Laufen

Laufen

Hardcover
4.3111
TrauerTrauerbewältigungDepressionTod

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Beschreibung

Eine Frau läuft zurück ins Leben. 

Eine Frau glaubt nach einem erschütternden Verlust, am Ende ihrer Kraft zu sein. Dennoch beginnt sie zu laufen. Ihre Runden werden von Woche zu Woche länger – und was als Davonlaufen beginnt, wird schließlich ein Weg zurück ins Leben. Immer an ihrer Seite: ihre Freunde, ihre Wut, ihre Liebe zur Musik und ein Humor, der es mit ihrer Verzweiflung aufnehmen kann.

»Ich laufe mir die Grübelei weg, andere Leute laufen angeblich, weil sie dabei gut nachdenken können, ich kann an gar nichts anderes denken als an meinen Körper, ob er funktioniert, wie er funktioniert, wie das Laufen sich anfühlt, ob ich noch kann, und wenn ja, wie weit, und ob mir gerade etwas wehtut, oder was am meisten wehtut, als wüsste ich nicht, was am meisten wehtut, aber beim Laufen tut endlich der Körper weh.«

Nach dem Bestseller »Der Pfau« zeigt Isabel Bogdan mit diesem berührenden und dennoch humorvollen Roman, was es heißt, an Leib und Seele zu gesunden.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
208
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokio. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby und Jonathan Safran Foer. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, »Sachen machen«, bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und 2011 den für Literatur. 2016 erschien ihr Bestsellerroman »Der Pfau« und 2019 »Laufen«. 2024 erscheint ihr neuer Roman »Wohnverwandtschaften«.

Beiträge

44
Alle
5

So intensiv!!

Das Buch hat mich mit den ersten Worten aufgesaugt und nicht mehr losgelassen. Die Beschreibungen sind so tief, dass man mit der namenlosen Protagonistin mitfühlt und sich in sie hineinversetzen kann. Ich liebe die Entwicklung die sie durchlebt und wie sie ihre Gefühle aufarbeitet. Ein sehr starkes Buch zu einem ernsten Thema!

5

Wir begleiten eine junge (sie nennt sich mittelalt, aber das ist ja quatsch) Frau während ihres zweiten Trauerjahrs nach dem Suizid ihres Partners. Ein einziger Monolog und doch nie langatmig. Ganz im Gegenteil, da läuft und läuft und atmet sie ein-ein-aus-aus-aus-aus und man atmet beim Zuhören im gleichen Takt. Die Entwicklung, die sie durchmacht, die Wunden, die heilen, die Wut, die sie zulässt, eine wahrhaft mitreißende Erzählung über ein unaussprechliches Thema. Ich wünsche ihr eine frohe Zukunft und dass die Wunden noch erträglicher werden. Leseempfehlung!

5

Literarische Moden wiederholen sich. Vor roundabout 100 Jahren war der innere Monolog bzw. sein enger Verwandter, der "Bewusstseinsstrom", ein gern verwendetes Stilmittel von Autoren der literarischen Moderne. James Joyce, Marcel Proust und Arthur Schnitzler waren Vorreiter auf diesem Gebiet. Hier wurde eine neue Form der Unmittelbarkeit geboren, indem Gedankengänge eines Ich-Erzählers quasi wie "gedacht" wiedergegeben wurden. Jetzt scheint diese Erzählweise wieder sehr en vogue zu sein, immerhin war Lucy Ellmann 2019 mit einem reinen "Stream-of-Consciousness"-Roman ("Ducks, Newburyport") für den Booker Prize nominiert. Auch Isabel Bogdan bedient sich in "Laufen", ihrem zweiten Roman nach "Der Pfau", dieser Erzählperspektive. Es geht um eine Frau aus Hamburg, klassische Musikerin, sie hat die 40 leicht überschritten, die ca. ein Jahr nach dem Verlust ihres langjährigen Lebensgefährten wieder anfängt zu joggen. Wir erleben, wie sie innerlich die Trauer mit sich rumschleppt und gleichsam einfach dagegen anläuft. Dabei spricht sie ihren Lebensgefährten immer wieder direkt an, es ist quasi ein innerer Monolog, der einen bestimmten Adressaten hat - ihren verstorbenen Freund. Im Verlauf des Textes wird dann auch klar, an welcher Krankheit ihr Partner litt. Diese Offenbarung hat mich als Leser zusätzlich betroffen gemacht. Also das Wissen, um welchen Tod es ging, hat aller Leichtigkeit, die das Laufen bringt, nochmal eine gewisse Schwere verliehen. Ihre Trauer - nicht nur über das Ausverkauftsein von gewissen Taschentüchern. Ihre Wut. Darüber, dass sie nicht offiziell "verwitwet" sein darf weil ihr Freund nicht ihr Ehemann war und dass ihre "Schwiegereltern" sie deswegen nicht für "voll" nehmen. Auch die Wut auf ihren Partner, der sie zur "Hinterbliebenen" gemacht hat. Ihre Verzweiflung angesichts des neuen Gefühls der Unvollständigkeit, des "Halbseins" bzw. der Lücke, die ihr Partner hinterlassen hat. Was anfangen mit diesem "neuen" Leben ohne? Wie kann man dem Glück der anderen begegnen? Gibt es eine Zukunft? Das alles ist so unbedingt nachvollziehbar, so authentisch. Und dann natürlich die Liebe, die immer noch da ist und sich in so alltäglichen Dingen wie verschrumpeltem Gemüse manifestiert, das man selbst nicht so mag, wie der Partner es gemocht hätte, für den man es eigentlich eingekauft hat. Ich mag die moderne, lebensnahe Erzählweise von Isabel Bogdan sehr und ihren feinen Humor, der das Leben an sich trotz allem in ein positives Licht stellt. Die Momente des Glücks, die sich in einem Musikstück manifestieren, in der netten Geste von Freunden oder in der profanen Kugel Eis. Bogdan scheut auch nicht vor Kraftausdrücken zurück, die ihre Protagonistin denkt. Das macht das Ganze vielleicht noch etwas authentischer. Dann diese tollen Neologismen ("Wunderbarkeiten", "Ekligkeiten"). Sehr oft habe ich mir Stellen markiert. Und dann philosophiert sie auch noch über das Ginkgo-Gedicht von Goethe. Damit hat mich Isabel Bogdan dann ganz gekriegt. "Dass ich eins und doppelt bin", ja ja... Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich kann es allen empfehlen, die den inneren Monolog schätzen, Humor "trotz allem" und Isabel Bogdan als Autorin. Ich hoffe sie schreibt neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin bald wieder einen Roman. Sie ist einfach eine sehr gute Schriftstellerin.

