Zwischen uns ein ganzes Leben

Zwischen uns ein ganzes Leben

Taschenbuch
3.910
WinzerFreundschaftTochterRegistry Of Holocaust Survivors

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Beschreibung

Drei Frauen – getrennt durch ein halbes Jahrhundert, verbunden durch ein Versprechen

Paris, 1940: Für die jüdische Studentin Judith wird es unter der deutschen Besatzung immer gefährlicher. Zusammen mit ihrer großen Liebe Christian, Sohn eines Bankiers, plant sie heimlich die Flucht. Doch plötzlich ist sie spurlos verschwunden.
Mehr als fünfzig Jahre später in Washington: Auf Jacobina lastet ein Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben, aber ihr Leben lang nicht eingelöst hat. Sie soll ihre unbekannte Halbschwester Judith finden. Jetzt bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Da trifft sie auf die junge Französin Béatrice. Die beiden Frauen freunden sich an. Gemeinsam machen sie sich auf eine Suche, die sie weiter führt, als sie je erwartet hätten …

***
„Du musst Judith finden”, sagte Lica. Seine Stimme klang beschwörend. „Versprich es mir!”
Jacobina hielt inne.
„Ich möchte, dass du ...“ Er schluckte. „... dass du das vollendest, was ich mein Leben lang vor mir hergeschoben habe.”
Jacobina streckte ihren Arm aus. Lica griff ihre Finger und drückte sie. Das innigste Zeichen von Zuneigung eines gebrochenen Mannes.
Er tat Jacobina leid. Plötzlich empfand sie so etwas wie Zärtlichkeit für ihren Vater. Ein ungewohntes Gefühl. Sie wollte ihm über den Kopf streichen, doch sie traute sich nicht.
„Bitte”, sagte er mit kratziger Stimme und rang nach Luft.
„Ich verspreche es”, hauchte Jacobina.


***

Paris, 20. Dezember 1943
Meine Geliebte,
seit den frühen Morgenstunden sitzen wir im Keller und warten darauf, dass etwas passiert. In der Stadt heulen ununterbrochen die Sirenen, aber noch sind keine Bomben gefallen.
Vor drei Tagen bist Du verschwunden, und mit Dir ist alles Licht aus meinem Leben gewichen. Mein Herz ist stumm vor Schmerz. Ich mache mir fürchterliche Vorwürfe. Hätte ich Dich bloß nicht alleine gelassen, so kurz vor unserer Flucht. Du bedeutest mir alles. ALLES!
In meiner Verzweiflung schreibe ich an die Adresse Deines Vaters, die ich in Deinem Tagebuch gefunden habe. Ich bete für Dich, Geliebte, und für eine neue Welt, in der unsere Liebe einen Platz hat.
In Liebe
C.

Béatrice las den Brief erneut. Dann ließ sie das Blatt sinken und starrte ins Leere.
„Jacobina“, flüsterte sie, „ich glaube, ich habe etwas gefunden.“

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
416
Preis
11.40 €

Autorenbeschreibung

Als Melanie Levensohn bei ihrer Hochzeit den Familiennamen ihres Mannes annahm, wurde sie zur Namensvetterin seiner französischen Großcousine, die in Auschwitz ermordet wurde. Deren tragische Lebensgeschichte inspirierte sie zu diesem Roman. Melanie Levensohn lebt mit ihrer Familie auf einem Weingut im kalifornischen Napa Valley.1970 wurde sie in der Nähe von Frankfurt geboren, studierte Politikwissenschaften und Literatur in Frankreich und Chile und arbeitete später als Pressereferentin für die Weltgesundheitsorganisation in Genf und bei der Weltbank in Washington D.C..

Beiträge

5
Alle
3.5

Ein Buch, das ich schnell lesen konnte trotz der Problematik. Spannend fand ich die wechselnden Ezähl - Perspektiven der Personen, lustig die Beschreibung des Teenagers, interessant die Arbeitswelten, ja auch da haben die Männer das Sagen . Sehr interessant waren für mich die Szenen im Washington Holocaust Memorial und die Erwähnung der Arbeitsweisen zum Thema in Bad Arolsen. Ich habe beide Orte besucht und empfehle einen Besuch. Zu schnell folgte für mich die Wandlung der einen Protagonistin von der Ich - Bezogenheit zu einem besseren Menschen. Und ein ein absolutes Manko des Aufbaus besteht für mich in der Auflösung und Zusammenführung aller Erzählstränge.

