Die Ewigkeit in einem Glas
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
JESS KIDD, 1973 in London geboren, hat Literatur an der St. Mary’s University in Twickenham studiert. Bei DuMont erschienen 2017 ihr Debütroman ›Der Freund der Toten‹, der auf der Krimibestenliste stand, sowie 2018 und 2019 die Romane ›Heilige und andere Tote‹ und ›Die Ewigkeit in einem Glas‹. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in West London.
Beiträge
Hat mir gut gefallen
Ich habe das Hörbuch gehört. Eine Mischung aus historischen Krimi mit ner Prise magischem Realismus bzw. eingearbeiteten Meerjungfrauen Mythos. Vor allem gefallen hat mir, dass die Autorin unglaublich gut Personen und Orte beschrieben hat, so dass man sie förmlich vor sich sieht. Auch die Sprecherin Gabriele Blum hat perfekt mit ihrer Stimme zu dem Buch gepasst!
Etwas Besonderes
Der Klappentext des Buches klingt zunächst etwas wild. London, 1863: Bridie Devin ist Privatermittlerin und gleichzeitig Expertin für kleinere Chirurgische Eingriffe. Sie soll die entführte Tochter eines Adligen zurückbringen. Alles daran ist seltsam. Kaum jemand hat das Kind je gesehen und es gibt viele Gerüchte. Sie soll Gedanken lesen können und ihre Bisse sollen töten können. Auf ihrer Suche wird Bridie vom Geist eines Boxers begleitet, den sie auf einem Friedhof kennenlernt und muss auf ihren größten Widersacher treffen, der als Sammler von Kuriositäten sehr viel Interesse an dem verschwundenen Mädchen hat. Die Autorin schreibt super besonders. Immer wieder wird man seitenlang in dir Szenerie eingeführt, was ich wirklich toll fand. Sie beschreibt Bridie und die anderen Charaktere mit so viel Witz, dass ich öfter laut lachen musste, versteht es aber auch, Tiefe einzubringen. Im Buch ist sehr viel los und es gibt sehr viele Charaktere und Verbindungen, was ich teilweise etwas verwirrend fand. Jedoch ist jeder Charakter wirklich einzigartig und interessant beschrieben. Ich habe sehr mit Bridie mitgefiebert und sie ist mir ans Herz gewachsen. Das Ende fand ich nicht 100% befriedigend, da leider etwas zur Interpretation offen gelassen wurde. Trotzdem ein wirklich lesenswertes und besonderes Buch.
Wunderschöner schreibstiel
Bridged hat mir absolut gefallen, ich hab sie bildlich vor mir gehabt. Tja und dann noch Ruby an ihrer seite....ein toter der so untod war. Ich hab ihn sofort ins Herz geschlossen. Die Geschichte hat mich an ein Märchen erinnert....es war gut zu lesen. Werde sicher wieder was von der Autorin lesen.
3,5 Punkte
Ein tolles Buch. Super Stil, tolles Setting, interessante und spannende Story. Gegen Ende war zwischendurch etwas die Luft raus, aber das Finale hat es wett gemacht. Die Charaktere waren super, allesamt. Nur ganz am Ende blieb ich doch mit ein paar Fragen zurück
Was für ein Buch! 😍 Mir wurde schon lange von „Die Ewigkeit in einem Glas“ vorgeschwärmt — ganz zurecht, wie ich jetzt festgestellt habe! Düstere viktorianische Vibes, eine tolle, starke Ermittlerin, und ein Fall, der Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verknüpft. Ein absolutes Lesevergnügen, das wieder beweist, was für ein Schreibtalent Jess Kidd ist 🤍

Pfeifenrauch, Zylinderhüte, Backenbärte – im London des 19. Jahrhunderts übernimmt die Privatermittlerin Bridie Devine den Auftrag, die entführte Tochter des Adligen Sir Edmund zu finden. Sie stößt auf einige Ungereimtheiten. Der Vater und das Personal hüllen sich in Geheimnisse und Schweigen, denn kaum einer hat das Mädchen je zu Gesicht bekommen. Die kleine Christabelle ist ein besonders Mädchen, weshalb Bridie es mit allerlei skurrilen Widersachern zu tun bekommt. Auf der Suche nach dem Kind muss sie auch in ihre eigene Vergangenheit abtauchen und sich ihrem größten Gegenspieler stellen. Bridie Devine ist eine starke, moderne Frau, die gerne logisch an die Dinge herangeht. Dennoch wird sie seit kurzem von einem Geist