Der silberne Elefant
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
JEMMA WAYNE wuchs in der Nähe von London auf und studierte in Cambridge Sozial- und Politikwissenschaften sowie Journalismus an der University of Westminster. Zunächst für The Jewish Chronicle tätig, arbeitet sie heute als freie Journalistin, Theater- und Romanautorin. Ihr Debütroman Der silberne Elefant war auf der Shortlist für den Waverton Good Read Award und auf der Longlist für den Bailey’s Women's Prize for Fiction sowie den Guardian's Not the Booker Prize. Die Idee zum Roman kam Jemma Wayne bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung für Überlebende des Völkermords in Ruanda, bei der sie zum ersten Mal mit Zeitzeugen über die verheerenden Gewalttaten des Krieges sprach. Jemma Wayne lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Norden Londons.
Beiträge
3 ganz verschiedene Frauen die nichts gemeinsames haben und sich doch finden
Jemma Wayne ist es mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil gelungen, mich innerhalb kürzester Zeit, in ihre Geschichte eintauchen zu lassen. Jede der drei Schicksale wird beeindruckend und bildgewaltig in einem ruhigen Ton, der allerdings fesselnd und authentisch ist, erzählt. Sie sind geschickt miteinander verwoben, lassen Platz für Emotionen nachzuempfinden und Situationen nachzuvollziehen. Besonders die Geschichte von Emily ist erschütternd, nimmt dem Leser den Atem und hinterlässt ihn fassungslos mit Tränen in den Augen zurück. Die Protagonisten sind, jede auf ihre eigenen Art, sympathisch dargestellt. Man kann sich gut in jede von ihnen hineinversetzen. Allerdings sind die Emotionen, die deren Geschichten bereit halten, nicht in allen drei Schicksalen gleich nachzuempfinden. Am emotionalsten ist, wie schon zuvor erwähnt, die von Emily, gefolgt von Lynn‘s Geschichte. Mehr oder weniger garnicht berührt, hat mich dagegen die Geschichte von Vera. Auch wenn diese ein tiefgründiges Thema behandelt, so empfand ich die Erzählung sehr sachlich und emotionslos. Beachtenswert ist es, wie die drei Frauen mit ihrem jeweiligen Schicksal umgehen. Fazit: Ein außergewöhnlicher Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle.
Schockierend und dennoch hoffnungsvoll. Große Leseempfehlung, aber nichts für Zartbesaitete. Das Cover täuscht.
Mit “Der silberne Elefant” ist Jemma Wayne ein Debüt gelungen, dass gleich für Aufmerksamkeit sorgte. Sie schaffte es damit auf die Shortlist des Waverton Good Read Award (ein Preis der dafür wirbt, dass “normale” Leser beurteilen), auf die Longlist des Bailey’s Women’s Prize for Fiction ( einer der angesehensten Literaturpreise Großbritanniens) und auf die Liste des Guardian’s Not the Booker Prize (von der gleichnamigen, sehr angesehenen Zeitung). In diesem Debüt erzählt Jemma Wayne die Geschichten von drei sehr unterschiedlichen Frauen, die zu ihrer schwersten Zeit aufeinandertreffen. Jede der drei Frauen kämpft mit ihren Dämonen und “Glück” ist für sie nur ein Wort unter vielen. Die Witwe Lynn lebt seit Jahren alleine und ihre zwei Söhne sind das einzige, was ihr an Familie geblieben sind. Eigentlich hat sie ein schönes Leben und eine glückliche Ehe geführt, aber sie konnte mit einem Teil ihres Lebens nie abschließen. Mit dem Auftauchen von Vera, der Freundin ihres Sohnes Luke, kommen Erinnerungen an ihr früheres und optimistisches Ich wieder hoch. Sie kann der Frau gegenüber nicht die Empathie zeigen, die sie verdient. Vera hingegen verbirgt so einiges vor den Menschen um sie herum und ihr gefundener Glaube an Gott, wie auch ihre Liebe zu dem gottesfürchtigen Luke, halten sie fest. Aber ihre Fassade beginnt zu bröckeln, als die Vergangenheit sie einholt… Die letzte Frau im Bunde ist Emily, sie hat Dämonen, die ihr dicht folgen und nicht loslassen wollen. Als Überlebende des Völkermords in Ruanda hat sie Dinge durchgemacht, die man nicht mal seinen schlimmsten Feind wünscht und sie fängt an sich zu öffnen, als sie sich um die alte