2

Nicht mein Fall. Weder für die Charaktere noch für die Geschichte konnte ich mich erwärmen. *** Paris während des zweiten Weltkriegs - Wahington DC heute. Getrennt durch ein Jahrhundert. Drei Frauen, drei Schicksale, drei Leben. Die eine bereut ihr Leben, der anderen war es nicht vergönnt und die dritte ist noch auf der Suche danach. *** Das Buch hat mich im Briefkasten überrascht. Ehrlicherweise hätte ich selbst sicher nicht danach gegriffen. Zwar kann ich mich für Geschichten zu Kriegszeiten begeistern, allerdings bin ich kein großer Fan von Frauen-Schicksals-Romanen die sich über ein ganzes Jahrhundert ziehen, da diese oft mit vielen Klischees daher kommen. Und was soll ich sagen, hier war das nichts anderes. Es gibt Rezensionen die ein bisschen weh tun. Das hier ist so eine. Ich wollte das Buch wirklich 'mögen'... aber das ging leider nicht. Ich war neugierig und habe bei Goodreads ein bisschen nach anderen Rezensionen zu dem Buch geforscht. Mit meiner Meinung scheine ich noch recht alleine zu sein. *** Ich habe ein paar mal gelesen dass das Buch viel Tiefgang hätte. Dem kann ich mich leider überhaupt nicht anschließen. Dafür dass das Buch während dem Zweiten Weltkrieg spielt ist Friede Freude Eierkuchen. Ja der jungen jüdischen Judith (*hahhaha*) ist ein bisschen kalt und die hat Hunger. Jedes Mal kommt allerdings ihr steinreicher (arischer) Freund daher mit Essen und Wein.... seriously? Das ist eine seichte Liebesgeschichte, kein Roman mit Tiefgang. *** Beatrice habe ich auch gefressen. Sie hat a) null Selbstbewusstsein, was ich bei einer Pressemitarbeiterin einer großen Bank in DC nicht nachvollziehen kann und b) ist sie nicht besonders gut in dem was sie tut. Den zweiten Punkt muss ich vielleicht erklären: Ja ihr Chef ist ein Arsch, verbockt hat sie es trotzdem selbst in der Arbeit. Dann steckt sie ihre Energie in die Suche nach der verschollenen Judith, die vermutlich den Krieg überlebt hat, und muss von jemand anderen darauf hingewiesen werden dass es möglich wäre dass Judith nicht mehr ihren Mädchennamen hat... 'Daran hätte sie gar nicht gedacht.' (irgendwo um S. 176)... Ehrlich? *** Das Buch war gut geschrieben und wenn ich mal im Flow war bin ich gut vorangekommen. Allerdings konnte ich mich für die Geschichte nicht begeistern und für die Protagonisten nicht erwärmen. Sehr schade.

4

Béatrice liebt ihren Beruf bei der Weltbank in Washington, nur ihren direkten Vorgesetzten kann sie nicht ausstehen. Deshalb setzt sie alles daran, um die Abteilung zu wechseln. Allerdings gerät sie unglaublich unter Druck und wird zu einer Pause gezwungen. In dieser freien Zeit weiß Béatrice nicht genau, was sie machen soll. Nur ein Zufall bringt sie zu Jacobina, einer alten schlecht gelaunten, kranken Frau. Jacobina, eine über 80jährige Frau, die nur zögerlich über sich selbst erzählt. Eine Episode aus ihrem Leben scheint sie seit Jahrzehnten zu verfolgen. Sie hat ihrem Vater, als er im Sterben lag, ein Versprechen gegeben, das sie bis jetzt nicht eingelöst hat. Ihr Vater hatte noch eine Tochter, die in den Wirren des 2. Weltkriegs verloren ging und sie soll Judith suchen. Anfangs hält Béatrice die Geschichte für nicht ganz glaubwürdig, doch in Jacobinas Unterlagen finden sich Hinweise auf Judith. Béatrice beginnt zu recherchieren. Ihre ersten Anlaufstation ist das Holocaust Memorial, denn dort liegen unfassbar viele Informationen, über verschwundene oder getötete Juden. Sie trifft im Museum auf Gregoire, der ihr hilfreich zur Seite steht. Gemeinsam fördern sie Unterlagen zu Tage, die Jacobina komplett neu sind. Zusammen bohren sie weiter, um eventuell das Versprechen einlösen zu können. Wie hat es mir gefallen? Wieder einmal war ich ein Cover- und Klappentextopfer. Dieses Pärchen unter dem Regenschirm, in inniger Umarmung auf einer Brücke in Paris, gefällt mir ausgezeichnet und passt auch sehr gut zur Geschichte. Béatrice mochte ich zu Beginn nicht besonders. Sie war sehr unnahbar und auch ihre Partnerwahl hat mich den Kopf schütteln lassen. Erst nachdem sie Jacobina kennenlernt, wird sie menschlicher und sympathischer. Durch ihr echtes Interesse an Jacobinas Vergangenheit beginnt eine spannende Geschichte. Gregoire, der im Holocaust Memorial aushilft, gibt ihr Tipps, wie sie nach Judith am Besten suchen soll. Er weiß viel und ist ist ungemein sympathisch. Zwischen ihm und Béatrice stimmt die Chemie. Die Autorin schafft es, die Balance zwischen interessantem Recherche Roman und zartem Liebesroman zu halten. Die Figuren entwickeln sich stetig und sehr nachvollziehbar. Vor allem Béatrice reflektiert ihr bisheriges Leben, sieht Fehler, die sie gemacht hat und mit ihrem Engagement für Jacobina, bringt sie neue Energie in die alte Frau. Um nicht zu spoilern, gebe ich hier nur meinen kleinen Kritikpunkt kurz bekannt. Auf den letzten Seiten gibt es für mich einen Zufall zuviel. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Ich habe das Buch gerne gelesen, war sehr interessiert, was mit Judith passiert ist, wie die Suche von statten geht. Somit habe ich eine weitere tolle Autorin gefunden und behalte diese auf meinem Radar.

4

Kurzweilig und spannend

3.5

In den ersten 200 Seiten passierte nicht viel, und dann plötzlich alles auf einem Mal!

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