Der Schneesturm

Der Schneesturm

Taschenbuch
3.513
ArztPhantastikNahe ZukunftZombie-Krankheit

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Beschreibung

Ein fantastisches Wintermärchen vom großen russischen Stilisten Vladimir Sorokin

Was beginnt wie eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert, entpuppt sich als fantastische Irrfahrt durch das ländliche Russland einer nahen Zukunft. Der Landarzt Garin will so schnell wie möglich in den Ort Dolgoje, um die Menschen dort gegen eine rätselhafte Krankheit zu impfen, die jedenInfizierten zum Zombie macht. Doch es herrscht Schneesturm, Garins Pferde sind erschöpft, und so heuert er den einfältigen Brotkutscher Kosma an, dessen Schneemobil von winzigen Pferden gezogen wird. Und so beginnt seine Reise in eine Märchenwelt mit Ingredienzien einer Hochtechnologiegesellschaft. Eingebettet in den erzählerischen Kosmos von Tolstoi, Tschechow und Gogol, versetzt »Der Schneesturm« ein grotesk-imaginäres Russland in den Abgrund zwischen den Zeiten – ein zugleich heiteres wie verstörendes Buch, das von der Kritik einhellig gefeiert wurde und einmal mehr Sorokins herausragende Stellung unter den zeitgenössischen russischen Schriftstellern untermauert.

»Hier tut sich die Seele auf. Man legt das betörend schöne, hintergründige und schonungslos kritische Buch nicht mehr aus der Hand, liest es in einem Zug durch.« Die Welt
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Dystopien & Utopien
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
208
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Vladimir Sorokin, 1955 geboren, gilt als der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Russlands. Er wurde bekannt mit Werken wie »Die Schlange«, »Marinas dreißigste Liebe«, »Der himmelblaue Speck«. Bei KiWi erschienen zuletzt die Romane »Der Schneesturm«, »Telluria«, die Literaturgroteske »Manaraga« und der Erzählungsband »Die rote Pyramide«. Sorokin lebt inzwischen in Berlin und hat den dortigen PEN mitbegründet.

Beiträge

5
Alle
4

Sehr spannende Dystopie über ein post-atomares Russland. Leider mit zunehmenden Längen im zweiten Teil.

4

Abgedreht und grade deswegen richtig gut! Worum geht es? Im ländlichen Russland herrscht tiefster Winter, es fällt meterweise Schnee. Doch entgegen aller Witterungen muss der Landarzt Dr. Garin so schnell wie möglich in den Ort Dolgoje gelangen, um die Menschen dort gegen eine seltsame Krankheit zu impfen, die die Infizierten zu Zombies verwandelt. Keine einzige Minute darf verschwendet werden. Doch ein Schneesturm tobt, Garin ist an einem Örtchen gestrandet und seine Pferde sind bereits erschöpft. Die Pferdestation hat seine Zugtiere schon alle verliehen und dem Landarzt bleibt keine andere Wahl als den Brotkutscher Kosma zu bitten, ihn nach Dolgoje zu bringen. Und so machen sich die beiden mit einem Schneemobil, welches von winzigen Pferden gezogen werden, auf eine abenteuerliche Reise – und diese hat allerhand Seltsames und Überraschendes für sie zu bieten. Meine Meinung zum Buch: Was für ein abgedrehtes und verrücktes Buch! Hier sollte man sich definitiv nicht vom Cover täuschen lassen und auch nicht vom Beginn der Geschichte, was einer Erzählung aus dem 19. Jahrhundert gleicht. Der Landarzt Garin sucht nach einer Fahrmöglichkeit nach Dolgoje, dort herrscht eine Epidemie, ein Schneesturm kommt hinzu– dies zusammen kreiert eine ernsthafte Situation, sodass ich schon ganz gespannt auf den Fortgang der Geschichte war. Doch als die Fahrt der beiden Hauptprotagonisten Garin und Kosmo beginnt, verwirrt mich dieses Buch mehr und mehr. Winzige Pferde, die ein Schneemobil ziehen, eine Müllerin, die ihren kleinen Ehemann auf ihren Busen setzt und ein toter Riese, der etwas unglücklich nach einem Suff mitten auf der Fahrspur verstorben ist. Nicht das, was ich zunächst erwartet habe. Dieses Buch steckt voller Märchen-, und Groteskelemente und hat darüber hinaus für den Leser etliche Überraschungen auf Lager. Es ist ein Roman, der viel zu bieten hat. Von lustigen bis hin zu absolut grotesken Szenen, über philosophischen Passagen hin zu traurigen und leisen Worten. Es ist kein Buch für jedermann - man muss sich auf diese abgedrehte Geschichte einlassen können, die nebenbei in vollem Ernst erzählt wird, sodass man sich fragt, ob der Autor hier einen auf den Arm nehmen will. Dieses Buch hat mich dennoch und gerade deswegen bestens unterhalten und bei der einen oder anderen Szene konnte ich mir einige Lacher nicht verkneifen. Dennoch bin ich mir sicher, dass die Groteske und die Komik nicht nur dem Unterhaltungszweck dienen, sondern hier mehrere Interpretationsebenen aufgemacht werden. Wer für die weihnachtliche Zeit mal ein etwas anderes Buch sucht und in diese verrückte Geschichte eintauchen will, kann sich gern in den „Schneesturm“ begeben. Mir hat das Buch definitiv gefallen. Fazit: Eine außergewöhnliche Geschichte über eine verrückte und bizarre Schlittenfahrt durch einen Schneesturm in winterlichem Russland.

