Die Geschichte der getrennten Wege
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Elena Ferrante hat sich mit dem Erscheinen ihres Debütromans im Jahr 1992 für die Anonymität entschieden. Ihre vierbändige Neapolitanische Saga – bestehend aus Meine geniale Freundin, Die Geschichte eines neuen Namens, Die Geschichte der getrennten Wege und Die Geschichte des verlorenen Kindes – ist ein weltweiter Bestseller. Zuletzt erschienen im Suhrkamp Verlag auch Ferrantes frühere Romane Lästige Liebe, Tage des Verlassenwerdens und Frau im Dunkeln, sowie der Band Frantumaglia, der Briefe, Aufsätze und Interviews versammelt.
Beiträge
Spannend, unerwartet, bewegend.
Der dritte Band hat mir echt gut gefallen – sogar besser als der zweite! Für mich ist er auf einem Level mit dem ersten Teil. Die ganzen Wendungen haben mich total überrascht, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lila und Elena entwickeln sich weiter, ihre Beziehung bleibt kompliziert, und die Geschichte nimmt immer wieder neue, unerwartete Richtungen. Jetzt bin ich super gespannt, wie alles im vierten Band endet!
Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit Protagonistinnen, die nicht einfach so d, die ihr Ecken und Kanten haben, die es mir mitunter schwer machen, sie zu mögen. Und trotzdem komme ich nicht von ihnen los, auch wenn ich bis ich Band 4 lese, eine kleine Auszeit von ihnen brauche.
"Die Geschichte der getrennten Wege“ ist der dritte Teil der Neapolitanischen Reihe von Elena Ferrante um die Freundinnen Lila und Elena und hat genau wie Band 1 und Band 2 absolut starke Momente aber auch seine Schwächen. Eine sinnvolle Rezi zu diesem dritten Band zu schreiben ist für mich nahezu unmöglich, da viele meiner Gedanken im Zusammenhang mit Band 1 und 2 stehen und von der gesamten Geschichte zu viel spoilern würden. Grundsätzlich konnte ich Lila in diesem dritten Teil wesentlich besser leiden als noch zuvor und es bleibt natürlich spannend, die Entwicklung zu beobachten, von Elena und Lila, aber auch von den anderen jungen Menschen aus dem Rione, die wir schon so lange begleiten. Denn – auch wenn die Geschichte von Lilas und Elenas Freundschaft im Vordergrund steht, ist die Reihe doch auch ein Panaroma der Gesellschaft und der Bewohner des Viertels, in dem die Mädchen aufgewachsen sind. Es sind nicht einfach nur unterschiedliche Temperamente und Charaktere, die wir hier beobachten dürfen, sie sind auch unterschiedlich sozialisiert, allein durch die Chancen, die sie nur zum Teil nutzen wollen bzw. können. Wir tauchen hier wirklich tief in die Entwicklung der Charaktere ein. Wie gehen sie mit Erfolg um? Wie mit Mißerfolg? Was haben sie für individuelle Probleme oder Komplexe. Und gerade dieses Beobachten hat mir bei diesem Band extrem viel Spaß gemacht, weshalb ich mich auch sehr auf den abschließenden vierten Band der Reihe freue. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit Protagonistinnen, die nicht einfach sind, die ihr Ecken und Kanten haben, die es mir mitunter schwer machen, sie zu mögen. Und trotzdem komme ich nicht von ihnen los, auch wenn ich bis ich Band 4 lese, eine kleine Auszeit von ihnen brauche.
3. Teil der Reihe, der mir auch wieder sehr gut gefallen hat! Man fühlt sich in die Gegend und in die Geschichte versetzt und kennt alle Figuren schon sehr gut. Nicht ganz so schnell zu lesen aber sehr, sehr gut!
