Der vergessliche Riese

Der vergessliche Riese

Hardcover
3.810
ErinnerungDemenzBiografieErinnerungen An Den Vater

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Bayerischer Buchpreis 2019 für "Der vergessliche Riese".

Eine Familie erlebt einen Rollentausch: Der Vater, zweifach verwitwet, ist wieder Kind geworden. Er braucht Betreuung und wird sein Haus verlassen müssen, denn er vergisst, was gerade eben noch gewesen ist. Immer wieder erzählt er seine Liebesgeschichten, und manchmal phantasiert er.
Nach dem Bestseller "Leben", ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, schafft David Wagner etwas, das sehr kostbar ist: Er zeigt einen Menschen, der – obwohl er nur noch in der Gegenwart lebt und allmählich verschwindet – unverwechselbar bleibt mit all seinen liebenswerten Eigenheiten und den Erinnerungen, die er noch hat. Die Zärtlichkeit, die der Erzähler ihm bei seinen Besuchen und auf zahlreichen Autofahrten zu Orten der Vergangenheit entgegenbringt – "hier haben wir gewohnt, Papa, hier hast du gearbeitet, hier bist du aufgewachsen" –, berührt tief, auch die Geduld, der Humor, das Ausbleiben von Hadern und Wut. Ganz leise, fast unmerklich, schreitet die Demenz voran, doch sie verläuft hier ohne Schrecken. Der alte Galan, den seine Brüder wie früher Valentino nennen, ist glücklich, obwohl er weiß, was mit ihm ist.
Ein großes Thema unserer Zeit, das immer mehr Menschen betrifft. Und eine unvergessliche Erzählung.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
272
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

David Wagner, 1971 geboren, debütierte mit dem Roman «Meine nachtblaue Hose». Es folgten der Erzählungsband «Was alles fehlt», das Prosabuch «Spricht das Kind», die Essaysammlungen «Welche Farbe hat Berlin» und «Mauer Park», die Kindheitserinnerungen «Drüben und drüben» (mit Jochen Schmidt), der Roman «Vier Äpfel», der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, und «Ein Zimmer im Hotel». 2013 wurde ihm für sein Buch «Leben» der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen, 2014 erhielt er den Kranichsteiner Literaturpreis und war erster «Friedrich-Dürrenmatt-Gastprofessor für Weltliteratur» an der Universität Bern. «Der vergessliche Riese» brachte ihm 2019 den Bayerischen Buchpreis und eine Platzierung auf der Shortlist für den Wilhelm Raabe-Literaturpreis ein. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin.

Beiträge

3
Alle
5

Nach dem mir "Leben" von dem Autor, in dem es um seine Krebserkrankung ging, schon so gut gefallen hatte, wollte ich auch dieses sehr gerne lesen. Noch dazu, wo mich das Thema sehr interessiert, habe ich doch auch Sorge, einmal dement zu werden. Wenn ich das richtig verstanden habe, handelt das Buch vom Vater des Autors, autofiktional. Dieser wird immer vergesslicher und kann irgendwann auch nicht mehr alleine leben. Aber immer wieder blitzen auch die "hellen" Momente auf, die, wie ich finde, dann ganz besonders betroffen machen. "Oft komme ich mir vor, als wäre ich aus einem Buch gefallen und könnte nicht zurück. Ich bin plötzlich in einer ganz anderen Geschichte und weiß nicht, was ich da soll." Ganz ruhig, zärtlich, geduldig und zugewandt erzählt David Wagner vom Fortschreiten der Erkrankung: "Früher, im seltsamem Früher, wo liegt dieses geheimnisvolle Land, wusste er alles." Aber vor allem erzählt er von den schönen gemeinsamen Unternehmungen und Besuchen. Es wird nicht gehadert und es gibt kein Drama beim Einzug ins "Internat für Alte". Das, und genug Geld für ein gutes Pflegeheim, wünschen sich sicherlich viele, beim Lesen der Lektüre, die ihre eigenen Eltern pflegen müssen. Ein ruhiges, sehr lesenswertes Buch!

3

Das war ganz okay. 😅 Es war jetzt nicht super toll, aber auch nicht schlecht; irgendwas dazwischen. David besucht regelmäßig seinen Vater der Demenz hat. Es ist schön zu sehen/lesen, wie, in solchen Situationen, die Familie zusammen hält. Jedoch hat sich vieles in der Geschichte wiederholt, und ich mein jetzt nicht den Vater, der alles vergessen und mehrfach nachgefragt hat. Auch hat man gemerkt, wie die Demenz des Vaters, im Laufe des Buchs, langsam immer mehr vorran schritt. Es gab Momente zum schmunzeln aber auch Momente, die einen berührten. Der letzte Satz des Buchs hat mir nen kleinen Stich ins Herz versetzt. 🥲 Im großen und ganzen ist es ein nettes Buch. 😊

4

Ich mochte die Geschichte sehr gerne, trotz der schweren Demenz des Vaters entwickelt sich eine zarte und liebevolle Beziehung, in der nur zwischen den Zeilen (oder besser zwischen den Wiederholungen) eine Tragik mitschwingt. „Du lebst im Moment, Papa, im Hier und Jetzt und immer nach Gefühl. Das hat auch sein Gutes.“

Beitrag erstellen