Der Duft von bitteren Orangen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Bagdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in »Time Out« und »Literary Review«. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zuletzt lebte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut.
Beiträge
Halbherzig gläubiger Moslem verliebt sich in halbherzig gläubige Jüdin... im fernen England! Doch die Dämonen der Vergangenheit lassen Salim nicht los... konnte Zerrissenheit des Hauptdarstellers spüren, doch insgesamt war mir das Buch zu unüberschaubar. Dennoch etwas über den Konflikt im Nahen Osten gelernt... keiner Seite kann eindeutig Schuld gegeben werden.
„Sei tapfer, sei ein Mensch, mein Kind“
Das Buch erzählt die Vereinigung einer jüdischen Frau mit einem arabischen Mann. Beide wollen die Konflikte des Nahostkrieges zwar gerne durch ihre Liebe zueinander überwinden, schaffen dies aber nie ganz. Tolles Buch, das zeigt, dass besonders unschuldige Menschen unter Kriegen zu leiden haben. Salim, der Protagonist, der wegen des Krieges früh in der Kindheit seine Heimat verlassen musste, hat dies nie ganz überwunden. Dieses Gefühl, dass er nirgendwo zugehörig ist, kann er nie ganz verarbeiten und gibt dieses Trauma letztendlich auch an seinen Sohn ab. Tragisch, aber sehr nachvollziehbar. Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen.

Traurig, schwer
Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Es eröffnete mir wieder einen Blick in eine Kultur die mir sehr fremd ist, aber einiges verständlich macht. Ich wünschte wir alle würden aus solchen Geschichten mehr lernen
Erschreckend aktuell
Worum geht's? Salim lebt in Jaffa in einem weißen Haus mit einer Orangenplantage. Doch als er 6 Jahre alt ist, muss seine arabischstämmige Familie vor der israelischen Armee fliehen, die das Land beansprucht. In den 60er Jahren lebt er in London und trifft die jüdische Judit. Sie verlieben sich ineinander, aber kann ihre Liebe den Hass zwischen ihren Völkern besiegen? Claire Hajaj hat hier einen sehr intensiven Roman verfasst. Wir begleiten Salim und Judit von Kindheit an. Die Autorin bezieht aus meiner Sicht auch nie Stellung bezüglich des Konfliktes. Das fand ich für mich als Leser sehr gut. Die Liebe zwischen Salim und Judit war für mich sehr spürbar, auch die innere Zerrissenheit zwischen den Gefühlen füreinander und für die jeweilige Familie. Vor allem fand ich es unglaublich authentisch, dass thematisiert wurde, wie sehr unser Aufwachsen und unsere familiären Wurzeln uns ein Leben lang begleiten. Salim war für mich eine tragische Figur, der sehr gefangen war in seinen Gefühlen und seiner familiären Prägung. Von Judit hätte ich gerne mehr aus ihrer Sicht erfahren, da hätte das Buch gerne ausführlicher sein können. Fazit: absolut lesenswerte Lektüre!