Der dritte Band der neapolitanischen Saga unterscheidet sich meines Erachtens schon in einigen Punkte von den ersten Beiden. Natürlich geht die Geschichte der beiden Freundin Elena und Lila weiter und daher ändern sich die Lebensumstände der mittlerweile Dreißigjährigen. Aber wie die deutsche Übersetzung des Buchtitels schon formuliert, gehen die Beiden getrennte Wege und daher lebt dieser Band weniger von den Spannungen und den gemeinsamen Erlebnissen der Freundinnen. Stattdessen entstehen neue Konflikte für Lila in Neapel (Fabrik, Arbeiterkampf, Mafia) und für Elena in Florenz (Schreibblockade, kriselnde Ehe, Kinder, Seitensprünge). Dies ist alles wieder sehr anschaulich geschrieben und kann trotz weniger Höhepunkte im Buch wieder ein kontinuierlichen Spannungsbogen erzeugen. Aber trotzdem fehlten mir anfangs die Reibungspunkte zwischen den beiden Frauen. Auch ist auffällig, wie dumm und unreif sich die Beiden als mittlerweile erwachsene Personen verhalten. Gerade für Leserinnen, die immer einen großen Wert auf Sympathie mit den Protagonisten Wert legen, kann der Roman eine Enttäuschung sein. Aber es ja Literatur und nicht Parship. Ich muss die Elena und Lila nicht mögen, um das Buch gut zu finden. Während Lila in ihren ärmlichen Verhältnissen gefangen ist und ihre Rolle als Opfer und einsame Kämpferin nicht ablegen kann, quasi die Stetigkeit in Person ist, ohne dass man eine persönliche Entwicklung erkennen kann (was mich etwas nervte), ist Elena eine Suchende zwischen Kultur, Gesellschaft und Familie. Sie ist wandlungsfähig. Erst mit den letzten Seiten wurde mir klar, welche Wirkung die Autorin mit dem Buch erzielen möchte. Die geniale Freundin kommt nicht aus ihrem Milieu heraus und setzt die Hoffnung auf die weniger begabte Freundin, die alle Fäden zu Glück, Reichtum und Ansehen in der Hand hat, aber schließlich wegen der Selbstzweifel ständig hin- und hergerissen wird zwischen Angepasstheit und Revolution. Das Buch ist wieder eine hervorragende Gesellschaftsstudie der 70er Jahre mit beginnender Radikalisierung der politischen Lager, insbesondere der Linken, der Kampf der militanten Gruppen in Italien und dem aufstrebenden Feminismus. Und so ist es trotz zwischenzeitlichem Stirnrunzeln zur Mitte des Buchs am Ende wieder ein Roman, der die volle Anzahl der Sterne verdient hat.
Über Freundschaft und das Erwachsenwerden. 5 Sterne für alle vier Bände
Die Ehrlichkeit und die damit hergende Erzählkunst hat mich an allen 4 Bänden fasziniert, beeindruckt und begeistert. Ich würde gerne noch viel mehr von dieser großartigen Elena Ferrante lesen.
Viele interessante und politisch relevante Themen der 70er Jahre werden in diesem dritten Band der Neapolitanischen Saga angeschnitten, die ich gerne weiter verfolgt habe. Jedoch mit einigen Abstrichen, denn es gab für mich hier doch die eine oder andere Unstimmigkeit.
