In die Sonne schauen

In die Sonne schauen

Taschenbuch
4.111
PsychoanalyseTod &Amp; SterbenTod SterbenBewusstes Leben

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Beschreibung

Gibt es ein Leben vor dem Tod? Über die Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind ...

Er ist der große Unbekannte. Gerne verdrängt, vielfach besungen, meistens gefürchtet, manchmal herbeigesehnt. Der Tod. Der amerikanische Psychoanalytiker und Bestsellerautor Irvin D. Yalom nähert sich in diesem Buch einer der größten Fragen der Menschheit sowohl auf der professionellen wie auch auf einer zutiefst persönlichen Ebene. „Auch ich fürchte den Tod“, schreibt Yalom, „er ist unser düsterer Schatten, der sich nicht abschütteln lässt.“ In seiner praktischen Arbeit hat er allerdings erfahren, wie sehr das Wissen um den nahen Tod bei vielen seiner Patienten zu einer vollkommenen Neuorientierung, ja Bereicherung führte. Wie sie auf einmal in der Lage waren, Entscheidungen zu treffen, die sie bislang vermieden hatten. „In die Sonne schauen“ ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens, sondern auch ein Plädoyer für ein bewusstes Leben.
Haupt-Genre
Ratgeber & Sachbücher
Sub-Genre
Familie & Gesundheit
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
272
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Irvin D. Yalom wurde 1931 als Sohn russischer Einwanderer in Washington, D.C. geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Psychoanalytiker in den USA und ist vielfach ausgezeichnet. Seine Fachbücher gelten als Klassiker. Seine Romane wurden international zu Bestsellern und zeigen, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten und aufregendsten Geschichten bietet, wenn man sie nur zu erzählen weiß.

Beiträge

6
Alle
4.5

Authentisch, inspirierend, regt zum Nachdenken an

Mein erstes Buch vom bekannten Autor und Begründer der existentiellen Psychotherapie Irvin Yalom. Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist gewiss für alle Menschen ein schweres Thema und nichts, was man „mal eben nebenbei“ macht. Wir alle werden im Laufe unseres Lebens auf die eine oder andere Weise mit unserer Vergänglichkeit und Endlichkeit konfrontiert. Yalom bietet allerhand Anregungen dafür, wie dies geschieht oder geschehen kann. Das Buch ist kein klassischer Ratgeber, sondern eher ein Einblick in seinen Umgang mit dem Tod sowie seinen Erfahrungen im therapeutischen Kontext, die Angst vor dem Tod betreffend. Besonders faszinierend empfand ich die unterschiedlichen Hintergründe, die das Lebensende so bedrohlich werden lassen. Auch den Einblick in Yaloms eigene Arbeit als Therapeut, seine Ansichten und seine Werte, seine Mentoren sowie Inspirationsquellen aus der Philosophie, sind für mich sehr interessant und aufschlussreich gewesen. Mir gefällt, wie offen, authentisch, echt Yalom berichtet, auch eigene Fehler offenbart und sich damit unheimlich menschlich zeigt. Sein Werk wirkt nicht belehrend, sondern lässt Raum dafür, sich sein eigenes Bild zu machen und sich selbst zu reflektieren. Nicht nur als vergängliches Wesen, auch als angehende Therapeutin, finde ich solche Einblicke unheimlich spannend und wichtig, auch um den Blick für die eigene Arbeit sowie das eigene Leben zu erweitern. Ich persönlich bin jedenfalls sehr gespannt auf andere Bücher des Autoren und kann das Buch jedem ans Herz legen, der bereit und offen dafür ist, sich mit einem schweren, aber wichtigen Thema, dem Ende des Lebens, auseinanderzusetzen. 4,5/5 ⭐️ - auf jeden Fall lesenswert!

