Die Sehnsucht nach Licht
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Kati Naumann wurde 1963 in Leipzig geboren. In Sonneberg, im ehemaligen Sperrgebiet im Thüringer Wald, verbrachte sie einen Großteil ihrer Kindheit. Die studierte Museologin schrieb bereits mehrere Romane sowie Songtexte für verschiedene Künstler und das Libretto zu dem Musical Elixier (Musik von Tobias Künzel). Sie verfasste Drehbücher für Kindersendungen und entwickelte mehrere Hörspiel- und Buchreihen für Kinder. Kati Naumann lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Leipzig.
Beiträge
Auch dieses Buch von Kati Naumann ist wunderschön geschrieben, akribisch recherchiert und informativ. Kann ich absolut empfehlen!
Ein sorgfältig recherchierter, warmherzig geschriebener Familienroman, in dem man eine Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge über mehrere Generationen hinweg begleitet. Wunderbar vertont mit Katja Körber.
💠 Meine Meinung 💠 Mir war die Geschichte an einigen Stellen zu detailverliebt was den Bergbau und seine spezifischen Ausdrücke und die Vorgehensweise der Arbeit dort angeht. Zudem konnten mich die Personen nicht erreichen. Ein großer Vorteil war aber der Stammbaum zu Beginn, denn ohne den, wären mir die einzelnen verwandtschaftlichen Verbindungen zu durcheinander erschienen. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, das die Autorin einfach alles, was zur damaligen Zeit politisch dazugehörte, unbedingt unterbringen wollte.
Ein Hörbuch, dass tief mit der Geschichte verbunden ist. Tolle Charaktere und Darstellung, dachte dennoch es kann mich mehr berühren.
Ein Roman die anfängt in den Kriegsjahren und zu der Nachkriegszeit im Erzgebirge übergeht. Die Kultur und das Handwerk der Bergleute und den Kampf alles zu geben. Am Ende der Geschichte gibt es noch ein Nachwort der Autorin wie nah sie der Realität kam und was Fiktion ist. Wirklich toll umgesetzt, mit Wirklich gut ausgearbeitet Charakteren. Dachte dennoch mich kann es auf Grund der Thematik vielleicht mehr bewegen.
Gelungene Geschichte über den Bergbau in der DDR. Ich fand es allerdings schade, dass man durch die Erzählweise schon einige Geheimnisse vor den Protagonisten erfuhr und somit nicht mitfiebern konnte.
Eine spannende Familiengeschichte zum Bergbau in Aue - Bad Schlema
Kati Naumann hat hier ein tolles Buch geschrieben. Anhand der Familie Steiner lernt der Leser die verschiedenen Herausforderungen der Gegend kennen. Erst der Bergbau der gerade zum Leben reiste, dann der Aufbruch als Kurstadt , dann wieder Bergbau der Wismut wegen Uran. Gesundheitliche Risiken kommen dabei ebenso zum Tragen wie das alltägliche Leben. Das Buch führt durch Rückblicke durch die Zeit immer verbunden mit der Familie. Die Gegenwartsperspektive ist anfänglich von den Veränderungen der Stadt geprägt, entwickelt sich dann aber nach der Suche des verschollenen Bruders Rudolf die bis nach Moskau führt. Für mich ein ganz starkes Buch mit facettenreichen Charakteren, die ihre Geheimnisse haben und ein Stück kaum beachteter Geschichte erzählen.
Eine extrem dramatische und erschütternde Familiengeschichte, die mich sicher so schnell nicht loslässt.
