Der Junge, der das Universum verschlang
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Trent Dalton wuchs in einem Vorort von Brisbane, Australien, auf und ist vielfach ausgezeichneter Journalist. Er gewann zweimal den »Walkley Award for Excellence in Journalism«, viermal den »Kennedy Award for Excellence in NSW Journalism« und wurde viermal als australischer »Journalist des Jahres« geehrt. Hat er bislang die Geschichten anderer in vielbeachteten Reportagen erzählt, ist es nun seine eigene Geschichte, von der sein Debütroman »Der Junge, der das Universum verschlang« handelt. Trent Dalton hat mit diesem Buch einen modernen Klassiker geschrieben.
Beiträge
„Der Junge der das Universum verschlang“ von Trent Dalton ist ein Buch, das ich gerne mehr geliebt hätte, als ich es letztlich tat. Es war wieder mal ein Buch, das so viele mochten, von dem ich so viel Gutes gehört hat und es war auch gut, aber ich habe hier fast schon ein Highlight erwartet und das war es für mich definitiv nicht. Es war gut, aber auch nicht mehr. „„Du bist ein geborener Farbenschreiber … Du stehst auf alle diese kleinen Details. Du schreibst keine Nachrichten, Du malst hübsche Bilder.“ Ich senkte den Kopf. Vielleicht hatte er ja recht. So habe ich schon immer geschrieben. Erinnerst Du Dich, Slim? Verschiedene Blickwinkel. Die Kunst, einen Augenblick bis zur Unendlichkeit in die Länge zu ziehen. Details. Einzelheiten.“ Was der Chefredakteur der Zeitung hier zu unserem Protagonisten Eli Bell sagt und was Eli im Anschluss darüber denkt, fast ziemlich gut zusammen, was mich an diesem Buch leider etwas gestört hat. Mir war Elis Sprache, wie er seine Geschichte (durch Trent Dalton) erzählt viel zu blumig und viel zu ausschweifend. Vor allem fand ich, dass er am Ende des Buches mit 18 noch so geklungen hat, wie mit 14. Und seine Verliebtheit hat mich richtig gehend genervt … vielleicht ist aber auch mein grundsätzliches Problem mit jugendlichen Protagonisten schuld an meiner Genervtheit. Denn zu Beginn fand ich Eli und auch seinen Bruder Gus und die ganz besondere Beziehung zwischen den beiden echt knuffig. Grundsätzlich habe ich aber den besonderen und auch schönen Stil des Autors aber durch aus (an-) erkannt. Und es ist auch klar, dass der Autor die Geschichte genau so erzählen will. Nur ich konnte es einfach nicht genießen. Das Buch hat zwar durchaus einige Szenen, die ich gefeiert habe, aber es gab halt auch Augen-Roll-Momente und alles in allem konnte es mich nicht richtig packen und begeistern. Vielleicht hat mich das Buch auch einfach zu einer ungünstigen Zeit erwischt. Auch das Ende des Buches hat einen mehr als fahlen Beigeschmack bei mir hinterlassen und das in dreifacher Hinsicht, nur dass ich da ohne zu spoilern nicht näher drauf eingehen kann. Aber puh, nee, das hätte der Autor besser lösen können. Letztlich haben zwei Figuren (Slim und Lyle) das Buch für mich gerettet, an die ich, trotz ihrer Geschichte und was es mit ihnen auf sich hat, mein Herz verloren habe. Ein bisschen so wie bei „Der Junge der Träume schenkte“ von Luca di Fulvio, zu dem das Buch von Trent Dalton irgendwie richtig gut passt.
Leider sehr langatmig und oft uninteressant, aber gut geschrieben
Gut erzählte Geschichte
Ich habe mich zuerst schwer in die Geschichte eingefunden. Aber es wurde immer besser. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich gut lesen. Ich habe mich zwischendurch immer mal wieder gefragt, wieviel davon ist erfunden. Gibt es eine solche Kindheit wirklich? Und wenn ja, dann tut es mir sehr leid. Ich mochte das Buch. Die Brüder Gus und Eli sind mir ans Herz gewachsen. Und, dass es zuletzt ein kleines Happy-End gegeben hat, hat meiner Seele gut getan.
Inhalt: Brisbane, 1983. Eli Bell ist elf Jahre alt und lebt mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und seinem älteren Bruder Gus in schlechten Verhältnissen. Während Eli auf der Suche nach einer Antwort ist, wie man ein guter Mensch wird, dealen seine Eltern mit Heroin. Sein Babysitter ist ein Exhäftling und sein Bruder spricht nicht mehr. Bald steckt er mitten im Drogengeschäft, das seine Familie auseinanderreißt. Doch auch in den schwersten Zeiten erlebt Eli Liebe, Freundschaft und eine Portion Imagination. Meine Meinung: Eine vergleichbare Coming-of-age Geschichte habe ich bisher noch nicht gelesen. Die Sicht des jungen Eli in Kombination mit den drogendealenden Eltern hat mir gut gefallen. Zwischendrin musste ich trotz der schweren Thematik lachen und die Kombination aus Leichtigkeit und Schwere ist für mich die beste
Wow, was für ein tolles Buch. Danke Eli Bell für diese spannende, kluge, mysteriöse, abenteuerliche und krasse Geschichte. Bitte unbedingt lesen. Schnapp dir die Zeit, sonst schnappt dich die Zeit wird mein neues Motto...