Die Geschichte geht weiter, genau an dem Punkt, an dem sie im Band 2 endet, in der Buchhandlung. Nino ist unverhofft in Elenas Leben hineingeschneit. Ihre schwärmerische Liebe für ihn ist nicht abgeflaut, das muss sie sich eingestehen, auch wenn sie kurz vor der Hochzeit mit Pietro steht. Sie kann sich Nino nicht aus dem Herzen reißen. Doch Nino geht, wie er kommt, ganz plötzlich und ohne Vorankündigung. Und doch läuft es gut für Elena. Sie heiratet in eine angesehene Intelektuellen-Akademiker-Familie ein, ihr Buch wird ein Erfolg, sie mach Lesereisen... und ... wird schwanger. Nicht einmal, sogar zweimal und tappt damit ungewollt in die Ehefrauen-/Hausfrauen-/Mutterfalle! Damit reißt ihr Ideenfaden ab, sie fühlt sich leer und stumpf und ihre Karriere, für die sie sich so sehr abgerackert hatte, bekommt einen Knick. Gleichermaßen, wie es für Elena schlecht und beruflich abwärts geht, befindet sich Lila in der Aufwärtsbewegung. Nachdem sie sich von ihrem gewalttätigen Ehemann Stefano getrennt und mit Enzo und ihrem Sohn Gennaro eine Art Wohngemeinschaft gegründet hat, fängt sie als Arbeiterin in einer Wurstfabrik ganz unten wieder an. Dabei kämpft sie an vielen verschiedenen Fronten, verausgabt sich, wird krank und schafft es letztendlich zu einer angesehenen Chefin mit außerordentlich großem Gehalt. Doch was ist der Preis dafür? Lila und Elena pflegen eine befremdliche Freundschaft, die geprägt ist durch große gegenseitige Eifersucht, Missgunst, Heimlichkeiten und Lügen. Es gibt keine zärtlichen Gefühle füreinander. Alles, was gesagt werden müsste, findet keinen Weg nach außen. So beplänkeln sie sich gegenseitig, nachdem sie nach einer langen "freundschaftlichen" Pause endlich wieder zueinander in Kontakt treten. Dazwischen gerät innerpolitisch im Land alles aus den Fugen. Demonstrationen, Studentenaufstände, Straßenkämpfe, Kommunisten, Gewerkschaften, Faschisten, Widerstandskämpfe, ein hartes Eingreifen der Polizei sowie das Erstarken der Camorra in Neapel und der Region sind an der Tagesordnung. Lila erlebt vieles durch ihre Rückkehr in den Rione hautnah mit dagegen dringt zu Elena das meiste überwiegend aus den Nachrichten zu ihr. Sie ist passiv, zurückgezogen und unglücklich in ihrer Ehe, versucht sich jedoch einzureden, dass kluge und intelligente Menschen ihre Grenzen akzeptieren, die ihnen auferlegt werden. Lila, die augenscheinlich als die Schwache auftritt, ist jedoch innerlich die Starke. Sie erfindet sich immer wieder neu, auch, indem sie Elenas schwache Persönlichkeit und Selbstzweifel für sich ausnutzt und ihr immer wieder einredet, dass Elena für sie beide ein schönes und besseres Leben führen muss, dass sie klug und intelligent sein muss, da sie, Lila, ihre schulische Ausbildung früh abbrechen musste, und Elena sich deshalb für beide nach oben durchzukämpfen hat. Was ist es nun, dass diese beide Frauen in Freundschaft eint? In meinen Augen nur ihre Herkunft, die keine von beiden abschütteln kann. Je weiter sie sich voneinander entfernen desto stärker wird dieser Knoten geknüpft, der sie ab einem gewissen Punkt wie magisch wieder zueinander zieht. Das Ende ist ein Knall, von Elena ausgelöst. Der Kreis des dritten Bandes schließt sich und lässt mich gespannt und voller Neugierde auf den letzten Teil zurück! Fazit: Ein dritter Teil, der im Vergleich zu den vorherigen beiden leider etwas abfällt. Es schlich sich ein bisschen Langeweile ein, die es im zweiten Drittel zu überwinden galt. Glücklicherweise ist die Autorin in der Lage den Leser bei Stange zu halten und bekommt die Kurve zur Spannungssteigerung doch noch meisterhaft hin. Nun heißt es warten auf den letzten Teil, der hoffentlich das Rätsel lösen kann... Als Hörbuch von Eva Mattes wieder perfekt eingelesen und stimmlich grandios interpretiert!
Spannender dritter Band der mit einer Überraschung endet
Elena Ferrante zieht einen ab der ersten Zeile in ihren Bann. Mit dieser Wendung gegen Ende des Buches habe ich nicht gerechnet! 4.5 Sterne
If you didn't hate men before, you will after finishing this book. Bonus: Hated everyone in this story by the end of the book. But maybe, that's how we all are when we're our true selves - charmless, unlikeable, bitter human beings, disappointed and disappointing all the way.