Neuer Tag bringt neue Hoffnung … ist einer der Leitsprüche der Familie Steiner, die seit Generationen in Schlema im Erzgebirge im Bergbau arbeitet. Sie haben viele Schicksalsschläge einstecken müssen, aber irgendwie ist es immer weitergegangen. Auch Luisa, die jüngste Generation und Vermessungstechnikerin bei der Wismut, arbeitet ehrenamtlich im Besucherbergwerk unter Tage. „Ein Bergmann weint nicht“ hat ihr Urgroßvater Wilhelm von Kind an gelernt, und er hat auch fast nie geweint. Doch das Verschwinden seines Sohns Rudolf geht ihm und auch 2019 noch nahe. Rudolf ist 1951 während seiner Schicht spurlos verschwunden, und obwohl sie jahrelang alles versucht haben, konnten sie sein Schicksal nie aufklären, 1990 wurde er für tot erklärt. Aber sie sind überzeugt, dass noch irgendwo Aufzeichnungen darüber existieren, schließlich war das damals alles Sperrbezirk und wirklich alles wurde protokolliert. Darum soll sich Luisa jetzt noch einmal auf die Suche machen. „Aber du gibst nicht auf, nicht wahr? Du findest endlich heraus, was passiert ist.“ (S. 147) Anhand von Familie Steiner erzählt Katie Naumann, wie sich Schlema und der Bergbau seit Beginn des 20. Jahrhunderts verändert haben. Zuerst wurde Kobalt abgebaut, dann wurde radiumhaltiges Wasser entdeckt und das Kurbad gegründet, bis erst die Nationalsozialisten und dann „die Russen“ das Uran für sich requirierten. Das alles wurde auf dem Rücken der Arbeiter und ihrer Familien ausgetragen. Sie förderten das Uran oft ohne besondere Hilfsmittel und Schutzmaßnahmen, selbst die Kinder sortierten schon strahlende Schlackebrocken. Es kam immer wieder zu teils dramatischen Unfällen – ein Menschenleben schien nicht viel wert zu sein. Besonders erschreckend fand ich auch die Beschreibung, wie an Frauen und Kindern für eine Portion Milch während des 2. WKs kostenlose „Heilbehandlungen“ mit Radon ausprobiert wurden … Die Bergleute sind raue Menschen, von ihrer Arbeit unter Tage und der Umgebung geformt. Zu DDR-Zeiten haben auch Frauen wegen des überdurchschnittlichen Lohns jahrzehntelang im Berg geschuftet, die Kinder wurden vom Staat versorgt und erzogen. Aber die Familie hält immer zusammen und man sagt sich jeden Morgen „Auf Wiedersehen“, damit abends alle gesund und munter heimkehren. „Ich habe gehört, dass manchmal Leute im Berg verschwinden, ist da was dran?“ „Auch aus meiner Familie sind schon Männer im Berg geblieben.“ (S. 12) Mir gefällt, wie regionale Bräuche, politische Ereignisse und die verschiedenen Staatsformen in die Handlung einfließen. Außerdem wird sehr anschaulich beschrieben, wie sich das Aussehen des Ortes im Laufe der Zeit immer wieder verändert und was es für die Bewohner bedeutet, wenn Häuser und Straßen plötzlich mehrere Meter absacken, weil der Boden vom jahrhundertelangen Abbau zerlöchert ist wie ein Schweizer Käse. „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann ist eine extrem dramatische und erschütternde Familiengeschichte, die mich sicher so schnell nicht loslässt. Ich war selber schon oft im Kurbad Schlema und habe auch Radonbäder bekommen, aber die Geschichte des Ortes war mir nicht bekannt und ich glaube nicht, dass ich das Bad je wieder sorglos nutzen kann.

