Das Wunder von Paradise Deep
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Author Description
Michael Crummey, geb. 1965 in Buchans (Neufundland), studierte Englisch an der Memorial University in St. John’s und der Queen’s University in Kingston, Ontario. Während seines Studiums begann er mit dem Schreiben von Gedichten. Crummey reiste und arbeitete in mehreren Ländern, bevor er sich als Schriftsteller in St. John’s, niederließ. Er schreibt Lyrik, Erzählungen und Romane und hat ein Sachbuch über Neufundland verfasst. Im Mitteldeutschen Verlag erschien 2020 sein Roman „Sweetland“.
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Im kleinen Fischerdorf Paradise Deep strandet ein Wal. In ihm befindet sich ein stummer Mann, der stark nach Fisch riecht. Hat Gott diesen Mann geschickt? Ist er ein Fluch oder ein Segen? Die kleine Gemeinde steht Kopf. In einer Zeit, in der viele Menschen nicht mal lesen und schreiben konnten, das Leben noch sehr beschwerlich war, spielt dieser Roman über fast zwei Jahrhunderte. Neufundland als raue Kulisse eignet sich dafür hervorragend. Auf der Buchmesse bin ich auf dieses Buch und den Verlag aufmerksam geworden. Das Cover hat mich direkt angesprochen, ich finde es ist ganz wunderbar gelungen. Der Einstieg ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt sehr viele Charaktere und es passiert jede Menge. Nach ein paar Seiten bin ich dann langsam reingekommen. Zunehmend konnte ich der mystischen, manchmal schrägen und unkonventionellen Geschichte immer mehr abgewinnen. Die harte Zeit, in der die Geschichte spielt, finde ich sowieso spannend. Die Atmosphäre hier war für mich großartig, raue Küstenlandschaft, Entbehrung, Aberglauben, Gottesfürchtigkeit. Manchmal derb, manchmal zart, interessant und einfach mal anders. Es liest sich nicht mal so nebenbei weg, man braucht Zeit und Ruhe. Da entwickelt das Buch dann seine Stärke und Kraft, die tolle Beobachtung zweier Familien über fünf Generationen, mit all dem Glück und Unglück, Zusammenhalt und der engen Verbindung zwischen Übernatürlichem und Alltag. Ich empfehle das Buch gern weiter.
Ein wunderschönes Cover – ich liebe es einfach, wenn Tiere auf Buchcovern zu sehen sind. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zunächst etwas schwer. Der Stil lag mir in den ersten Kapiteln nicht so richtig, doch das besserte sich mit der Zeit. Wie so oft war es einfach eine Frage der Gewöhnung. Die Handlung baut sich sehr solide auf. Anfangs wirkt sie – auch aufgrund der Vielzahl an Charakteren – noch etwas unübersichtlich, doch je weiter man liest, desto klarer und fesselnder wird das Gesamtbild. Besonders spannend ist die Erzählweise über mehrere Generationen hinweg, die dem Ganzen zusätzliche Tiefe verleiht und verschiedene Perspektiven eröffnet. Das Thema Mythen und Religion ist sehr gelungen eingeflochten und verleiht der Geschichte eine besondere Atmosphäre. Die Charaktere sind facettenreich gestaltet, wirken authentisch und tragen wesentlich zur Dichte und Lebendigkeit der Handlung bei. Ganz besonders hat mir die düstere Stimmung des kleinen Küstendorfs gefallen. Die raue See, die unberechenbare Natur und die Schwere des Lebens an der Küste sind förmlich spürbar und übertragen sich eindrucksvoll auf die Figuren und den Verlauf der Geschichte. Insgesamt ein wirklich tolles Buch – atmosphärisch dicht, ungewöhnlich und mal wieder etwas ganz anderes. Eine klare Empfehlung für alle, die Lust auf ein etwas dunkleres, vielschichtiges Leseerlebnis haben.

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Michael Crummey, geb. 1965 in Buchans (Neufundland), studierte Englisch an der Memorial University in St. John’s und der Queen’s University in Kingston, Ontario. Während seines Studiums begann er mit dem Schreiben von Gedichten. Crummey reiste und arbeitete in mehreren Ländern, bevor er sich als Schriftsteller in St. John’s, niederließ. Er schreibt Lyrik, Erzählungen und Romane und hat ein Sachbuch über Neufundland verfasst. Im Mitteldeutschen Verlag erschien 2020 sein Roman „Sweetland“.
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Im kleinen Fischerdorf Paradise Deep strandet ein Wal. In ihm befindet sich ein stummer Mann, der stark nach Fisch riecht. Hat Gott diesen Mann geschickt? Ist er ein Fluch oder ein Segen? Die kleine Gemeinde steht Kopf. In einer Zeit, in der viele Menschen nicht mal lesen und schreiben konnten, das Leben noch sehr beschwerlich war, spielt dieser Roman über fast zwei Jahrhunderte. Neufundland als raue Kulisse eignet sich dafür hervorragend. Auf der Buchmesse bin ich auf dieses Buch und den Verlag aufmerksam geworden. Das Cover hat mich direkt angesprochen, ich finde es ist ganz wunderbar gelungen. Der Einstieg ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt sehr viele Charaktere und es passiert jede Menge. Nach ein paar Seiten bin ich dann langsam reingekommen. Zunehmend konnte ich der mystischen, manchmal schrägen und unkonventionellen Geschichte immer mehr abgewinnen. Die harte Zeit, in der die Geschichte spielt, finde ich sowieso spannend. Die Atmosphäre hier war für mich großartig, raue Küstenlandschaft, Entbehrung, Aberglauben, Gottesfürchtigkeit. Manchmal derb, manchmal zart, interessant und einfach mal anders. Es liest sich nicht mal so nebenbei weg, man braucht Zeit und Ruhe. Da entwickelt das Buch dann seine Stärke und Kraft, die tolle Beobachtung zweier Familien über fünf Generationen, mit all dem Glück und Unglück, Zusammenhalt und der engen Verbindung zwischen Übernatürlichem und Alltag. Ich empfehle das Buch gern weiter.
Ein wunderschönes Cover – ich liebe es einfach, wenn Tiere auf Buchcovern zu sehen sind. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zunächst etwas schwer. Der Stil lag mir in den ersten Kapiteln nicht so richtig, doch das besserte sich mit der Zeit. Wie so oft war es einfach eine Frage der Gewöhnung. Die Handlung baut sich sehr solide auf. Anfangs wirkt sie – auch aufgrund der Vielzahl an Charakteren – noch etwas unübersichtlich, doch je weiter man liest, desto klarer und fesselnder wird das Gesamtbild. Besonders spannend ist die Erzählweise über mehrere Generationen hinweg, die dem Ganzen zusätzliche Tiefe verleiht und verschiedene Perspektiven eröffnet. Das Thema Mythen und Religion ist sehr gelungen eingeflochten und verleiht der Geschichte eine besondere Atmosphäre. Die Charaktere sind facettenreich gestaltet, wirken authentisch und tragen wesentlich zur Dichte und Lebendigkeit der Handlung bei. Ganz besonders hat mir die düstere Stimmung des kleinen Küstendorfs gefallen. Die raue See, die unberechenbare Natur und die Schwere des Lebens an der Küste sind förmlich spürbar und übertragen sich eindrucksvoll auf die Figuren und den Verlauf der Geschichte. Insgesamt ein wirklich tolles Buch – atmosphärisch dicht, ungewöhnlich und mal wieder etwas ganz anderes. Eine klare Empfehlung für alle, die Lust auf ein etwas dunkleres, vielschichtiges Leseerlebnis haben.