Dieses Buch hat einen blumigen Schreibstil. Der Erzähler greift Details auf, arbeitet mit Metaphern, schweift ab... Das war manchmal schön, allerdings auch anstrengend. Ich kam mit dem Lesen nur langsam voran, da mein Kopf die Zeit brauchte, um die Details zu verarbeiten. Eli stammt aus schwierigen Verhältnissen und denkt und handelt schon mit 11 Jahren wie ein Erwachsener. Seine Mutter ist drogenabhängig, dealt, sitzt später im Gefängnis, sein Stiefvater dealt auch und nutzt Gewalt als Erziehungsmethode. Auch in Elis Schule: Gewalt, hauptsächlich durch verrückte Kids, die von ihren Eltern nichts anderes vorgelebt bekommen. Elis Babysitter ist ein verurteilter, aus Gefängnis entflohener Mörder. Ihr seht: Gewalt spielt eine große Rolle. Stellenweise war das grenzwertig. Immerhin sprechen wir hier von einem kleinen Jungen! Für all das, was er als Kind mitmacht, entwickelt er im Laufe der Handlung erstaunlich wenig Probleme. Hier wäre eine Triggerwarnung angemessen. Ich kann mich nicht erinnern, eine gesehen zu haben. Aufgrund der Gewalt habe ich an einer besonders argen Stelle überlegt, abzubrechen. Dann habe ich aber weitergelesen, da ich wusste, dass mich die Geschichte sonst nicht loslassen würde. Stellenweise konnte ich Eli und seine Umgebung nicht ernst nehmen. Ich hatte das Gefühl, als wäre das alles übertrieben. Da ist kein einziger normaler Mensch in Elis Leben! Wirklich keiner! Alle sind Dealer, gewalttätig oder beides. Ich meine: Wo sind da die Lehrer? Eli geht in eine mehr oder weniger normale Schule, warum fällt das keinem auf, was da alles in seinem Leben abgeht? Oder andere normale, verantwortungsbewusste Erwachsene? Irgendjemanden muss es doch geben! Auch Elis Bruder Augustus finde ich nicht so gut gelungen. Augustus spricht nicht und scheint eine Art Genie zu sein. Das könnte ihn interessant machen. Leider wurde diese Charakterisierung aber nicht konsequent durchgezogen. Mein Fazit? Mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Schade.
3,5 -4 Sterne. Ich glaube, es war einfach nicht die richtige Zeit für mich für das Buch. Ausführliche Rezi folgt.
Der Coming-of-Age-Roman „Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt die Geschichte von Eli Bell. Er wächst in den 1980er Jahren in einem kleinen australischen Vorort auf. Seine Mutter ist ein Junkie und im Gefängnis, sein Vater ist nirgends zu finden, sein Stiefvater ist Drogendealer und sein älterer Bruder August ist ein stummes Genie. Der einzige Erwachsene in seinem Leben ist Slim, ein ehemaliger Gefangener, der den Rekord für die meisten Fluchten hält.Obwohl der 12-Jährige Eli den Verstand und das Herz eines Erwachsenen hat, ist sein Leben völlig chaotisch und er sehnt sich nach Normalität. Sein Wunsch ist es Journalist zu werden, er möchte sich verlieben und er möchte ein guter Mann sein, besser als die in seinem Leben.Elis Leben ist nicht einfach und es stellen sich immer wieder Hindernisse in den Weg. Es liegt an ihm, für seinen Bruder zu sorgen und gegen einen wirklich gefährlichen Drogendealer zu kämpfen und seine Mutter zu retten. Durch all das sieht Eli, dass es zwei Wege gibt - den richtigen und den falschen. Auch wenn der falsche Weg der einfachere zu sein scheint, weiß er, dass er sich niemals erholen wird, wenn er diesen Weg geht. „Der Junge, der das Universum verschlag“ ist der Debütroman von Trent Dalton und stützt sich auf seiner eigene Kindheit und seiner Beziehung zu seiner Mutter. Obwohl Menschen in wirklich gefährlichen, traurigen Situationen befinden, sollte dem Leser klar sein, dass es sich um einen Roman handelt, der auf Fiktion basiert. Daher hat sich Dalton einige Freiheiten genommen und bestimmte Details seiner Lebensgeschichte für die Zwecke dieses Romans geändert. Während die Charaktere und ihre Beziehungen sehr faszinierend sind, war der Erzählstil von „Der Junge, der das Universum verschlag“ anstrengend zu lesen und man war schnell festgefahren.„Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt ein interessant Geschichte übers Erwachsenwerden, aber der Erzählstil hat den Spass am Lesen gedämpft.