Palästina 1948: Während der siebenjährige Salim davon träumt seine erste eigene Orangenernte einbringen zu dürfen, sind die Panzer auf dem Vormarsch auf seine Heimatstadt Jaffa. Über Nacht verliert Salim seine Heimat, doch seine Träume leben weiter und der Gedanke an eine Rückkehr zum Orangenhaus bleibt unvergessen. Am Tag der Gründung des Staates Israel wird in England das Mädchen Judith geboren. Ihre jüdische Familie hat ein schweres Schicksal erlitten, dessen Erbe auch die folgenden Generationen überschattet. Als Salim und Judith sich ineinander verlieben, müssen sie sich nicht nur mit ihren Familien auseinandersetzen, sondern immer wieder auch mit dem Konflikt in Israel-Palästina. Kann im Kleinen gelingen, was im Großen versagt? [...] In vier großen Abschnitten erzählt Claire Hajaj die Geschichten der Familien Al-Ismaili und Gold über den Zeitraum von 40 Jahren hinweg. Beginnend mit der Staatsgründung Israels – für die einen Krieg und Vertreibung, für die anderen ein Ort, der nach Jahrhunderten der Verfolgung Sicherheit verheißt. Über die Jahre hinweg bleibt der Blick auf den schwelenden und immer wieder in Gewalt ausbrechenden Konflikt gerichtet. Schonungslos werden nicht nur die Gräueltaten beider Seiten beim Namen genannt, sondern auch die Finessen, mit denen der Konflikt immer weiter angeheizt wird. Dabei bleibt Claire Hajaj immer ganz nah bei den Menschen und was mit ihnen geschieht. Es geht nicht um große Politik und es geht auch nicht darum Partei zu ergreifen. Da ist Salim, der seine Heimat verliert und an einem Traum festhält, der sein ganzes Leben beeinflussen wird. Judith, die von klein auf erfährt, was es bedeutet Jüdin zu sein, egal ob bei den englischen Klassenkameradinnen oder bei den Arabern. Sie wagen es, ihre Liebe gegen ihre Familien zu verteidigen und träumen von einem gemeinsamen Leben ohne Hass. Und da sind ihrer beiden Kinder, zerrissen vom Konflikt der Familien ihrer Eltern und dem Gefühl Stellung beziehen zu müssen und nirgends dazu zu gehören. Claire Hajaj zeichnet ein warmherziges, glaubhaftes Porträt einer Familie, die sich der großen Liebe zum Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft nicht entziehen kann. Die Unterschiede kommen auch sprachlich sehr gut zum Tragen, da sie immer wieder Ausdrücke aus dem Arabischen (im Dialekt) bzw. Hebräischen/Jiddischen einfließen lässt. Besonders die Passagen, die in Palästina und im Libanon spielen, haben es mir angetan, zaubern sie doch ein lebhaftes orientalisches Bild. Der Duft der Orangen, Sinnbild der Lebensgrundlage der Region um Jaffa, ist förmlich erlebbar. So wird auch Salims Orangenbaum, gepflanzt am Tag seiner Geburt zum Symbol für das Schicksal der Familie. Claire Hajaj spielt viel mit Bildern und Metaphern, ohne dabei zu übertreiben. “Ismaels Orangen” ist ein berührendes Buch über eine Familie zwischen zwei Kulturen vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts. Es wird deutlich, dass Claire Hajajs Anliegen Verständnis füreinander, Versöhnung und Frieden sind. Dass es nicht nur um Land geht, sondern vor allem um Ruhe für die Seele. © Tintenelfe www.tintenhain.de
"Ich bin noch nie einem Araber begegnet. Ich habe nur gehört, wie Onkel Max über sie geredet hat. Und offen gestanden dachte ich, dass ihr uns hassen müsst." "Ich muss überhaupt nichts. Du bist ein Mensch, ich bin ein Mensch. Warum sollte ich dich hassen, ohne dich zu kennen?" 3-3.5 Sterne. Ich fand die Idee und die Message von dem Buch unglaublich wichtig, und bei der aktuellen Situation in Israel-Palästina ist das Thema natürlich hochaktuell. Ich finde schon, dass ein allumfassendes Bild gezeigt wird, dass auf beide Seiten eingeht, ohne zu werten. Leider fand ich die Familien/Liebesgeschichte zum Ende hin sehr dramatisch, und die Handlungen von Protagonist Salim wenig nachvollziehbar, und hätte mir da etwas mehr Tiefe gewünscht.
