Yellowface
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Rebecca F. Kuang ist weltweit erfolgreiche NEW-YORK-TIMES-Bestsellerautorin und wurde vielfach für ihr Werk ausgezeichnet. Nach BABEL gewann sie mit YELLOWFACE zum zweiten Mal in Folge den Britischen Buchpreis für den besten Roman des Jahres. Rebecca F. Kuang ist Marshall-Stipendiatin, Übersetzerin und hat einen Philologie-Master in Chinastudien der Universität Cambridge und einen Soziologie-Master in zeitgenössischen Chinastudien der Universität Oxford. Zurzeit promoviert sie in Yale in Ostasiatischen Sprachen und Literatur.
Merkmale
16 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Ich war entsetzt, hin und hergerissen, nachdenklich und am Ende absolut sprachlos
Das dieses Buch so besonders macht: Es zeigt, dass die Welt nicht einfach nur Schwarz oder Weiß ist, sondern dass dazwischen viele Grautöne liegen, die die Grenzen zwischen richtig und falsch verschwimmen lassen. ⚖️📖 Die Protagonistin sollte mir eigentlich total unsympathisch sein — egoistisch, oberflächlich und selbstsüchtig. Der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Ruhm treiben sie zu fragwürdigen Mitteln. Und trotzdem hatte ich Mitleid mit ihr — besonders durch die Dynamik von Social Media, die den Druck noch verstärkt, konnte ich ihre Verzweiflung richtig gut nachvollziehen. Es ist erschreckend zu sehen, wie Shitstorms und Cancel-Culture Menschen in den Abgrund reißen können — und wie schnell wir vergessen, dass hinter all dem echte Menschen stehen, die daran zerbrechen.🧠💔 Das Buch hat mich nicht nur wegen dem fesselndem Schreibstil gepackt, sondern auch durch die Themen, die es anspricht: Kritik an der Buchbranche, Rassismus und kulturelle Aneignung.✍🏼📚
Zweiter Versuch, leider wieder nicht 100 pro meins… Schade.
Ich dachte nach Babel gebe ich der Autorin nochmal eine Chance, Yellowface hat mich aufgrund des Klappentextes sowie der Thrillerelemente schon angesprochen, zudem war es nicht so lang wie Babel (prinzipiell liebe ich lange Bücher, aber Babel hat sich sehr gezogen). Der Anfang begann vielversprechend, spannend und auch interessant, ab der Mitte des Buches wurde es für mich dann doch wieder zäh, so dass ich auf das Hörbuch umgestiegen bin. Ich glaube R.F. Kuang Bücher sind einfach nicht zu 100% etwas für mich. Versteht mich nicht falsch, die Bücher sind gut, das erkenne ich auch. Die Themen die sie anspricht sind richtig und wichtig, jedoch für mich zu sehr im Fokus, auch das Gendern hat mich in diesem Buch beim Lesen und auch beim Hören gestört. Fazit: Alles in allem ist Yellowface ein cooles Buch mit interessanter Story, jedoch hat es mich persönlich nicht vollständig gecatcht. Schade.
Politischer Satire-Thriller at it‘s best!
„Wenn wir lesen, sehen wir die Welt durch die Augen anderer. Literatur baut Brücken; sie macht unsere Welt größer, nicht kleiner.“ Eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik, Spannung, nuancierte Aufklärung, und tiefgreifende moralisch aufkommende Fragen - all dies bringt dieses Buch mit! Das alles gebündelt in einem wortgewaltigen, flüssigen Schreibstil, der trotz der teils herausfordernden Themen leicht leserlich ist. Man darf von diesem Buch keine klassischen Roman-Charaktere erwarten, die durch Sympathie oder liebevolle Marotten punkten. Hier schlägt das Leben zu und die unschönen Seiten der Menschen und der Gesellschaft stehen im Vordergrund. Ein Buch brillantes das jeder einmal lesen sollte! Besonders gepackt hat mich der Blick hinter die Kulissen der Verlags- und Literaturszene. Ein Buch, dass tief blicken lässt und uns nachdenklich zurücklässt.