"Bist du ein guter Mensch?" Diese Frage stellt der 11jährige Eli Bell fast jedem, dem er begegnet und den er in seinem Leben aufnimmt. Allen voran Slim, einem verurteilen Mörder. Der einen Taxifahrer umgebracht haben soll. Der lange Jahre, Jahrzehnte im Gefängnis gesessen hat. Zwei Ausbruchsversuche unternahm, gefasst wurde und dafür wochenlang im Black Peter, in Einzelhaft überlebt hat. Auch Lyle, jener Mann, der seine Mutter von den Drogen weg gebracht hat und den er liebt wie einen Vater. Ein Mann, der Drogengeschäfte macht, sich mit gefährlichen Menschen einlässt. Die Frage stellt er auch seinem um 1 Jahr älteren Bruder August, der nicht mehr spricht, seit er sechs Jahre alt ist. Seine Antworten in die Luft schreibt, die Eli auch als fast einziger entziffern kann. Der Nachrichten ins Universum schreibt, die sich manchmal auch erst Jahre später als richtig erweisen. Wie der Satz: "Dein Ende ist ein toter blauer Zaunkönig" Seinem biologischen Vater stellt er die Frage ebenso. Den er kaum kennt, an den ihn nur obskure Erinnerung binden. Nur seine Mutter wird von dieser Frage verschont, denn er weiß, dass sie ein guter Mensch ist. Eli Bell wächst in den 80iger Jahren in einem Vorort von Brisbane, Australien auf. Diese Viertel sind weit weg von der sogenannten normalen sicheren Welt. Hier regiert der Stärkere und das ist Eli ganz sicher nicht. Er sieht Gewalt und erfährt sie am eigenen Leib. In ihm steckt Unsicherheit und Wut, aber auch ganz viel Liebe, Verletzlichkeit und vor allem Menschlichkeit. Alle, die ihm begegnen und ihm wohlgesonnen sind, bestärken ihn in diesen wunderbaren Eigenschaften und gemeinsam mit seinem Bruder Gus, kämpft er um, die die er liebt. Sie sind breit ihr Leben zu opfern. Eli ist ein Beobachter, auch die Kleinigkeiten bemerkt er. Alter und Aussehen sind bei ihm allgegenwärtig. Fremde Menschen finden ihn eigenartig und manchmal zu weich für diese Gegend. Sie können die Kraft, die in ihm steckt nicht erkennen. Noch nicht! Anfangs tat ich mir ein wenig schwer den Schreibstil zu akzeptieren und der Dramaturgie zu folgen. Oft beginnen Geschichten, die in die Vergangenheit führen und dann nochmals vergangene Ereignisse aufgreifen. Daran gewöhnt man sich jedoch schnell. Besonders witzig fand ich all die Marken- und Ortsnamen, die mir überhaupt nicht sagten. Eine Reise in ein (fast) unbekanntes Land, die mir unglaublich gut gefallen hat. Für mich gibt es nur einen Kritikpunkt zu ein paar Figuren, die auftauchen und für eine gewisse Zeit sehr wichtig sind, aber ihr Schicksal bleibt unvollendet. Vielleicht bin ich auch zu neugierig. Aber eines soll auch noch erwähnt werden: Jedes Kapitel besteht aus drei Wörtern, das erklärt sich auch noch :) Ein Erzähler stellt Eli in den Mittelpunkt, aber sein Bruder August ist allgegenwärtig. Von ihm hängt ebenfalls Vieles ab. Er berät seinen Bruder, ist zu Stelle, wenn es mal brenzlig wird. Sein Leben und seine Traumata verarbeitet er auf seine eigene wunderbare Art. Dies sind zwei Charaktere, die ich niemals vergessen werden. Sie reihen sich nahtlos an: Liesel Meminger, Elenor Olipant, Yale Tishman, Renée und Paloma, Gretchen Sackmeier, Little Lord Fauntleroy Ich möchte mich hier an dieser Stelle bei Netgalley und dem Verlag bedanken, dass dieses großartige Buch im Adventskalender dabei war. Sofort hat mich der Titel und der Klappentext interessiert und nun war auch der richtige Moment, um die Geschichte zu verschlingen.
BUCH VERSCHLINGT LESER - Berührend, mitreißend und spannend wie ein Thriller Dieses Buch zog schon mit seinem Cover im Adventskalender von Netgalley meine Aufmerksamkeit voll auf sich. Da ich in letzter Zeit nur fast ausschließlich Romance oder Romantasy lese, wollte ich gerne mal wieder das Genre wechseln. Der australische Journalist Trent Dalton debütiert mit diesem Roman sehr erfolgreich und es wurde schon in mehrere Sprachen übersetzt. Mein Dank geht an den HarperCollins Deutschland Verlag und an Netgalley für das Rezensionsexemplar. Gelesen habe ich das Buch bereits im Dezember. Coverbild Das Cover ist schrill und bunt, geprägt durch knalliges Magenta bis hin zu Rot- und Blautönen. In der Mitte sitzt ein farbenprächtiger Türkisstaffelschwanz auf einem weißen Punkt, in dem das Zitat “Dein Ende ist ein Blauer Zaunkönig” steht. Jetzt weiß ich nicht, ob ein Türkisstaffelschwanz auch hierzulande Blauer Zaunkönig genannt wird, oder die Übersetzung nicht richtig ist, oder lediglich ein falscher Vogel abgebildet wurde. Der Türkisstaffelschwanz ist ein nur in Australien, vor allem in Queensland - wo sich diese Geschichte abspielt - beheimateter Vogel. In großen serifenlosen Lettern steht der Titel des Buches “Der Junge, der das Universum verschlang”. Leider wurde hier der Originaltitel “Boy Swallows Universe” nicht richtig übernommen. Denn gerade die Tatsache, dass der (Original) Titel nur aus drei Wörtern besteht, ist ein elementarer Bestandteil der ganzen Geschichte und ein sich durch den ganzen Roman ziehendes und wiederkehrendes und vor allem wichtiges Element. Handlung Eli Bell lebt mit seinem stummen Bruder August und seiner Mutter Francis bei Lyle, dem neuen