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Autorenbeschreibung
Elena Ferrante hat sich mit dem Erscheinen ihres Debütromans im Jahr 1992 für die Anonymität entschieden. Ihre vierbändige Neapolitanische Saga – bestehend aus Meine geniale Freundin, Die Geschichte eines neuen Namens, Die Geschichte der getrennten Wege und Die Geschichte des verlorenen Kindes – ist ein weltweiter Bestseller. Zuletzt erschienen im Suhrkamp Verlag auch Ferrantes frühere Romane Lästige Liebe, Tage des Verlassenwerdens und Frau im Dunkeln, sowie der Band Frantumaglia, der Briefe, Aufsätze und Interviews versammelt.
Beiträge
Spannend, unerwartet, bewegend.
Der dritte Band hat mir echt gut gefallen – sogar besser als der zweite! Für mich ist er auf einem Level mit dem ersten Teil. Die ganzen Wendungen haben mich total überrascht, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lila und Elena entwickeln sich weiter, ihre Beziehung bleibt kompliziert, und die Geschichte nimmt immer wieder neue, unerwartete Richtungen. Jetzt bin ich super gespannt, wie alles im vierten Band endet!
Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit Protagonistinnen, die nicht einfach so d, die ihr Ecken und Kanten haben, die es mir mitunter schwer machen, sie zu mögen. Und trotzdem komme ich nicht von ihnen los, auch wenn ich bis ich Band 4 lese, eine kleine Auszeit von ihnen brauche.
"Die Geschichte der getrennten Wege“ ist der dritte Teil der Neapolitanischen Reihe von Elena Ferrante um die Freundinnen Lila und Elena und hat genau wie Band 1 und Band 2 absolut starke Momente aber auch seine Schwächen. Eine sinnvolle Rezi zu diesem dritten Band zu schreiben ist für mich nahezu unmöglich, da viele meiner Gedanken im Zusammenhang mit Band 1 und 2 stehen und von der gesamten Geschichte zu viel spoilern würden. Grundsätzlich konnte ich Lila in diesem dritten Teil wesentlich besser leiden als noch zuvor und es bleibt natürlich spannend, die Entwicklung zu beobachten, von Elena und Lila, aber auch von den anderen jungen Menschen aus dem Rione, die wir schon so lange begleiten. Denn – auch wenn die Geschichte von Lilas und Elenas Freundschaft im Vordergrund steht, ist die Reihe doch auch ein Panaroma der Gesellschaft und der Bewohner des Viertels, in dem die Mädchen aufgewachsen sind. Es sind nicht einfach nur unterschiedliche Temperamente und Charaktere, die wir hier beobachten dürfen, sie sind auch unterschiedlich sozialisiert, allein durch die Chancen, die sie nur zum Teil nutzen wollen bzw. können. Wir tauchen hier wirklich tief in die Entwicklung der Charaktere ein. Wie gehen sie mit Erfolg um? Wie mit Mißerfolg? Was haben sie für individuelle Probleme oder Komplexe. Und gerade dieses Beobachten hat mir bei diesem Band extrem viel Spaß gemacht, weshalb ich mich auch sehr auf den abschließenden vierten Band der Reihe freue. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit Protagonistinnen, die nicht einfach sind, die ihr Ecken und Kanten haben, die es mir mitunter schwer machen, sie zu mögen. Und trotzdem komme ich nicht von ihnen los, auch wenn ich bis ich Band 4 lese, eine kleine Auszeit von ihnen brauche.
3. Teil der Reihe, der mir auch wieder sehr gut gefallen hat! Man fühlt sich in die Gegend und in die Geschichte versetzt und kennt alle Figuren schon sehr gut. Nicht ganz so schnell zu lesen aber sehr, sehr gut!