Der Grat zwischen Realität und Illusion ist sehr schmal 💛
Das Buch handelt von June, die überhaupt nicht weiß, wer sie selbst eigentlich ist. Sie weiß, dass sie gerne Bücher schreibt, aber damit nicht erfolgreich ist. June ist sehr eifersüchtig auf Athena. Athena ist keine wirkliche Freundin, aber sie kann sich auch nicht von ihr lösen, da June sie bewundert. Athena schreibt tolle Bücher, ist erfolgreich und hat alles, was June sich wünscht. Bei einem…irgendwie fast ironischen Unfall stirbt Athena in der Anwesenheit von June nach einer gemeinsamen Feiernacht. June ist schockiert, etwas neben der Spur und entwendet erstmal das neue Manuskript von Athena. Und nun nimmt die ganze Dramatik ihren Gang. June gibt sich als Schriftstellerin dieses Buch aus, nachdem sie es vervollständigt hat, veröffentlicht es und und lebt plötzlich Athena’s Leben. Alle lieben sie, ihre Twitter Follower wachsen, sie besucht Lesungen - man sieht sie. Man liebt sie. Innerlich kämpft sie immer wieder mit dem Verrat, da sie die einzige ist, die weiß, dass sie das Buch nicht alleine geschrieben hat. Plötzlich fangen Follower und Leser an, genau dies in Frage zu stellen. Hat June das Buch wirklich geschrieben? Und wie geht June mit dieser Lüge um? Ist June Yellowface? Ein etwas verstörendes Buch, aber die Geschichte dahinter ist sehr traurig und wird von der Schriftstellerin wahnsinnig gut dargestellt. June wünscht sich die Welt einer anderen Person. Sie ist eifersüchtig, da sie nicht so gut ist wie Athena - sagt sie. Und sie macht sich dadurch das Leben unfassbar schwer. Es wird gezeigt, wie weit ein Mensch geht, um die eigene Lüge zu beschützen, um den eigenen Traum zu erfüllen, nur um keinen Schmerz zu fühlen. Der Schmerz der Ablehnung. Der Schmerz der Einsamkeit. Es zeigt wie schmal der Grat zwischen Realität und Illusion ist. „Schreiben gibt dir die Kraft, dein eigenes Reich zu formen, wenn die Realität zu sehr schmerzt.“
D̶a̶ f̶e̶h̶l̶e̶n̶ e̶i̶n̶e̶m̶ d̶i̶e̶ W̶o̶r̶t̶e̶🤐...
🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱 𝑍𝑢𝑚𝑖𝑛𝑑𝑒𝑠𝑡 𝑔𝑒ℎ𝑡 𝑒𝑠 𝐽𝑢𝑛𝑒 𝐻𝑎𝑦𝑤𝑎𝑟𝑑 𝑠𝑜...𝐽𝑢𝑛𝑒 𝑑𝑖𝑒 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡𝑠 𝑙𝑖𝑒𝑏𝑒𝑟 𝑠𝑒𝑖𝑛 𝑚𝑜̈𝑐ℎ𝑡𝑒, 𝑎𝑙𝑠 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑒𝑟𝑓𝑜𝑙𝑔𝑟𝑒𝑖𝑐ℎ𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑏𝑒𝑟𝑢̈ℎ𝑚𝑡𝑒 𝐴𝑢𝑡𝑜𝑟𝑖𝑛 📠 𝑚𝑢𝑠𝑠 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑙𝑒𝑖𝑑𝑒𝑟 𝑑𝑎𝑚𝑖𝑡 𝑧𝑢𝑓𝑟𝑖𝑒𝑑𝑒𝑛 𝑔𝑒𝑏𝑒𝑛, 𝑖ℎ𝑟𝑒𝑟 𝑒ℎ𝑒𝑚𝑎𝑙𝑖𝑔𝑒𝑛 𝐶𝑜𝑙𝑙𝑒𝑔𝑒 𝐹𝑟𝑒𝑢𝑛𝑑𝑖𝑛/𝐾𝑜𝑙𝑙𝑒𝑔𝑖𝑛 𝐴𝑡ℎ𝑒𝑛𝑎 𝐿𝑖𝑢 𝑏𝑒𝑖 𝑖ℎ𝑟𝑒𝑚 𝐸𝑟𝑓𝑜𝑙𝑔 𝑧𝑢 𝑧𝑢𝑠𝑐ℎ𝑎𝑢𝑒𝑛. 𝐴𝑙𝑠 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑠 𝑇𝑎𝑔𝑒𝑠 𝑒𝑖𝑛 𝑈𝑛𝑓𝑎𝑙𝑙 𝑒𝑟𝑒𝑖𝑔𝑛𝑒𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝐴𝑡ℎ𝑒𝑛𝑎 𝑑𝑎𝑟𝑎𝑢𝑓ℎ𝑖𝑛 𝑠𝑡𝑖𝑟𝑏𝑡, 𝑠𝑡𝑖𝑒𝑙𝑡 𝐽𝑢𝑛𝑒 𝑖ℎ𝑟 𝑖ℎ𝑟 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑜𝑗𝑒𝑘𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑑𝑖𝑒𝑠𝑒𝑠 𝑎𝑙𝑠 𝑖ℎ𝑟𝑒𝑠 𝑎𝑢𝑠. 😱 𝑊𝑎𝑠 𝑑𝑎𝑛𝑛 𝑝𝑎𝑠𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡 𝑖𝑠𝑡 𝑧𝑢 𝑣𝑒𝑟𝑔𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑑𝑒𝑚 𝑙𝑜𝑠 𝑡𝑟𝑒𝑡𝑒𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝐿𝑎𝑣𝑖𝑛𝑒 ☄️𝑚𝑖𝑡 𝑑𝑒𝑠𝑠𝑒𝑛 𝐾𝑜𝑛𝑠𝑒𝑞𝑢𝑒𝑛𝑧𝑒𝑛 𝐽𝑢𝑛𝑒 𝑠𝑜 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑔𝑒𝑟𝑒𝑐ℎ𝑛𝑒𝑡 ℎ𝑎𝑡, 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑎𝑏 𝑑𝑎 𝑎𝑛 𝑘𝑙𝑎𝑟 𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 𝑚𝑢𝑠𝑠.....𝑢𝑛𝑑 ℎ𝑜𝑙𝑙𝑎 𝑑𝑖𝑒 𝑊𝑎𝑙𝑑𝑓𝑒𝑒, 𝑑𝑎 𝑡𝑟𝑖𝑡𝑡 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑖𝑛𝑖𝑔𝑒𝑠 𝑙𝑜𝑠. 𝐼𝑚 𝑙𝑎𝑢𝑓𝑒 𝑑𝑒𝑠 𝐵𝑢𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑤𝑒𝑟𝑑𝑒𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑖𝑔𝑒 ℎ𝑜̈𝑐ℎ𝑠𝑡 𝒃𝒓𝒊𝒔𝒂𝒏𝒕𝒆 💣 𝑇ℎ𝑒𝑚𝑒𝑛 𝑏𝑒ℎ𝑎𝑛𝑑𝑒𝑙𝑡 𝑑𝑖𝑒 𝑑𝑎𝑠 𝐵𝑢𝑐ℎ 𝑘𝑜𝑛𝑠𝑡𝑎𝑛𝑡 𝑎𝑢𝑓 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑠𝑒ℎ𝑟 ℎ𝑜ℎ𝑒𝑚 𝑆𝑝𝑎𝑛𝑛𝑢𝑛𝑔𝑠𝑙𝑒𝑣𝑒𝑙 ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 😵💫👌 🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱 Von mir eine klare Leseempfehlung🧐✅

Wichtige Messages!