Witwe Lynn anfängt zu kümmern. Es ist ein intensives und starkes Buch, dass unter die Haut geht und jede der drei Geschichten wird sehr eindringlich erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und hat das gewisse Maß an Empathie, sodass ich mitfühle und verstehe. Alle drei Perspektiven im Roman haben mir gut gefallen. Lynn war interessant, ihre Sichtweise brachte mich zum nachdenken, wie sie auf ihr Leben zurückblickt und gerne Dinge anders angegangen wäre. Bei Vera war ich am Anfang sehr schockiert, sie hatte mich zugleich mit ihrem Schicksal überrascht und erst zum Ende des Buches konnte ich mit dem Charakter warm werden. Sie hatte auch eine lange Entwicklung im Buch durchmachen müssen. Doch die Geschichte von Emily war für mich am schwierigsten zu lesen, denn das war ein hartes Stück und meiner Meinung nach, die intensivsten Seiten. Die Autorin kam auch durch den Vortrag einer Zeitzeugin, bzw. Überlebenden des Völkermords in Ruanda, auf die Idee zu diesen Roman und ich denke auch, dass sie hier am meisten recherchiert hat und sich besonders viel Mühe bei Emily gemacht hat. “Der silberne Elefant” ist ein Roman, der noch eine Weile in Gedächtnis bleibt, nach dem Lesen und er zeigt auch wie vielfältig der Schmerz sein kann und was es heißt zu vergeben um glücklich zu sein. Auf jeden Fall ein Roman (und Autorin!), den man sich merken sollte und der seine eigene Sogwirkung hat! Nur mit dem Schluss war ich weniger zufrieden, weil ich mir an der Stelle von der Autorin mehr Informationen wünschte um mit den Personen und Geschehnissen besser abschließen zu können.
Wirre Handlung, altbacken, mochtegern religiös jedoch ohne Tiefgang Schilderung des Völkermordes hätte eine Warnung gebraucht
Die Figuren sind unglaubwürdig und entsprechen nicht der heutigen Zeit. Die Religion spielt eine Rolle, dient als Leitlinie, jedoch sehr oberflächlich und altmodisch. Um ein Trauma verarbeiten zu können, wird eine Figur geradezu getriggert, damit sie ihre Geschichte erzählt. Das finde ich komplett daneben. Die Handlung zieht sich anfangs und das Ende ist viel zu schnell abgehandelt. Es kommt zu keiner glaubwürdigen Beziehung zwischen den Figuren. Habe mich über ihr Verhalten manchmal geärgert.
Meinung: In dem Buch geht es um drei Frauen, die alle mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Drei unterschiedliche Schicksale, jedes davon auf seine Weise sehr bedrückend. Lynn kämpft mit einem Krebsleiden, Vera hat ein Geheimnis, durch das sie ihren Glauben entdeckt und Emilienne kommt aus Ruanda und hat die Zeit dort nur schwer und traumatisiert überlebt. Eine kurze Warnung am Anfang fände ich wichtig, denn manche Szenen rund um Emilienne und ihr Leben in Ruanda, sind sehr direkt und brutal beschrieben. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt einen gut in das Buch abtauchen. Mit der Zeit erfährt man mehr über die drei Frauen und langsam aber sicher treffen sie alle aufeinander und ihre Leben vermischen sich. Grundsätzlich hat das Buch jede Menge Potenzial. Nur leider fehlt es hier einfach von Vorne bis Hinten an Tiefe. Vor allem bei den Charakteren. Wie die drei Protagonistinnen sich oft verhalten oder handeln, konnte ich nicht immer nachvollziehen und eine Erklärung gab es auch nur selten. Dazu kommt, dass mir die meisten sehr unsympathisch waren. Wirklich sympathisch war mir eigentlich nur Emilienne, wobei auch ihr Verhalten gegen Ende für mich sehr unlogisch wurde und man immer mehr den Eindruck bekommen hat, dass sie einfach zu perfekt beschrieben wurde. Mit dem Ende bleiben jede Menge offene Fragen über, was manche sicher mögen, doch ich finde es, vor allem in dem Ausmaß, einfach nur anstrengend. Denn ich habe mich dadurch leider nur gefragt, wieso genau ich dieses Buch überhaupt gelesen habe. Fazit: Auch wenn ich durch die angenehme Sprache gut durch das Buch gekommen bin, haben einige Logikfehler, unglaubwürdige Situationen und unnötige Wendungen das Lesevergnügen leider sehr geschmälert.