4

Ein Buch über die Angst vor dem Tod und wie man sie überwindet beziehungsweise lernt, damit zu leben. Yalom nimmt uns mit auf eine Betrachtung der Angst vor dem Tod - von den alten Griechen (Epikur) über die Väter der modernen Psychotherapie und Philosophie (Nietzsche, Freud und Rogers) und rundet das ganze mit Erfahrungen aus seiner eigenen Praxis und auch aus seinem eigenen Leben ab. Ich schätze Irvine Yaloms Erzählstil und da ich sehr interessiert an Psychologie bin, finde ich auch seine Einblicke in die Psychotherapeutische Praxis sehr interessant. Wer sich jedoch weniger für die Gesprächstherapie interessiert, den könnten die zahlreichen Fallbeispiele möglicherweise schnell langweilen. 
Ich fand das Buch ganz interessant, da es sich mit einem Thema beschäftigt, das sonst in unserer Kultur eher totgeschwiegen (pun intended) wird. Mir persönlich bietet aber das Wissen darum, dass bereits die alten Griechen sich mit dem Tod beschäftigten kaum Trost in der Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit. Dennoch sind einige der betrachteten Ideen durchaus bei mir hängen geblieben. So beispielsweise, dass der Zustand nach dem Tod der selbe ist wie der Zustand vor der Geburt - ein Nicht-Sein. Oder; da mit dem Tod mein Bewusstsein aufhört zu existieren werde ich mir auch nicht bewusst sein, was ich aufgrund meines Ablebens verpasse bzw. nicht mehr erlebe. 

Fazit: Eine interessante Lektüre für alle, die sich entweder mit dem Tod auseinandersetzen möchten und/oder an (existenzieller) Psychotherapie interessiert sind.

3.5

Tiefgründig, aber nicht durchgehend

Dieses Buch hat wirklich meine Todesfurcht in Worte gekleidet, mir viele Impulse zum Nachdenken gegeben und ja, einige Passagen werden mich sehr lange begleiten. Ich denke viel über die Worte nach. Ein wichtiges Buch für alle, die sich mit ihrer Existenz auseinandersetzen. Unnötig fand ich allerdings das letzte Drittel des Buchs, weshalb ich auch nur 3,5 Sterne geben kann. Hier gibt der Autor Hinweise für Therapeuten bezüglich der Arbeit mit Patienten. Mir war es einfach zu viele Beispiele und da ich keine Therapeutin bin, waren diese vielen Seiten für mich nicht relevant.

5

Irvin David Yalom ist einer der größten Psychoanalytiker unserer Zeit. Ein brillantes Buch über die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens. ‚Tod, Freiheit, Isolation und Sinnlosigkeit‘ unsere existenziellen Ängste bilden die Grundlage für seine Arbeit. Egal welches Buch von Yalom, ich kann sein Werk absolut empfehlen. Man liest… denkt nach…man lässt es auf sich wirken….spürt nach und findet Antworten.

