Nussschale
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Description
Author Description
Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller, viele sind verfilmt, zuletzt ›Am Strand‹ (mit Saoirse Ronan) und ›Kindeswohl‹ (mit Emma Thompson). Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts, der American Academy of Arts and Sciences und Träger der Goethe-Medaille.
Posts
Verrückt aber geniale Buch Idee!
Ein ungeborenes Baby berichtet über die Geschehnisse, die er im Bauch seiner Mutter miterlebt. Ich meine wie genial kann eine Idee bitte sein? Super Story und einfach ein tolles Leseerlebnis. Ich ziehe ein Stern ab, da die Schreibweise für mich persönlich manchmal etwas zu ausschweifend war, was aber mit Sicherheit genauso vom Autor beabsichtigt war.
Nun... interessante, ungewöhnliche Erzählperspektive... aber doch etwas zu seltsam für meinen Geschmack.
Mord an einem Dichter
Der Erzähler in diesem Roman ist ein noch ungeborenes Baby, das im Bauch seiner Mutter mitbekommt, wie diese gemeinsam mit ihrem Geliebten plant, seinen Vater zu töten. Verzweifelt versucht der Fötus das zu verhindern... Ich wusste nicht, wovon dieser Roman handelt und war komplett überrascht. Ian McEwan ist einer meiner Lieblingsautoren und auch diesmal war ich wieder richtig begeistert von seinem Ideenreichtum, seinem feinen Stil und, wie ich finde, in diesem Roman zum ersten Mal sehr deutlichem schwarzen Humor. Das muss man mögen und ich glaube, damit ist "Nussschale" kein Buch für jeden Geschmack, aber das will es bestimmt auch nicht sein.
Ideen muss man haben! Die Geschichte an sich wäre nicht halb so spannend, würde Ian McEwan sie nicht aus dieser kreativen Perspektive erzählen.
Ein grandioser, unterhaltsamer Roman, gespickt mit vielen Wissenspassagen und philosophischen Fragen. Der Roman befasst sich mit Familienstreitigkeiten aus der Sicht eines Kindes, was wortwörtlich zwischen die Grenzen kommt und in einer eingeengten Situation verharrend nur zuschauen kann, was die einzelnen Familienmitglieder um sie herum planen oder besprechen. Die Pointe finde ich wirklich sehr gelungen und auch die philosophischen Einschübe der Hauptfigur. Allerdings hätte ich mir davon, nach dem diese vor allem zu Beginn des Buches deutlich dichter gepackt waren, auch für den restlichen Abschnitt gewünscht. Auf jeden Fall lesenswert und eine klare Empfehlung!
Ein kluges Buch
Ein Kind im Mutterbauch kurz vor der Geburt lauscht der Stimme seiner Mutter, seines Vaters und es ist schon sehr klug und kann wie Sherlock Holmes detektivisch denken und... lest selbst. Ein Spass der durchaus auch mal spannend ist.
Ich finde die Idee brillant, einen altklugen Fötus im Stil eines Oskar Mazerath in die Rolle des Hamlet schlüpfen zu lassen, der eloquent die Geschehnisse beschreibt und kommentiert, die sich da zwischen ihm und der Bauchdecke seiner Mutter abspielen. Gertrude, seine Mutter (Trudy) und Claudius, sein Onkel (Claude) wollen seinen Vater vergiften, den Dichter und König über das Wohnhaus. McEwan reitet aber diese Anspielungen nicht tot, sondern entwickelt daraus ein kleines Familiendrama und Kriminalgeschichte, die aber nie im Vordergrund für mich stand. Ich habe mich mehr an den vielen spitzen, satirischen Formulierungen des Ungeborenen erfreut, wenn er als Sommelier die Weinqualität beurteilt, die ihn über die Blutbahn erreicht. Für mich ein großer Spaß.