Der dritte Band der neapolitanischen Saga unterscheidet sich meines Erachtens schon in einigen Punkte von den ersten Beiden. Natürlich geht die Geschichte der beiden Freundin Elena und Lila weiter und daher ändern sich die Lebensumstände der mittlerweile Dreißigjährigen. Aber wie die deutsche Übersetzung des Buchtitels schon formuliert, gehen die Beiden getrennte Wege und daher lebt dieser Band weniger von den Spannungen und den gemeinsamen Erlebnissen der Freundinnen. Stattdessen entstehen neue Konflikte für Lila in Neapel (Fabrik, Arbeiterkampf, Mafia) und für Elena in Florenz (Schreibblockade, kriselnde Ehe, Kinder, Seitensprünge). Dies ist alles wieder sehr anschaulich geschrieben und kann trotz weniger Höhepunkte im Buch wieder ein kontinuierlichen Spannungsbogen erzeugen. Aber trotzdem fehlten mir anfangs die Reibungspunkte zwischen den beiden Frauen. Auch ist auffällig, wie dumm und unreif sich die Beiden als mittlerweile erwachsene Personen verhalten. Gerade für Leserinnen, die immer einen großen Wert auf Sympathie mit den Protagonisten Wert legen, kann der Roman eine Enttäuschung sein. Aber es ja Literatur und nicht Parship. Ich muss die Elena und Lila nicht mögen, um das Buch gut zu finden. Während Lila in ihren ärmlichen Verhältnissen gefangen ist und ihre Rolle als Opfer und einsame Kämpferin nicht ablegen kann, quasi die Stetigkeit in Person ist, ohne dass man eine persönliche Entwicklung erkennen kann (was mich etwas nervte), ist Elena eine Suchende zwischen Kultur, Gesellschaft und Familie. Sie ist wandlungsfähig. Erst mit den letzten Seiten wurde mir klar, welche Wirkung die Autorin mit dem Buch erzielen möchte. Die geniale Freundin kommt nicht aus ihrem Milieu heraus und setzt die Hoffnung auf die weniger begabte Freundin, die alle Fäden zu Glück, Reichtum und Ansehen in der Hand hat, aber schließlich wegen der Selbstzweifel ständig hin- und hergerissen wird zwischen Angepasstheit und Revolution. Das Buch ist wieder eine hervorragende Gesellschaftsstudie der 70er Jahre mit beginnender Radikalisierung der politischen Lager, insbesondere der Linken, der Kampf der militanten Gruppen in Italien und dem aufstrebenden Feminismus. Und so ist es trotz zwischenzeitlichem Stirnrunzeln zur Mitte des Buchs am Ende wieder ein Roman, der die volle Anzahl der Sterne verdient hat.
Über Freundschaft und das Erwachsenwerden. 5 Sterne für alle vier Bände
Die Ehrlichkeit und die damit hergende Erzählkunst hat mich an allen 4 Bänden fasziniert, beeindruckt und begeistert. Ich würde gerne noch viel mehr von dieser großartigen Elena Ferrante lesen.
Viele interessante und politisch relevante Themen der 70er Jahre werden in diesem dritten Band der Neapolitanischen Saga angeschnitten, die ich gerne weiter verfolgt habe. Jedoch mit einigen Abstrichen, denn es gab für mich hier doch die eine oder andere Unstimmigkeit.
