Zwei Leben

Zwei Leben

Hardcover
4.4396

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Beschreibung

Ein Dorf, die Welt – und die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben 1971 in einem Dorf in Süddeutschland. Nach einer Art Schneiderlehre in der Stadt kehrt die 20-jährige Roberta auf den Hof ihrer Eltern zurück. Sie ist das einzige Kind und wird irgendwann einmal die Bäuerin sein. Hier auf dem Land sind Vergangenheitsbewältigung, Kriegsdienstverweigerung, Feminismus, Popkultur und Miniröcke nichts, womit man sich beschäftigt. Hier zählen Arbeit, Gehorsam und moralisches Verhalten. Roberta träumt davon, eigene Kleider zu entwerfen, aber sie weiß genau, dass das Träume bleiben werden. Zugleich liebt sie ihren Hof und die körperliche Arbeit in der Natur, wo sie sich ganz und gar spürt. Und sie liebt Wilhelm, den Pfarrerssohn. Wilhelm ist nicht nur für Roberta der Grund, im Dorf zu bleiben. Auch seine Mutter Gertrud bleibt wegen ihres Sohnes. Im Gegensatz zu Roberta hasst sie das Landleben und wünscht sich nichts mehr, als weggehen zu können, hinaus in die Welt. Beide Frauen werden schwanger und müssen eine Entscheidung treffen. Doch ein tragisches Unglück gibt ihrer beider Leben eine komplett neue Richtung.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
368
Preis
25.70 €

Autorenbeschreibung

EWALD ARENZ, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Mit ›Alte Sorten‹ (DuMont 2019) stand er auf der Liste »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und ›Der große Sommer‹ (DuMont 2021) erhielt 2021 ebenjene Auszeichnung. Zuletzt erschien ›Zwei Leben‹ (DuMont 2024).

Merkmale

3 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
76%
7%
7%
8%
32%
35%
53%
48%
30%
26%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
59%
68%
72%
39%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam0%
Mittel67%
Variabel33%

Schreibstil

Einfach33%
Komplex33%
Mittel33%
Bildhaft (100%)Poetisch (33%)Außergewöhnlich (33%)

Beiträge

110
Alle
4.5

Schöner Schreibstil, der die Protagonisten und das Setting vor dem inneren Auge zu einem Film werden lässt. Habe mitgelebt, geliebt und gelitten. Mein erstes Buch dieses Autorse und es folgen sicher bald weitere.

5

Ein wunderschöner Roman, über das Leben,die Liebe, Freundschaft,Vergebung, Sehnsucht, Tradition. 1971 in einem Dorf in Süddeutschland: Roberta (einziges Kind einer Bauernfamilie)soll später den Hof übernehmen,träumt aber davon eigene Kleider zu entwerfen. Wilhelm (Pfarrerssohn) Freund aus Kindertagen,liebt seine Heimat, möchte vielleicht fort, um zu studieren. Gertrud (Pfarrersfrau) träumt vom Reisen,und einem anderen Leben, bleibt für ihren Sohn Wilhelm. Roberta kommt, nach einer Art Schneiderlehre in der Stadt, zurück in ihr Dorf,auf den elterlichen Hof. Packt dort gleich wieder mit an,der Umgang zwischen ihr und den Eltern ist eher kühl. Dafür hängt sie sehr an ihrem Opa. Ihre wenige Freizeit verbringt sie mit Wilhelm und Wolfgang,die sie seit Kindertagen kennt. Wilhelm und sie verlieben sich ineinander. Ich fühlte mich beim Lesen mittendrin,konnte den Wald, Kuhstall ,Erde der Felder,Duft der Speisen förmlich riechen. Ein wundervolles Buch,die Liebesgeschichte zwischen Roberta und Wilhelm, sowie das liebevolle Miteinander Roberta's und ihrem Opa haben mich sehr berührt. Meine Arbeitskollegin hat mir das Buch empfohlen,und angekündigt,sie hat das letzte Drittel des Buches nur geheult. Ging mir genauso. Die Charaktere wachsen über sich hinaus,und ich bin traurig,dass das Buch zu Ende ist.