Die Handlung nimmt nur langsam Fahrt auf. Im ersten Drittel steht das Bemühen im Vordergrund, den Leser mit den geschichtlichen Hintergründen des Konflikts vertraut zu machen, was angesichts der Komplexität nicht einfach ist. Das Stilmittel des Perspektivwechsels macht den Konflikt transparent, ohne dass die Verfasserin hier Partei bezieht. Insgesamt eine lohnenswerte Lektüre.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Claire Hajaj, 1973 in London geboren, hat ihr bisheriges Leben zwischen zwei Kulturen, der jüdischen und der palästinensischen, verbracht und versucht, sie zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Sie bereiste alle vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Bagdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in »Time Out« und »Literary Review«. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur hat sie in Oxford gemacht. Zuletzt lebte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut.
Beiträge
Halbherzig gläubiger Moslem verliebt sich in halbherzig gläubige Jüdin... im fernen England! Doch die Dämonen der Vergangenheit lassen Salim nicht los... konnte Zerrissenheit des Hauptdarstellers spüren, doch insgesamt war mir das Buch zu unüberschaubar. Dennoch etwas über den Konflikt im Nahen Osten gelernt... keiner Seite kann eindeutig Schuld gegeben werden.
„Sei tapfer, sei ein Mensch, mein Kind“
Das Buch erzählt die Vereinigung einer jüdischen Frau mit einem arabischen Mann. Beide wollen die Konflikte des Nahostkrieges zwar gerne durch ihre Liebe zueinander überwinden, schaffen dies aber nie ganz. Tolles Buch, das zeigt, dass besonders unschuldige Menschen unter Kriegen zu leiden haben. Salim, der Protagonist, der wegen des Krieges früh in der Kindheit seine Heimat verlassen musste, hat dies nie ganz überwunden. Dieses Gefühl, dass er nirgendwo zugehörig ist, kann er nie ganz verarbeiten und gibt dieses Trauma letztendlich auch an seinen Sohn ab. Tragisch, aber sehr nachvollziehbar. Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen.

Traurig, schwer
Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Es eröffnete mir wieder einen Blick in eine Kultur die mir sehr fremd ist, aber einiges verständlich macht. Ich wünschte wir alle würden aus solchen Geschichten mehr lernen
Erschreckend aktuell
Worum geht's? Salim lebt in Jaffa in einem weißen Haus mit einer Orangenplantage. Doch als er 6 Jahre alt ist, muss seine arabischstämmige Familie vor der israelischen Armee fliehen, die das Land beansprucht. In den 60er Jahren lebt er in London und trifft die jüdische Judit. Sie verlieben sich ineinander, aber kann ihre Liebe den Hass zwischen ihren Völkern besiegen? Claire Hajaj hat hier einen sehr intensiven Roman verfasst. Wir begleiten Salim und Judit von Kindheit an. Die Autorin bezieht aus meiner Sicht auch nie Stellung bezüglich des Konfliktes. Das fand ich für mich als Leser sehr gut. Die Liebe zwischen Salim und Judit war für mich sehr spürbar, auch die innere Zerrissenheit zwischen den Gefühlen füreinander und für die jeweilige Familie. Vor allem fand ich es unglaublich authentisch, dass thematisiert wurde, wie sehr unser Aufwachsen und unsere familiären Wurzeln uns ein Leben lang begleiten. Salim war für mich eine tragische Figur, der sehr gefangen war in seinen Gefühlen und seiner familiären Prägung. Von Judit hätte ich gerne mehr aus ihrer Sicht erfahren, da hätte das Buch gerne ausführlicher sein können. Fazit: absolut lesenswerte Lektüre!
