Die Stunde zwischen Nacht und Morgen

Die Stunde zwischen Nacht und Morgen

Taschenbuch
4.315
Historischer RomanNachkriegszeit DeutschlandDeutsche GeschichteFrau

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Beschreibung

Ist ihre Liebe stark genug, um auf Ruinen zu wurzeln?
»Die Stunde zwischen Nacht und Morgen« von Priska Lo Cascio erzählt von einer engagierten jungen Frau und einer großen Liebe vor dem Hintergrund des »Schweizer Dorfs« im Köln der Nachkriegszeit.

Um etwas zu bewirken auf der Welt, widersetzt sich die junge Schweizerin Eli Wipf 1946 ihrem Vater und ihrem Verlobten und schließt sich einer Hilfsorganisation an. Eli wird nach Köln geschickt. In der zerbombten Stadt fehlt es an allem, und die junge Frau arbeitet Tag und Nacht im »Schweizer Dorf«, um die wachsende Zahl von Notleidenden und Flüchtlingen zu versorgen.
Dort begegnet Eli eines Tages dem ehemaligen Soldaten Helmut, dessen düstere, wortkarge Art ihr zuerst unheimlich ist. Andererseits kümmert Helmut sich rührend um seinen kleinen Bruder Mattes, den auch Eli ins Herz geschlossen hat. Doch als der Winter kommt, greift in Köln die Tuberkulose um sich, und plötzlich steht Mattesʼ Leben auf Messers Schneide …

Für ihren historischen Roman hat Priska Lo Cascio ausgiebig in den Archiven der Hilfsorganisation »Schweizer Spende« gestöbert, die damals für das »Schweizer Dorf« in Köln verantwortlich war. So ist neben der Geschichte einer großen Liebe auch das eindrucksvolle Porträt eines kaum bekannten Kapitels der Nachkriegszeit entstanden.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
432
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Priska Lo Cascio, Jahrgang 1972, ist schon seit Kindertagen von Geschichte fasziniert. Wenn sie nicht gerade schreibt, stöbert sie oft und gerne durch herrlich verstaubte Archive und taucht so in frühere Zeiten ab. Sie lebt mit Mann und Sohn in Zürich.

Beiträge

6
Alle
4

Ein unbekanntes Stück Geschichte

Deswegen liebe ich historische Romane: es werden Teile der Vergangenheit erzählt, von denen ich sonst nie erfahren hätte! Toll recherchiert bringt die Autorin die Arbeit der Schweizer Spende in Deutschland in der unmittelbaren Nachkriegszeit näher. Berührend, emotional, gut recherchiert. Ich habs sehr gerne gelesen, nur der ganz große Lesesog hat gefehlt.

4

Ich hatte vor diesem sehr gut recherchierten Roman noch nie etwas vom Schweizer Dorf in Köln gehört. Darum hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Das vom Krieg völlig zerstörte Köln und die Not der Menschen, aber auch ihr unbändiger Lebenswille haben mein Herz berührt. Das Cover spiegelt diese kraftvolle historische Geschichte leider gar nicht wieder. Lasst euch nicht täuschen, denn obwohl es eine zarte federleichte Liebesgeschichte beinhaltet liegt das Hauptaugenmerk auf den historischen Fakten und der dramatischen Situation der Menschen in der Nachkriegszeit. Ich fand die Figuren sehr lebensecht, habe mich mit ihnen gefreut und gelitten. Das Ende hätte für mich 50 Seiten mehr haben können, darum ein Stern Abzug.

4

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie vom Schweizer Dorf in Köln gehört. Zu lesen, wie es den Menschen im zerbombten Köln erging, die Not, die Krankheiten aber auch den Lebenswillen der Menschen, hat mich berührt. Leider passt das Cover so gar nicht zum Inhalt des Buches. Es beinhaltet so viel mehr als nur die Liebesgeschichte! Ich hätte mir gewünscht das das Ende nicht so rasch erzählt worden wäre. Schlussendlich habe ich die Geschichte von Mattes, Efi und Helmut sehr gerne gelesen.

5

1946: die Schweiz scheinbar unberührt vom 2. Weltkrieg schwelgt immer noch in der Neutralität des Landes, doch es finden sie jede Menge Menschen, die sich in das zerbombte Deutschland trauen. Die Schweizer Spende sucht engagierte Frauen und Männer, die ihre Arbeitskraft in ein soziales Projekt stecken, um vor Ort effektiv zu helfen. Eli Wipf meldet sich gegen den Widerstand ihrer Eltern und ihres Verlobten als Helferin und landet in Köln, wo scheinbar kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Die Versorgungslage ist entsetzlich, es fehlt an allen Ecken und Enden. Lebensmittel sind rationiert, Medikamente kaum zu bekommen und die Bildgänger verschärfen die Situation noch zusätzlich. Doch in Mitten dieses Chaos stehen Eli und ihre Mitstreiterinnen. Sie helfen Müttern mit Kleinkindern, eröffnen eine Kinderstätte mit Suppenküche und versuchen auch den englischen Besatzern Zugeständnisse abzuringen. Manchmal dringen auch vereinzelte rare Sonnenstrahlen in die Düsternis und für Mattes, einer der versorgen Jugendlichen geht ein Traum in Erfüllung. Sein älterer Bruder Helmut konnte aus der Kriegsgefangenschaft fliehen. Dieser ehemalige Soldat, der so viel erlebt hat, schleicht sich vorsichtig und zaghaft in Elis Herz. Denn seine Erlebnisse haben ihn wachsam und misstrauisch gemacht, aber um seinen kleinen Bruder, der an Tuberkulose erkrankt, würde er alles tun. Mein Fazit: Ein weiteres Kapitel der Nachkriegszeit, über das ich nicht viel wusste bzw. ich hatte keine Ahnung, dass es die "Schweizer Spende" gab. Eine Organisation, die in vielen deutschen Städten aktiv war, um in den ersten Jahren nach Kriegsende zu helfen. Die Lebensumstände in den Großstädten war furchtbar. In den ersten furchtbar strengen Wintern starben unzählige Menschen an Hunger, Erfrierungen und Krankheiten, die auf Grund des Medikamentenmangels ausbrachen. Hier wird das thematisiert und auch das Verhältnis zwischen Deutschen und Besatzern, argwöhnisch beobachteten sich die Seiten und erst ganz langsam konnte sich Vertrauen aufbauen. Dazu noch die erblühende Liebe zwischen Eli und Helmut. Eine Geschichte, die nie überhand nimmt, sondern zeigen soll, dass auch in besonderen Zeiten, Liebe entstehen und überleben kann. Insgesamt eine Story, die ganz viele Ebenen beschreibt, ohne zu belehren oder zu verurteilen. Es zeigt Menschen, die aus ihrer jeweiligen Lebenssituation ausbrechen, um ihrer Einstellung zu folgen und ein vielleicht besseres Leben zu finden. Absolute Leseempfehlung für Leser von Claire Winter oder Ellen Sandberg