Mann der Mutter und Elis Vaterersatz in Darra, einem Vorort von Brisbane in Queensland. In einer sozial schwachen Gegend, in der sich die Eltern mit Drogengeschäften über Wasser halten. Doch sein großes Vorbild und Vaterersatz ist der alternde “Slim”, Arthur Halliday, ein Exknacki, der wegen seinen mehrfachen Ausbruchversuchen zu einem zweifelhaften Ruhm gelangte. Elis großer Traum ist Journalist zu werden, weil er sich viele Details merken kann, auf viele Einzelheiten achtet. Mit dieser Fähigkeit drängt er sich bei den Geschäften seines Stiefvaters mit auf, was der Familie aber zum Verhängnis wird. Seine Mutter landet im Knast und Lyle ist verschwunden. Sein Bruder August und er gehen zurück zum leiblichen Vater, den von Panikattacken und Alkohol verlotterte Robert Bell. Eli kämpft sich weiter und will seinen Traum, Journalist zu werden, nicht aufgeben, vor allem nachdem er die Kriminalreporterin Caitlyn Spies kennen gelernt hat. Aber seine Vergangenheit holt ihn ein und alte Rechnungen wollen beglichen werden. Buchlayout / eBook Die Aufmachung des eBooks ist eher schlicht. Die 512 Seiten werden in 23 Kapitel aufgeteilt, die jeweils in mehrere Abschnitte durch ein Sternchen getrennt werden. Die Kapitel werden konsequent nur mit drei Wortsätzen in Versalien betitelt, bei dem der Satz immer mit “JUNGE” beginnt. Idee / Plot Trotz Gewalt, Dreck und Drogen lieben Kinder unvoreingenommen ihre Eltern, ihre Vorbilder, ihre Bezugspersonen. Auch wenn ihnen traumatische Erlebnisse zugeführt wurden, die sie unterbewusst in Ersatzbilder überführen müssen, um die seelischen Verletzungen ertragbar zu machen, um den Blick auf das Gute nicht zu verlieren. Der Glaube, dass das Verhalten der Peiniger aus Liebe zu ihnen geschieht ist die treibende Kraft, und wird von den Erwachsenen auch bewusst als Druckmittel eingesetzt. Emotionen / Protagonisten Der 11-jährige Eli ist mit seinem ein Jahr älteren Bruder August sehr eng verbunden. Beide wachsen in einer abgewrackten Umgebung mit einer ambivalenten Beziehung zum gewalttätigen Stiefvater auf. Aber in Elis kindlichen Unvoreingenommenheit und Naivität schaut er zu seinen Vorbildern auf, sucht in jedem Menschen das Gute und empfindet trotz alledem Liebe für seine Eltern. Mit seiner überbordenden Fantasie überlebt er den unterschwelligen Psychoterror nicht nur seines Ziehvaters sondern verdrängt damit auch seine traumatischen Erlebnisse aus seiner Kindheit. Genauso wie sein Bruder Gus, der beschlossen hat nicht mehr zu reden. Dieser nutzt autistische Verhaltensweisen, um sich von seinen traumatischen Erlebnissen abzuschotten. Die Suche nach dem Guten in den Menschen, und der Überzeugung, dass auch schlechte Menschen Gutes in sich tragen, bzw. die Frage, wann der Punkt erreicht ist, bei dem ein guter Mensch böses tut, treibt den Jungen an weiter zu machen, selber Gutes zu tun. Mich hat Elis Verwundbarkeit aber auch Stärke sehr beeindruckt. Seine anfängliche Situation tut einem als Eltern weh, die Gewalt, ob körperlich aber vor allem auch psychisch, die er erleiden musste, haben mich sehr bedrückt. Er erkennt, dass seine Fantasie sein Schutzschild ist und er trotzdem unbeirrt seinen Weg geht. Er beginnt sich abzunabeln, ohne abzustumpfen und verzweifelt nicht an seiner Situation, sondern schöpft immer neue Kraft daraus. Handlungsaufbau / Spannungsbogen Am Anfang hatte ich Probleme in die Geschichte zu kommen. Das lag an den verworrenen Gedanken und Ausschnitten, die zunächst sehr zusammenhanglos erscheinen. Aber relativ bald kommt man in das Geschehen rein und beginnt den Faden aufzunehmen. Man durchlebt mit Eli seine Höhen und Tiefen. Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf, sei es emotional aber auch spannungstechnisch. Durch geschickte Rückblenden über das gesamte Buch hinweg puzzeln sich die einzelnen Handlungsstränge zusammen. Am Ende wird es sehr packend und gipfelt in einem Thriller ähnlichen Showdown. Szenerie / Setting Australien in den 80ern. Ich bin wahrscheinlich im ähnlichen Alter wie der Autor, und habe die Zeit gut vor Augen. Keine moderne Technik, das einzige Unterhaltungsmittel waren damals nur 3 Fernsehprogramme. Trostlosigkeit wird in Alkohol ertränkt. Ein perfektes Setting für diese Geschichte. Sprache / Schreibstil Trent Dalton benutzt einen sehr facettenreichen Stil. Streckenweise reihen sich elendig lange Schachtelsätze aneinander, die aber die verstrickten Gedankengänge des Jungen widerspiegeln. Daneben denkt Eli dann auch in Sätzen mit wenigen Worten, bis hin zu nur noch 3 Worten, bei denen er oft den Gedanken wiederholt, um ihn sich selber zu verdeutlichen. Es ist auch das wiederkehrende Element der Reduktion auf das Wesentliche, die Zusammenfassung eines Inhalts auf nur 3 Worte. Die gesamte Geschichte erleben wir aus Elis Perspektive als Erzähler. Der Haupthandlungsstrang wird im Präsens dargestellt, die Rückblenden im Präteritum. FAZIT Ein in sich absolut gelungener, emotionaler aber auch spannender Roman, der einen berührt und mitreißt. Anfänglich hatte ich etwas Schwierigkeiten den Hauptfaden aufzunehmen, war aber dann von der gesamten Entwicklung ziemlich gefesselt.
