Der gute Gott von Manhattan

Der gute Gott von Manhattan

Taschenbuch
2.310
Literatur Nach 45BombenanschlagPolyphonieKlassiker

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Beschreibung

Ingeborg Bachmann gehört zu den Schöpfern des modernen Hörspiels als selbstständige literarische Form. »Der gute Gott von Manhattan«, das berühmteste Hörspiel, entstand 1957 und erhielt 1959 den Hörspielpreis der Kriegsblinden. »Eine Dichtung, die uns das Herz trifft und die Urteilskraft entzückt«, schrieb Werner Weber über dieses Gleichnis unserer Zeit, in dem vor Gericht das Schicksal zweier Liebender aufgerollt wird.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
96
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Ingeborg Bachmann gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, Österreich geboren.Bachmanns Karriere als SchriftstellerinNach ihrem ersten Studienjahr in Innsbruck und Graz (1945/46) gelang ihr mit der Erzählung »Die Fähre« die erste Veröffentlichung. Sie setzte ihr Studium der Philosophie, Germanistik und Psychologie in Wien fort, wo sie unter anderen Paul Celan, Hans Weigel, Ilse Aichinger und Victor Kraft traf.Nach ihrer Promotion mit einer Dissertation über »Die kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers« im Jahr 1949 veröffentlichte sie erste Gedichte in der Zeitschrift Lynkeus und Erzählungen in der Wiener Tageszeitung. Bachmann arbeitete auch an einem ersten, unveröffentlichten und verschollenen Roman »Stadt ohne Namen«.Nach ihrem Studium arbeitete sie für den amerikanischen Sender Rot-Weiß-Rot und schrieb Dramen, Rundfunkessays und Hörspiele, darunter »Ein Geschäft mit Träumen« (1952), »Die Zikaden«(1955) und »Der gute Gott von Manhattan« (1958).Bachmanns Überzeugung, dass nur Literatur und Kunst die existenziellen Grunderlebnisse des modernen Menschen ausdrücken können, entstand aus der Perspektive der Wiener Schule, der neopositivistischen Wissenschaftstheorie ihres Doktorvaters Victor Kraft und der Sprachkritik Ludwig Wittgensteins. Ihre Beschäftigung mit Viktor E. Frankls psychotherapeutischer Forschung und ihrer Freundschaft mit dem Dichter Paul Celan, dessen Familie zu den Opfern des Holocaust gehörte, führten zu einer »tiefgreifenden Verwandlung ihres Denkens und Schreibens« im Sinne eines kritischen Ethos.Lyrik und MusikBachmanns erster Lyrikband »Die gestundete Zeit« (1953), für den sie den renommierten Preis der Gruppe 47 erhielt, appellierte an das kritische Gewissen der Zeitgenossen angesichts des Kalten Krieges und der gesellschaftlichen Restauration. In ihrem zweiten Gedichtband »Anrufung des Großen Bären«(1956) kehrte sie zu traditionelleren lyrischen Formen zurück. Bachmanns Synthese von Zeitkritik, literarischer Moderne und lyrischer Tradition bildete die Grundlage ihres raschen Aufstiegs zur wichtigsten deutschsprachigen Dichterin der Nachkriegszeit.Auf Einladung des Komponisten Hans Werner Henze brach Bachmann im Sommer 1953 nach Italien auf, um dort eine Existenz als freie Schriftstellerin zu begründen. Die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Henze, der sie insbesondere in die Welt der Oper einführt, schlägt sich u.a. in den Opernlibretti »Der Prinz von Homburg« (1958) und »Der junge Lord« (1965) sowie in theoretischen Überlegungen zum Verhältnis von Musik und Dichtung nieder.Die Rolle der Literatur in der NachkriegszeitIn den zehn Jahren nach dem Aufbruch aus Wien lebte sie in Rom, München, Neapel und Zürich und eröffnete im Wintersemester 1959/60 die Frankfurter Vorlesungen zur Problematik zeitgenössischer Dichtung. Dabei fasste sie ihre poetologischen Überlegungen erstmals systematisch zusammen und verortete sie im Prozess der Moderne literarhistorisch.Bachmann vertraute der Fähigkeit der Literatur, angesichts der verzweiflungsvollen »Dunkelhaft der Welt« unsere Möglichkeiten zu erweitern. Diese Haltung spiegelt sich in ihren Erzählungen des Bandes »Das dreißigste Jahr« wider.Beziehung mit Max FrischZwischen 1958 und 1962 waren sie das Traumpaar der deutschen Literatur. Die Trennung von Max Frisch 1962 fiel mit einer Lebenskrise zusammen, die den Ausgangspunkt für einen literarischen Neuansatz bildete. Die Erfahrungen von Schmerz und existenziellen Krisen fanden sich u.a. in ihrem »Todesarten«-Projekt.Am 17. Oktober 1973 starb Ingeborg Bachmann im Alter von 47 Jahren in Rom an den Folgen eines Brandunfalls.

Beiträge

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Ich wollte immer schon mal ein Buch von Ingeborg Bachmann lesen und nun hab ich dieses Hörspiel gelesen und ich weiß nicht recht, was ich dazu sagen soll. Es lässt sich leicht lesen, aber ich hab mich tatsächlich gefragt „Was will sie uns damit sagen? Nein, besser noch, warum will sie es uns genau auf dieser Art sagen?“ Es gibt hier zwei Handlungen - einmal ist „Guter Gott“ der Angeklagte und wird im Gerichtssaal vom Richter zu einem Bombenanschlag, bei dem Jennifer ums Leben kam, verhört. Und dann haben wir die Liebesgeschichte von Jennifer und Jan. Sie eine junge Studentin, er will mit dem Schiff wieder zurück nach Europa. Sie verbringen zusammen Zeit im Hotel, wechseln immer wieder die Zimmer, wandern immer weiter hoch im Stockwerk und bekommen merkwürdige Nachrichten von Eichhörnchen. Billy & Frankie, zwei Spione des Guten Gottes. Und immer wieder sind im Hintergrund Stimmen zu hören. Ja, ich habe verstanden, dass es um brennende, verzehrende Liebe geht. Eine Liebe gegen die Norm und dem Wunsch, eine neue Regel für die Liebe zu entwickeln. Und irgendwie spüre ich einen Anflug von Giftigkeit in dieser Liebe und vielleicht auch patriarchale Strukturen. Aber eventuell habe ich es auch falsch verstanden. Und da ich schon einiges über Frisch und Bachmanns Liebe gehört hatte, dachte ich, es wäre eine literarische Aufarbeitung dieser Liebe. Gespenstisch wurde es für mich nach dem Lesen, als ich erfahren habe, dass Frisch und Bachmann sich erst nach diesem Werk kennenlernten. Sogar aufgrund dieses Hörspiels. Und das Bachmann selbst bei einem Brand ums Leben kam. Für mich die perfekte Schullektüre, da sehr viel Interpretationsmöglichkeit, aber auch ein wenig, na ja, wie soll ich sagen, ereignislos. S.76 „Könnt ich mehr tun, mich aufreißen für dich und in deinen Besitz übergehen, mit jeder Faser und wie es sein soll: mit Haut und mit Haar.“

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Für ne Schullektüre ganz gut

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Ja also hab ich halt für die schule gelesen, musste jetzt nicht sein. Habs auch nicht richtig gecheckt also joa.

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