Drei Frauen, drei Schicksale, drei Geschichten deren Wege sich kreuzen. Der Debütroman „Der silberne Elefant“ von Jemma Wayne hat es in sich. Es fällt mir nicht leicht zu beschreiben, wie mir dieses Buch gefallen hat. Zunächst einmal hatte mich das Cover angesprochen und die Beschreibung klang vielversprechend. Am Anfang habe ich ein bisschen gebraucht, bis ich irgendwann verstanden hatte, dass sich die Wege der drei Frauen kreuzen werden und die sterbenskranke Lynn als eine Art Katalysator für das Hochkochen der Vergangenheit in den beiden jüngeren Frauen dient. Lynn trägt ein Geheimnis Veras weiter und dadurch wird Vera mit etwas konfrontiert, von dem sie sich losgelöst glaubte und von dem sie sich versucht, durch christliche Buße zu lösen oder sich davon zu befreien. Lynn zwingt auch Emily durch ihre Art, sich mit ihren grausamen Erinnerungen auseinanderzusetzen. Emily bringt gleichzeitig auch Lynn dazu, sich mit ihrem Leben und der Beziehung zu ihren Söhnen zu beschäftigen und Vera spiegelt ihre Entscheidung, auf eine eigene Karriere zu verzichten. Ich verstehe den Sinn dahinter, es ist mir allerdings zu schwarz-weiß gezeichnet. Auch die Beschreibung und die Bedeutung des Glaubens von Vera und ihrem Verlobten Luke ist mir zu extrem, zu unwirklich und zu streng, die Konzentration ist zu sehr auf Veras Besessenheit Buße zu tun und Luke wirkt wie aus der Zeit gefallen, wie ein strenger Puritaner. Dadurch wirkt er sehr lieblos und ich kann nicht nachvollziehen, ob sie ihn überhaupt richtig mag oder nur als einen Teil ihrer Buße ansieht. Die Geschichte Veras ist trotz der Brisanz eher farblos und kommt mir nur wie Mittel vor, das die Entscheidungen Lynns spiegeln soll, aber nicht selbst glänzen darf. Die eigentliche Hauptfigur des Buches ist für mich Emily und ihre Geschichte, die Greul, die sie erlebt hat und wie Emily in London im Hause von Lynn getriggert wird und all dies an die Oberfläche kommt. Dieser Part ist wichtig für das Buch und gleichzeitig hat dieser Part es mir auch so unglaublich schwer gemacht dieses Buch zu lesen und es gern zu lesen. Die Autorin hat eine intensive Recherche betrieben und Augenzeugenberichte als Grundlage für Emilys Geschichte genommen. Sie beschreibt sehr intensiv, was Emily zum einen mit ansehen musste und selbst erleiden musste, so dass für diesen Teil eindeutig eine Triggerwarnung nötig ist. Es ist wichtig, über den Genozid in Ruanda zu berichten und dafür zu sorgen, dass dies nicht vergessen wird. Allerdings gelingt es hier nicht. Es ist zu viel für diesen Roman. Es wird auf der einen Seite detailreich geschildert, was in Ruanda in Emilys Dorf passierte und der Charakter Lynn zwingt Emily geradezu zur Aufarbeitung ohne ihr überhaupt eine Wahl zu lassen. Emily fügt sich, lässt auch das über sich ergehen und dann gibt es kurz vor Ende eine Szene mit Luke, die dem Buch einen ganz merkwürdigen Beigeschmack gibt, es passt nicht. Und dies ist nicht der einzige Punkt, der es für mich unglaubwürdig macht. Die Charaktere sind stereotyp, die Frauen ordnen sich im Ganzen hauptsächlich unter. Vera wirkt so, als ob sie keine Wahl gehabt hätte, bei Lynn sieht es genauso aus. Die einzige, die keine Wahl hatte, war Emily und sie ist bis kurz vor Ende die realistischste Figur des Buches und dann driftet auch dieser Teil ab. Es ist nicht so, dass das Buch nicht fesseln würde. Ich habe es sehr schnell gelesen und das Schicksal Emilys hat mich mitgenommen, aber der Roman liefert insgesamt zu viele Ungereimtheiten, Angriffspunkte, die leider das, was ich mir versprochen hatte, nicht gehalten haben und dadurch meiner Meinung nach nicht dem gerecht wird, was aus der Geschichte der drei Frauen hätte gemacht werden können, gerade um auf das Unsagbare, das in Ruanda passiert ist. aufmerksam zu machen. „Der silberne Elefant“ hat mich mit Fragezeichen zurückgelassen und liefert auf jeden Fall viel Stoff für Diskussionen.