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Autorenbeschreibung
Trent Dalton wuchs in einem Vorort von Brisbane, Australien, auf und ist vielfach ausgezeichneter Journalist. Er gewann zweimal den »Walkley Award for Excellence in Journalism«, viermal den »Kennedy Award for Excellence in NSW Journalism« und wurde viermal als australischer »Journalist des Jahres« geehrt. Hat er bislang die Geschichten anderer in vielbeachteten Reportagen erzählt, ist es nun seine eigene Geschichte, von der sein Debütroman »Der Junge, der das Universum verschlang« handelt. Trent Dalton hat mit diesem Buch einen modernen Klassiker geschrieben.
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„Der Junge der das Universum verschlang“ von Trent Dalton ist ein Buch, das ich gerne mehr geliebt hätte, als ich es letztlich tat. Es war wieder mal ein Buch, das so viele mochten, von dem ich so viel Gutes gehört hat und es war auch gut, aber ich habe hier fast schon ein Highlight erwartet und das war es für mich definitiv nicht. Es war gut, aber auch nicht mehr. „„Du bist ein geborener Farbenschreiber … Du stehst auf alle diese kleinen Details. Du schreibst keine Nachrichten, Du malst hübsche Bilder.“ Ich senkte den Kopf. Vielleicht hatte er ja recht. So habe ich schon immer geschrieben. Erinnerst Du Dich, Slim? Verschiedene Blickwinkel. Die Kunst, einen Augenblick bis zur Unendlichkeit in die Länge zu ziehen. Details. Einzelheiten.“ Was der Chefredakteur der Zeitung hier zu unserem Protagonisten Eli Bell sagt und was Eli im Anschluss darüber denkt, fast ziemlich gut zusammen, was mich an diesem Buch leider etwas gestört hat. Mir war Elis Sprache, wie er seine Geschichte (durch Trent Dalton) erzählt viel zu blumig und viel zu ausschweifend. Vor allem fand ich, dass er am Ende des Buches mit 18 noch so geklungen hat, wie mit 14. Und seine Verliebtheit hat mich richtig gehend genervt … vielleicht ist aber auch mein grundsätzliches Problem mit jugendlichen Protagonisten schuld an meiner Genervtheit. Denn zu Beginn fand ich Eli und auch seinen Bruder Gus und die ganz besondere Beziehung zwischen den beiden echt knuffig. Grundsätzlich habe ich aber den besonderen und auch schönen Stil des Autors aber durch aus (an-) erkannt. Und es ist auch klar, dass der Autor die Geschichte genau so erzählen will. Nur ich konnte es einfach nicht genießen. Das Buch hat zwar durchaus einige Szenen, die ich gefeiert habe, aber es gab halt auch Augen-Roll-Momente und alles in allem konnte es mich nicht richtig packen und begeistern. Vielleicht hat mich das Buch auch einfach zu einer ungünstigen Zeit erwischt. Auch das Ende des Buches hat einen mehr als fahlen Beigeschmack bei mir hinterlassen und das in dreifacher Hinsicht, nur dass ich da ohne zu spoilern nicht näher drauf eingehen kann. Aber puh, nee, das hätte der Autor besser lösen können. Letztlich haben zwei Figuren (Slim und Lyle) das Buch für mich gerettet, an die ich, trotz ihrer Geschichte und was es mit ihnen auf sich hat, mein Herz verloren habe. Ein bisschen so wie bei „Der Junge der Träume schenkte“ von Luca di Fulvio, zu dem das Buch von Trent Dalton irgendwie richtig gut passt.
Leider sehr langatmig und oft uninteressant, aber gut geschrieben
Gut erzählte Geschichte
Ich habe mich zuerst schwer in die Geschichte eingefunden. Aber es wurde immer besser. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich gut lesen. Ich habe mich zwischendurch immer mal wieder gefragt, wieviel davon ist erfunden. Gibt es eine solche Kindheit wirklich? Und wenn ja, dann tut es mir sehr leid. Ich mochte das Buch. Die Brüder Gus und Eli sind mir ans Herz gewachsen. Und, dass es zuletzt ein kleines Happy-End gegeben hat, hat meiner Seele gut getan.
Inhalt: Brisbane, 1983. Eli Bell ist elf Jahre alt und lebt mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und seinem älteren Bruder Gus in schlechten Verhältnissen. Während Eli auf der Suche nach einer Antwort ist, wie man ein guter Mensch wird, dealen seine Eltern mit Heroin. Sein Babysitter ist ein Exhäftling und sein Bruder spricht nicht mehr. Bald steckt er mitten im Drogengeschäft, das seine Familie auseinanderreißt. Doch auch in den schwersten Zeiten erlebt Eli Liebe, Freundschaft und eine Portion Imagination. Meine Meinung: Eine vergleichbare Coming-of-age Geschichte habe ich bisher noch nicht gelesen. Die Sicht des jungen Eli in Kombination mit den drogendealenden Eltern hat mir gut gefallen. Zwischendrin musste ich trotz der schweren Thematik lachen und die Kombination aus Leichtigkeit und Schwere ist für mich die beste
Wow, was für ein tolles Buch. Danke Eli Bell für diese spannende, kluge, mysteriöse, abenteuerliche und krasse Geschichte. Bitte unbedingt lesen. Schnapp dir die Zeit, sonst schnappt dich die Zeit wird mein neues Motto...