Kati Naumann lässt Geschichte lebendig werden
Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge. Auch wenn sie ihre Tage oft ohne Sonnenlicht verbringt, so übt sie ihren Beruf gerne aus, denn ihre Vorfahren haben alle im Bergbau gearbeitet. In all den Jahren ist leider nicht jeder aus dem Berg zurück gekehrt. Sie beschließt Nachforschungen über den vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel anzustellen, allerdings findet sie auch einiges, was lange verborgen geblieben ist. Wir begleiten ihre Familie über zwei Weltkriege hinweg in die DDR-Zeit und bis nach der Wende. 🕯️ Mich hatte „Wo wir Kinder waren“ von Kati Naumann begeistert und auch ihr neues Buch ist ein Highlight. Sie schafft es die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und man kann sich das Schlematal unglaublich gut vorstellen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt und man fühlt sich mit den Charakteren schnell verbunden. Beide Bücher möchte man am liebsten direkt nochmal lesen. Auch wenn das Leben für die Bergarbeiterfamilien sehr hart gewesen sein muss, so herrscht viel Liebe zu Hause und das ist das Elixier, was die Familie zusammen hält. Bergleute hatten ehrlich und mutig zu sein und wenn ein Unglück passierte mussten sie schnell und klug handeln um zu überleben. Wenn sie nach hause kamen, warteten bereits die Kerzen im Fenster auf sie um ihnen den Weg zu weisen. Ich finde das Thema unglaublich interessant und ich wollte noch mehr Infos über den Uranabbau im Erzgebirge (ich wusste vorher gar nichts davon), die Wismut AG, die DDR, die Sowjets, den Bergbau. Natürlich kann man einen Roman nicht mit zu vielen Fakten voll packen, aber man bekommt einen umfassenden Einblick und Lust zur Recherche. Genau so sollte es sein. Mit ihrer Recherche, der vielschichtigen Familiengeschichte, ihrem fesselnden Schreibstil und den liebenswerten Charakteren, hat Kati Naumann einen beeindruckenden und atmosphärischen Roman geschaffen, den man nicht mehr aus der Hand legen will. 🕯️ Kati Naumann lässt Geschichte lebendig werden

Die Autorin ist ja mittlerweile dafür bekannt ihren Fokus auf die DDR Geschichte zu legen und das ist auch hier wieder der Fall. Besonders interessiert hat mich hier tatsächlich, das es um Bergleute geht und auch, wie die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie mit der der Wismut zusammen hängt. Darüber wusste ich nämlich nur sehr am Rande überhaupt etwas und hatte nun die Möglichkeit, mich das erste Mal ein bisschen näher mit dem Thema zu beschäftigen. Insgesamt hat mich dabei aber eigentlich eher die DDR Geschichte interessiert und ich hätte den älteren Teil aus der Zeit der Weimarer Republik und der NS Zeit in dem Fall nicht gebraucht. Auch wenn die Autorin damit sicher zeigen möchte, wie wichtig der Bergbau in der Region war. Dadurch kann man auch die Arbeit der Wismut AG besser ein ordnen. In der Jetztzeit versucht sich Luisa an einer Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte, das fand ich insofern interessant, weil ich den Wunsch danach gut verstehen kann. Manchmal finde ich es sehr schade, das mich vieles an meiner eigenen Familie erst jetzt interessiert. Die zwei Zeitebenen ergänzen sich jedenfalls ganz gut. Allerdings finde ich, das Naumann in ihren Romanen leider dazu neigt, etwas Kitsch über alles zu schütten. Es wäre an ein paar Stellen realistischer gewesen, wenn sich manches nicht aufgelöst hätte. Egal ob das für eine Figur schmerzhaft wäre oder nicht. Es war etwas verkrampft auf ein Happy End ausgelegt. Trotzdem. gerade thematisch hat mich die Autorin schon abgeholt und ich habe den Roman insgesamt gerne gelesen. Vor allem wenn man bisher noch nie von der Wismut AG gehört hat, aber lieber einen Zugang über einen Roman haben möchte
Ein großartiges Buch mit Potenzial zum Lebenslesehighlight 💖
Einfach nur WOW zu diesem herausragend guten Roman. Ich habe mir das Buch auf Empfehlung von @lettersfromjuiette als Andenken im Märzurlaub mitgenommen. Nun hatte ich vor knapp zwei Wochen die Idee, das Buch nicht länger liegen zu lassen sondern direkt mal wegzulesen. Am Anfang war ich etwas skeptisch, da ich schon lange nichts mehr in die Richtung gelesen habe. Und irgendwie hatte ich Null Idee auf was ich mich hier einlassen werde. Aber als ich nach kurzer Zeit in der Geschichte rund um die Familie Steiner eingetaucht war konnte und wollte ich nicht mehr aufhören. Von mir aus hätte der Roman gerne noch länger gehen können ohne an Qualität zu verlieren. Doch irgendwie ist es genau so auch wieder richtig, wie es letztendlich geschrieben wurde. Meinen großen Respekt für Kati Naumann! Und ich bin mir ganz sicher es war nicht ihr letztes Buch für mich 💙🩵!