Yellowface war mein erstes Buch der Autorin. Kuangs Schreibstil ist wirklich aussergewöhnlich, dadurch konnte mich das Buch sofort packen. Anders als andere Leser*innen fand ich gut in die Geschichte, ich kann aber die Kritiken an der Langatmigkeit des Buches durchaus verstehen, besonders der Mittelpart zieht sich schon etwas, die Gedanken und Gefühle der Protagonistin finden auch viele Wiederholungen. Die behandelten Themen wurden ganz toll aufgearbeitet und man kommt als Leser*in wirklich viel ins Grübeln. Also mir hats gut gefallen und ich möchte definitiv noch mehr der Autorin lesen.

Kein Highlight, aber dennoch ein gutes Buch!
Der Anfang hat mich nicht gleich fesseln können tatsächlich, aber nach und nach wurde es immer interessanter und spannender. Mit June, der Hauptprotagonistin, war es echt eine Berg- und Talfahrt … viele Entscheidungen von ihr konnte ich nicht nachvollziehen und ich empfand einige Situationen, die daraus entstanden sind, als total unangenehm. Man konnte sich richtig reinfühlen und ich hätte sie am liebsten angeschrien: „Nein, hör auf, tu das nicht!“ Andererseits hat sie mir oft auch leid getan. Einfach Wahnsinn, wie Shitstorms eskalieren können oder wie beeinflussbar die Menschen sind und wie schnell sie Mittäter werden durch die Anonymität im Internet. Besonders interessant war auch der Einblick in das Leben von Autoren und Autorinnen, in das Verlagswesen und was es heißt, ein Buch auf dem Markt bringen zu wollen. Habe ich Erfolg oder nicht? Was macht der Erfolg mit mir? Kann ich dieses Pensum weiter einhalten oder falle ich genauso schnell, wie ich gestiegen bin? Ich hatte mir tatsächlich nach so vielen guten und begeisterten Stimmen was anderes vorgestellt. Dennoch hab ich das Buch verschlungen und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen 🤗
Kann den Hype nicht so ganz verstehen
Achtung kleine Spoiler enthalten (ein großer Spoiler wird gekennzeichnet) Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.🤔 Einerseits ist es echt interessant wegen dem knallharten Autor*innen Dasein. Es ist wirklich informativ was den ganzen Ablauf einer Veröffentlichung und den Gefühlen einer Autorin dahinter angeht. Aber ich fand's zwischenzeitlich irgendwie langweilig und etwas zu politisch. Auch die Sache mit Twitter (Stichwort: Shitstorm) hat sich irgendwie immer wieder wiederholt. Dann waren sich die negativen Stimmen auch nicht einig ob sie jetzt eine Rassistin ist oder es rassistisch ist, sie Rassistin zu nennen. Ich muss gesehen, dass ich June gar nicht soooo unsympathisch fand. Ja sie ist ich- bezogen, aber das muss man auch irgendwie sein, bei dem was sie durchzieht. Kommen wir zum Ende: Ich hätte mir irgendwie ein Thriller- mäßigeres Ende gewünscht. (Achtung Spoiler: Bei der Kampfszene auf der Treppe habe ich mit offenen Mund und Augen gelesen, mein Freund hat schon gefragt was gerade passiert und dann stürzt sie und nicht Candice? Andersrum wäre es einfach anders episch gewesen, aber so irgendwie verwirrend.) Cool fand ich allerdings, dass man nach dem Lesdn auch nochmal überlegt habt, was echt und was erfunden war, weil ja so angedeutet wird, dass das Buch das ist, was sie ja quasi im Buch geschrieben hat & Aber irgendwie wurde das auch nicht so richtig deutlich und man musste es reininterpretieren. Das Thema Metal Health wurde ganz schlecht im Buch aufgearbeitet, ich hätte es gut gefunden, wenn zumindest am Ende noch erwähnt worden wäre, dass sie die Therapeutenliste von ihrem ehemaligen Therapeuten erhalten hat und einen Termin bei jemanden gemacht hat. In diesem Rahmen hätte ja auch das Buch als Art „Aufarbeitung" entstanden sein können. Also irgendwie fallen mir so viele alternative „bessere" Enden ein, als das😂
Das Buch war mal etwas anderes. Spannend und schockierend. Soll man mit der Protagonistin an manchen Stellen Mitleid haben oder besser nicht? Insgesamt sehr gelungen und weiterzuempfehlen!