Dieses Buch hat einen blumigen Schreibstil. Der Erzähler greift Details auf, arbeitet mit Metaphern, schweift ab... Das war manchmal schön, allerdings auch anstrengend. Ich kam mit dem Lesen nur langsam voran, da mein Kopf die Zeit brauchte, um die Details zu verarbeiten. Eli stammt aus schwierigen Verhältnissen und denkt und handelt schon mit 11 Jahren wie ein Erwachsener. Seine Mutter ist drogenabhängig, dealt, sitzt später im Gefängnis, sein Stiefvater dealt auch und nutzt Gewalt als Erziehungsmethode. Auch in Elis Schule: Gewalt, hauptsächlich durch verrückte Kids, die von ihren Eltern nichts anderes vorgelebt bekommen. Elis Babysitter ist ein verurteilter, aus Gefängnis entflohener Mörder. Ihr seht: Gewalt spielt eine große Rolle. Stellenweise war das grenzwertig. Immerhin sprechen wir hier von einem kleinen Jungen! Für all das, was er als Kind mitmacht, entwickelt er im Laufe der Handlung erstaunlich wenig Probleme. Hier wäre eine Triggerwarnung angemessen. Ich kann mich nicht erinnern, eine gesehen zu haben. Aufgrund der Gewalt habe ich an einer besonders argen Stelle überlegt, abzubrechen. Dann habe ich aber weitergelesen, da ich wusste, dass mich die Geschichte sonst nicht loslassen würde. Stellenweise konnte ich Eli und seine Umgebung nicht ernst nehmen. Ich hatte das Gefühl, als wäre das alles übertrieben. Da ist kein einziger normaler Mensch in Elis Leben! Wirklich keiner! Alle sind Dealer, gewalttätig oder beides. Ich meine: Wo sind da die Lehrer? Eli geht in eine mehr oder weniger normale Schule, warum fällt das keinem auf, was da alles in seinem Leben abgeht? Oder andere normale, verantwortungsbewusste Erwachsene? Irgendjemanden muss es doch geben! Auch Elis Bruder Augustus finde ich nicht so gut gelungen. Augustus spricht nicht und scheint eine Art Genie zu sein. Das könnte ihn interessant machen. Leider wurde diese Charakterisierung aber nicht konsequent durchgezogen. Mein Fazit? Mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Schade.
3,5 -4 Sterne. Ich glaube, es war einfach nicht die richtige Zeit für mich für das Buch. Ausführliche Rezi folgt.
Der Coming-of-Age-Roman „Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt die Geschichte von Eli Bell. Er wächst in den 1980er Jahren in einem kleinen australischen Vorort auf. Seine Mutter ist ein Junkie und im Gefängnis, sein Vater ist nirgends zu finden, sein Stiefvater ist Drogendealer und sein älterer Bruder August ist ein stummes Genie. Der einzige Erwachsene in seinem Leben ist Slim, ein ehemaliger Gefangener, der den Rekord für die meisten Fluchten hält.Obwohl der 12-Jährige Eli den Verstand und das Herz eines Erwachsenen hat, ist sein Leben völlig chaotisch und er sehnt sich nach Normalität. Sein Wunsch ist es Journalist zu werden, er möchte sich verlieben und er möchte ein guter Mann sein, besser als die in seinem Leben.Elis Leben ist nicht einfach und es stellen sich immer wieder Hindernisse in den Weg. Es liegt an ihm, für seinen Bruder zu sorgen und gegen einen wirklich gefährlichen Drogendealer zu kämpfen und seine Mutter zu retten. Durch all das sieht Eli, dass es zwei Wege gibt - den richtigen und den falschen. Auch wenn der falsche Weg der einfachere zu sein scheint, weiß er, dass er sich niemals erholen wird, wenn er diesen Weg geht. „Der Junge, der das Universum verschlag“ ist der Debütroman von Trent Dalton und stützt sich auf seiner eigene Kindheit und seiner Beziehung zu seiner Mutter. Obwohl Menschen in wirklich gefährlichen, traurigen Situationen befinden, sollte dem Leser klar sein, dass es sich um einen Roman handelt, der auf Fiktion basiert. Daher hat sich Dalton einige Freiheiten genommen und bestimmte Details seiner Lebensgeschichte für die Zwecke dieses Romans geändert. Während die Charaktere und ihre Beziehungen sehr faszinierend sind, war der Erzählstil von „Der Junge, der das Universum verschlag“ anstrengend zu lesen und man war schnell festgefahren.„Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt ein interessant Geschichte übers Erwachsenwerden, aber der Erzählstil hat den Spass am Lesen gedämpft.