heimgesucht, den nur sie sehen kann. Zwar ist sie irritiert, doch der tote Boxer Ruby erweist sich als sympathisch und hilfreich bei ihrer Tätigkeit als Privatermittlerin. So wird er schnell ein Mitglied ihres skurrilen Teams, das außerdem noch die zwei Meter große, maskuline Haushälterin Cora beinhaltet. Bridie ist selbst für heutige Verhältnisse eine spezielle Person, die in greller Kleidung und Pfeife rauchend nichts auf gesellschaftliche Normen gibt, ohne dabei an Charme einzubüßen. Doch nicht nur sie, sämtliche Figuren, die diesen Roman bevölkern, sind die reinsten Kuriositäten. Sie nehmen uns mit in das verruchte London in den 1860er Jahren, wo wir Einblick in die Schausteller-Szene der damaligen Zeit erhalten, als besondere Menschen noch als Zirkusattraktionen verkauft wurden. Ebenso erleben wir den Kampf zwischen Aberglaube und medizinischem Fortschritt der damaligen Epoche. Gewürzt wird das Ganze mit fantastischen Elementen, wodurch sich der Roman nicht eindeutig in ein Genre einordnen lässt. Für Fans von Historik, Fantasy und Krimi ist etwas dabei. Ebenso speziell wie die Charaktere ist der Schreibstil. Ich habe bisher noch nichts Vergleichbares gelesen. Jess Kidd hat ein Gespür für Atmosphäre, sie beschreibt die Geschehnisse ein wenig poetisch und fast märchenhaft. Mir fehlen die Worte, ich empfehle dringend, sich eine Leseprobe von ihr anzusehen. Durch Zeitsprünge in die 1840er Jahre wird ein durchgehender Spannungsbogen erzeugt und die Puzzleteile der Handlung werden nach und nach zusammengefügt. Im Mittelteil des Buches hatte ich einen kleinen Durchhänger, der meiner Begeisterung aber keinen Abbruch tut. Ich vergebe mit Vergnügen fünf Sterne und möchte diese zauberhafte Geschichte jedem ans Herz legen.
Endlich mal wieder ein Clubbuch, welches uns nicht enttäuscht hat. Da ich mir von diesem Genremix im Grunde gar nichts erwartet habe, außer einer schönen Leserunde mit Freundinnen, konnte es mich ganz besonders positiv überraschen. „Out of my Comfort Zone“ sozusagen :) Dieser mystische Krimi mit punktuellen Fantasyelementen und wiederkehrendem Grusel hat eine tolle Stimmung beim Lesen erzeugt. Die Beschreibungen der Autorin waren cineastisch, so dass vor dem geistigen Auge Filmszenen abliefen. Ich musste dabei besonders an die Sherlock Holmes Verfilmungen mit Robert Downey Junior denken. Das viktorianische London habe ich mir genau so vorgestellt. Auch die „Heldin“ Bridie ist eine toughe und smarte Frau, die mit Witz und Intelligenz wie der „Film-Sherlock“ dem mysteriösen Entführungsfall nachgeht. Sie untersucht Spuren, führt Befragungen durch und verkleidet sich auch als „Gentleman“, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Die Story hält auch richtig tolle Sidekicks parat, wie Cora, das riesige Hausmädchen oder den Geist Ruby, der seine ganz eigene Geschichte mit Bridie hat. Von letzterem hätte ich mir gern noch mehr sympathisch witzige Auftritte gewünscht. Jess Kidds Sprache ist wunderbar und viele Beschreibungen musste man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen, weil sie so schön waren. Dieses Niveau hält sie auch das komplette Buch über durch! Chapeau! Von der Autorin lese ich gerne noch einmal. Und auch, wenn dieses ein Einzelband ist, wäre ich nicht böse darum Bridie noch einmal irgendwo in einem Buch anzutreffen. Das Ende war vielleicht etwas schnell und es gibt noch eine Szene, bei der Bridie Gewalt angetan wurde, die ich absolut unnötig empfunden habe, aber alles in allem ein sehr empfehlenswertes 4-Sterne-Buch!
Eine gut geschriebene Fantasy-Detectivgeschichte mit einfachem und leicht zugänglichem Schreibstil. Für den Leser sind die zusammenhänge zwischen verschiedenen Handlungssträngen aber schnell deutlich und das Ende ist mehr oder weniger vorhersehbar. Gut aber eben vorhersehbar. Es ist eine gute Lektüre mit spannenden Stellen, aber eben auch mit ein paar schwachstellen.