Das MustRead der Saison
Juniper Hayward ist vor Neid gelb! Ihre Weggefährtin Athena hat alles, was sie auch gerne hätte. Sie sieht gut aus. Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, die überall gefeiert wird, sie hat Geld und ein einnehmendes Wesen. June hat einen Roman rausgebracht und der hat schlechte Verkaufszahlen. Sie kann es einfach nicht, das Schreiben. Als Athena bei einem tragischen Unfall stirbt, klaut June ihr Manuskript, schreibt es um und bringt es als ihren Roman heraus. Sie wird groß gefeiert und steigt auf wie eine Rakete. Dass sich der Plot ihrer Geschichte mit der Rolle der Chinesen im zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, lässt die ersten Twitterer daran zweifeln, ob sie das Recht hatte, diesen Roman zu schreiben. Der Mob hinter Social Media fällt über sie her und die Rakete beginnen zu sinken. Was für eine rasant erzählte Geschichte! Opfer-Täter Umkehr betreibt die Protagonistin dieses Buchs par excellence. Frau Kuang kann definitv schreiben und danach weiß man nicht mehr, wo oben und unten ist. Ich habe auf jeder Seite Herzklopfen bekommen, weil ich mit der Ich-Erzählerinnen gelitten habe, sie aber gleichzeitig am liebsten gepackt und ihr den Kopf zurecht gerückt hätte. Die fehlende Eigenwahrnehmung von June in der sie ihre Wahrheit nicht nur verdreht, sondern über weite Teile auch selbst glaubt ist für mich manchmal körperlich kaum auszuhalten gewesen. Gleichzeitig wurde meine Wut auf die große Empörungsbubble auch nicht kleiner, obwohl sie im Grunde genommen Wahrheiten aussprach, die andere nicht interessierte. Die Not, die die Plagiatsschreiberin aushalten musste, dass auf Zehenspitzen gehen, das ständige Checken von Nachrichten dass sich verirren und verwirren in noch mehrLügengespinste machte ganz ambivalente Gefühle in mir. Die große Ungerechtigkeit, die der Toten widerfährt, rückte zwei Drittel lang ziemlich in den Hintergrund. Die Szene mit der Mutter berührte mich dagegen genau diesbezüglich sehr. Was ich nicht gut nachvollziehen konnte, ist die ständige Sorge mit seinem Sein in der Irrelevanz zu enden. Das scheint aber ein großes Problem unserer Gesellschaft zu sein, die sich ständig auf Instagram, TikTok und YouTube präsentiert. Im Prinzip geht es Juniper ausschließlich, um die Angst, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden und das gilt in diesem Text nicht nur für sie. Alle Protagonisten buhlen darum, irgendwo im Mittelpunkt zu stehen, sei es im Job, auf einer Podiumsdiskussion oder in den Kommentaren. Nach dem Motto, „Wer lauter schreit, der wird gehört“. Aber wer kann schon die Wahrheit für sich in Anspruch nehmen? Wenn man es sich genau vor Augen führt, weiß man recht schnell, dass hier nicht reine Fiktion die Geschichte vorantreibt. Das meiste davon ist erschreckend real. Ich bin jetzt kein Insider, aber ich könnte mir vorstellen, dass in der Buchbranche die Ein oder der Andere heftig mit dem Kopfe nickt, oder sich im schlimmsten Falle wieder erkennt. Das Ende hat mich nicht überrascht. Es ist für mich durchaus nachvollziehbar, es befriedigt aber in keinster Weise meine Wünsche. Ich bin überhaupt keine Freundin von einer Gesellschaft der Überempfindlichkeit und halte es mit der Autorin Kuang die in einem Interview der Zeit noch mal bekräftigte, dass sie durchaus dafür ist, dass jeder, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und Religion, über alles schreiben darf . Sensibilität: Ja! Diskurs: Auf jeden Fall! Canceln: Nein, denn es schafft neue Fronten! Empfehlung für alle Bookies und die, die ihnen zuarbeiten.