"Bist du ein guter Mensch?" Diese Frage stellt der 11jährige Eli Bell fast jedem, dem er begegnet und den er in seinem Leben aufnimmt. Allen voran Slim, einem verurteilen Mörder. Der einen Taxifahrer umgebracht haben soll. Der lange Jahre, Jahrzehnte im Gefängnis gesessen hat. Zwei Ausbruchsversuche unternahm, gefasst wurde und dafür wochenlang im Black Peter, in Einzelhaft überlebt hat. Auch Lyle, jener Mann, der seine Mutter von den Drogen weg gebracht hat und den er liebt wie einen Vater. Ein Mann, der Drogengeschäfte macht, sich mit gefährlichen Menschen einlässt. Die Frage stellt er auch seinem um 1 Jahr älteren Bruder August, der nicht mehr spricht, seit er sechs Jahre alt ist. Seine Antworten in die Luft schreibt, die Eli auch als fast einziger entziffern kann. Der Nachrichten ins Universum schreibt, die sich manchmal auch erst Jahre später als richtig erweisen. Wie der Satz: "Dein Ende ist ein toter blauer Zaunkönig" Seinem biologischen Vater stellt er die Frage ebenso. Den er kaum kennt, an den ihn nur obskure Erinnerung binden. Nur seine Mutter wird von dieser Frage verschont, denn er weiß, dass sie ein guter Mensch ist. Eli Bell wächst in den 80iger Jahren in einem Vorort von Brisbane, Australien auf. Diese Viertel sind weit weg von der sogenannten normalen sicheren Welt. Hier regiert der Stärkere und das ist Eli ganz sicher nicht. Er sieht Gewalt und erfährt sie am eigenen Leib. In ihm steckt Unsicherheit und Wut, aber auch ganz viel Liebe, Verletzlichkeit und vor allem Menschlichkeit. Alle, die ihm begegnen und ihm wohlgesonnen sind, bestärken ihn in diesen wunderbaren Eigenschaften und gemeinsam mit seinem Bruder Gus, kämpft er um, die die er liebt. Sie sind breit ihr Leben zu opfern. Eli ist ein Beobachter, auch die Kleinigkeiten bemerkt er. Alter und Aussehen sind bei ihm allgegenwärtig. Fremde Menschen finden ihn eigenartig und manchmal zu weich für diese Gegend. Sie können die Kraft, die in ihm steckt nicht erkennen. Noch nicht! Anfangs tat ich mir ein wenig schwer den Schreibstil zu akzeptieren und der Dramaturgie zu folgen. Oft beginnen Geschichten, die in die Vergangenheit führen und dann nochmals vergangene Ereignisse aufgreifen. Daran gewöhnt man sich jedoch schnell. Besonders witzig fand ich all die Marken- und Ortsnamen, die mir überhaupt nicht sagten. Eine Reise in ein (fast) unbekanntes Land, die mir unglaublich gut gefallen hat. Für mich gibt es nur einen Kritikpunkt zu ein paar Figuren, die auftauchen und für eine gewisse Zeit sehr wichtig sind, aber ihr Schicksal bleibt unvollendet. Vielleicht bin ich auch zu neugierig. Aber eines soll auch noch erwähnt werden: Jedes Kapitel besteht aus drei Wörtern, das erklärt sich auch noch :) Ein Erzähler stellt Eli in den Mittelpunkt, aber sein Bruder August ist allgegenwärtig. Von ihm hängt ebenfalls Vieles ab. Er berät seinen Bruder, ist zu Stelle, wenn es mal brenzlig wird. Sein Leben und seine Traumata verarbeitet er auf seine eigene wunderbare Art. Dies sind zwei Charaktere, die ich niemals vergessen werden. Sie reihen sich nahtlos an: Liesel Meminger, Elenor Olipant, Yale Tishman, Renée und Paloma, Gretchen Sackmeier, Little Lord Fauntleroy Ich möchte mich hier an dieser Stelle bei Netgalley und dem Verlag bedanken, dass dieses großartige Buch im Adventskalender dabei war. Sofort hat mich der Titel und der Klappentext interessiert und nun war auch der richtige Moment, um die Geschichte zu verschlingen.
BUCH VERSCHLINGT LESER - Berührend, mitreißend und spannend wie ein Thriller Dieses Buch zog schon mit seinem Cover im Adventskalender von Netgalley meine Aufmerksamkeit voll auf sich. Da ich in letzter Zeit nur fast ausschließlich Romance oder Romantasy lese, wollte ich gerne mal wieder das Genre wechseln. Der australische Journalist Trent Dalton debütiert mit diesem Roman sehr erfolgreich und es wurde schon in mehrere Sprachen übersetzt. Mein Dank geht an den HarperCollins Deutschland Verlag und an Netgalley für das Rezensionsexemplar. Gelesen habe ich das Buch bereits im Dezember. Coverbild Das Cover ist schrill und bunt, geprägt durch knalliges Magenta bis hin zu Rot- und Blautönen. In der Mitte sitzt ein farbenprächtiger Türkisstaffelschwanz auf einem weißen Punkt, in dem das Zitat “Dein Ende ist ein Blauer Zaunkönig” steht. Jetzt weiß ich nicht, ob ein Türkisstaffelschwanz auch hierzulande Blauer Zaunkönig genannt wird, oder die Übersetzung nicht richtig ist, oder lediglich ein falscher Vogel abgebildet wurde. Der Türkisstaffelschwanz ist ein nur in Australien, vor allem in Queensland - wo sich diese Geschichte abspielt - beheimateter Vogel. In großen serifenlosen Lettern steht der Titel des Buches “Der Junge, der das Universum verschlang”. Leider wurde hier der Originaltitel “Boy Swallows Universe” nicht richtig übernommen. Denn gerade die Tatsache, dass der (Original) Titel nur aus drei Wörtern besteht, ist ein elementarer Bestandteil der ganzen Geschichte und ein sich durch den ganzen Roman ziehendes und wiederkehrendes und vor allem wichtiges Element. Handlung Eli Bell lebt mit seinem stummen Bruder August und seiner Mutter Francis bei Lyle, dem neuen