Der falsche Gruß
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Seine Bücher wurden insgesamt in 16 Sprachen übersetzt. Sein Bestseller Sechs Koffer stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2018.
Beiträge
Fragezeichenbuch Mh, irgendwie habe ich dieses Jahr bei der Auswahl an Leserunden-Lektüre nicht so viel Glück. Zu oft hatte ich in den vergangenen Monaten Bücher, die entweder grottig, nur im Ansatz gut oder höchstens Mittelmaß waren. In die Kategorie „Äh, häääääh?“-Bücher (sprich: ich habe es nicht verstanden) reiht sich jetzt „Der falsche Gruß“ von Maxim Biller ein. Nun gut… Protagonist Erck Dessauer ist ein weinerlicher Typ, der kurz davor ist, im Literaturbetrieb Fuß zu fassen, als er sich von seinem „Erzfeind“ Hans Ulrich Barsilay zu einer diffamierenden Pose hinreißen lässt – dem Hitlergruß. Allerdings weiß ich als Leser weder am Anfang (logisch) noch am Ende (nicht mehr so logisch), warum Erck ihn überhaupt gezeigt hat. Erck erzählt seine Geschichte in Rückblenden, kommt von einer nichtssagenden Episode zur nächsten gepflegten Langeweile, lässt an einer Stelle kurz vor Schluss (zum Glück musste ich mich nur durch 120 Seiten quälen) sogar durchblicken, dass er „[…] immer noch unsicher (ist), worum es hier eigentlich die ganze Zeit ging“ (S. 101). Gestatten Sie mir die Frage, Herr Biller: wenn Ihr Protagonist schon nicht weiß, worum es bei dieser ganzen Posse geht – woher sollen das dann Ihre Leserinnen und Leser wissen? Für mich ist „Der falsche Gruß“ eine Denkernovelle – geschrieben für Denker von einem Denker, der nicht deutlich machen kann (oder will), was er eigentlich bezweckt. Wirr, konfus und in meinen Augen nichtssagend. Natürlich ist es keine massentaugliche Lektüre (was höchstwahrscheinlich auch im Sinne des Autors ist *g*), aber es ist auch zu schwierig für Literaturliebhaber, die durchaus „verkopfte“ Sachen lesen und zu schätzen wissen. Und das ist in meinen Augen äußerst bedauerlich. Sorry, mehr habe ich nicht zu sagen. 2* ©kingofmusic
Erck Dessauer scheint am Ziel seiner Träume angelangt: er hat endlich den heiß ersehnten Vertrag bei einem Verlag ergattert. Da trifft er spätabends in einem Berliner In-Lokal auf seinen Erz-Rivalen Barsilay und in einem Anflug von Wut, entfacht durch die Vorstellung, wie Barsilay ihm seinen Platz im Verlag streitig macht, hebt er den rechten Arm – um nach seinem Hitlergruß um seine gerade erst beginnende Karriere zu bangen. So beginnt der neue Roman von Maxim Biller und nimmt uns dann mit in die (Un-)Tiefen einer Künstler-Seele, auf einen Streifzug durch die Deutsch-Deutsche Geschichte, lässt den Hauptakteur Neonazis begegnen und ganz nebenbei den großen Rivalen Barsilay bei einer schockierenden literarischen Lüge ertappen. Das liest sich stellenweise äußerst amüsant, vor allem die Passagen, in denen Erck sich seiner Paranoia hingibt. Sprachlich ist der Roman hervorragend geschrieben und für Kenner der Literatur-Szene sicherlich ein Highlight. Ich selber habe mich wohl intellektuell an diesem kleinen, gerade mal 120 Seiten umfassenden Büchlein verhoben und bleibe mit vielen Fragen zurück, darunter auch die, wie viel Biller in den beiden Hauptakteuren steckt. Mein Fazit: anspruchsvoller Roman über die deutsche Geschichte, Neo-Nationalsozialismus und den Literaturbetrieb mit all seinen Fallstricken, Neurosen und Animositäten.
Freundschaften, das fand ich schon lange, waren nur etwas für Frauen und Verlierer.