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16 Bewertungen
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Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Rebecca F. Kuang ist weltweit erfolgreiche NEW-YORK-TIMES-Bestsellerautorin und wurde vielfach für ihr Werk ausgezeichnet. Nach BABEL gewann sie mit YELLOWFACE zum zweiten Mal in Folge den Britischen Buchpreis für den besten Roman des Jahres. Rebecca F. Kuang ist Marshall-Stipendiatin, Übersetzerin und hat einen Philologie-Master in Chinastudien der Universität Cambridge und einen Soziologie-Master in zeitgenössischen Chinastudien der Universität Oxford. Zurzeit promoviert sie in Yale in Ostasiatischen Sprachen und Literatur.
Beiträge
Ich war entsetzt, hin und hergerissen, nachdenklich und am Ende absolut sprachlos
Das dieses Buch so besonders macht: Es zeigt, dass die Welt nicht einfach nur Schwarz oder Weiß ist, sondern dass dazwischen viele Grautöne liegen, die die Grenzen zwischen richtig und falsch verschwimmen lassen. ⚖️📖 Die Protagonistin sollte mir eigentlich total unsympathisch sein — egoistisch, oberflächlich und selbstsüchtig. Der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Ruhm treiben sie zu fragwürdigen Mitteln. Und trotzdem hatte ich Mitleid mit ihr — besonders durch die Dynamik von Social Media, die den Druck noch verstärkt, konnte ich ihre Verzweiflung richtig gut nachvollziehen. Es ist erschreckend zu sehen, wie Shitstorms und Cancel-Culture Menschen in den Abgrund reißen können — und wie schnell wir vergessen, dass hinter all dem echte Menschen stehen, die daran zerbrechen.🧠💔 Das Buch hat mich nicht nur wegen dem fesselndem Schreibstil gepackt, sondern auch durch die Themen, die es anspricht: Kritik an der Buchbranche, Rassismus und kulturelle Aneignung.✍🏼📚
Zweiter Versuch, leider wieder nicht 100 pro meins… Schade.
Ich dachte nach Babel gebe ich der Autorin nochmal eine Chance, Yellowface hat mich aufgrund des Klappentextes sowie der Thrillerelemente schon angesprochen, zudem war es nicht so lang wie Babel (prinzipiell liebe ich lange Bücher, aber Babel hat sich sehr gezogen). Der Anfang begann vielversprechend, spannend und auch interessant, ab der Mitte des Buches wurde es für mich dann doch wieder zäh, so dass ich auf das Hörbuch umgestiegen bin. Ich glaube R.F. Kuang Bücher sind einfach nicht zu 100% etwas für mich. Versteht mich nicht falsch, die Bücher sind gut, das erkenne ich auch. Die Themen die sie anspricht sind richtig und wichtig, jedoch für mich zu sehr im Fokus, auch das Gendern hat mich in diesem Buch beim Lesen und auch beim Hören gestört. Fazit: Alles in allem ist Yellowface ein cooles Buch mit interessanter Story, jedoch hat es mich persönlich nicht vollständig gecatcht. Schade.
Politischer Satire-Thriller at it‘s best!
„Wenn wir lesen, sehen wir die Welt durch die Augen anderer. Literatur baut Brücken; sie macht unsere Welt größer, nicht kleiner.“ Eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik, Spannung, nuancierte Aufklärung, und tiefgreifende moralisch aufkommende Fragen - all dies bringt dieses Buch mit! Das alles gebündelt in einem wortgewaltigen, flüssigen Schreibstil, der trotz der teils herausfordernden Themen leicht leserlich ist. Man darf von diesem Buch keine klassischen Roman-Charaktere erwarten, die durch Sympathie oder liebevolle Marotten punkten. Hier schlägt das Leben zu und die unschönen Seiten der Menschen und der Gesellschaft stehen im Vordergrund. Ein Buch brillantes das jeder einmal lesen sollte! Besonders gepackt hat mich der Blick hinter die Kulissen der Verlags- und Literaturszene. Ein Buch, dass tief blicken lässt und uns nachdenklich zurücklässt.

