Die Geschichten in uns

Die Geschichten in uns

Hardcover
4.5219

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Beschreibung

Ein Buch wie eine persönliche Begegnung. Benedict Wells erzählt von der Faszination des Schreibens und gibt einen tiefen Einblick in sein Leben, von seiner Kindheit bis zu seinen ersten Veröffentlichungen. Anhand eigener und anderer Werke zeigt er anschaulich, wie ein Roman entsteht, was fesselnde Geschichten ausmacht und wie man mit Rückschlägen umgeht. Ein berührendes, lebenskluges und humorvolles Buch – für alle, die Literatur lieben oder selbst schreiben wollen.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Sprachen
Format
Hardcover
Seitenzahl
400
Preis
26.80 €

Autorenbeschreibung

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, ›Vom Ende der Einsamkeit‹, stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet. Benedict Wells’ Bücher sind in 40 Sprachen erschienen, sein neuester Roman ›Hard Land‹ wurde 2022 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.

Beiträge

65
Alle
5

„Ich verstand früh, dass Lesen einen in manchen Momenten retten kann. Diese Gefühl trage ich noch immer in mir."

Dieses Buch ist keine klassische Autobiografie und auch kein reines Schreib-Ratgeberwerk, es ist vielmehr eine intime Sammlung von Gedanken, Erinnerungen und Reflexionen. Benedict Wells nimmt einen mit auf eine Reise durch das Schreiben und das Leben, ehrlich, klug und oft berührend. Als Hörbuch unglaublich gut, da es der Autor selbst liest und total sympathisch rüberkommt. Als er beschrieben hat, wie er damals beim Diogenes Verlag angenommen wurde, hatte ich Tränen in den Augen. Absolute Empfehlung - vor allem als Hörbuch :) „Es gibt kein Ende der Einsamkeit, sie ist in den Stoff unserer Seele gewebt und gehört zu uns. Man kann nur den Umgang mit ihr ändern. Auch das Schreiben hat kein Happy End, es kann das Loch im Innern nicht auffüllen. … während man als Mensch weiter durch sein Leben stolpert und den Weg sucht.“ „Der gleiche Antrieb, alles zu zerdenken, der mir privat das Leben zur Hölle machen kann, hilft mir, eine Stelle perfektionistisch immer und immer wieder zu überarbeiten oder mich in Figuren einzufühlen.“ „Ich habe Schreiben gelernt, um Gefühlen nicht mehr ausgeliefert zu sein, sondern sie ins Bewusstsein zu holen und mit Menschen zu teilen, die mir wichtig sind.“ „Wir sind die Geschichten in uns; nicht nur die, die wir erlebt haben, sondern auch die, die wir anderen und uns selbst erzählen.“

4.5

Rezensionsexemplar „Ich wollte nicht, dass mein Nachname wie ein Echo in jedem Raum nachhallt. Ich wollte ein eigenes Leben, eine eigene Geschichte.“

