Triggerpunkte

Triggerpunkte

Paperback
4.320

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Beschreibung

»Soziale Konflikte sind nie einfach nur da, sie werden auch gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert.«

Von einer »Spaltung der Gesellschaft« ist immer häufiger die Rede. Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. So plausibel sie klingen mögen, werfen entsprechende Diagnosen doch Fragen auf: Wie weit liegen die Meinungen in der Bevölkerung wirklich auseinander? Und ist die Gesellschaft heute wirklich zerstrittener als zur Zeit der Studentenproteste oder in den frühen Neunzigern?
Nicht zuletzt weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not. Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser kartieren aufwendig die Einstellungen in vier Arenen der Ungleichheit: Armut und Reichtum; Migration; Diversität und Gender; Klimaschutz. Bei vielen großen Fragen, so der überraschende Befund, herrscht einigermaßen Konsens. Werden jedoch bestimmte Triggerpunkte berührt, verschärft sich schlagartig die Debatte: Gleichstellung ja, aber bitte keine »Gendersprache«! Umweltschutz ja, aber wer trägt die Kosten? Eine 360-Grad-Vermessung der Konflikte um alte und neue Ungleichheiten, die eine unverzichtbare Diskussionsgrundlage bietet und viele Mythen entzaubert.

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Paperback
Seitenzahl
540
Preis
25.70 €

Autorenbeschreibung

Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft (st 5092) stand auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Zeit und Deutschlandfunk Kultur. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Beiträge

5
Alle
5

Höchst aufschlussreich und interessant

Konsumiert man die Kommentarspalten unter Social Media Posts oder Debatten in den klassischen Medien, stellt sich schnell der Eindruck ein, dass wir es in Deutschland mit einer polarisierten Gesellschaft zu tun hätten, die auf dem Weg ist, sich amerikanischen Zuständen anzunähern. Ob diese Prognose stimmt, gehen Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuer nach. Ihre Studie und Ergebnisse, die mit anderen Datensätzen aus anderen Studien verglichen werden sind spannend und aufschlussreich. Sie entwickeln verschiedene Arenen und untersuchen dort jeweils, wie polarisiert das Meinungsspektrum ist und welche Cleavages sich auftun. Erweitert wird dies durch Untersuchungen zur Polarisierung in der Parteienlandschaft und Wähler*innenschaft. Ich fand das Buch unglaublich interessant und kann es nur allen politisch Interessierten ans Herz legen.

Höchst aufschlussreich und interessant
5

Der Autor, Professor für Makrosoziologie an der HU Berlin untersucht mit seinen beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern mögliche Polarisierungen in Deutschland. Sie ergründen Tendenzen, Meinungen und auch Stimmungen, die durch effektheischende Medien und erhitzte Debatten geschürt und aufgebauscht werden. Die Haltung der Deutschen zu Klassenunterschieden, zur Geschlechterdiversität, zur Migration und zum Klimawandel wird eingehend und differenziert dargestellt. Einige Vorurteile werden dabei gründlich über den Haufen geworfen. Aktuell, erhellend und hochinteressant!

4.5

Sehr wichtiges Buch zur richtigen Zeit.

Es ist ein wirklich wichtiges Buch zur aktuellen Situation. Leider ist dieses Buch sehr schwer geschrieben, was schade ist, da dieses Buch doch möglichst viele Menschen erreichen sollte.

5

"In der Meritokratiefrage zeigen sich somit Klassenunterschiede, die aus einer rein interessenzentrierten Perspektive paradox erscheinen: Lohnabhängige, die mit ihrem unterdurchschnittlich Einkommen, ihren begrenzten Arbeitsmarktchancen und ihrer beherrschten Stellung in der betrieblichen Befehlskette eher zu den Verlierern der Klassengesellschaft gehören, hängen dem meritokratischen Versprechen am stärksten an. Wir sehen sogar, dass Ungleichheitskritik und Meritokratieglaube insbesondere in den unteren Statuslagen oft Hand in Hand gehen: Etwa die Hälfte der Produktionsarbeiter und der Geringgebildeten ist der ungleichheitskritischen Meinung, die Einkommens- und Vermögensunterschiede seien zu groß, und stimmt gleichzeitig der ungleichheitlegitimierenden Aussage zu, dass es »auf die eigene Anstrengung ankommt, ob man im Leben etwas erreicht«. Diese Akzeptanz der Leistungsgesellschaft ist zweifellos einer der wichtigsten Hemmschuhe politischer Mobilisierung für mehr Gleichheit."

5

Eines der wichtigsten Bücher in diesem Moment! Eine Nabelschau der derzeitigen Konfliktlinien der Gegenwartsgesellschaft, die wirklich in die Breite und in die Tiefe geht. Auch wenn ich nicht jeder Schlussfolgerung der drei Autoren nachfolgen kann, hat es meinen Blick auf die deutsche Gesellschaft nachhaltig verändert. Auch die Konfrontation mit dem eigenen bias habe ich als sehr hilfreich erlebt. Kurzum: Das Buch sollte man jetzt lesen! Das gilt besonders für politische Aktive, für Personen, die in der Öffentlichkeit stehen und für alle, die regelmäßig getriggert werden.

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