Der Grat zwischen Realität und Illusion ist sehr schmal 💛
Das Buch handelt von June, die überhaupt nicht weiß, wer sie selbst eigentlich ist. Sie weiß, dass sie gerne Bücher schreibt, aber damit nicht erfolgreich ist. June ist sehr eifersüchtig auf Athena. Athena ist keine wirkliche Freundin, aber sie kann sich auch nicht von ihr lösen, da June sie bewundert. Athena schreibt tolle Bücher, ist erfolgreich und hat alles, was June sich wünscht. Bei einem…irgendwie fast ironischen Unfall stirbt Athena in der Anwesenheit von June nach einer gemeinsamen Feiernacht. June ist schockiert, etwas neben der Spur und entwendet erstmal das neue Manuskript von Athena. Und nun nimmt die ganze Dramatik ihren Gang. June gibt sich als Schriftstellerin dieses Buch aus, nachdem sie es vervollständigt hat, veröffentlicht es und und lebt plötzlich Athena’s Leben. Alle lieben sie, ihre Twitter Follower wachsen, sie besucht Lesungen - man sieht sie. Man liebt sie. Innerlich kämpft sie immer wieder mit dem Verrat, da sie die einzige ist, die weiß, dass sie das Buch nicht alleine geschrieben hat. Plötzlich fangen Follower und Leser an, genau dies in Frage zu stellen. Hat June das Buch wirklich geschrieben? Und wie geht June mit dieser Lüge um? Ist June Yellowface? Ein etwas verstörendes Buch, aber die Geschichte dahinter ist sehr traurig und wird von der Schriftstellerin wahnsinnig gut dargestellt. June wünscht sich die Welt einer anderen Person. Sie ist eifersüchtig, da sie nicht so gut ist wie Athena - sagt sie. Und sie macht sich dadurch das Leben unfassbar schwer. Es wird gezeigt, wie weit ein Mensch geht, um die eigene Lüge zu beschützen, um den eigenen Traum zu erfüllen, nur um keinen Schmerz zu fühlen. Der Schmerz der Ablehnung. Der Schmerz der Einsamkeit. Es zeigt wie schmal der Grat zwischen Realität und Illusion ist. „Schreiben gibt dir die Kraft, dein eigenes Reich zu formen, wenn die Realität zu sehr schmerzt.“
D̶a̶ f̶e̶h̶l̶e̶n̶ e̶i̶n̶e̶m̶ d̶i̶e̶ W̶o̶r̶t̶e̶🤐...
🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱 𝑍𝑢𝑚𝑖𝑛𝑑𝑒𝑠𝑡 𝑔𝑒ℎ𝑡 𝑒𝑠 𝐽𝑢𝑛𝑒 𝐻𝑎𝑦𝑤𝑎𝑟𝑑 𝑠𝑜...𝐽𝑢𝑛𝑒 𝑑𝑖𝑒 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡𝑠 𝑙𝑖𝑒𝑏𝑒𝑟 𝑠𝑒𝑖𝑛 𝑚𝑜̈𝑐ℎ𝑡𝑒, 𝑎𝑙𝑠 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑒𝑟𝑓𝑜𝑙𝑔𝑟𝑒𝑖𝑐ℎ𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑏𝑒𝑟𝑢̈ℎ𝑚𝑡𝑒 𝐴𝑢𝑡𝑜𝑟𝑖𝑛 📠 𝑚𝑢𝑠𝑠 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑙𝑒𝑖𝑑𝑒𝑟 𝑑𝑎𝑚𝑖𝑡 𝑧𝑢𝑓𝑟𝑖𝑒𝑑𝑒𝑛 𝑔𝑒𝑏𝑒𝑛, 𝑖ℎ𝑟𝑒𝑟 𝑒ℎ𝑒𝑚𝑎𝑙𝑖𝑔𝑒𝑛 𝐶𝑜𝑙𝑙𝑒𝑔𝑒 𝐹𝑟𝑒𝑢𝑛𝑑𝑖𝑛/𝐾𝑜𝑙𝑙𝑒𝑔𝑖𝑛 𝐴𝑡ℎ𝑒𝑛𝑎 𝐿𝑖𝑢 𝑏𝑒𝑖 𝑖ℎ𝑟𝑒𝑚 𝐸𝑟𝑓𝑜𝑙𝑔 𝑧𝑢 𝑧𝑢𝑠𝑐ℎ𝑎𝑢𝑒𝑛. 𝐴𝑙𝑠 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑠 𝑇𝑎𝑔𝑒𝑠 𝑒𝑖𝑛 𝑈𝑛𝑓𝑎𝑙𝑙 𝑒𝑟𝑒𝑖𝑔𝑛𝑒𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝐴𝑡ℎ𝑒𝑛𝑎 𝑑𝑎𝑟𝑎𝑢𝑓ℎ𝑖𝑛 𝑠𝑡𝑖𝑟𝑏𝑡, 𝑠𝑡𝑖𝑒𝑙𝑡 𝐽𝑢𝑛𝑒 𝑖ℎ𝑟 𝑖ℎ𝑟 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑜𝑗𝑒𝑘𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑑𝑖𝑒𝑠𝑒𝑠 𝑎𝑙𝑠 𝑖ℎ𝑟𝑒𝑠 𝑎𝑢𝑠. 😱 𝑊𝑎𝑠 𝑑𝑎𝑛𝑛 𝑝𝑎𝑠𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡 𝑖𝑠𝑡 𝑧𝑢 𝑣𝑒𝑟𝑔𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑑𝑒𝑚 𝑙𝑜𝑠 𝑡𝑟𝑒𝑡𝑒𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝐿𝑎𝑣𝑖𝑛𝑒 ☄️𝑚𝑖𝑡 𝑑𝑒𝑠𝑠𝑒𝑛 𝐾𝑜𝑛𝑠𝑒𝑞𝑢𝑒𝑛𝑧𝑒𝑛 𝐽𝑢𝑛𝑒 𝑠𝑜 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑔𝑒𝑟𝑒𝑐ℎ𝑛𝑒𝑡 ℎ𝑎𝑡, 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑎𝑏 𝑑𝑎 𝑎𝑛 𝑘𝑙𝑎𝑟 𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 𝑚𝑢𝑠𝑠.....𝑢𝑛𝑑 ℎ𝑜𝑙𝑙𝑎 𝑑𝑖𝑒 𝑊𝑎𝑙𝑑𝑓𝑒𝑒, 𝑑𝑎 𝑡𝑟𝑖𝑡𝑡 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑖𝑛𝑖𝑔𝑒𝑠 𝑙𝑜𝑠. 𝐼𝑚 𝑙𝑎𝑢𝑓𝑒 𝑑𝑒𝑠 𝐵𝑢𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑤𝑒𝑟𝑑𝑒𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑖𝑔𝑒 ℎ𝑜̈𝑐ℎ𝑠𝑡 𝒃𝒓𝒊𝒔𝒂𝒏𝒕𝒆 💣 𝑇ℎ𝑒𝑚𝑒𝑛 𝑏𝑒ℎ𝑎𝑛𝑑𝑒𝑙𝑡 𝑑𝑖𝑒 𝑑𝑎𝑠 𝐵𝑢𝑐ℎ 𝑘𝑜𝑛𝑠𝑡𝑎𝑛𝑡 𝑎𝑢𝑓 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑠𝑒ℎ𝑟 ℎ𝑜ℎ𝑒𝑚 𝑆𝑝𝑎𝑛𝑛𝑢𝑛𝑔𝑠𝑙𝑒𝑣𝑒𝑙 ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 😵💫👌 🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱🧱 Von mir eine klare Leseempfehlung🧐✅

Wichtige Messages!