In „Die Geschichten in uns“ gewährt Benedict Wells einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben, seine Verluste und den langen, oft mühsamen Weg zum Schriftstellersein. Das Buch ist keine durchgehende Erzählung, sondern eine Mischung aus autobiografischen Episoden, literarischen Reflexionen und Fragen an ihn von seine Leserschaft zum Schreiben eines Romanes– mal tiefgründig, mal humorvoll, aber immer authentisch. Geboren als Benedict von Schirach, entschied er sich früh, sich von seiner Familiengeschichte – vor allem vom NS-belasteten Großvater Baldur von Schirach – zu distanzieren. Die Wahl des Künstlernamens Benedict Wells ist dabei viel mehr als eine formale Änderung: Sie ist ein bewusster Schritt hin zu Selbstbestimmung und Eigenständigkeit. Mit Wells – inspiriert von John Irvings Figur Homer Wells – entscheidet er sich für einen Namen, der für einen Neuanfang und kreative Freiheit steht. Das Buch ist in zwei große Abschnitte unterteilt, die sich in Stil und Fokus deutlich unterscheiden: • Der erste Teil beschreibt biografische Stationen aus Wells’ Leben: seine Kindheit und Jugend in Internaten, das aufwachsen mit einer psychische Kranken Mutter und einem verantwortungslosen Vater ohne Geld, den Verlust seiner Eltern, Phasen der Einsamkeit, erste Schreibversuche und sein Ringen mit sich selbst. Die Erzählweise wirkt in diesem Teil teilweise sprunghaft. Rückblenden, Gedanken und Anekdoten wechseln sich ab, nicht immer chronologisch, was gelegentlich Orientierung verlangt. • Der zweite Teil ist deutlich strukturierter aufgebaut und widmet sich intensiv dem Schreiben selbst. Besonders spannend: Wells unterteilt diesen Abschnitt in die konkreten Phasen des Schreibprozesses, die er anhand seiner eigenen Bücher beschreibt – vom Entstehen einer Idee über die Zweifel und Blockaden bis hin zum Überarbeiten und der Veröffentlichung. In diesem Teil zeigt sich auch seine große literarische Auseinandersetzung mit anderen Schriftsteller*innen. Wells verweist immer wieder auf Werke, Zitate und Methoden bekannter Autor*innen – etwa Kafka, Hemingway, Joan Didion oder Stephen King – und lässt deren Gedanken in seine Reflexionen einfließen. Dabei geht es nicht nur um Bewunderung, sondern um einen echten Dialog: Wie unterschiedlich schreiben Menschen? Was bedeutet Schreiben für sie – und für ihn selbst? Diese Einbindung anderer Stimmen macht das Buch nicht nur persönlicher, sondern auch tiefgründiger, weil es zeigt, wie stark Schreiben auch ein Akt des Lesens, Zuhörens und Weiterdenkens ist. Zum Beispiel ein Zitat zu Haruki Murakami: „Haruki Murakami vergleicht in seinem Buch ‚Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede‘ das Schreiben eines Romans mit dem Marathonlauf. Der Langstreckenlauf ist immer eine Kampfansage gegen sich selbst. Man benötigt die Ausdauer und die Motivation, die in einem selbst liegt und nicht in den äußeren Anreizen.“ Wells’ Stil ist klar, sensibel und immer nahbar. Er schreibt mit großer Offenheit, aber ohne Pathos. Besonders stark sind die Passagen, in denen er persönliche Krisen reflektiert oder seine Faszination für das lesen und Geschichten beschreibt. Die Mischung aus Autobiografie und literarischer Auseinandersetzung macht das Buch auch für Leser*innen spannend, die sich selbst mit dem Schreiben beschäftigen oder kreative Prozesse besser verstehen wollen. Während der erste Teil durch seine fragmentarische Struktur manchmal herausfordernd ist, bietet der zweite Teil tiefe Einblicke in den Schreibprozess – unterstützt durch zahlreiche Zitate und Beispiele anderer Autor*innen, die dem Buch eine zusätzliche literarische Dimension verleihen. Ein sehr persönliches Werk für alle, die lesen, schreiben – oder auf der Suche nach ihrer eigenen Geschichte sind.

4.5

📝 „Ich verstand früh, dass Lesen einen in manchen Momenten retten kann. Diese Gefühl trage ich noch immer in mir.“ (S.29) 📝 „Scheitern beim Schreiben bedeutet nicht, mit einer Buchfassung zu scheitern; scheitern beim Schreiben bedeutet, dass man entweder gar nicht erst anfängt oder irgendwann aufgibt.“ (S.312) 📖 In diesem Buch schildert Wells private Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend und lässt uns an seinen Erfahrungen auf dem Weg zum vielbeachteten Autor teilhaben. Er gibt Tipps, was gutes Schreiben ausmacht und untermauert die Bedeutung des gesamten (Um)Schreibprozesses. 💭 Benedict Wells liefert einen tollen Einblick in die Jahre als angehender Schriftsteller. Seine Erlebnisse zeigen auf, welch eine Willensstärke und Disziplin er hat. Das Werk ist eine Motivation für jeden. Es lohnt sich, auch bei Gegenwind, an seinen Träume festzuhalten. Die Leidenschaft, mit der Benedict zur Feder greift und gerade die einfachen Sätze, die er zu Papier bringt, begeistern mich. Das Buch dürfte nochmal mehr Kraft entfalten, wenn man Wells‘ Werke kurz vorher (nochmal) gelesen hat. Wells gibt den Lesenden konkrete Techniken an die Hand, Emotionen zu vermitteln und tolle Charaktere zu erschaffen, ohne oberlehrerhaft rüberzukommen. Sein Buch unterstreicht die Symbiose vom Lesen und Schreiben. Er erwähnt zahlreiche Romane und Sachbücher, die ihn inspiriert und zu dem in meinen Augen tollen Autoren ausgebildet haben - zusätzlich viel Bücherinspo für mich:). Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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5

Anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele und bemerkenswerter Selbstreflexion gibt Wells hilfreiche Tipps zum Schreiben aber auch Lesen! HIGHLIGHT!