London, 1863. Bridie Devine hat eine neue Mission. Für ihren Auftraggeber soll sie dessen entführte Tochter wiederfinden, doch irgendetwas scheint seltsam an diesem Kind zu sein. Zu allem Überfluss stolpert Bridie bei Recherchen auf dem Friedhof noch über den Geist des Boxers Ruby. Der beschließt aus Mangel an Beschäftigung - denn was soll man als Toter schon groß mit sich anfangen? - unserer Protagonistin zu folgen, um ihr bei den Ermittlungen zur Seite zu stehen. Dabei ist er im Übrigen nur mit einer langen Unterhose und einem Hut bekleidet und behauptet steif und fest, Bridie und er würden sich bereits kennen. Doch warum hat die ihn dann völlig vergessen? Wie schon die Kurzbeschreibung des Inhalts verrät: dieses Buch ist herrlich skurril. Das beginnt schon bei den Figuren. Da wäre beispielsweise Bridie mit der wohl hässlichsten Witwenhaube überhaupt oder Cora, ihr zwei Meter großes Hausmädchen. Nicht zu vergessen: ein Pfarrer, der aus Verachtung für seine menschliche Gemeinde beschlossen hat, seine Kirche von nun an mit tierischen Bewohnern zu füllen. (Wer will es ihm verübeln?) Der Schreibstil unterstreicht das Sonderbare der Handlung gekonnt, der Ton ist humorvoll-ironisch, aber dennoch liebevoll. Erzählt wird im Präsens und der sie-Form; hauptsächlich aus zwei verschiedenen Perspektiven: der von Bridie selbst und derjenigen des Kindermädchens Mrs Bibby. Doch auch in die Köpfe der anderen Figuren kann der personale Erzähler blicken und beleuchtet so das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei erfährt der Leser nicht nur etwas über Bridies aktuellen Fall, sondern es sind auch zahlreiche Rückblenden in die Vergangenheit der beiden Frauen eingebaut. So spinnt Jess Kidd gekonnt zahlreiche Handlungsfäden, die sie am Ende zu einem runden Ganzen verwebt. Genretechnisch lässt sich das alles nur schwer in eine Schublade zwängen: historischer Krimi mit fantastischen Elementen - das wäre mein Versuch. Aber letztendlich spielt das ja auch keine Rolle, denn "Die Ewigkeit in einem Glas" ist einfach grandios!
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AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
JESS KIDD, 1973 in London geboren, hat Literatur an der St. Mary’s University in Twickenham studiert. Bei DuMont erschienen 2017 ihr Debütroman ›Der Freund der Toten‹, der auf der Krimibestenliste stand, sowie 2018 und 2019 die Romane ›Heilige und andere Tote‹ und ›Die Ewigkeit in einem Glas‹. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in West London.
Beiträge
Hat mir gut gefallen
Ich habe das Hörbuch gehört. Eine Mischung aus historischen Krimi mit ner Prise magischem Realismus bzw. eingearbeiteten Meerjungfrauen Mythos. Vor allem gefallen hat mir, dass die Autorin unglaublich gut Personen und Orte beschrieben hat, so dass man sie förmlich vor sich sieht. Auch die Sprecherin Gabriele Blum hat perfekt mit ihrer Stimme zu dem Buch gepasst!
Etwas Besonderes
Der Klappentext des Buches klingt zunächst etwas wild. London, 1863: Bridie Devin ist Privatermittlerin und gleichzeitig Expertin für kleinere Chirurgische Eingriffe. Sie soll die entführte Tochter eines Adligen zurückbringen. Alles daran ist seltsam. Kaum jemand hat das Kind je gesehen und es gibt viele Gerüchte. Sie soll Gedanken lesen können und ihre Bisse sollen töten können. Auf ihrer Suche wird Bridie vom Geist eines Boxers begleitet, den sie auf einem Friedhof kennenlernt und muss auf ihren größten Widersacher treffen, der als Sammler von Kuriositäten sehr viel Interesse an dem verschwundenen Mädchen hat. Die Autorin schreibt super besonders. Immer wieder wird man seitenlang in dir Szenerie eingeführt, was ich wirklich toll fand. Sie beschreibt Bridie und die anderen Charaktere mit so viel Witz, dass ich öfter laut lachen musste, versteht es aber auch, Tiefe einzubringen. Im Buch ist sehr viel los und es gibt sehr viele Charaktere und Verbindungen, was ich teilweise etwas verwirrend fand. Jedoch ist jeder Charakter wirklich einzigartig und interessant beschrieben. Ich habe sehr mit Bridie mitgefiebert und sie ist mir ans Herz gewachsen. Das Ende fand ich nicht 100% befriedigend, da leider etwas zur Interpretation offen gelassen wurde. Trotzdem ein wirklich lesenswertes und besonderes Buch.