Yellowface war mein erstes Buch der Autorin. Kuangs Schreibstil ist wirklich aussergewöhnlich, dadurch konnte mich das Buch sofort packen. Anders als andere Leser*innen fand ich gut in die Geschichte, ich kann aber die Kritiken an der Langatmigkeit des Buches durchaus verstehen, besonders der Mittelpart zieht sich schon etwas, die Gedanken und Gefühle der Protagonistin finden auch viele Wiederholungen. Die behandelten Themen wurden ganz toll aufgearbeitet und man kommt als Leser*in wirklich viel ins Grübeln. Also mir hats gut gefallen und ich möchte definitiv noch mehr der Autorin lesen.

Kein Highlight, aber dennoch ein gutes Buch!
Der Anfang hat mich nicht gleich fesseln können tatsächlich, aber nach und nach wurde es immer interessanter und spannender. Mit June, der Hauptprotagonistin, war es echt eine Berg- und Talfahrt … viele Entscheidungen von ihr konnte ich nicht nachvollziehen und ich empfand einige Situationen, die daraus entstanden sind, als total unangenehm. Man konnte sich richtig reinfühlen und ich hätte sie am liebsten angeschrien: „Nein, hör auf, tu das nicht!“ Andererseits hat sie mir oft auch leid getan. Einfach Wahnsinn, wie Shitstorms eskalieren können oder wie beeinflussbar die Menschen sind und wie schnell sie Mittäter werden durch die Anonymität im Internet. Besonders interessant war auch der Einblick in das Leben von Autoren und Autorinnen, in das Verlagswesen und was es heißt, ein Buch auf dem Markt bringen zu wollen. Habe ich Erfolg oder nicht? Was macht der Erfolg mit mir? Kann ich dieses Pensum weiter einhalten oder falle ich genauso schnell, wie ich gestiegen bin? Ich hatte mir tatsächlich nach so vielen guten und begeisterten Stimmen was anderes vorgestellt. Dennoch hab ich das Buch verschlungen und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen 🤗
Kann den Hype nicht so ganz verstehen
Achtung kleine Spoiler enthalten (ein großer Spoiler wird gekennzeichnet) Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.🤔 Einerseits ist es echt interessant wegen dem knallharten Autor*innen Dasein. Es ist wirklich informativ was den ganzen Ablauf einer Veröffentlichung und den Gefühlen einer Autorin dahinter angeht. Aber ich fand's zwischenzeitlich irgendwie langweilig und etwas zu politisch. Auch die Sache mit Twitter (Stichwort: Shitstorm) hat sich irgendwie immer wieder wiederholt. Dann waren sich die negativen Stimmen auch nicht einig ob sie jetzt eine Rassistin ist oder es rassistisch ist, sie Rassistin zu nennen. Ich muss gesehen, dass ich June gar nicht soooo unsympathisch fand. Ja sie ist ich- bezogen, aber das muss man auch irgendwie sein, bei dem was sie durchzieht. Kommen wir zum Ende: Ich hätte mir irgendwie ein Thriller- mäßigeres Ende gewünscht. (Achtung Spoiler: Bei der Kampfszene auf der Treppe habe ich mit offenen Mund und Augen gelesen, mein Freund hat schon gefragt was gerade passiert und dann stürzt sie und nicht Candice? Andersrum wäre es einfach anders episch gewesen, aber so irgendwie verwirrend.) Cool fand ich allerdings, dass man nach dem Lesdn auch nochmal überlegt habt, was echt und was erfunden war, weil ja so angedeutet wird, dass das Buch das ist, was sie ja quasi im Buch geschrieben hat & Aber irgendwie wurde das auch nicht so richtig deutlich und man musste es reininterpretieren. Das Thema Metal Health wurde ganz schlecht im Buch aufgearbeitet, ich hätte es gut gefunden, wenn zumindest am Ende noch erwähnt worden wäre, dass sie die Therapeutenliste von ihrem ehemaligen Therapeuten erhalten hat und einen Termin bei jemanden gemacht hat. In diesem Rahmen hätte ja auch das Buch als Art „Aufarbeitung" entstanden sein können. Also irgendwie fallen mir so viele alternative „bessere" Enden ein, als das😂
Das Buch war mal etwas anderes. Spannend und schockierend. Soll man mit der Protagonistin an manchen Stellen Mitleid haben oder besser nicht? Insgesamt sehr gelungen und weiterzuempfehlen!