4

Die Geschichten in uns ist ein sehr persönliches und inspirierenden Buch. Ich lese die Geschichten von Benedict Wells sehr gerne und jetzt einen Einblick in seine Gedanken und Arbeitsweisen zu bekommen war faszinierend. Wells ist ein ganz besonderer Autor.

5

Wells‘ Schreibwerkstatt und viel Persönliches des Autors und seinen Werdegang 🤩

Mit „Die Geschichten in uns“ von Benedict Wells halten wir ein Buch in den Händen, dass es so nie geben sollte. Aber warum? Nach seinem letzten Roman „Hard Land“ wollte der Autor eigentlich erstmal ein Pause einlegen - aber während seiner Lesetour zum Buch gab es so viele Fragen zum Schreibprozess, dass er sich überlegte einen informativen Text auf seiner Homepage dazu zu veröffentlichen, auch aufgrund der Pandemie, aufgrund derer viele Menschen seine Lesungen nicht besuchen konnten. Statt der geplanten Schreibpause erfahren wir nun von Wells’ Schreibwerkstatt: Woher rührt seine Faszination und Magie des Schreibens? Wie geht man mit Schreibkrisen um? Wie erweckt man Romanfiguren zum Leben? Wie gelingen lebendige und lebensnahe Dialoge? Und vieles mehr. Auf jeden Fall zeigt er uns, wie schwierig das Schreiben sein kann und wie glücklich es ihn trotzdem macht. Erstmals handelt es sich nicht um Fiktion, sondern wir erfahren viel Persönliches über den Autoren und Menschen Benedict Wells. Doch was macht den heute 40-jährigen zu einem Ausnahmetalent, das bereits mit 19 Jahren sein erstes Buch schrieb?! Fest steht, begeistert jedes Mal aufs Neue - ich habe fast alle seine Bücher gelesen und bin jedes Mal aufs Neue in einer Art Sog. Wells schreibt Pageturner, die man nicht aus der Hand legen möchte. Wir kehren in „Die Geschichten in uns“ auch in seine Kindheit zurück und erfahren viele Aspekte seiner persönlichen Entwicklung - von der Kindheit über die Adoleszenz bis ins Erwachsenenalter. Sechsjährig wird er in einem Heim untergebracht und verweilt 13 Jahre in bayrischen Internaten. Er liest schon immer viel - sogar als Kind nachts heimlich auf der Toilette. Eine ebenso schwierige wie liebevolle Beziehung zu seinen Eltern prägt ihn - ein chaotischer Vater und eine mehrfach in der Psychiatrie untergebrachte Mutter erschweren sein Leben, aber ebnen ihm auch den Weg in die Literatur. Auch Themen denen man mit einer gewissen Schwermut begegnen könnte, schildert Wells mit einem Augenzwinkern, locker und leicht. Ein großartiges Buch von einem Autor, der nicht im Mittelpunkt stehen will, für mich aber genau dort hingehört - in das Zentrum der Deutschen Literatur, zu den ganz Großen, wo er längst angekommen ist.

