Der Wald
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Nell Leyshons erster Roman Black Dirt stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Für ihren zweiten Roman Die Farbe von Milch wurde sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset.
Beiträge
Intensive Betrachtung einer Mutter-Sohn-Beziehung, beginnend in der traumatischen Kriegszeit in Warschau 1944, Regeneration im Wald und Neuaufbau im Exil. Die Autorin hat die Geschichte in eine starre Kapitelform gegossen, die den einzelnen Episoden Halt gibt. Die Handlung konzentriert sich auf das Innenleben, findet gefühlvolle Bilder und verleiht durch die sparsame Handlung eine besondere Tiefe. In manchen Teilen habe ich mich ein wenig gegen die starre Form gestemmt und konnte mich dem inneren Fluss der Mutter nicht immer hingeben. Dann war ich wieder fasziniert von der Klarheit ihrer Gedanken, ihrem Blick aus das Frau und Muttersein. Mit dem Sohn und seiner überbordenden Phantasie fiel es mir leichter zu gehen. Die Wendung im dritten Teil hat mich überrascht, wenn es auch im Nachhinein schon so viele Zeichen gab. Aber vielleicht habe ich mich - ähnlich der Mutter - geweigert sie zu erkennen. Ein Buch, für das man Zeit und Ruhe braucht, um mit in die Tiefe zu steigen. Da wird man reichlich belohnt. . Für handlungsorientierte Leser keine gute Option.

„Der Wald“ ist für mich das zweite Buch nach „Die Farbe von Milch“, welches ich von Nell Leyshon gelesen und absolut geliebt habe. Der Schreibstil der Autorin ist etwas anders als in ihrem ersten Buch, aber nicht weniger intensiv und von gewaltiger sprachlicher Schönheit. Die Geschichte um Zofia und ihrem Sohn Pawel hat mich zutiefst berührt und mitgenommen. Ich fand es besonders schön, wie die Autorin mich an den Gedanken von Pawel und Zofia hat teilnehmen lassen und mir somit ein sehr nachvollziehbares Bild gezeichnet hat. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Beziehung zwischen Mutter und Sohn. Man erlebt und erfährt, wie der Krieg die beiden geprägt und verändert hat. Wie Zofia sich selbst infrage stellt und mit sich hadert, was das Beste für ihren Sohn ist. Ich habe bis zur letzten Seite mit den beiden mitgefühlt und mit Spannung ihre Entwicklung verfolgt. Die Geschichte ist überwiegend dunkel, traurig und melancholisch, aber auch herzerwärmend, tiefgründig und vor allem sehr facettenreich. Für mich war es ein rundum wunderschönes, stellenweise auch schmerzliches Lesevergnügen, welches ich aber auf jeder Seite genossen habe.

Wegen dem Inhalt des Buches verweise ich auf den Klappentext. Nachdem die "Farbe von Milch für mich letztes Jahr definitiv lein Jahreshighlight gewesen ist, war ich sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin. Dementsprechend hoch waren aber auch die Erwartungen. Leider muss ich sagen, konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Ich brauchte mehrere Anläufe um das Buch überhaupt nach den ersten Seiten weiterzulesen. Die Protagonisten Sofia ist sehr distanziert. Sie wirkt gefühlskalt und irgendwie unnahbar, auch ihrem Sohn gegenüber. Man merkt als Leser, dass Sofia sich ihr Leben anders vorgestellt hat. Pawel dagegen ist ein sehr neugieriger Junge. Es geht in dem Roman um eine Mutter-Sohn-Beziehung. Gefühlstechnisch konnte sie mich aber nicht erreichen. Dafür war zu viel Distanziertheit zwischen den beiden vorhanden. Die Geschichte ist ruhig erzählt. Manchmal zu ruhig. Für mich baute sich keine wirkliche Spannung auf. Im Vergleich zu „Die Farbe von Milch“ wirkte der Schreibstil für mich irgendwie distanziert. Der erste Roman berührte mich durch die Gefühle und Emotionen, die die Autorin mit Worten sehr gut rüberbringen konnte. Die Geschichte „der Wald“ konnte mich dagegen leider nicht überzeugen. Nichtsdestotrotz bin ich auf weitere Bücher der Autorin gespannt, da sie mich trotz der für mich nicht sehr überzeugenden Geschichten zum Nachdenken anregen konnte.