"Nussschale" von Ian McEwan ist von der Erzählung her ein klassisches Drama. Ich habe irgendwo gelesen, dass es mit Hamlet verglichen wurde und auf seine Art finde ich diesen Vergleich ganz passen. Worum geht es? Kurz gesagt. Es geht um ein klassisches Familiendrama: Ehefrau, Ehemann, Geliebter. Drama, Trennung, Tränen, Mord... alles, was dazu gehört. Meine Meinung: Von der Handlung her ist Nussschale meiner Ansicht nach nichts Besonderes. Eine zerrüttete Ehe mit Geliebtem und Streit zwischen den Eheleuten. Was mich jedoch fasziniert hat, ist die Erzählperspektive. Das ist kein Spoiler, schließlich merkt man es ab Seite 1: Die Geschichte wird aus Sicht des ungeborenen Fötus im Bauch der Frau erzählt. Wie der Penis des Liebhabers ungemocht neben dem Kopf des Kindes in den Gebärmutterhals eindringt, wie der Alkohol, den die Mutter trinkt, über die Nabelschnur mit dem Kind geteilt wird.... auf den ersten Blick seltsam, fast surreal, aus Sicht des Kindes zu lesen, auf den zweiten Blick jedoch auch eine spannende Perspektive und Meinung... einfach mal was Anderes! Dazu werden immer wieder philosophische Gedanken eingestreut (ob ein Kind in diesem Stadium bereits so denken kann und solch intellektuelle Wörter und Dinge kennt, sei mal dahingestellt)... durch die Perspektive ein wirklich einzigartiges Werk. Fazit: Anfangs war ich durch die Erzählperspektive etwas befremdet, doch durch den Hauch von philosophischen Denkanstößen hat mich diese fasziniert und in ihren Bann gezogen. Ein besonderes Werk! 4,5 Sterne
Ich finde die Idee brillant, einen altklugen Fötus im Stil eines Oskar Mazerath in die Rolle des Hamlet schlüpfen zu lassen, der eloquent die Geschehnisse beschreibt und kommentiert, die sich da zwischen ihm und der Bauchdecke seiner Mutter abspielen. Gertrude, seine Mutter (Trudy) und Claudius, sein Onkel (Claude) wollen seinen Vater vergiften, den Dichter und König über das Wohnhaus. McEwan reitet aber diese Anspielungen nicht tot, sondern entwickelt daraus ein kleines Familiendrama und Kriminalgeschichte, die aber nie im Vordergrund für mich stand. Ich habe mich mehr an den vielen spitzen, satirischen Formulierungen des Ungeborenen erfreut, wenn er als Sommelier die Weinqualität beurteilt, die ihn über die Blutbahn erreicht. Für mich ein großer Spaß.
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Author Description
Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller, viele sind verfilmt, zuletzt ›Am Strand‹ (mit Saoirse Ronan) und ›Kindeswohl‹ (mit Emma Thompson). Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts, der American Academy of Arts and Sciences und Träger der Goethe-Medaille.
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Verrückt aber geniale Buch Idee!
Ein ungeborenes Baby berichtet über die Geschehnisse, die er im Bauch seiner Mutter miterlebt. Ich meine wie genial kann eine Idee bitte sein? Super Story und einfach ein tolles Leseerlebnis. Ich ziehe ein Stern ab, da die Schreibweise für mich persönlich manchmal etwas zu ausschweifend war, was aber mit Sicherheit genauso vom Autor beabsichtigt war.
Nun... interessante, ungewöhnliche Erzählperspektive... aber doch etwas zu seltsam für meinen Geschmack.
Mord an einem Dichter
Der Erzähler in diesem Roman ist ein noch ungeborenes Baby, das im Bauch seiner Mutter mitbekommt, wie diese gemeinsam mit ihrem Geliebten plant, seinen Vater zu töten. Verzweifelt versucht der Fötus das zu verhindern... Ich wusste nicht, wovon dieser Roman handelt und war komplett überrascht. Ian McEwan ist einer meiner Lieblingsautoren und auch diesmal war ich wieder richtig begeistert von seinem Ideenreichtum, seinem feinen Stil und, wie ich finde, in diesem Roman zum ersten Mal sehr deutlichem schwarzen Humor. Das muss man mögen und ich glaube, damit ist "Nussschale" kein Buch für jeden Geschmack, aber das will es bestimmt auch nicht sein.
Ideen muss man haben! Die Geschichte an sich wäre nicht halb so spannend, würde Ian McEwan sie nicht aus dieser kreativen Perspektive erzählen.