Mehr von Kati Naumann
AlleÄhnliche Bücher
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Kati Naumann wurde 1963 in Leipzig geboren. In Sonneberg, im ehemaligen Sperrgebiet im Thüringer Wald, verbrachte sie einen Großteil ihrer Kindheit. Die studierte Museologin schrieb bereits mehrere Romane sowie Songtexte für verschiedene Künstler und das Libretto zu dem Musical Elixier (Musik von Tobias Künzel). Sie verfasste Drehbücher für Kindersendungen und entwickelte mehrere Hörspiel- und Buchreihen für Kinder. Kati Naumann lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Leipzig.
Beiträge
Auch dieses Buch von Kati Naumann ist wunderschön geschrieben, akribisch recherchiert und informativ. Kann ich absolut empfehlen!
Ein sorgfältig recherchierter, warmherzig geschriebener Familienroman, in dem man eine Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge über mehrere Generationen hinweg begleitet. Wunderbar vertont mit Katja Körber.
💠 Meine Meinung 💠 Mir war die Geschichte an einigen Stellen zu detailverliebt was den Bergbau und seine spezifischen Ausdrücke und die Vorgehensweise der Arbeit dort angeht. Zudem konnten mich die Personen nicht erreichen. Ein großer Vorteil war aber der Stammbaum zu Beginn, denn ohne den, wären mir die einzelnen verwandtschaftlichen Verbindungen zu durcheinander erschienen. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, das die Autorin einfach alles, was zur damaligen Zeit politisch dazugehörte, unbedingt unterbringen wollte.
Ein Hörbuch, dass tief mit der Geschichte verbunden ist. Tolle Charaktere und Darstellung, dachte dennoch es kann mich mehr berühren.
Ein Roman die anfängt in den Kriegsjahren und zu der Nachkriegszeit im Erzgebirge übergeht. Die Kultur und das Handwerk der Bergleute und den Kampf alles zu geben. Am Ende der Geschichte gibt es noch ein Nachwort der Autorin wie nah sie der Realität kam und was Fiktion ist. Wirklich toll umgesetzt, mit Wirklich gut ausgearbeitet Charakteren. Dachte dennoch mich kann es auf Grund der Thematik vielleicht mehr bewegen.
Gelungene Geschichte über den Bergbau in der DDR. Ich fand es allerdings schade, dass man durch die Erzählweise schon einige Geheimnisse vor den Protagonisten erfuhr und somit nicht mitfiebern konnte.
Eine spannende Familiengeschichte zum Bergbau in Aue - Bad Schlema
Kati Naumann hat hier ein tolles Buch geschrieben. Anhand der Familie Steiner lernt der Leser die verschiedenen Herausforderungen der Gegend kennen. Erst der Bergbau der gerade zum Leben reiste, dann der Aufbruch als Kurstadt , dann wieder Bergbau der Wismut wegen Uran. Gesundheitliche Risiken kommen dabei ebenso zum Tragen wie das alltägliche Leben. Das Buch führt durch Rückblicke durch die Zeit immer verbunden mit der Familie. Die Gegenwartsperspektive ist anfänglich von den Veränderungen der Stadt geprägt, entwickelt sich dann aber nach der Suche des verschollenen Bruders Rudolf die bis nach Moskau führt. Für mich ein ganz starkes Buch mit facettenreichen Charakteren, die ihre Geheimnisse haben und ein Stück kaum beachteter Geschichte erzählen.
Eine extrem dramatische und erschütternde Familiengeschichte, die mich sicher so schnell nicht loslässt.