Mann der Mutter und Elis Vaterersatz in Darra, einem Vorort von Brisbane in Queensland. In einer sozial schwachen Gegend, in der sich die Eltern mit Drogengeschäften über Wasser halten. Doch sein großes Vorbild und Vaterersatz ist der alternde “Slim”, Arthur Halliday, ein Exknacki, der wegen seinen mehrfachen Ausbruchversuchen zu einem zweifelhaften Ruhm gelangte. Elis großer Traum ist Journalist zu werden, weil er sich viele Details merken kann, auf viele Einzelheiten achtet. Mit dieser Fähigkeit drängt er sich bei den Geschäften seines Stiefvaters mit auf, was der Familie aber zum Verhängnis wird. Seine Mutter landet im Knast und Lyle ist verschwunden. Sein Bruder August und er gehen zurück zum leiblichen Vater, den von Panikattacken und Alkohol verlotterte Robert Bell. Eli kämpft sich weiter und will seinen Traum, Journalist zu werden, nicht aufgeben, vor allem nachdem er die Kriminalreporterin Caitlyn Spies kennen gelernt hat. Aber seine Vergangenheit holt ihn ein und alte Rechnungen wollen beglichen werden. Buchlayout / eBook Die Aufmachung des eBooks ist eher schlicht. Die 512 Seiten werden in 23 Kapitel aufgeteilt, die jeweils in mehrere Abschnitte durch ein Sternchen getrennt werden. Die Kapitel werden konsequent nur mit drei Wortsätzen in Versalien betitelt, bei dem der Satz immer mit “JUNGE” beginnt. Idee / Plot Trotz Gewalt, Dreck und Drogen lieben Kinder unvoreingenommen ihre Eltern, ihre Vorbilder, ihre Bezugspersonen. Auch wenn ihnen traumatische Erlebnisse zugeführt wurden, die sie unterbewusst in Ersatzbilder überführen müssen, um die seelischen Verletzungen ertragbar zu machen, um den Blick auf das Gute nicht zu verlieren. Der Glaube, dass das Verhalten der Peiniger aus Liebe zu ihnen geschieht ist die treibende Kraft, und wird von den Erwachsenen auch bewusst als Druckmittel eingesetzt. Emotionen / Protagonisten Der 11-jährige Eli ist mit seinem ein Jahr älteren Bruder August sehr eng verbunden. Beide wachsen in einer abgewrackten Umgebung mit einer ambivalenten Beziehung zum gewalttätigen Stiefvater auf. Aber in Elis kindlichen Unvoreingenommenheit und Naivität schaut er zu seinen Vorbildern auf, sucht in jedem Menschen das Gute und empfindet trotz alledem Liebe für seine Eltern. Mit seiner überbordenden Fantasie überlebt er den unterschwelligen Psychoterror nicht nur seines Ziehvaters sondern verdrängt damit auch seine traumatischen Erlebnisse aus seiner Kindheit. Genauso wie sein Bruder Gus, der beschlossen hat nicht mehr zu reden. Dieser nutzt autistische Verhaltensweisen, um sich von seinen traumatischen Erlebnissen abzuschotten. Die Suche nach dem Guten in den Menschen, und der Überzeugung, dass auch schlechte Menschen Gutes in sich tragen, bzw. die Frage, wann der Punkt erreicht ist, bei dem ein guter Mensch böses tut, treibt den Jungen an weiter zu machen, selber Gutes zu tun. Mich hat Elis Verwundbarkeit aber auch Stärke sehr beeindruckt. Seine anfängliche Situation tut einem als Eltern weh, die Gewalt, ob körperlich aber vor allem auch psychisch, die er erleiden musste, haben mich sehr bedrückt. Er erkennt, dass seine Fantasie sein Schutzschild ist und er trotzdem unbeirrt seinen Weg geht. Er beginnt sich abzunabeln, ohne abzustumpfen und verzweifelt nicht an seiner Situation, sondern schöpft immer neue Kraft daraus. Handlungsaufbau / Spannungsbogen Am Anfang hatte ich Probleme in die Geschichte zu kommen. Das lag an den verworrenen Gedanken und Ausschnitten, die zunächst sehr zusammenhanglos erscheinen. Aber relativ bald kommt man in das Geschehen rein und beginnt den Faden aufzunehmen. Man durchlebt mit Eli seine Höhen und Tiefen. Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf, sei es emotional aber auch spannungstechnisch. Durch geschickte Rückblenden über das gesamte Buch hinweg puzzeln sich die einzelnen Handlungsstränge zusammen. Am Ende wird es sehr packend und gipfelt in einem Thriller ähnlichen Showdown. Szenerie / Setting Australien in den 80ern. Ich bin wahrscheinlich im ähnlichen Alter wie der Autor, und habe die Zeit gut vor Augen. Keine moderne Technik, das einzige Unterhaltungsmittel waren damals nur 3 Fernsehprogramme. Trostlosigkeit wird in Alkohol ertränkt. Ein perfektes Setting für diese Geschichte. Sprache / Schreibstil Trent Dalton benutzt einen sehr facettenreichen Stil. Streckenweise reihen sich elendig lange Schachtelsätze aneinander, die aber die verstrickten Gedankengänge des Jungen widerspiegeln. Daneben denkt Eli dann auch in Sätzen mit wenigen Worten, bis hin zu nur noch 3 Worten, bei denen er oft den Gedanken wiederholt, um ihn sich selber zu verdeutlichen. Es ist auch das wiederkehrende Element der Reduktion auf das Wesentliche, die Zusammenfassung eines Inhalts auf nur 3 Worte. Die gesamte Geschichte erleben wir aus Elis Perspektive als Erzähler. Der Haupthandlungsstrang wird im Präsens dargestellt, die Rückblenden im Präteritum. FAZIT Ein in sich absolut gelungener, emotionaler aber auch spannender Roman, der einen berührt und mitreißt. Anfänglich hatte ich etwas Schwierigkeiten den Hauptfaden aufzunehmen, war aber dann von der gesamten Entwicklung ziemlich gefesselt.