5

Deutsche Rezension unten. A truly original and atmospheric dystopian novel, nice language too! Der Arzt Garin strandet auf dem Weg in das Dorf Dolgoje in einer Kutschenstation, denn dort gibt es angesichts des wütenden Schneesturms keine Pferde zum Wechseln. Garin reagiert wütend, wird er doch dringend in Dolgoje erwartet, wo eine seltsame "Pest" ausgebrochen ist und der Impfstoff, den er mit sich führt, dringend benötigt wird. In seiner Not wendet er sich an den Brotkutscher Kosma, genannt "der Krächz". Dieser willigt ein, ihn mit seinem von 50 Kleinpferden gezogenes Schneemobil in das Dorf zu bringen. Während der ersten Lese- bzw. Hörminuten wähnt sich der Leser bzw. Hörer in einer Szenerie aus dem Russland des 19. Jahrhunderts. Spätestens, als von winzigen Pferden die Rede ist, die ein Schneemobil ziehen, und von weiteren seltsamen Kreaturen und Technologien, wird jedoch klar: Wir befinden uns in einer Dystopie. Welchen Zeitraum wir uns vorzustellen haben und wie es zu dem offensichtlichen Rückschritt der Menschheit kam, wird nicht erklärt, doch der Autor wartet im Verlauf des Buchs immer wieder mit wirklich originellen Ideen für die Entwicklung alternativer Technologien auf, die für mich angesichts der erzeugten Atmosphäre gleichzeitig den größten Unterhaltungswert und die größte Stärke des Romans darstellen. Das Buch liest bzw. hört sich kurzweilig, die Sprache ist gehoben, sehr angenehm. Spannung wird durch die ganze Situation erzeugt: Wird es dem Doktor und dem Krächz gelingen, nach Dolgoje zu gelangen? Welchen Seltsamheiten werden die unterwegs noch begegnen? Und was ist das für eine geheimnisvolle Krankheit, die etwas Merkwürdiges mit den Menschen zu machen scheint? Die Hauptprotagonisten sind sehr unterschiedliche Typen, der Doktor pflichtbewusst, aber leicht auffahrend, Kosma aka Krächz bemüht, bescheiden und vor allem auf das Wohlergehen seiner Pferdchen bedacht, was ihn zu der sympathischeren der beiden Figuren macht. Wir erfahren über beide verschiedene Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit, ohne dabei über ihren gesamten Lebensweg informiert zu werden. Das Ende empfand ich als etwas unbefriedigend, ich hätte gerne noch mehr erfahren, mehr Auflösungen für Aspekte der Geschichte erhalten, es ist jedoch absolut stimmig. Ich habe russische Literatur bisher sträflich vernachlässigt in meinem Leseleben, dieses originelle Buch mit seiner schönen Sprache hat mir sehr viel Lust auf mehr gemacht. Ich brauche kaum zu erwähnen, dass Stefan Kaminski seinen Job großartig macht, er ist der talentierteste Hörbuchsprecher, den ich kenne.

2

Langatmig, wenig Handlung, man reitet so durch den Schnee. Ich habe eine Geschichte in einem russischen Dorf erwartet, in dem eine Epidemie ausgebrochen ist. Wie der Doktor ihnen hilft, dass dort etwas passiert, von Zombies war die Rede. Am Ende war es nur eine endlose Fahrt durch den Schnee mit wenig interessanten Momenten, dafür aber mit vielen, die sich wiederholten und plötzlich war es dann zu Ende.

5

Für die extra Portion Unterhaltung dringend das Hörbuch, von Stefan Kaminski eingesprochen, hören! Russland: Wenn das höchste Glücksgefühl darin besteht, doch nicht hingerichtet worden zu sein… Prost

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