All die ungesagten Dinge
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tracey Lien wuchs in Sydney auf und machte ihren Universitätsabschluss an der Universität von Kansas, bevor sie als Reporterin für die Los Angeles Times arbeitete. Heute lebt sie als Schriftstellerin in Brooklyn, New York. Dies ist ihr erster Roman.
Beiträge
Ein Highlight durch und durch!
Eine sehr berührende Geschichte, die trotz einer immer mitschwingenden Hoffnungslosigkeit zu einem so liebe- und wundervollen Ende kommt. Ky erfährt vom plötzlichen Tod ihres kleines Bruders und kehrt in ihr Heimatsviertel zurück. Um herauszufinden, wie es zu diesem schrecklichen Unglück kommen konnte, versucht sie Zeugen aufzutreiben und sich am Ende ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Die vietnamesich-australische Autorin erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte von Ky, einer jungen Journalistin, die aufgrund ihres ermordeten Bruders Denny zurück in ihre Heimat reist, um bei den Ermittlungen zu helfen. Bei der Befragung der Augenzeugen stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Ky gibt nicht auf und versucht herauszufinden, was passiert ist. Dabei begibt sie sich nicht nur auf die Spuren der Tatnacht, sondern auch auf die von ihrer eigenen Vergangenheit, die mit allem verbunden zu sein scheint. Obwohl ich „All die ungesagten Dinge“ schon vor längerer Zeit gelesen habe, kann ich mich noch sehr gut an die Geschichte rund um Ky erinnern. Lien schreibt sehr authentisch und nachvollziehbar. Vor allem die Szenen mit ihren Eltern konnten ein gutes Bild davon zeichnen, wie sich Ky gefühlt haben muss, in einer Welt groß zu werden, in der sie sich weder zu ihrem vietnamesischen Elternhaus noch zu ihrem australischen Schulalltag, der von Rassismus geprägt ist, zugehörig fühlt. In Rückblenden erfahren wir auch viel über die zerbrochene Freundschaft zu Minnie, die ebenfalls einen großen Anteil an der Geschichte hat. „All die ungesagten Worte“ beinhaltet viele Themen, die in einer Mischung aus Kriminalfall, Migrations- und Familiengeschichte behandelt werden. Trotz des Umfangs liest sich der Roman sehr rund. Das liegt vorrangig an dem sehr distanzierten aber dennoch pointierten Schreibstil. Hat mir gut gefallen.

Hat mich total abgeholt. Es gibt Einblick in das Leben als Einwanderer in Australien. Auch reale Bezüge zur dortigen Politik machen diese Story so real. Man will auch einfach wissen, was passiert ist mit dem Bruder der Protagonistin. Empfehlung
Gelesen an einem Tag. Lange nicht mehr so eifrig an einem Buch gelesen. Das soll was heißen. Eine intensive Geschichte über Rassismus, asiatische Einwanderung in Australien, alte Narben, neue Wunden und dem Wunsch nach Zugehörigkeit; Wie scheinbar eine identische Vergangenheit zu unterschiedliche Schicksalen führen. Einnehmend und bedrückend, poetisch und klar.