Eigentlich wollte ich den Roman gar nicht mehr lesen, nachdem ich schon viel an negative und durchwachsene Kritik gelesen hatte, aber zum Glück mache ich mir doch immer ganz gern ein eigenes Bild und das hat "Der silberne Elefant" auch unbedingt verdient, denn Jemma Wayne ist eine gute Geschichtenerzählerin und ihr Buch hat mir gefallen. Der Roman befasst sich mit drei sehr unterschiedlichen Frauenleben, die alle auf ihre Art zu überleben versuchen, wobei die Herausforderung für die ruandische Tutsi Emily unvergleichlich groß ist. Ihre Erfahrungen während des Völkermords, die auch im Text sehr plastisch herausgearbeitet werden, sind von unfassbarer Grausamkeit und unvorstellbaren Erlebnissen geprägt. Aber auch die anderen beiden Frauen reiben sich auf ihre Weise an ihrem Leben und ihrer Vergangenheit auf und kämpfen mit ihren persönlichen Dämonen, Schuldgefühlen und Ängsten. Auf sehr packende Weise schildert der Roman den Umgang der Frauen miteinander, mit sich selbst und zeigt die unterschiedlichen Wege einer Vergangenheitsbewältigung auf. Die Lektüre ist so mitreißend und interessant, dass ich mich manches Mal fragte, ob es angebracht ist, solch schwere Themen (denn auch die Probleme von Vera und Lynn sind alles andere als oberflächlich) in Unterhaltungsliteratur zu verpacken. Die Frauenfiguren sind gut ausformuliert, bei den Männern in diesem Roman hakt die Figurenzeichnung jedoch. Die Männer sind einfach nicht spannend genug, nicht durchdacht und erfüllen eher stereotype Anforderungen: der Heilige, der Sünder etc...Schwierig fassbar war für mich auch die religiöse Note des Textes, der durch den Kontext einiger Figuren notwendig wurde, und auch Sinn machte; die stark christliche Ausrichtung war für mich aber nicht überzeugend und auch nicht wirklich nachvollziehbar. Dennoch würde ich "Der silberne Elefant" empfehlen, denn mich hat dieser Blick auf unterschiedliche Frauenleben sehr beschäftigt.
📌"Erinnerungen sind nicht in der Erde verwurzelt." (S. 13) Drei Frauen, drei Schicksale. Vera, die von nun an mit ihrem Verlobten Luke den christlichen Glauben leben will, nachdem sie in der Vergangenheit exzessiv gelebt hat und einen schwerwiegenden Fehler begannen hat. Lynn, ihre Schwiegermutter, die sterbenskrank ist und rückblickend bedauert kein selbstbestimmtes Leben gehabt zu haben und Emily, die den Bürgerkrieg in Ruanda überlebt hat und nun versucht in London ein neues Leben zu beginnen. Auf über 400 Seiten liest man abwechselnd über das Leben und die Schicksale der einzelnen Frauen. [[Nicht jedes Schicksal ging mir gleichermaßen nah. Veras Geschichte fand ich tragisch, ihre Wandlung zur Christin jedoch in der Umsetzung etwas zu viel des Guten. Keine Ahnung welcher Glaubensgemeinschaft sie sich da angeschlossen hat, aber das war mir too much. Emilienne, die den Genozid überlebt hat, hat wohl das tragischste Schicksal erlitten und das fand ich wirklich so dermaßen erschütternd, dass ich es sicher nicht mehr vergessen werde. Diese Ereignisse wurden so detailliert geschildert, dass manch ein Leser dieses Buches sicher nach Triggerwarnungen schreien wird. Lynn war mir leider wenig sympathisch und ihre Geschichte, die für mich deutlich schwächste, was dem Gesamtpaket aber am Ende keinen Abbruch tat.]] Das ist zu Beginn tatsächlich etwas mühselig, denn es braucht eine gewisse Zeit, bis man die Charaktere kennenlernt und die Geschichte ihren Lauf nimmt, aber was dann kommt ist wirklich großartig und reißt einen mit und ich frage mich, wieso ich dieses Buch hier bisher so selten gesehen habe. Für mich ein Highlight. 🐘