5

Ein toller fesselnder historischer Roman. Ich habe vorher noch nie von dem Schweizer Dorf in Köln gehört. Die Autorin konnte mich voll und ganz abholen.

4

Die Stunde zwischen Nacht und Morgen spielt 1946. Der Krieg ist zu Ende und die Stadt Köln liegt in Trümmern. Viele Häuser stehen nicht mehr und die Menschen leben in unwürdigen Unterkünften. Die Schweizer Spende schickt einige Helferinnen, Lebensmittel, Kleidung und Medikamente in die Stadt Köln um vor allem den Müttern und Kindern ein wenig zu helfen. Die Helferinnen und Helfer bauen auf einer „Brache“ am Westbahnhof dazu einige Baracken auf, die als Kleiderausgabe und Speisung fungieren. Dazu gibt es eine Schreinerei, eine Näherei/Strickstube und eine Küche. (Es gibt sie heute noch, die Baracken. Allerdings verfallen sie zusehend) Man nannte diese Baracken, das Schweizer Dorf. Elvira Wipf, Eli genannt, wächst während des Krieges in der Schweiz als Tochter gutsituierter Kaufmanns-Eltern auf. Sie soll demnächst den reichen Anwalt Werner Lüdi heiraten. Aber Eli ist damit nicht glücklich. Irgendwie kann das doch noch nicht alles gewesen sein. Ihr Leben scheint so langweilig, unerfüllt. So hat sie sich dazu entschlossen sich heimlich davon stehlen und sich den Helferinnen der Schweizer Spende anzuschließen. Eli ist eine mutige, junge Frau die unerschrocken durch die Trümmer Kölns läuft. Sie begegnet auch den britischen Militärs mit hocherhobenen Kopf, dabei trifft sie den schneidigen Offizier Trevor Atkins. Er wird Eli bei verschiedenen Problemen noch sehr nützlich sein. Ein anderer junger Mann von 12 Jahren ist Mattes (Matthias), der kurz vor Kriegsende noch seine Mutter bei einem Bombenangriff verloren hat. Mattes hofft , dass sein Bruder Helmut irgendwann aus dem Krieg zurück kehren wird. Solange wohnt er bei einer Freundin seiner Mutter in einer engen Dachkammer und sucht in den Trümmern nach Nahrungsmittel. Ein gefährliches Unterfangen, denn überall sind noch Blindgänger versteckt. Helmut ist in Russland in einem Gefangenenlager. Er schafft es, während einer Verlegung in ein anderes Lager, zu fliehen. Er schafft es über viele Umwege nach Köln. Er hofft seiner Familie ist noch am Leben. Er findet aber nur noch seinen kleinen Bruder vor, der sich viel in dem Schweizer Dorf aufhält. Helmut darf auch dort bleiben und wenn er mit anpackt, dann bekommt er auch eine kleine Mahlzeit ab. Dabei trifft er Eli. Die Frau, die ihn verwirrt und anzieht wie ein Magnet. Die Autorin Priska Lo Cacio, hat mit Die Stunde zwischen Nacht und Morgen, einen unterhaltsamen Roman geschrieben. Selber Schweizerin, war sie sich nicht sicher, ob sie es darf, über den Krieg zu schreiben. Denn auch wenn die Schweiz immer als loyal gegolten hat, so hatten doch manche schweizerische Geschäftsleute, viel Geld mit dem Krieg gemacht. Ihre Beschreibungen bringen ein wenig Licht ins dunkel. Auch fand ich es sehr spannend, etwas über das Schweizer Dorf zu erfahren. Prisca Lo Cacios Romanheldin ist eine sehr sympathische Person und auch alle anderen Figuren machen es einem leicht, in das Geschehen abzutauchen. Das Leben in dem zerstörten Köln war sicherlich kein Zuckerschlecken. Ebenso wie auch in vielen anderen Städten, die dem Erdboden gleich gemacht wurden. Priska Lo Cacio verbindet historische Begebenheiten mit einem Abenteuer und einer zarten Liebesgeschichte, in der Stunde zwischen Nacht und Morgen...

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