Ky's Verhältnis zu ihren Eltern war schon immer schwierig. Als nun ihr jüngerer Bruder Denny auf brutale Weise ums Leben kommt, sieht sie sich nicht nur mit alten Konflikten konfrontiert, sondern auch mit den mysteriösen Umständen seines Todes. Er war ein guter Schüler, stets freundlich – warum also musste er sterben? Und warum will niemand der anwesenden Zeugen etwas gesehen haben? Ky stürzt sich selbst in die Ermittlungen und muss sich bald fragen, ob sie die Antwort auf bestimmte Fragen überhaupt kennen will. „All die ungesagten Dinge“ ist der Debütroman der australischen Schriftstellerin Tracey Lien. Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive der Protagonistin Ky in der dritten Person und der Vergangenheitsform. Hin und wieder kommen aber auch andere Personen zu Wort, die für die Ermittlung von Bedeutung sind und liefern zusätzliche Informationen. Ein Stück weit wird die junge Frau also zur Ermittlerin, der Roman ist aber so viel mehr als ein Krimi. Ky und ihre Eltern kamen als Flüchtlinge aus Vietnam nach Cabramatta an, einem Vorort von Sydney, in dem viele Einwanderer aus Asien und Europa leben. Denny hingegen wurde schon in Australien geboren und trägt die gesamte Hoffnung der Eltern auf ein neues Leben in sich. Obwohl diese nur das Beste für ihre Kinder wollen, standen beide unter großem Druck, entweder Jura oder Medizin zu studieren. Während Ky rebellierte und Journalistin wurde, versuchte Denny bis zuletzt die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. In ihrer Trauer scheinen die zu übersehen, dass auch Ky jemanden verloren hat und dass es nicht hilft, wieder auf alte Streitthemen zurückzukommen. Im Zentrum der Handlung steht aber vor allem das Schicksal vieler Einwandererfamilien: Eltern, die nur die Muttersprache beherrschen und schwer arbeiten müssen, um die Familie zu ernähren. Kinder, die einfach nur dazu gehören wollen, aber immer anders aussehen werden, als ihre Mitschüler. Was diese schwierige Situation und die traumatischen Erfahrungen (Flüchtlingscamps, Alltagsrassismus) bei Menschen anrichten können, zeigt dieser Roman sehr eindrucksvoll.

Wow!
In ihrem Roman, erzählt die Autorin Tracey Lien die Geschichte von Ky, die mit ihrer Familie in Australien, Sydney, lebt. Sie war ganz klein als ihre Familie aus Vietnam geflohen ist und kann sich daher kaum an die Zeit erinnern. Ihr Bruder Denny ist tot. Und sie kehrt zurück und will verstehen wie das geschehen konnte. Eine ganz tolle, großartige Geschichte die die Autorin hier erzählt und in der viele Themen stecken. Natürlich Rassismus und wie es für die Familien ist, sich hier etwas aufzubauen. Es geht um Schuld, um Schmerz, um (Un)Verständnis, um so vieles mehr. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es wird aus Sicht Kys erzählt, aber auch ein paar Kapitel aus Sicht anderer - Zeugen, aber auch des Vaters. Und das letzte Kapitel - wow - war eine Wucht. Eine Geschichte in der sehr viel steckt ohne dabei überladen zu sein. Die tief geht und einen schmerzhaften Ton anschlägt. Ich bin froh dieses Buch entdeckt zu haben.
„Ich habe keine Möglichkeit, ihr zu sagen, dass der Verlust lange vor unserer Geburt begann, dass unsere Eltern und deren Eltern und unsere Ahnen Verluste erlitten haben: den Verlust von Heimat, von Zugehörigkeit, von Selbstvertrauen und von Leben - und wir mit dem Verlust geboren wurden, ihn trugen und von ihm niedergedrückt wurden, Teil von ihm waren.“
Ky, die Tochter vietnamesischer Einwanderer kehrt nach Jahren zurück in den von Drogenkriminalität geplagten Vorort Cabramatta. Ihr Bruder wurde am Abend seiner Abschlussfeier tot geprügelt und Ky versucht nun aufzuklären, was in jener Nacht wirklich passiert ist. Tracey Lien schafft es, eine Atmosphäre zu erzeugen, die geschwängert ist vom Trauma der Geflüchteten, von der zerstörerischen Gewalt die Heroin auf Menschen hat und vom alltäglichen Rassismus, dem die vietnamesischen Einwanderer in Australien in den 90er Jahren ausgeliefert waren. Gerade die letzten Seiten haben mich nochmal sehr bewegt. Insgesamt ist der Roman gut geschrieben, enthält spannende Elemente und gibt Einblicke in das Leben von Geflüchteten, die versuchen sich in einem unbekannten Land eine Existenz aufzubauen und sich doch immerzu fremd fühlen.