Die Geschichte geht weiter, genau an dem Punkt, an dem sie im Band 2 endet, in der Buchhandlung. Nino ist unverhofft in Elenas Leben hineingeschneit. Ihre schwärmerische Liebe für ihn ist nicht abgeflaut, das muss sie sich eingestehen, auch wenn sie kurz vor der Hochzeit mit Pietro steht. Sie kann sich Nino nicht aus dem Herzen reißen. Doch Nino geht, wie er kommt, ganz plötzlich und ohne Vorankündigung. Und doch läuft es gut für Elena. Sie heiratet in eine angesehene Intelektuellen-Akademiker-Familie ein, ihr Buch wird ein Erfolg, sie mach Lesereisen... und ... wird schwanger. Nicht einmal, sogar zweimal und tappt damit ungewollt in die Ehefrauen-/Hausfrauen-/Mutterfalle! Damit reißt ihr Ideenfaden ab, sie fühlt sich leer und stumpf und ihre Karriere, für die sie sich so sehr abgerackert hatte, bekommt einen Knick. Gleichermaßen, wie es für Elena schlecht und beruflich abwärts geht, befindet sich Lila in der Aufwärtsbewegung. Nachdem sie sich von ihrem gewalttätigen Ehemann Stefano getrennt und mit Enzo und ihrem Sohn Gennaro eine Art Wohngemeinschaft gegründet hat, fängt sie als Arbeiterin in einer Wurstfabrik ganz unten wieder an. Dabei kämpft sie an vielen verschiedenen Fronten, verausgabt sich, wird krank und schafft es letztendlich zu einer angesehenen Chefin mit außerordentlich großem Gehalt. Doch was ist der Preis dafür? Lila und Elena pflegen eine befremdliche Freundschaft, die geprägt ist durch große gegenseitige Eifersucht, Missgunst, Heimlichkeiten und Lügen. Es gibt keine zärtlichen Gefühle füreinander. Alles, was gesagt werden müsste, findet keinen Weg nach außen. So beplänkeln sie sich gegenseitig, nachdem sie nach einer langen "freundschaftlichen" Pause endlich wieder zueinander in Kontakt treten. Dazwischen gerät innerpolitisch im Land alles aus den Fugen. Demonstrationen, Studentenaufstände, Straßenkämpfe, Kommunisten, Gewerkschaften, Faschisten, Widerstandskämpfe, ein hartes Eingreifen der Polizei sowie das Erstarken der Camorra in Neapel und der Region sind an der Tagesordnung. Lila erlebt vieles durch ihre Rückkehr in den Rione hautnah mit dagegen dringt zu Elena das meiste überwiegend aus den Nachrichten zu ihr. Sie ist passiv, zurückgezogen und unglücklich in ihrer Ehe, versucht sich jedoch einzureden, dass kluge und intelligente Menschen ihre Grenzen akzeptieren, die ihnen auferlegt werden. Lila, die augenscheinlich als die Schwache auftritt, ist jedoch innerlich die Starke. Sie erfindet sich immer wieder neu, auch, indem sie Elenas schwache Persönlichkeit und Selbstzweifel für sich ausnutzt und ihr immer wieder einredet, dass Elena für sie beide ein schönes und besseres Leben führen muss, dass sie klug und intelligent sein muss, da sie, Lila, ihre schulische Ausbildung früh abbrechen musste, und Elena sich deshalb für beide nach oben durchzukämpfen hat. Was ist es nun, dass diese beide Frauen in Freundschaft eint? In meinen Augen nur ihre Herkunft, die keine von beiden abschütteln kann. Je weiter sie sich voneinander entfernen desto stärker wird dieser Knoten geknüpft, der sie ab einem gewissen Punkt wie magisch wieder zueinander zieht. Das Ende ist ein Knall, von Elena ausgelöst. Der Kreis des dritten Bandes schließt sich und lässt mich gespannt und voller Neugierde auf den letzten Teil zurück! Fazit: Ein dritter Teil, der im Vergleich zu den vorherigen beiden leider etwas abfällt. Es schlich sich ein bisschen Langeweile ein, die es im zweiten Drittel zu überwinden galt. Glücklicherweise ist die Autorin in der Lage den Leser bei Stange zu halten und bekommt die Kurve zur Spannungssteigerung doch noch meisterhaft hin. Nun heißt es warten auf den letzten Teil, der hoffentlich das Rätsel lösen kann... Als Hörbuch von Eva Mattes wieder perfekt eingelesen und stimmlich grandios interpretiert!
Spannender dritter Band der mit einer Überraschung endet
Elena Ferrante zieht einen ab der ersten Zeile in ihren Bann. Mit dieser Wendung gegen Ende des Buches habe ich nicht gerechnet! 4.5 Sterne
If you didn't hate men before, you will after finishing this book. Bonus: Hated everyone in this story by the end of the book. But maybe, that's how we all are when we're our true selves - charmless, unlikeable, bitter human beings, disappointed and disappointing all the way.