Wunderschöner schreibstiel
Bridged hat mir absolut gefallen, ich hab sie bildlich vor mir gehabt. Tja und dann noch Ruby an ihrer seite....ein toter der so untod war. Ich hab ihn sofort ins Herz geschlossen. Die Geschichte hat mich an ein Märchen erinnert....es war gut zu lesen. Werde sicher wieder was von der Autorin lesen.
3,5 Punkte
Ein tolles Buch. Super Stil, tolles Setting, interessante und spannende Story. Gegen Ende war zwischendurch etwas die Luft raus, aber das Finale hat es wett gemacht. Die Charaktere waren super, allesamt. Nur ganz am Ende blieb ich doch mit ein paar Fragen zurück
Was für ein Buch! 😍 Mir wurde schon lange von „Die Ewigkeit in einem Glas“ vorgeschwärmt — ganz zurecht, wie ich jetzt festgestellt habe! Düstere viktorianische Vibes, eine tolle, starke Ermittlerin, und ein Fall, der Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verknüpft. Ein absolutes Lesevergnügen, das wieder beweist, was für ein Schreibtalent Jess Kidd ist 🤍

Pfeifenrauch, Zylinderhüte, Backenbärte – im London des 19. Jahrhunderts übernimmt die Privatermittlerin Bridie Devine den Auftrag, die entführte Tochter des Adligen Sir Edmund zu finden. Sie stößt auf einige Ungereimtheiten. Der Vater und das Personal hüllen sich in Geheimnisse und Schweigen, denn kaum einer hat das Mädchen je zu Gesicht bekommen. Die kleine Christabelle ist ein besonders Mädchen, weshalb Bridie es mit allerlei skurrilen Widersachern zu tun bekommt. Auf der Suche nach dem Kind muss sie auch in ihre eigene Vergangenheit abtauchen und sich ihrem größten Gegenspieler stellen. Bridie Devine ist eine starke, moderne Frau, die gerne logisch an die Dinge herangeht. Dennoch wird sie seit kurzem von einem Geist heimgesucht, den nur sie sehen kann. Zwar ist sie irritiert, doch der tote Boxer Ruby erweist sich als sympathisch und hilfreich bei ihrer Tätigkeit als Privatermittlerin. So wird er schnell ein Mitglied ihres skurrilen Teams, das außerdem noch die zwei Meter große, maskuline Haushälterin Cora beinhaltet. Bridie ist selbst für heutige Verhältnisse eine spezielle Person, die in greller Kleidung und Pfeife rauchend nichts auf gesellschaftliche Normen gibt, ohne dabei an Charme einzubüßen. Doch nicht nur sie, sämtliche Figuren, die diesen Roman bevölkern, sind die reinsten Kuriositäten. Sie nehmen uns mit in das verruchte London in den 1860er Jahren, wo wir Einblick in die Schausteller-Szene der damaligen Zeit erhalten, als besondere Menschen noch als Zirkusattraktionen verkauft wurden. Ebenso erleben wir den Kampf zwischen Aberglaube und medizinischem Fortschritt der damaligen Epoche. Gewürzt wird das Ganze mit fantastischen Elementen, wodurch sich der Roman nicht eindeutig in ein Genre einordnen lässt. Für Fans von Historik, Fantasy und Krimi ist etwas dabei. Ebenso speziell wie die Charaktere ist der Schreibstil. Ich habe bisher noch nichts Vergleichbares gelesen. Jess Kidd hat ein Gespür für Atmosphäre, sie beschreibt die Geschehnisse ein wenig poetisch und fast märchenhaft. Mir fehlen die Worte, ich empfehle dringend, sich eine Leseprobe von ihr anzusehen. Durch Zeitsprünge in die 1840er Jahre wird ein durchgehender Spannungsbogen erzeugt und die Puzzleteile der Handlung werden nach und nach zusammengefügt. Im Mittelteil des Buches hatte ich einen kleinen Durchhänger, der meiner Begeisterung aber keinen Abbruch tut. Ich vergebe mit Vergnügen fünf Sterne und möchte diese zauberhafte Geschichte jedem ans Herz legen.