Ein grandioser, unterhaltsamer Roman, gespickt mit vielen Wissenspassagen und philosophischen Fragen. Der Roman befasst sich mit Familienstreitigkeiten aus der Sicht eines Kindes, was wortwörtlich zwischen die Grenzen kommt und in einer eingeengten Situation verharrend nur zuschauen kann, was die einzelnen Familienmitglieder um sie herum planen oder besprechen. Die Pointe finde ich wirklich sehr gelungen und auch die philosophischen Einschübe der Hauptfigur. Allerdings hätte ich mir davon, nach dem diese vor allem zu Beginn des Buches deutlich dichter gepackt waren, auch für den restlichen Abschnitt gewünscht. Auf jeden Fall lesenswert und eine klare Empfehlung!
Ein kluges Buch
Ein Kind im Mutterbauch kurz vor der Geburt lauscht der Stimme seiner Mutter, seines Vaters und es ist schon sehr klug und kann wie Sherlock Holmes detektivisch denken und... lest selbst. Ein Spass der durchaus auch mal spannend ist.
Ich finde die Idee brillant, einen altklugen Fötus im Stil eines Oskar Mazerath in die Rolle des Hamlet schlüpfen zu lassen, der eloquent die Geschehnisse beschreibt und kommentiert, die sich da zwischen ihm und der Bauchdecke seiner Mutter abspielen. Gertrude, seine Mutter (Trudy) und Claudius, sein Onkel (Claude) wollen seinen Vater vergiften, den Dichter und König über das Wohnhaus. McEwan reitet aber diese Anspielungen nicht tot, sondern entwickelt daraus ein kleines Familiendrama und Kriminalgeschichte, die aber nie im Vordergrund für mich stand. Ich habe mich mehr an den vielen spitzen, satirischen Formulierungen des Ungeborenen erfreut, wenn er als Sommelier die Weinqualität beurteilt, die ihn über die Blutbahn erreicht. Für mich ein großer Spaß.
"Nussschale" von Ian McEwan ist von der Erzählung her ein klassisches Drama. Ich habe irgendwo gelesen, dass es mit Hamlet verglichen wurde und auf seine Art finde ich diesen Vergleich ganz passen. Worum geht es? Kurz gesagt. Es geht um ein klassisches Familiendrama: Ehefrau, Ehemann, Geliebter. Drama, Trennung, Tränen, Mord... alles, was dazu gehört. Meine Meinung: Von der Handlung her ist Nussschale meiner Ansicht nach nichts Besonderes. Eine zerrüttete Ehe mit Geliebtem und Streit zwischen den Eheleuten. Was mich jedoch fasziniert hat, ist die Erzählperspektive. Das ist kein Spoiler, schließlich merkt man es ab Seite 1: Die Geschichte wird aus Sicht des ungeborenen Fötus im Bauch der Frau erzählt. Wie der Penis des Liebhabers ungemocht neben dem Kopf des Kindes in den Gebärmutterhals eindringt, wie der Alkohol, den die Mutter trinkt, über die Nabelschnur mit dem Kind geteilt wird.... auf den ersten Blick seltsam, fast surreal, aus Sicht des Kindes zu lesen, auf den zweiten Blick jedoch auch eine spannende Perspektive und Meinung... einfach mal was Anderes! Dazu werden immer wieder philosophische Gedanken eingestreut (ob ein Kind in diesem Stadium bereits so denken kann und solch intellektuelle Wörter und Dinge kennt, sei mal dahingestellt)... durch die Perspektive ein wirklich einzigartiges Werk. Fazit: Anfangs war ich durch die Erzählperspektive etwas befremdet, doch durch den Hauch von philosophischen Denkanstößen hat mich diese fasziniert und in ihren Bann gezogen. Ein besonderes Werk! 4,5 Sterne
Ich finde die Idee brillant, einen altklugen Fötus im Stil eines Oskar Mazerath in die Rolle des Hamlet schlüpfen zu lassen, der eloquent die Geschehnisse beschreibt und kommentiert, die sich da zwischen ihm und der Bauchdecke seiner Mutter abspielen. Gertrude, seine Mutter (Trudy) und Claudius, sein Onkel (Claude) wollen seinen Vater vergiften, den Dichter und König über das Wohnhaus. McEwan reitet aber diese Anspielungen nicht tot, sondern entwickelt daraus ein kleines Familiendrama und Kriminalgeschichte, die aber nie im Vordergrund für mich stand. Ich habe mich mehr an den vielen spitzen, satirischen Formulierungen des Ungeborenen erfreut, wenn er als Sommelier die Weinqualität beurteilt, die ihn über die Blutbahn erreicht. Für mich ein großer Spaß.