Mehr von Maxim Biller
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Seine Bücher wurden insgesamt in 16 Sprachen übersetzt. Sein Bestseller Sechs Koffer stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2018.
Beiträge
Fragezeichenbuch Mh, irgendwie habe ich dieses Jahr bei der Auswahl an Leserunden-Lektüre nicht so viel Glück. Zu oft hatte ich in den vergangenen Monaten Bücher, die entweder grottig, nur im Ansatz gut oder höchstens Mittelmaß waren. In die Kategorie „Äh, häääääh?“-Bücher (sprich: ich habe es nicht verstanden) reiht sich jetzt „Der falsche Gruß“ von Maxim Biller ein. Nun gut… Protagonist Erck Dessauer ist ein weinerlicher Typ, der kurz davor ist, im Literaturbetrieb Fuß zu fassen, als er sich von seinem „Erzfeind“ Hans Ulrich Barsilay zu einer diffamierenden Pose hinreißen lässt – dem Hitlergruß. Allerdings weiß ich als Leser weder am Anfang (logisch) noch am Ende (nicht mehr so logisch), warum Erck ihn überhaupt gezeigt hat. Erck erzählt seine Geschichte in Rückblenden, kommt von einer nichtssagenden Episode zur nächsten gepflegten Langeweile, lässt an einer Stelle kurz vor Schluss (zum Glück musste ich mich nur durch 120 Seiten quälen) sogar durchblicken, dass er „[…] immer noch unsicher (ist), worum es hier eigentlich die ganze Zeit ging“ (S. 101). Gestatten Sie mir die Frage, Herr Biller: wenn Ihr Protagonist schon nicht weiß, worum es bei dieser ganzen Posse geht – woher sollen das dann Ihre Leserinnen und Leser wissen? Für mich ist „Der falsche Gruß“ eine Denkernovelle – geschrieben für Denker von einem Denker, der nicht deutlich machen kann (oder will), was er eigentlich bezweckt. Wirr, konfus und in meinen Augen nichtssagend. Natürlich ist es keine massentaugliche Lektüre (was höchstwahrscheinlich auch im Sinne des Autors ist *g*), aber es ist auch zu schwierig für Literaturliebhaber, die durchaus „verkopfte“ Sachen lesen und zu schätzen wissen. Und das ist in meinen Augen äußerst bedauerlich. Sorry, mehr habe ich nicht zu sagen. 2* ©kingofmusic
Erck Dessauer scheint am Ziel seiner Träume angelangt: er hat endlich den heiß ersehnten Vertrag bei einem Verlag ergattert. Da trifft er spätabends in einem Berliner In-Lokal auf seinen Erz-Rivalen Barsilay und in einem Anflug von Wut, entfacht durch die Vorstellung, wie Barsilay ihm seinen Platz im Verlag streitig macht, hebt er den rechten Arm – um nach seinem Hitlergruß um seine gerade erst beginnende Karriere zu bangen. So beginnt der neue Roman von Maxim Biller und nimmt uns dann mit in die (Un-)Tiefen einer Künstler-Seele, auf einen Streifzug durch die Deutsch-Deutsche Geschichte, lässt den Hauptakteur Neonazis begegnen und ganz nebenbei den großen Rivalen Barsilay bei einer schockierenden literarischen Lüge ertappen. Das liest sich stellenweise äußerst amüsant, vor allem die Passagen, in denen Erck sich seiner Paranoia hingibt. Sprachlich ist der Roman hervorragend geschrieben und für Kenner der Literatur-Szene sicherlich ein Highlight. Ich selber habe mich wohl intellektuell an diesem kleinen, gerade mal 120 Seiten umfassenden Büchlein verhoben und bleibe mit vielen Fragen zurück, darunter auch die, wie viel Biller in den beiden Hauptakteuren steckt. Mein Fazit: anspruchsvoller Roman über die deutsche Geschichte, Neo-Nationalsozialismus und den Literaturbetrieb mit all seinen Fallstricken, Neurosen und Animositäten.
Freundschaften, das fand ich schon lange, waren nur etwas für Frauen und Verlierer.