5

Nachdenklich, berührend, poetisch

Bewertung: Must Read Zwei Leben von Ewald Arenz ist ein ganz besonderer Roman über zwei unterschiedliche Frauen und ihr Leben um 1971. Roberta kommt nach ihrer Schneiderlehre in der Stadt zurück ins Dorf um den elterlichen Bauernhof mit zu bestellen. Gertrud ist die Frau des Pfarrers, Mutter von Robertas Kindheitsfreund Wilhelm, und im Dorf nie angekommen. Beide Frauen sehnen sich nach „mehr“ und dem Leben außerhalb des Dorfes. Ich habe anfangs gebraucht, um in das Buch reinzukommen. Das lag vor allem an der Sprache, die an das Jahr 1971 angepasst ist. Zudem ist es auch erst ein Ankommen in den Leben der beiden Frauen und der geschilderten Zeit und der einhergehenden Lebensumstände. Ich habe diese (gefühlte) Enge und Starrheit so fühlen können, diesen Wunsch und die Sehnsucht nach mehr als das Dorf. Die Liebesgeschichte von Roberta war sehr schön dargestellt und die Beziehung zu ihrem Opa war mein Highlight. So schön, wie sie füreinander da sein und sich öffnen konnten. Das tragische Ereignis hat mich sehr berührt und ab da hat die Geschichte eine Sogwirkung auf mich gehabt. Mir haben „Alte Sorten“, „der große Sommer“ und „die Liebe an miesen Tagen“ alle gut bis sehr gut gefallen, „Zwei Leben“ ist jedoch bisher das Highlight für mich unter Ewald Arenz‘ Büchern. Es ist berührend und mit einem so schönen Blick auf die einzelnen besonderen Beziehungen. Es kommt ruhig daher und dann mit einer starken Wucht, die mich bewegt hat. Ich freue mich auf noch kommende Romane von Ewald Arenz.

4

Sehr schöne Geschichte. Ewald Arenz erzählt fesselnd und gut verständlich. Ich konnte mich schnell in die Charaktere einfühlen und mitfiebern. Die Beziehungen der Person nachfühlen und ihr Leben und die Entscheidungen verstehen. Ergreifende Geschichte, kurzweilig und sehr lesenswert. Schreibt gern mal, wie es euch gefallen hat.

4

Roberta kommt nach Beendigung ihrer Schneiderlehre zurück in ihr Heimatdorf. Hier auf dem Bauernhof ihrer Eltern scheint das Leben stillzustehn. Man lebt und arbeitet entsprechend der Jahreszeiten. Alles wiederholt sich, alles erscheint eintönig, unveränderter. Sogar die Gespräche in der Familie. Als sie sich verliebt kommt Bewegung in ihr Leben. Und als sie anfängt sich für die Geschichten der Mitmenschen, speziell des Großvaters, zu interessieren, erfährt sie erstaunliches. Sie erlebt, dass nichts glatt läuft und trifft Entscheidungen, die das Leben vieler verändern. Und auch Getraude geht ihren Weg entgegen dem Zeitgeist der siebziger Jahre - und auch wieder nicht. Spannend, atmosphärisch dicht, auf schlichte Weise tiefsinnig, fühlt man sich mitgenommen in die Höhen und Tiefen der Ereignisse. Man erspürt, wie die Charaktere reifen, auch wenn nicht immer gute Entscheidungen getroffen werden. Besonders gefallen hat mir die Beschreibung des bäuerlichen Lebens das ca. ein Jahr umfasst. Man kann riechen und fühlen, die Geräusche der Tiere hören. Auch wenn mir persönlich die Charaktere der beiden Frauen nicht so nahe gekommen sind, hat mich ihr doch Schicksal gefesselt und ich habe es gern gelesen.

4.5

Es ist ein leichter Einstieg in die Geschichte. Roberta kommt zurück in das Dorf ihrer Kindheit und auf den Bauernhof ihrer Eltern. Sie ist das einzige Kind. Erinnerungen und Gerüche strömen in sie, an eine glückliche Kindheit und an ihre Freundschaft mit Wolfgang und Wilhelm. "Ich trinke diese Bilder, dachte sie. Ich wusste gar nicht, wie durstig ich war." Es ist das Jahr 1971 und in ihrem Heimatdorf fühlt es sich noch 20 Jahre rückständiger an. Roberta ist gerne auf dem Hof, sie mag die harte Arbeit. Aber da ist immer diese Sehnsucht in ihr, nach Paris, der Stadt der Mode. Ganz anders als Wilhelms Mutter, die niemand Gertrud nennt, sondern nur die Pfarrersfrau, das ist jetzt ihre Identität. Nie ist sie wirklich heimisch geworden, immer hatte sie die Hoffnung bald wieder in de Stadt ziehen zu können. So plätschert die Geschichte in den beiden Erzählsträngen vor sich hin, das ich fast abgebrochen hätte. Doch dann nimmt der Roman auf einmal Fahrt auf, steuert mit Macht auf eine Tragödie zu und überrollt einen. Richtig geliebt habe ich die Teile des Buches, in denen es um Robertas Opa ging und um seine große Liebe. Es ist ein Buch der Sehnsüchte und der Entscheidungen die man im Leben treffen muss, auch wenn sie noch so schwer sind. Den Anfang müsst ihr überstehen, dann sehr große Leseempfehlung!