5

Ein neuer Wells! Mein Literaturherz macht Luftsprünge 🤍

Diesmal ist es kein Roman, keine Protagonist:innen, denen wir auf ihrem Weg folgen, keine typische Wells-Atmosphäre in die wir eintauchen können  - denkt man. Der Protagonist, dem wir hier folgen, ist Wells höchstpersönlich. Offen, selbstkritisch und mit Humor an genau den richtigen Stellen in der vollkommen korrekten Dosis legt er seinen Weg zum und als Autor offen und spart dabei nicht mit Details aus seiner Kindheit und welche Auswirkungen diese auf sein Leben, auch als Autor, hatten. Im ersten Teil also lernen wir den Autor besser kennen. Ich würde nicht sagen, von einer anderen Seite, denn beim Lesen des ersten Drittels erkennt man durchaus die Parallelen zu seinen Romanen und auch den Emotionen seiner Protagonist:innen. Der zweite Teil wiederum vermittelte mir anfangs das Gefühl einer Art Schreibkurs. Anhand seiner eigenen Romane bringt Wells den Lesenden seinen Schreibprozess näher und zieht dabei auch Beispiele anderer Autor:innen hinzu. So hatte ich hier das Gefühl, dies Buch ist doch mehr für Schreibinteressierte gedacht, die erste Schritte mit ihren eigenen Geschichten gehen wollen. Nicht viel später wich dies Gefühl einer sehr differenzierten Ansicht über die Entstehung von Literatur und ich begreife es als Geschenk: Wells gibt den Lesenden eine Art Handreichung, eine andere Herangehensweise an das Lesen. Durch seine zugewandte, offene und vertrauensvolle Art vermittelt er Gedanken, durch die ich Romane nun auch aus anderer Perspektive betrachten, Stile und Figuren neu deuten kann. Für mich persönlich war dies Buch einerseits ein Einblick in Wells Gedankenwelt - andererseits ein Mutmacher, selbst schreibend tätig zu werden (sollte man mit diesem Gedanken gespielt haben) und vor allem eine Art Intro in die Literaturwissenschaft.  So ist dieses erzählende Sachbuch eine absolute Empfehlung für jene Lesenden, die sich bewusster und tiefgehender mit Literatur beschäftigen wollen.

4

DIE GESCHICHTEN IN UNS: VOM SCHREIBEN UND VOM LEBEN Benedict Wells In dem ersten Teil seines neuesten Buches erzählt Benedict Wells uns von seiner schwierigen Kindheit: von seinem Vater, der nie Geld besaß, es aber stets mit vollen Händen ausgab und von seiner bipolaren Mutter, die des Öfteren in die Psychiatrie eingewiesen werden musste. Von der frühen Trennung der Eltern, von dem Umzug in die Schweiz und wieder zurück nach Deutschland und von den diversen Heimen, in denen der Autor aufwuchs. Wells wusste früh, dass er Bücher schreiben möchte. Und so lehnte er es nach dem Abitur ab, zu studieren, zog nach Berlin und widmete sich fortan der Schreibkunst. Doch wie schafft es ein Benedict Wells, solche ergreifenden Bücher zu schreiben? Hat er es im Blut? Oder hat auch ein Wells Schreibblockaden? „Doch mein wichtigster Schlüssel beim Schreiben ist Musik. Die traurige Wahrheit ist, dass ich derartig verkopft bin, dass ich stundenlang über Gefühle reden könnte, ohne wirklich zu fühlen, erst Musik stellt diese emotionale Verbindung her." Im zweiten Teil erzählt uns der Autor über seine Schreibprozesse: Wie es von dem ersten Funken einer Idee bis zu der Veröffentlichung eines Buches kommt. Dazwischen liegen bei ihm allerdings ein paar Jahre. Jahre des Umformulierens, des Überarbeitens und des Streichens vieler Textpassagen. Schnell kann aus einem ersten Entwurf mit 1500 Seiten ein Buch mit gerade einmal 200 Seiten werden. „Das Einzige, was man selbst in der Hand hatte, war das Durchhalten.“ Beim Lesen höre ich immer wieder heraus, wie sich der Autor zurücknimmt. Wie er sich am liebsten für seinen Erfolg entschuldigen möchte, denn zum Erfolg gehört auch Glück - Glück von einem Verlag entdeckt und verlegt zu werden. Dieses Buch ist kein Schreibratgeber, aber er regt zum Schreiben an und motiviert diejenigen zum Durchhalten, die es gerade versuchen. Mit Humor verweist er auf Texte und Filme von anderen Autoren, die ihn inspirierten. Zitate lassen uns schmunzeln und ganz nebenbei stelle ich fest, dass Wells und ich dieselben Bücher mögen (inklusive The Breakfast Club, der damals unser Kult-Film war). Ich habe dieses ehrliche und sympathische Buch unglaublich gerne gelesen! Solltet ihr seine Bücher allerdings noch nicht kennen, empfehle ich euch, erst mit einem seiner früheren Werke zu beginnen, da er sich sehr oft auf diese bezieht. Große Leseempfehlung und ein MUSS für alle #buchnerds 4/ 5

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4.5

Sehr interessant 👍

Man kann einiges über das Leben und die Arbeit eines Autors lernen!

5

Viele Anregungen, sehr persönlich und inspirierend!

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