Das MustRead der Saison
Juniper Hayward ist vor Neid gelb! Ihre Weggefährtin Athena hat alles, was sie auch gerne hätte. Sie sieht gut aus. Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, die überall gefeiert wird, sie hat Geld und ein einnehmendes Wesen. June hat einen Roman rausgebracht und der hat schlechte Verkaufszahlen. Sie kann es einfach nicht, das Schreiben. Als Athena bei einem tragischen Unfall stirbt, klaut June ihr Manuskript, schreibt es um und bringt es als ihren Roman heraus. Sie wird groß gefeiert und steigt auf wie eine Rakete. Dass sich der Plot ihrer Geschichte mit der Rolle der Chinesen im zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, lässt die ersten Twitterer daran zweifeln, ob sie das Recht hatte, diesen Roman zu schreiben. Der Mob hinter Social Media fällt über sie her und die Rakete beginnen zu sinken. Was für eine rasant erzählte Geschichte! Opfer-Täter Umkehr betreibt die Protagonistin dieses Buchs par excellence. Frau Kuang kann definitv schreiben und danach weiß man nicht mehr, wo oben und unten ist. Ich habe auf jeder Seite Herzklopfen bekommen, weil ich mit der Ich-Erzählerinnen gelitten habe, sie aber gleichzeitig am liebsten gepackt und ihr den Kopf zurecht gerückt hätte. Die fehlende Eigenwahrnehmung von June in der sie ihre Wahrheit nicht nur verdreht, sondern über weite Teile auch selbst glaubt ist für mich manchmal körperlich kaum auszuhalten gewesen. Gleichzeitig wurde meine Wut auf die große Empörungsbubble auch nicht kleiner, obwohl sie im Grunde genommen Wahrheiten aussprach, die andere nicht interessierte. Die Not, die die Plagiatsschreiberin aushalten musste, dass auf Zehenspitzen gehen, das ständige Checken von Nachrichten dass sich verirren und verwirren in noch mehrLügengespinste machte ganz ambivalente Gefühle in mir. Die große Ungerechtigkeit, die der Toten widerfährt, rückte zwei Drittel lang ziemlich in den Hintergrund. Die Szene mit der Mutter berührte mich dagegen genau diesbezüglich sehr. Was ich nicht gut nachvollziehen konnte, ist die ständige Sorge mit seinem Sein in der Irrelevanz zu enden. Das scheint aber ein großes Problem unserer Gesellschaft zu sein, die sich ständig auf Instagram, TikTok und YouTube präsentiert. Im Prinzip geht es Juniper ausschließlich, um die Angst, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden und das gilt in diesem Text nicht nur für sie. Alle Protagonisten buhlen darum, irgendwo im Mittelpunkt zu stehen, sei es im Job, auf einer Podiumsdiskussion oder in den Kommentaren. Nach dem Motto, „Wer lauter schreit, der wird gehört“. Aber wer kann schon die Wahrheit für sich in Anspruch nehmen? Wenn man es sich genau vor Augen führt, weiß man recht schnell, dass hier nicht reine Fiktion die Geschichte vorantreibt. Das meiste davon ist erschreckend real. Ich bin jetzt kein Insider, aber ich könnte mir vorstellen, dass in der Buchbranche die Ein oder der Andere heftig mit dem Kopfe nickt, oder sich im schlimmsten Falle wieder erkennt. Das Ende hat mich nicht überrascht. Es ist für mich durchaus nachvollziehbar, es befriedigt aber in keinster Weise meine Wünsche. Ich bin überhaupt keine Freundin von einer Gesellschaft der Überempfindlichkeit und halte es mit der Autorin Kuang die in einem Interview der Zeit noch mal bekräftigte, dass sie durchaus dafür ist, dass jeder, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und Religion, über alles schreiben darf . Sensibilität: Ja! Diskurs: Auf jeden Fall! Canceln: Nein, denn es schafft neue Fronten! Empfehlung für alle Bookies und die, die ihnen zuarbeiten.