3

Puh, das war anstrengend. Ein 208 seitiger Monolog. Zwischendurch bin ich immer mal wieder gedanklich abgedriftet. Es waren einige Passagen dabei die mich nachdenklich gemacht haben aber abschließend war es kein Buch für mich, was ich gelesen haben musste.

5

Die Ich-Erzählerin beginnt nach einem tragischen Schicksalsschlag mit dem Laufen. Ein intensiver innerer Monolog über das Vergeben, das (nicht)Vergessen, die Liebe und das Leben mit allen Höhen und Tiefen. Gelesen wie im Rausch! Großartig!

4

Kurzes Buch. Aus der Ich-Perspektive geschrieben. Die namenlose Protagonistin läuft sich, nach dem Suizid ihres Lebensgefährten, zurück ins Leben. Komplett geschrieben als Innenansicht, wie es ihr geht und was es emotional mit ihr macht.

5

Wirklich gut

Die Protagonistin hat einen Verlust erlitten, das erfährt man ziemlich zu Beginn. Sie spricht zu sich und so ist es sprachlich aufgebaut und aufgeschrieben. Sie beginnt zu laufen und man kann direkt ihre Gedanken dabei lesen. Sie versteht die Welt nicht, warum ihr Partner gegangen ist, sie schimpft auf sich und die Welt, sie hadert und ganz allmählich wird sie fitter und gesunder. Sie nimmt mehr am Leben teil und gesundet Stück für Stück. Sprachlich toll und echt berührend!

4.5

„Laufen“, um ins Leben zurück zu finden.

5

Die namenlose Ich-Erzählerin fängt zu Joggen an. "Langsam. Ich muss langsamer laufen und mich auf meinen Atem konzentrieren. Ein-ein-aus-aus-aus-aus:" Wir belauschen ihre Gedanken, sind in ihrem Kopf - erstmal ein befremdliches Gefühl. Nach und nach werden wir eins mit der Protagonistin, und alles wird klar. Die Wut. Die Trauer. Die Hilflosigkeit. Die Einsamkeit. An all diesen Gefühlen und Gedanken lässt sie uns teilhaben und läuft dabei. Erst ist es ein Weglaufen, weg von dem Kummer, raus aus der Wohnung. Dann wird es ein Hinlaufen zu einem fröhlicherem, normalerem Leben. Sie trainiert, verlängert die Distanz, lernt die Dinge wieder neu einzuordnen. Der Prozess ist hart und dauert. Fast 2 Jahre lang begleiten wir die Berufsmusikerin und laufen mit ihr sogar bei einem Volkslauf nach 10 km ins Ziel - ich war völlig erschöpft als sei ich wirklich selber gelaufen, konnte das Glück total nachempfinden und hatte Tränen in den Augen! TRIGGERWARNUNG: es geht um Depression und Suizid. Der Lebensgefährte der Protagonistin hat sich mit Ende 30 das Leben genommen und sie mit all der Wut und Trauer, den Fragen und den Schuldgefühlen zurückgelassen. Und sie läuft sich frei, wird freier und am Ende befreit, kann ihr Leben wieder leben und glücklich sein. Ein harter Weg mit vielen dunklen Tälern und Gefühlschaos. Isabel Bogdan verschafft uns auf beeindruckend realistische Weise einen Einblick in eine Trauernde, eine Hinterbliebende, eine verletzte und verzweifelte Frau. Man erfährt auch viel über die Krankheit Depression. Isabel Bogdan schreibt in einer klaren, schönen Sprache, frei von Übertreibungen, Dramatik oder Pathos, fast möchte man meinen, sie hätte ihre eigene Erfahrung, ihren eigenen Lauf erzählt. Beeindruckend und unbedingt lesenswert! Als Hörbuch ist es nochmal intensiver, als höre man seinen eigenen Gedanken zu, die im Kopf kreisen. Ich konnte mich total hineinversetzen, mitleiden, mitlaufen - langsam und konzentriert atmend, ein-ein-aus-aus-aus-aus... Die angenehme Stimme und ruhige Erzählweise von Johanna Wokalek machte das Buch zu einem wahren Hörgenuss. Nachdem 'Der Pfau' auch schon ein 5-Stern-Buch für mich war, gehört Isabel Bogdan jetzt definitiv zu meine Lieblingsautorinnen.

4

Der Partner begeht Suizid. Und was nun?

Auf eine unglaublich schöne Art befasst sich Bogdan in diesem Buch mit dem Thema, wie eine Person damit umgeht nachdem der Partner Suizid begangen hat! Es ist teilweise sehr traurig und nimmt einem beim Lesen sehr mit, aber die Gedanken und Fragen an sich selbst machen das Buch zu einer absoluten Empfehlung! Rezension//Unbezahlte Werbung//Buch selbst gekauft oder geliehen

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