SuB Nr.75 Uuuuund 🥁😅 Kalendertürchen Nr.12🙌☺️ Was hab ich mich auf dieses Buch gefreut🤗 Es war wieder einmal toll und hat meine Erwartungen erfüllt,wunderbar! Dieser Schreibstil,ich mag ihn einfach. Jedes Detail wird analysiert,so sinnlich,liebevoll beschrieben. Zwischendurch etwas in diesen Sätzen verloren was einem mamchmal ein wenig langatmig vorkommt aber dann war man doch wieder gefangen. Ich mag diese ausgerwöhnlichen Geschichten von der Autorin. Und auch hier ,habe ich mit dieser Wendung in der Geschichte nicht gerechnet 😊 Die Geschichte ist voller Liebe 💘 Hier wird aus den Augen einer Mutter und ihrem Sohn erzählt, wie sie den Krieg erleben und sehen! Die unendlich starke Liebe zwischen Mutter und Sohn. Und auch den Denkanstoß, das Man nicht nur Mutter ist.❤️ Ich werde auch ihr 3ittes Buch mit voller Begeisterung lesen. Leseempfehlung 🫶🏻

...nach 174 Seiten abgebrochen... Thematisch ein so so tiefgreifendes Buch, aber der jüngste Protagonist der Geschichte, Pawel, hat meine Nerven innerhalb der 174 Seiten wirklich stark beansprucht... und ich möchte keine weitere Zeit mehr mit ihm innerhalb dieser Geschichte verbringen...😣
Kommt für mich leider nicht an „Die Farbe von Milch“ heran
Trotzdem ein durchaus interessantes Buch! Das Hörbuch ist fantastisch und wird, wie auch schon „Die Farbe von Milch“ von Laura Maire super toll vorgelesen! Leider hatte das Buch für mich einige Längen, weil hier viel auf Gedanken und Empfindungen der Protagonisten eingegangen wird. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich über so viele Dinge Gedanken machen! Vielleicht kommt das daher, dass es sich hier um eine künstlerisch/musisch begabte Familie handelt? Pawel war mir als kleiner Junge nervlich etwas anstrengend, woran ich mich erst gewöhnen musste. Zumal diese extreme Fixiertheit auf die Mutter auch den Umständen der Zeit zuzuschreiben waren. Der Schreibstil der Geschichte war wieder sehr besonders. Was mich bestimmt noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen lässt!
Über weite Teile des Romans hat mich die Geschichte nicht losgelassen. Die Autorin hat ein gutes Gespür für ihre Figuren, sie wirken realistisch. Vor allem Pawel, ich hatte nie den Eindruck hier schreibt eine Erwachsene aus dem Blickwinkel eines Kindes. Es fühlte sich immer ganz und gar wie der Blick eines Kindes an. Er hat Angst, weil das was passiert ist, für ihn nicht ganz begreifbar ist. Verständlicherweise kann er die Handlungen der Erwachsenen nicht so richtig einordnen. Zudem ist auch seine Mutter durch das erlebte Trauma zum Teil überfordert und muss sich zwingen, trotzdem weiterhin für ihren Sohn dazu sein. Gerade diese beiden so Blickwinkel, die des kleinen Jungen und die der Mutter, deren Ehe nicht mehr so ganz intakt zu sein scheint und daran auch zerbricht, die ihre Schwester und ihre Mutter verliert. Das war so eindringlich geschildert, es hat mich sehr in die Handlung gezogen, obwohl insgesamt wenige Dinge passieren. Ja man erlebt mit, wie etwa die Schwester und die Mutter abgeholt werden. Und es ist klar, das hier im Hintergrund viele Dinge passieren, die wir als Leser*innen nicht miterleben, weil diese Perspektive nicht Teil des Romans ist. Es sind eher Erinnerungen Sofias z.B. wie sie im Haus Cello gespielt hat oder Pawel, wie er mit der alten Frau bei der sie im Wald unterkommen, den Garten umgräbt und Salat sät. Das alles verdichtet sich zu einer Geschichte um den Zusammenhalt den Mutter und Sohn erleben. Sie haben eine tiefe Bindung, die auch deshalb so ist, weil Sofia ihren Sohn beschützen kann. Sie schafft es trotz ihrer Unzulänglichkeiten (sie empfindet sich z.B als sehr egoistisch) für ihn dazu sein, obwohl sie eigene Ängste hat, was ihre Zukunft betrifft. Obwohl auch sie oftmals überfordert ist. Ich hätte gerne mehr über die Zeit im Wald gelesen, doch dann macht der Roman plötzlich einen Zeitsprung, der mir ganz persönlich nicht so gut gefallen hat. Das hat eher etwas mit meinem Geschmack zu tun und mit dem, was ich mir von der Handlung weiter erhofft hatte. Dieser Zeitsprung ist nicht nur in einem ganz anderen Land - Sofia wanderte mit ihrem Sohn nach England aus - sondern beleuchtet die Beziehung als Pawel - nun Paul genannt - Erwachsen ist und seine Mutter gerade ihren zweiten Ehemann verloren hat. Ich habe das innerhalb der Handlung als ziemlichen Bruch empfunden und es hat mir einfach nicht so gut gefallen. Es passte für mich nicht mehr so recht zusammen. Ab da hat der Roman für mich seine Wirkmacht etwas eingebüßt. Das fand ich schade, aber leider hat es mich dann nicht mehr überzeugt. Andererseits beschreibt die Autorin durch die drei Zeitebenen, die sie letztendlich im Roman verarbeitet, die Veränderungen die die Beziehung von Mutter und Sohn immer wieder betreffen und entscheidend prägen. Ich gebe aber zu, das war einfach nicht ganz das, was mich an der Handlung interessiert hatte. Daher empfinde ich den Roman trotzdem als ziemlich gut geschrieben, mag aber Teile der Handlung nicht besonders. Ich werde aber sicher Leyshons ersten Roman Die Farbe von Milch lesen, denn der Erzählstil selbst hat mich sehr angesprochen und ich finde die Autorin kann einfach richtig gut Schreiben.
Ganz so überzeugen wie der erste Roman von Nell Leyshon "Die Farbe von Milch" konnte mich "Der Wald" nicht, allerdings kann ich es trotzdem empfehlen. Der ruhige, teilweise distanziert wirkende Schreibstil führt einen durch die Geschichte und ich habe diese durchwegs gerne gelesen. Manchmal sind es gerade die leisen Töne, die lange nachhallen!
Ich bin tatsächlich enttäuscht. Die Farbe von Milch hatte mich sehr mitgerissen. Hier fehlen mir teilweise Erklärungen, einiges bleibt offen.
Wunderbares Buch, welches mich sehr berührt hat. Sehr gut geschrieben. Ich werde es definitiv weiter empfehlen und irgendwann bestimmt erneut lesen.
Mehr von Nell Leyshon
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Autorenbeschreibung
Nell Leyshons erster Roman Black Dirt stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Für ihren zweiten Roman Die Farbe von Milch wurde sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset.
Beiträge
Intensive Betrachtung einer Mutter-Sohn-Beziehung, beginnend in der traumatischen Kriegszeit in Warschau 1944, Regeneration im Wald und Neuaufbau im Exil. Die Autorin hat die Geschichte in eine starre Kapitelform gegossen, die den einzelnen Episoden Halt gibt. Die Handlung konzentriert sich auf das Innenleben, findet gefühlvolle Bilder und verleiht durch die sparsame Handlung eine besondere Tiefe. In manchen Teilen habe ich mich ein wenig gegen die starre Form gestemmt und konnte mich dem inneren Fluss der Mutter nicht immer hingeben. Dann war ich wieder fasziniert von der Klarheit ihrer Gedanken, ihrem Blick aus das Frau und Muttersein. Mit dem Sohn und seiner überbordenden Phantasie fiel es mir leichter zu gehen. Die Wendung im dritten Teil hat mich überrascht, wenn es auch im Nachhinein schon so viele Zeichen gab. Aber vielleicht habe ich mich - ähnlich der Mutter - geweigert sie zu erkennen. Ein Buch, für das man Zeit und Ruhe braucht, um mit in die Tiefe zu steigen. Da wird man reichlich belohnt. . Für handlungsorientierte Leser keine gute Option.