Palästina 1948: Während der siebenjährige Salim davon träumt seine erste eigene Orangenernte einbringen zu dürfen, sind die Panzer auf dem Vormarsch auf seine Heimatstadt Jaffa. Über Nacht verliert Salim seine Heimat, doch seine Träume leben weiter und der Gedanke an eine Rückkehr zum Orangenhaus bleibt unvergessen. Am Tag der Gründung des Staates Israel wird in England das Mädchen Judith geboren. Ihre jüdische Familie hat ein schweres Schicksal erlitten, dessen Erbe auch die folgenden Generationen überschattet. Als Salim und Judith sich ineinander verlieben, müssen sie sich nicht nur mit ihren Familien auseinandersetzen, sondern immer wieder auch mit dem Konflikt in Israel-Palästina. Kann im Kleinen gelingen, was im Großen versagt? [...] In vier großen Abschnitten erzählt Claire Hajaj die Geschichten der Familien Al-Ismaili und Gold über den Zeitraum von 40 Jahren hinweg. Beginnend mit der Staatsgründung Israels – für die einen Krieg und Vertreibung, für die anderen ein Ort, der nach Jahrhunderten der Verfolgung Sicherheit verheißt. Über die Jahre hinweg bleibt der Blick auf den schwelenden und immer wieder in Gewalt ausbrechenden Konflikt gerichtet. Schonungslos werden nicht nur die Gräueltaten beider Seiten beim Namen genannt, sondern auch die Finessen, mit denen der Konflikt immer weiter angeheizt wird. Dabei bleibt Claire Hajaj immer ganz nah bei den Menschen und was mit ihnen geschieht. Es geht nicht um große Politik und es geht auch nicht darum Partei zu ergreifen. Da ist Salim, der seine Heimat verliert und an einem Traum festhält, der sein ganzes Leben beeinflussen wird. Judith, die von klein auf erfährt, was es bedeutet Jüdin zu sein, egal ob bei den englischen Klassenkameradinnen oder bei den Arabern. Sie wagen es, ihre Liebe gegen ihre Familien zu verteidigen und träumen von einem gemeinsamen Leben ohne Hass. Und da sind ihrer beiden Kinder, zerrissen vom Konflikt der Familien ihrer Eltern und dem Gefühl Stellung beziehen zu müssen und nirgends dazu zu gehören. Claire Hajaj zeichnet ein warmherziges, glaubhaftes Porträt einer Familie, die sich der großen Liebe zum Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft nicht entziehen kann. Die Unterschiede kommen auch sprachlich sehr gut zum Tragen, da sie immer wieder Ausdrücke aus dem Arabischen (im Dialekt) bzw. Hebräischen/Jiddischen einfließen lässt. Besonders die Passagen, die in Palästina und im Libanon spielen, haben es mir angetan, zaubern sie doch ein lebhaftes orientalisches Bild. Der Duft der Orangen, Sinnbild der Lebensgrundlage der Region um Jaffa, ist förmlich erlebbar. So wird auch Salims Orangenbaum, gepflanzt am Tag seiner Geburt zum Symbol für das Schicksal der Familie. Claire Hajaj spielt viel mit Bildern und Metaphern, ohne dabei zu übertreiben. “Ismaels Orangen” ist ein berührendes Buch über eine Familie zwischen zwei Kulturen vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts. Es wird deutlich, dass Claire Hajajs Anliegen Verständnis füreinander, Versöhnung und Frieden sind. Dass es nicht nur um Land geht, sondern vor allem um Ruhe für die Seele. © Tintenelfe www.tintenhain.de
"Ich bin noch nie einem Araber begegnet. Ich habe nur gehört, wie Onkel Max über sie geredet hat. Und offen gestanden dachte ich, dass ihr uns hassen müsst." "Ich muss überhaupt nichts. Du bist ein Mensch, ich bin ein Mensch. Warum sollte ich dich hassen, ohne dich zu kennen?" 3-3.5 Sterne. Ich fand die Idee und die Message von dem Buch unglaublich wichtig, und bei der aktuellen Situation in Israel-Palästina ist das Thema natürlich hochaktuell. Ich finde schon, dass ein allumfassendes Bild gezeigt wird, dass auf beide Seiten eingeht, ohne zu werten. Leider fand ich die Familien/Liebesgeschichte zum Ende hin sehr dramatisch, und die Handlungen von Protagonist Salim wenig nachvollziehbar, und hätte mir da etwas mehr Tiefe gewünscht.