Eine Mischung aus Kriminalfall und sozialkritischem Roman, die mich dem Thema der vietnamesischen Einwanderer in Australien näher gebracht hat. Ich habe es mit großem Interesse gelesen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.
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AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Tracey Lien wuchs in Sydney auf und machte ihren Universitätsabschluss an der Universität von Kansas, bevor sie als Reporterin für die Los Angeles Times arbeitete. Heute lebt sie als Schriftstellerin in Brooklyn, New York. Dies ist ihr erster Roman.
Beiträge
Ein Highlight durch und durch!
Eine sehr berührende Geschichte, die trotz einer immer mitschwingenden Hoffnungslosigkeit zu einem so liebe- und wundervollen Ende kommt. Ky erfährt vom plötzlichen Tod ihres kleines Bruders und kehrt in ihr Heimatsviertel zurück. Um herauszufinden, wie es zu diesem schrecklichen Unglück kommen konnte, versucht sie Zeugen aufzutreiben und sich am Ende ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Die vietnamesich-australische Autorin erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte von Ky, einer jungen Journalistin, die aufgrund ihres ermordeten Bruders Denny zurück in ihre Heimat reist, um bei den Ermittlungen zu helfen. Bei der Befragung der Augenzeugen stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Ky gibt nicht auf und versucht herauszufinden, was passiert ist. Dabei begibt sie sich nicht nur auf die Spuren der Tatnacht, sondern auch auf die von ihrer eigenen Vergangenheit, die mit allem verbunden zu sein scheint. Obwohl ich „All die ungesagten Dinge“ schon vor längerer Zeit gelesen habe, kann ich mich noch sehr gut an die Geschichte rund um Ky erinnern. Lien schreibt sehr authentisch und nachvollziehbar. Vor allem die Szenen mit ihren Eltern konnten ein gutes Bild davon zeichnen, wie sich Ky gefühlt haben muss, in einer Welt groß zu werden, in der sie sich weder zu ihrem vietnamesischen Elternhaus noch zu ihrem australischen Schulalltag, der von Rassismus geprägt ist, zugehörig fühlt. In Rückblenden erfahren wir auch viel über die zerbrochene Freundschaft zu Minnie, die ebenfalls einen großen Anteil an der Geschichte hat. „All die ungesagten Worte“ beinhaltet viele Themen, die in einer Mischung aus Kriminalfall, Migrations- und Familiengeschichte behandelt werden. Trotz des Umfangs liest sich der Roman sehr rund. Das liegt vorrangig an dem sehr distanzierten aber dennoch pointierten Schreibstil. Hat mir gut gefallen.

Hat mich total abgeholt. Es gibt Einblick in das Leben als Einwanderer in Australien. Auch reale Bezüge zur dortigen Politik machen diese Story so real. Man will auch einfach wissen, was passiert ist mit dem Bruder der Protagonistin. Empfehlung
Gelesen an einem Tag. Lange nicht mehr so eifrig an einem Buch gelesen. Das soll was heißen. Eine intensive Geschichte über Rassismus, asiatische Einwanderung in Australien, alte Narben, neue Wunden und dem Wunsch nach Zugehörigkeit; Wie scheinbar eine identische Vergangenheit zu unterschiedliche Schicksalen führen. Einnehmend und bedrückend, poetisch und klar.