„Der Wald“ ist für mich das zweite Buch nach „Die Farbe von Milch“, welches ich von Nell Leyshon gelesen und absolut geliebt habe. Der Schreibstil der Autorin ist etwas anders als in ihrem ersten Buch, aber nicht weniger intensiv und von gewaltiger sprachlicher Schönheit. Die Geschichte um Zofia und ihrem Sohn Pawel hat mich zutiefst berührt und mitgenommen. Ich fand es besonders schön, wie die Autorin mich an den Gedanken von Pawel und Zofia hat teilnehmen lassen und mir somit ein sehr nachvollziehbares Bild gezeichnet hat. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Beziehung zwischen Mutter und Sohn. Man erlebt und erfährt, wie der Krieg die beiden geprägt und verändert hat. Wie Zofia sich selbst infrage stellt und mit sich hadert, was das Beste für ihren Sohn ist. Ich habe bis zur letzten Seite mit den beiden mitgefühlt und mit Spannung ihre Entwicklung verfolgt. Die Geschichte ist überwiegend dunkel, traurig und melancholisch, aber auch herzerwärmend, tiefgründig und vor allem sehr facettenreich. Für mich war es ein rundum wunderschönes, stellenweise auch schmerzliches Lesevergnügen, welches ich aber auf jeder Seite genossen habe.

Wegen dem Inhalt des Buches verweise ich auf den Klappentext. Nachdem die "Farbe von Milch für mich letztes Jahr definitiv lein Jahreshighlight gewesen ist, war ich sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin. Dementsprechend hoch waren aber auch die Erwartungen. Leider muss ich sagen, konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Ich brauchte mehrere Anläufe um das Buch überhaupt nach den ersten Seiten weiterzulesen. Die Protagonisten Sofia ist sehr distanziert. Sie wirkt gefühlskalt und irgendwie unnahbar, auch ihrem Sohn gegenüber. Man merkt als Leser, dass Sofia sich ihr Leben anders vorgestellt hat. Pawel dagegen ist ein sehr neugieriger Junge. Es geht in dem Roman um eine Mutter-Sohn-Beziehung. Gefühlstechnisch konnte sie mich aber nicht erreichen. Dafür war zu viel Distanziertheit zwischen den beiden vorhanden. Die Geschichte ist ruhig erzählt. Manchmal zu ruhig. Für mich baute sich keine wirkliche Spannung auf. Im Vergleich zu „Die Farbe von Milch“ wirkte der Schreibstil für mich irgendwie distanziert. Der erste Roman berührte mich durch die Gefühle und Emotionen, die die Autorin mit Worten sehr gut rüberbringen konnte. Die Geschichte „der Wald“ konnte mich dagegen leider nicht überzeugen. Nichtsdestotrotz bin ich auf weitere Bücher der Autorin gespannt, da sie mich trotz der für mich nicht sehr überzeugenden Geschichten zum Nachdenken anregen konnte.
SuB Nr.75 Uuuuund 🥁😅 Kalendertürchen Nr.12🙌☺️ Was hab ich mich auf dieses Buch gefreut🤗 Es war wieder einmal toll und hat meine Erwartungen erfüllt,wunderbar! Dieser Schreibstil,ich mag ihn einfach. Jedes Detail wird analysiert,so sinnlich,liebevoll beschrieben. Zwischendurch etwas in diesen Sätzen verloren was einem mamchmal ein wenig langatmig vorkommt aber dann war man doch wieder gefangen. Ich mag diese ausgerwöhnlichen Geschichten von der Autorin. Und auch hier ,habe ich mit dieser Wendung in der Geschichte nicht gerechnet 😊 Die Geschichte ist voller Liebe 💘 Hier wird aus den Augen einer Mutter und ihrem Sohn erzählt, wie sie den Krieg erleben und sehen! Die unendlich starke Liebe zwischen Mutter und Sohn. Und auch den Denkanstoß, das Man nicht nur Mutter ist.❤️ Ich werde auch ihr 3ittes Buch mit voller Begeisterung lesen. Leseempfehlung 🫶🏻

...nach 174 Seiten abgebrochen... Thematisch ein so so tiefgreifendes Buch, aber der jüngste Protagonist der Geschichte, Pawel, hat meine Nerven innerhalb der 174 Seiten wirklich stark beansprucht... und ich möchte keine weitere Zeit mehr mit ihm innerhalb dieser Geschichte verbringen...😣
Kommt für mich leider nicht an „Die Farbe von Milch“ heran
Trotzdem ein durchaus interessantes Buch! Das Hörbuch ist fantastisch und wird, wie auch schon „Die Farbe von Milch“ von Laura Maire super toll vorgelesen! Leider hatte das Buch für mich einige Längen, weil hier viel auf Gedanken und Empfindungen der Protagonisten eingegangen wird. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich über so viele Dinge Gedanken machen! Vielleicht kommt das daher, dass es sich hier um eine künstlerisch/musisch begabte Familie handelt? Pawel war mir als kleiner Junge nervlich etwas anstrengend, woran ich mich erst gewöhnen musste. Zumal diese extreme Fixiertheit auf die Mutter auch den Umständen der Zeit zuzuschreiben waren. Der Schreibstil der Geschichte war wieder sehr besonders. Was mich bestimmt noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen lässt!