5

Unglaublich berührend

Roberta und Wilhelm haben mich beide begeistert. Ein Buch welches wirklich zum Nachdenken anregt. Es hat mir unglaublich große Freude bereitet vor allem Roberta auf ihrem Weg und ihrer Entwicklung beobachten zu dürfen. Auch die ein oder andere Träne ist geflossen und ich war manchmal auch ziemlich traurig. Ein ganzes Sammelsurium an Emotionen. Ewald Arenz hat sich wieder einmal selbst übertroffen! Ein neues Lieblingsbuch ♥️

3

Ewald Arenz ist für mich ein Garant für gute Geschichten. So habe ich z.B. die Romane"Alte Sorten" oder "Die Liebe an miesen Tagen" sehr geliebt. Und auch nach dem Klappentext von "Zwei Leben" habe ich mich sehr auf sein neues Buch gefreut - und bin vermutlich mit zu hohen Erwartungen an den Roman herangegangen. Damit will ich nicht sagen, dass der Roman eine Enttäuschung war, aber so richtig gepackt hat er mich erst im letzten Drittel - dann aber richtig mit dickem Kloß im Hals. Bis dahin plätscherte die Geschichte eher so vor sich hin und ich habe mich ein ums andere Mal dabei ertappt, dass ich quer lesen wollte - die Atmosphäre hat mich diesmal nicht so fesseln können.

5

Ein Arenz, wie ich ihn liebe! Ein Dorf in den 70ern wird hier sehr lebendig, man riecht die Getreidefelder!

Mit seinen Beschreibungen Stimmungen, Gerüche oder Farben lebendig werden lassen, das kann Ewald Arenz wirklich gut. Das hat mich bei „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ total abgeholt. Auch hier wird man da absolut zufrieden gestellt. Ich mag die beiden Frauenfiguren sehr, vor allem die resolute Roberta. Die tragischen Stellen haben mich total gerührt. Das die abwechselnde Betrachtung der beiden Frauen für den Leser bzw. die Leserin die Sicht auf die Dorfgemeinschaft vervollständigt, hat mir sehr gut gefallen, genau so wie ihr unterschiedlicher Umgang mit einer ähnlichen Lebenssituation.

5

Roberta kehrt auf den Hof ihrer Eltern zurück um Bäuerin zu sein und den Hof zu übernehmen. Sie träumt heimlich davon Kleider zu entwerfen und von weit entfernten Städten. Doch ihr Weg scheint vorbestimmt und auch damit hat sie sich arrangiert. Sie verliebt sich in Wilhelm, den Sohn des Pfarrers, der auf jeden Fall das Dorf verlassen will. Gertrud ist die Frau des Pfarrers, wohnt auf dem selben Dorf wie Roberta, ist aber mit dem Dorf nie so richtig warm geworden. Sie hat Fernweh und fühlt sich eingeengt. Es fällt ihr immer schwerer zu bleiben und schon bald muss sie Entscheidung treffen. Was für ein wunderbarer, warmherziger Roman. Von Beginn hat hat er mich verzaubert mit der einzigartigen und bildhafte Erzählweise von Ewald Arenz. Man hatte das Gefühl mit allen Sinnen auf dem Dorf zu sein, und die Sehnsüchte der Protagonisten waren deutlich spürbar. Auch die Geschichte hat so einige unverhoffte Wendungen zu bieten, die mich überraschten und mitfühlen ließen. Man musste einfach immer weiterlesen. Die Protagonisten sind menschlich. Bestechen durch ihre warmherzige und liebenswerte Art, tiefe Verwurzelung mit ihrem Dorf oder auch ihre Sehnsüchte nach einem anderen Leben. Den Opa hab ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Große Empfehlung

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