Ky's Verhältnis zu ihren Eltern war schon immer schwierig. Als nun ihr jüngerer Bruder Denny auf brutale Weise ums Leben kommt, sieht sie sich nicht nur mit alten Konflikten konfrontiert, sondern auch mit den mysteriösen Umständen seines Todes. Er war ein guter Schüler, stets freundlich – warum also musste er sterben? Und warum will niemand der anwesenden Zeugen etwas gesehen haben? Ky stürzt sich selbst in die Ermittlungen und muss sich bald fragen, ob sie die Antwort auf bestimmte Fragen überhaupt kennen will. „All die ungesagten Dinge“ ist der Debütroman der australischen Schriftstellerin Tracey Lien. Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive der Protagonistin Ky in der dritten Person und der Vergangenheitsform. Hin und wieder kommen aber auch andere Personen zu Wort, die für die Ermittlung von Bedeutung sind und liefern zusätzliche Informationen. Ein Stück weit wird die junge Frau also zur Ermittlerin, der Roman ist aber so viel mehr als ein Krimi. Ky und ihre Eltern kamen als Flüchtlinge aus Vietnam nach Cabramatta an, einem Vorort von Sydney, in dem viele Einwanderer aus Asien und Europa leben. Denny hingegen wurde schon in Australien geboren und trägt die gesamte Hoffnung der Eltern auf ein neues Leben in sich. Obwohl diese nur das Beste für ihre Kinder wollen, standen beide unter großem Druck, entweder Jura oder Medizin zu studieren. Während Ky rebellierte und Journalistin wurde, versuchte Denny bis zuletzt die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. In ihrer Trauer scheinen die zu übersehen, dass auch Ky jemanden verloren hat und dass es nicht hilft, wieder auf alte Streitthemen zurückzukommen. Im Zentrum der Handlung steht aber vor allem das Schicksal vieler Einwandererfamilien: Eltern, die nur die Muttersprache beherrschen und schwer arbeiten müssen, um die Familie zu ernähren. Kinder, die einfach nur dazu gehören wollen, aber immer anders aussehen werden, als ihre Mitschüler. Was diese schwierige Situation und die traumatischen Erfahrungen (Flüchtlingscamps, Alltagsrassismus) bei Menschen anrichten können, zeigt dieser Roman sehr eindrucksvoll.

Wow!
In ihrem Roman, erzählt die Autorin Tracey Lien die Geschichte von Ky, die mit ihrer Familie in Australien, Sydney, lebt. Sie war ganz klein als ihre Familie aus Vietnam geflohen ist und kann sich daher kaum an die Zeit erinnern. Ihr Bruder Denny ist tot. Und sie kehrt zurück und will verstehen wie das geschehen konnte. Eine ganz tolle, großartige Geschichte die die Autorin hier erzählt und in der viele Themen stecken. Natürlich Rassismus und wie es für die Familien ist, sich hier etwas aufzubauen. Es geht um Schuld, um Schmerz, um (Un)Verständnis, um so vieles mehr. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es wird aus Sicht Kys erzählt, aber auch ein paar Kapitel aus Sicht anderer - Zeugen, aber auch des Vaters. Und das letzte Kapitel - wow - war eine Wucht. Eine Geschichte in der sehr viel steckt ohne dabei überladen zu sein. Die tief geht und einen schmerzhaften Ton anschlägt. Ich bin froh dieses Buch entdeckt zu haben.
„Ich habe keine Möglichkeit, ihr zu sagen, dass der Verlust lange vor unserer Geburt begann, dass unsere Eltern und deren Eltern und unsere Ahnen Verluste erlitten haben: den Verlust von Heimat, von Zugehörigkeit, von Selbstvertrauen und von Leben - und wir mit dem Verlust geboren wurden, ihn trugen und von ihm niedergedrückt wurden, Teil von ihm waren.“
Ky, die Tochter vietnamesischer Einwanderer kehrt nach Jahren zurück in den von Drogenkriminalität geplagten Vorort Cabramatta. Ihr Bruder wurde am Abend seiner Abschlussfeier tot geprügelt und Ky versucht nun aufzuklären, was in jener Nacht wirklich passiert ist. Tracey Lien schafft es, eine Atmosphäre zu erzeugen, die geschwängert ist vom Trauma der Geflüchteten, von der zerstörerischen Gewalt die Heroin auf Menschen hat und vom alltäglichen Rassismus, dem die vietnamesischen Einwanderer in Australien in den 90er Jahren ausgeliefert waren. Gerade die letzten Seiten haben mich nochmal sehr bewegt. Insgesamt ist der Roman gut geschrieben, enthält spannende Elemente und gibt Einblicke in das Leben von Geflüchteten, die versuchen sich in einem unbekannten Land eine Existenz aufzubauen und sich doch immerzu fremd fühlen.