Endlich mal wieder ein Clubbuch, welches uns nicht enttäuscht hat. Da ich mir von diesem Genremix im Grunde gar nichts erwartet habe, außer einer schönen Leserunde mit Freundinnen, konnte es mich ganz besonders positiv überraschen. „Out of my Comfort Zone“ sozusagen :) Dieser mystische Krimi mit punktuellen Fantasyelementen und wiederkehrendem Grusel hat eine tolle Stimmung beim Lesen erzeugt. Die Beschreibungen der Autorin waren cineastisch, so dass vor dem geistigen Auge Filmszenen abliefen. Ich musste dabei besonders an die Sherlock Holmes Verfilmungen mit Robert Downey Junior denken. Das viktorianische London habe ich mir genau so vorgestellt. Auch die „Heldin“ Bridie ist eine toughe und smarte Frau, die mit Witz und Intelligenz wie der „Film-Sherlock“ dem mysteriösen Entführungsfall nachgeht. Sie untersucht Spuren, führt Befragungen durch und verkleidet sich auch als „Gentleman“, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Die Story hält auch richtig tolle Sidekicks parat, wie Cora, das riesige Hausmädchen oder den Geist Ruby, der seine ganz eigene Geschichte mit Bridie hat. Von letzterem hätte ich mir gern noch mehr sympathisch witzige Auftritte gewünscht. Jess Kidds Sprache ist wunderbar und viele Beschreibungen musste man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen, weil sie so schön waren. Dieses Niveau hält sie auch das komplette Buch über durch! Chapeau! Von der Autorin lese ich gerne noch einmal. Und auch, wenn dieses ein Einzelband ist, wäre ich nicht böse darum Bridie noch einmal irgendwo in einem Buch anzutreffen. Das Ende war vielleicht etwas schnell und es gibt noch eine Szene, bei der Bridie Gewalt angetan wurde, die ich absolut unnötig empfunden habe, aber alles in allem ein sehr empfehlenswertes 4-Sterne-Buch!
Eine gut geschriebene Fantasy-Detectivgeschichte mit einfachem und leicht zugänglichem Schreibstil. Für den Leser sind die zusammenhänge zwischen verschiedenen Handlungssträngen aber schnell deutlich und das Ende ist mehr oder weniger vorhersehbar. Gut aber eben vorhersehbar. Es ist eine gute Lektüre mit spannenden Stellen, aber eben auch mit ein paar schwachstellen.
London, 1863. Bridie Devine hat eine neue Mission. Für ihren Auftraggeber soll sie dessen entführte Tochter wiederfinden, doch irgendetwas scheint seltsam an diesem Kind zu sein. Zu allem Überfluss stolpert Bridie bei Recherchen auf dem Friedhof noch über den Geist des Boxers Ruby. Der beschließt aus Mangel an Beschäftigung - denn was soll man als Toter schon groß mit sich anfangen? - unserer Protagonistin zu folgen, um ihr bei den Ermittlungen zur Seite zu stehen. Dabei ist er im Übrigen nur mit einer langen Unterhose und einem Hut bekleidet und behauptet steif und fest, Bridie und er würden sich bereits kennen. Doch warum hat die ihn dann völlig vergessen? Wie schon die Kurzbeschreibung des Inhalts verrät: dieses Buch ist herrlich skurril. Das beginnt schon bei den Figuren. Da wäre beispielsweise Bridie mit der wohl hässlichsten Witwenhaube überhaupt oder Cora, ihr zwei Meter großes Hausmädchen. Nicht zu vergessen: ein Pfarrer, der aus Verachtung für seine menschliche Gemeinde beschlossen hat, seine Kirche von nun an mit tierischen Bewohnern zu füllen. (Wer will es ihm verübeln?) Der Schreibstil unterstreicht das Sonderbare der Handlung gekonnt, der Ton ist humorvoll-ironisch, aber dennoch liebevoll. Erzählt wird im Präsens und der sie-Form; hauptsächlich aus zwei verschiedenen Perspektiven: der von Bridie selbst und derjenigen des Kindermädchens Mrs Bibby. Doch auch in die Köpfe der anderen Figuren kann der personale Erzähler blicken und beleuchtet so das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei erfährt der Leser nicht nur etwas über Bridies aktuellen Fall, sondern es sind auch zahlreiche Rückblenden in die Vergangenheit der beiden Frauen eingebaut. So spinnt Jess Kidd gekonnt zahlreiche Handlungsfäden, die sie am Ende zu einem runden Ganzen verwebt. Genretechnisch lässt sich das alles nur schwer in eine Schublade zwängen: historischer Krimi mit fantastischen Elementen - das wäre mein Versuch. Aber letztendlich spielt das ja auch keine Rolle, denn "Die Ewigkeit in einem Glas" ist einfach grandios!