Über weite Teile des Romans hat mich die Geschichte nicht losgelassen. Die Autorin hat ein gutes Gespür für ihre Figuren, sie wirken realistisch. Vor allem Pawel, ich hatte nie den Eindruck hier schreibt eine Erwachsene aus dem Blickwinkel eines Kindes. Es fühlte sich immer ganz und gar wie der Blick eines Kindes an. Er hat Angst, weil das was passiert ist, für ihn nicht ganz begreifbar ist. Verständlicherweise kann er die Handlungen der Erwachsenen nicht so richtig einordnen. Zudem ist auch seine Mutter durch das erlebte Trauma zum Teil überfordert und muss sich zwingen, trotzdem weiterhin für ihren Sohn dazu sein. Gerade diese beiden so Blickwinkel, die des kleinen Jungen und die der Mutter, deren Ehe nicht mehr so ganz intakt zu sein scheint und daran auch zerbricht, die ihre Schwester und ihre Mutter verliert. Das war so eindringlich geschildert, es hat mich sehr in die Handlung gezogen, obwohl insgesamt wenige Dinge passieren. Ja man erlebt mit, wie etwa die Schwester und die Mutter abgeholt werden. Und es ist klar, das hier im Hintergrund viele Dinge passieren, die wir als Leser*innen nicht miterleben, weil diese Perspektive nicht Teil des Romans ist. Es sind eher Erinnerungen Sofias z.B. wie sie im Haus Cello gespielt hat oder Pawel, wie er mit der alten Frau bei der sie im Wald unterkommen, den Garten umgräbt und Salat sät. Das alles verdichtet sich zu einer Geschichte um den Zusammenhalt den Mutter und Sohn erleben. Sie haben eine tiefe Bindung, die auch deshalb so ist, weil Sofia ihren Sohn beschützen kann. Sie schafft es trotz ihrer Unzulänglichkeiten (sie empfindet sich z.B als sehr egoistisch) für ihn dazu sein, obwohl sie eigene Ängste hat, was ihre Zukunft betrifft. Obwohl auch sie oftmals überfordert ist. Ich hätte gerne mehr über die Zeit im Wald gelesen, doch dann macht der Roman plötzlich einen Zeitsprung, der mir ganz persönlich nicht so gut gefallen hat. Das hat eher etwas mit meinem Geschmack zu tun und mit dem, was ich mir von der Handlung weiter erhofft hatte. Dieser Zeitsprung ist nicht nur in einem ganz anderen Land - Sofia wanderte mit ihrem Sohn nach England aus - sondern beleuchtet die Beziehung als Pawel - nun Paul genannt - Erwachsen ist und seine Mutter gerade ihren zweiten Ehemann verloren hat. Ich habe das innerhalb der Handlung als ziemlichen Bruch empfunden und es hat mir einfach nicht so gut gefallen. Es passte für mich nicht mehr so recht zusammen. Ab da hat der Roman für mich seine Wirkmacht etwas eingebüßt. Das fand ich schade, aber leider hat es mich dann nicht mehr überzeugt. Andererseits beschreibt die Autorin durch die drei Zeitebenen, die sie letztendlich im Roman verarbeitet, die Veränderungen die die Beziehung von Mutter und Sohn immer wieder betreffen und entscheidend prägen. Ich gebe aber zu, das war einfach nicht ganz das, was mich an der Handlung interessiert hatte. Daher empfinde ich den Roman trotzdem als ziemlich gut geschrieben, mag aber Teile der Handlung nicht besonders. Ich werde aber sicher Leyshons ersten Roman Die Farbe von Milch lesen, denn der Erzählstil selbst hat mich sehr angesprochen und ich finde die Autorin kann einfach richtig gut Schreiben.
Ganz so überzeugen wie der erste Roman von Nell Leyshon "Die Farbe von Milch" konnte mich "Der Wald" nicht, allerdings kann ich es trotzdem empfehlen. Der ruhige, teilweise distanziert wirkende Schreibstil führt einen durch die Geschichte und ich habe diese durchwegs gerne gelesen. Manchmal sind es gerade die leisen Töne, die lange nachhallen!