2

Von dem Buch habe ich mir vorgängig einerseits hilfreiche (fachliche und praxisrelevante) Inputs für meine Arbeit mit Patient:innen mit terminalen Erkrankungen erhofft, die auf Yaloms Erfahrungen seiner langjährigen psychotherapeutischen Tätigkeit beruhen. Andererseits hatte ich auch erwartet, dass sich das Buch vielleicht als Empfehlung zur Selbsthilfe für meine Patient:innen eignen würde. Zunächst muss gesagt werden, dass Yalom zweifellos ein sehr kluger Mensch ist, der einen grossen Erfahrungsschatz in der Psychotherapie mitbringt. Sein Wissen reduziert sich aber nicht allein auf die Psychologie, sondern auch auf weltbekannte Literatur und Philosophie. Und diese Themenbereiche verknüpft er auch in seiner Arbeit als Psychotherapeut, was auch sehr stark in dem vorliegenden Buch zum Ausdruck kommt. Yalom präsentiert im Buch einige philosophische Ansätze in Bezug auf das Sterben und den Tod und stellt dadurch alternative, hilfreiche Sichtweisen zur Verfügung, die nicht so angstbesetzt sind, wie die Ungewissheit, die mit diesen Themen einhergeht. Am ansprechendsten fand ich davon die Vorstellung, dass jeder Mensch einen Welleneffekt auf seine Mitmenschen und Generationen nach ihm hinterlässt, die einem vielleicht nicht direkt bewusst sind und sich oftmals auch noch viele Jahre nach dem eigenen Tod zeigen. Diese Perspektive verschafft dem eigenen Dasein eine Bedeutung und wirkt beruhigender, als die angstbesetzte Vorstellung, vergessen zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch vor allem Leser:innen anspricht, die empfänglich für philosophische Ansätze sind, es aber vermutlich auch Menschen gibt, die mit Yaloms Erklärungsansätzen nichts anfangen können. Neben diesen positiven Aspekten, die leider nicht eine so grossen Teil des Buches ausmachen, wie es erwartet hätte, gab es aber auch viele Punkte, die mich nicht begeistern konnten. Zum einen fand ich den Erzählstil des Buches etwas unstrukturiert und teilweise auch ohne ersichtlichen roten Faden, selbst wenn der Autor versucht hat, seine Erzählungen in spezifische Kapitel zu gliedern. Yalom mischt oben genannte Erklärungsansätze und Zitate bekannter Schriftsteller:innen mit vielen Erfahrungsberichten von Patient:innen, mit denen er zusammengearbeitet hat, sowie auch seiner eigenen Auseinandersetzung mit dem Tod. Gerade die Berichte von Patient:innen haben für meinen Geschmack einen etwas zu grossen Teil eingenommen. Es war zwar interessant zu lesen, welche Entwicklungen seine Patienten:innen (in Zusammenhang mit ihren Ängsten vor dem Tod) machen konnten, aber letztendlich konnte ich daraus nur wenig für meine eigene Arbeit mitnehmen. Viele Erfahrungsberichte beruhen auf Träumen, die Yaloms Patient:innen hatten und in der Therapie symbolisch aufgearbeitet wurden. Nur decken sich diese Erfahrungsberichte für mich ehrlich gesagt wenig mit meinem Arbeitsalltag, in denen es bisher kein einziges Mal vorgekommen ist, dass praktischerweise ein Traum vorgekommen wäre, den ich dazu nutzen konnte den Patient:innen zu helfen, ihre Todesängste zu überwinden. Ich befürchte, dass sich das Buch deshalb auch nicht unbedingt als Literaturempfehlung für meine Patient:innen eignen würde, da ich nicht den Eindruck hatte, dass sie sich darin wiedererkennen würden. Und das führt mich zum nächsten Kritikpunkt: Yalom möchte mit seinem Buch bewusst ein breites Publikum ansprechen. Es soll für Fachpersonen, sowie auch für Betroffene oder einfach interessierte Leser:innen eignen. Das hört sich in der Theorie schön und gut an, hat aber beim Lesen zu Verwirrung geführt, da nicht jedes Kapitel jede Zielgruppe anspricht, sodass das Buch für mich letztendlich nichts Halbes und nichts Ganzes war. Egal ob das Buch für Fachpersonen oder Betroffene geschrieben worden wäre, ich hatte den Eindruck, dass es für beide zu wenig Fleisch am Knochen hatte. Yaloms Gedankengänge sind zwar interessant zu lesen, aber wirklich konkret mitnehmen konnte ich weder für mich, noch für meine Patient:innen etwas Handfestes. Selbst am Ende des Buches, als Yalom verspricht, dass nun einige hilfreiche Inputs zur Arbeit als Psychotherapeut folgen würden, folgte wieder nur eine eher allgemeine Feststellung, wie wichtig die Therapiebeziehung für den Therapieprozess ist - etwas, das die Wissenschaft unlängst in zahlreichen Studien nachweisen konnte und somit nicht neu sein sollte, wenn man Psychologie studiert hat. Alles in allem muss ich abschliessend sagen, dass meine oben erwähnten vorgängigen Erwartungen leider nicht annähernd erfüllt werden konnten. Für mich hält das Buch leider nicht das, was es im Untertitel verspricht, denn Strategien, wie man die Angst vor dem Tod überwindet, findet man hier definitiv zu wenig. Und deshalb hat mich das Buch letztendlich enttäuscht zurückgelassen. Fazit: Yalom ist zweifellos ein kluger und erfahrener Psychotherapeut, der sein Wissen und seine Erfahrungen aus langjähriger Arbeitstätigkeit im vorliegenden Buch zum Ausdruck bringt. Leider bleibt es vor allem bei Erfahrungsberichten seiner eigenen Patient:innen und man erhält nicht - wie im Untertitel des Buches versprochen - praxisrelevante oder umsetzbare Strategien, die einem helfen, die Angst vor dem Tod zu überwinden. Einige Denkansätze sind zwar hilfreich als Diskussionsgrundlage mit Patienten über den Tod, aber insgesamt war mir das Buch dann doch zu unstrukturiert und letztendlich auch zu nichtssagend. Wer sich gerne mit philosophischen Denkansätzen auseinandersetzt, ist hier richtig. Für Fachpersonen oder Betroffene, die hilfreiche Inputs für den Umgang mit Todesangst erwarten, ist es eher nicht zu empfehlen.

5

Das Buch ist in meiner Top2!

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