Neuer Tag bringt neue Hoffnung … ist einer der Leitsprüche der Familie Steiner, die seit Generationen in Schlema im Erzgebirge im Bergbau arbeitet. Sie haben viele Schicksalsschläge einstecken müssen, aber irgendwie ist es immer weitergegangen. Auch Luisa, die jüngste Generation und Vermessungstechnikerin bei der Wismut, arbeitet ehrenamtlich im Besucherbergwerk unter Tage. „Ein Bergmann weint nicht“ hat ihr Urgroßvater Wilhelm von Kind an gelernt, und er hat auch fast nie geweint. Doch das Verschwinden seines Sohns Rudolf geht ihm und auch 2019 noch nahe. Rudolf ist 1951 während seiner Schicht spurlos verschwunden, und obwohl sie jahrelang alles versucht haben, konnten sie sein Schicksal nie aufklären, 1990 wurde er für tot erklärt. Aber sie sind überzeugt, dass noch irgendwo Aufzeichnungen darüber existieren, schließlich war das damals alles Sperrbezirk und wirklich alles wurde protokolliert. Darum soll sich Luisa jetzt noch einmal auf die Suche machen. „Aber du gibst nicht auf, nicht wahr? Du findest endlich heraus, was passiert ist.“ (S. 147) Anhand von Familie Steiner erzählt Katie Naumann, wie sich Schlema und der Bergbau seit Beginn des 20. Jahrhunderts verändert haben. Zuerst wurde Kobalt abgebaut, dann wurde radiumhaltiges Wasser entdeckt und das Kurbad gegründet, bis erst die Nationalsozialisten und dann „die Russen“ das Uran für sich requirierten. Das alles wurde auf dem Rücken der Arbeiter und ihrer Familien ausgetragen. Sie förderten das Uran oft ohne besondere Hilfsmittel und Schutzmaßnahmen, selbst die Kinder sortierten schon strahlende Schlackebrocken. Es kam immer wieder zu teils dramatischen Unfällen – ein Menschenleben schien nicht viel wert zu sein. Besonders erschreckend fand ich auch die Beschreibung, wie an Frauen und Kindern für eine Portion Milch während des 2. WKs kostenlose „Heilbehandlungen“ mit Radon ausprobiert wurden … Die Bergleute sind raue Menschen, von ihrer Arbeit unter Tage und der Umgebung geformt. Zu DDR-Zeiten haben auch Frauen wegen des überdurchschnittlichen Lohns jahrzehntelang im Berg geschuftet, die Kinder wurden vom Staat versorgt und erzogen. Aber die Familie hält immer zusammen und man sagt sich jeden Morgen „Auf Wiedersehen“, damit abends alle gesund und munter heimkehren. „Ich habe gehört, dass manchmal Leute im Berg verschwinden, ist da was dran?“ „Auch aus meiner Familie sind schon Männer im Berg geblieben.“ (S. 12) Mir gefällt, wie regionale Bräuche, politische Ereignisse und die verschiedenen Staatsformen in die Handlung einfließen. Außerdem wird sehr anschaulich beschrieben, wie sich das Aussehen des Ortes im Laufe der Zeit immer wieder verändert und was es für die Bewohner bedeutet, wenn Häuser und Straßen plötzlich mehrere Meter absacken, weil der Boden vom jahrhundertelangen Abbau zerlöchert ist wie ein Schweizer Käse. „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann ist eine extrem dramatische und erschütternde Familiengeschichte, die mich sicher so schnell nicht loslässt. Ich war selber schon oft im Kurbad Schlema und habe auch Radonbäder bekommen, aber die Geschichte des Ortes war mir nicht bekannt und ich glaube nicht, dass ich das Bad je wieder sorglos nutzen kann.

