig, andererseits transportiert es mMn nicht die richtige Message; wirkt nach dem starken Einstieg und Hauptteil definitiv enttäuschend.
Beklemmend, fesselnd, erschreckend. Das Ende hat mir den Atem genommen. Das Cover ist ein Kunstwerk!
Puh was für ein Buch. Die Sätze so treffend und die Geschichte so mitreißend. Konnte es nur schwer weglegen. Nur das Ende konnte mich nicht komplett abholen.