Kati Naumann lässt Geschichte lebendig werden
Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge. Auch wenn sie ihre Tage oft ohne Sonnenlicht verbringt, so übt sie ihren Beruf gerne aus, denn ihre Vorfahren haben alle im Bergbau gearbeitet. In all den Jahren ist leider nicht jeder aus dem Berg zurück gekehrt. Sie beschließt Nachforschungen über den vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel anzustellen, allerdings findet sie auch einiges, was lange verborgen geblieben ist. Wir begleiten ihre Familie über zwei Weltkriege hinweg in die DDR-Zeit und bis nach der Wende. 🕯️ Mich hatte „Wo wir Kinder waren“ von Kati Naumann begeistert und auch ihr neues Buch ist ein Highlight. Sie schafft es die Vergangenheit lebendig werden zu lassen und man kann sich das Schlematal unglaublich gut vorstellen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt und man fühlt sich mit den Charakteren schnell verbunden. Beide Bücher möchte man am liebsten direkt nochmal lesen. Auch wenn das Leben für die Bergarbeiterfamilien sehr hart gewesen sein muss, so herrscht viel Liebe zu Hause und das ist das Elixier, was die Familie zusammen hält. Bergleute hatten ehrlich und mutig zu sein und wenn ein Unglück passierte mussten sie schnell und klug handeln um zu überleben. Wenn sie nach hause kamen, warteten bereits die Kerzen im Fenster auf sie um ihnen den Weg zu weisen. Ich finde das Thema unglaublich interessant und ich wollte noch mehr Infos über den Uranabbau im Erzgebirge (ich wusste vorher gar nichts davon), die Wismut AG, die DDR, die Sowjets, den Bergbau. Natürlich kann man einen Roman nicht mit zu vielen Fakten voll packen, aber man bekommt einen umfassenden Einblick und Lust zur Recherche. Genau so sollte es sein. Mit ihrer Recherche, der vielschichtigen Familiengeschichte, ihrem fesselnden Schreibstil und den liebenswerten Charakteren, hat Kati Naumann einen beeindruckenden und atmosphärischen Roman geschaffen, den man nicht mehr aus der Hand legen will. 🕯️ Kati Naumann lässt Geschichte lebendig werden

Die Autorin ist ja mittlerweile dafür bekannt ihren Fokus auf die DDR Geschichte zu legen und das ist auch hier wieder der Fall. Besonders interessiert hat mich hier tatsächlich, das es um Bergleute geht und auch, wie die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie mit der der Wismut zusammen hängt. Darüber wusste ich nämlich nur sehr am Rande überhaupt etwas und hatte nun die Möglichkeit, mich das erste Mal ein bisschen näher mit dem Thema zu beschäftigen. Insgesamt hat mich dabei aber eigentlich eher die DDR Geschichte interessiert und ich hätte den älteren Teil aus der Zeit der Weimarer Republik und der NS Zeit in dem Fall nicht gebraucht. Auch wenn die Autorin damit sicher zeigen möchte, wie wichtig der Bergbau in der Region war. Dadurch kann man auch die Arbeit der Wismut AG besser ein ordnen. In der Jetztzeit versucht sich Luisa an einer Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte, das fand ich insofern interessant, weil ich den Wunsch danach gut verstehen kann. Manchmal finde ich es sehr schade, das mich vieles an meiner eigenen Familie erst jetzt interessiert. Die zwei Zeitebenen ergänzen sich jedenfalls ganz gut. Allerdings finde ich, das Naumann in ihren Romanen leider dazu neigt, etwas Kitsch über alles zu schütten. Es wäre an ein paar Stellen realistischer gewesen, wenn sich manches nicht aufgelöst hätte. Egal ob das für eine Figur schmerzhaft wäre oder nicht. Es war etwas verkrampft auf ein Happy End ausgelegt. Trotzdem. gerade thematisch hat mich die Autorin schon abgeholt und ich habe den Roman insgesamt gerne gelesen. Vor allem wenn man bisher noch nie von der Wismut AG gehört hat, aber lieber einen Zugang über einen Roman haben möchte
Ein großartiges Buch mit Potenzial zum Lebenslesehighlight 💖
Einfach nur WOW zu diesem herausragend guten Roman. Ich habe mir das Buch auf Empfehlung von @lettersfromjuiette als Andenken im Märzurlaub mitgenommen. Nun hatte ich vor knapp zwei Wochen die Idee, das Buch nicht länger liegen zu lassen sondern direkt mal wegzulesen. Am Anfang war ich etwas skeptisch, da ich schon lange nichts mehr in die Richtung gelesen habe. Und irgendwie hatte ich Null Idee auf was ich mich hier einlassen werde. Aber als ich nach kurzer Zeit in der Geschichte rund um die Familie Steiner eingetaucht war konnte und wollte ich nicht mehr aufhören. Von mir aus hätte der Roman gerne noch länger gehen können ohne an Qualität zu verlieren. Doch irgendwie ist es genau so auch wieder richtig, wie es letztendlich geschrieben wurde. Meinen großen Respekt für Kati Naumann! Und ich bin mir ganz sicher es war nicht ihr letztes Buch für mich 💙🩵!