4,5 ⭐️ Der silberne Elefant Drei Frauen, drei Tiefpunkte im Leben, drei starke Geschichten. Ich habe mich in alle 3 Frauen hineinfühlen können und mit ihnen gehofft, gebangt und geweint. Vera hat in Luke die große Liebe ihres Lebens getroffen, möchte mit ihm als Christin leben und findet sich in dieses neue „Christ sein“ nur schwer hinein, denn in ihrer Vergangenheit gibt es sehr dunkle Ecken, in die sie lieber niemanden hinein schauen lässt. Lukes Mutter Lynn ist Ende 50 und von ihrer Schwiegertochter in SPE alles andere als begeistert. Aber was sind das für unerträgliche Schmerzen, die sie seit kurzem plagen? Warum dürfen ihre Söhne davon nichts wissen? Und warum gibt es einen Raum in ihrem Haus zu dem niemand Zutritt hat? Als drittes lernen wir Emily kennen, eine schüchterne und angsterfüllte junge Frau, geflohen aus Ruanda. Was sie in ihrem jungen Leben erfahren musste, hat mich beim Lesen an meine Grenzen gebracht. Dieses Buch ist wichtig und erzählt Emilys Geschichte mit erzählerischer Wucht. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen. Ich habe einen halben Stern Abzug gegeben, weil mich eine Szene gegen Ende des Buches sehr aus dem Lesefluss gebracht hat und ich dementsprechend auch etwas aus dem Fühlen gefallen bin. Die Handlung zweier Protagonisten habe ich einfach nicht verstanden! Für mich fiel diese Szene total aus dem Erzählmuster. Das leicht offene Ende ließ meine Gedanken noch lange bei den Figuren verweilen und ich konnte mich schwer trennen. Leseempfehlung, 4,5 Sterne
Beschreibung
Autorenbeschreibung
JEMMA WAYNE wuchs in der Nähe von London auf und studierte in Cambridge Sozial- und Politikwissenschaften sowie Journalismus an der University of Westminster. Zunächst für The Jewish Chronicle tätig, arbeitet sie heute als freie Journalistin, Theater- und Romanautorin. Ihr Debütroman Der silberne Elefant war auf der Shortlist für den Waverton Good Read Award und auf der Longlist für den Bailey’s Women's Prize for Fiction sowie den Guardian's Not the Booker Prize. Die Idee zum Roman kam Jemma Wayne bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung für Überlebende des Völkermords in Ruanda, bei der sie zum ersten Mal mit Zeitzeugen über die verheerenden Gewalttaten des Krieges sprach. Jemma Wayne lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Norden Londons.
Beiträge
3 ganz verschiedene Frauen die nichts gemeinsames haben und sich doch finden
Jemma Wayne ist es mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil gelungen, mich innerhalb kürzester Zeit, in ihre Geschichte eintauchen zu lassen. Jede der drei Schicksale wird beeindruckend und bildgewaltig in einem ruhigen Ton, der allerdings fesselnd und authentisch ist, erzählt. Sie sind geschickt miteinander verwoben, lassen Platz für Emotionen nachzuempfinden und Situationen nachzuvollziehen. Besonders die Geschichte von Emily ist erschütternd, nimmt dem Leser den Atem und hinterlässt ihn fassungslos mit Tränen in den Augen zurück. Die Protagonisten sind, jede auf ihre eigenen Art, sympathisch dargestellt. Man kann sich gut in jede von ihnen hineinversetzen. Allerdings sind die Emotionen, die deren Geschichten bereit halten, nicht in allen drei Schicksalen gleich nachzuempfinden. Am emotionalsten ist, wie schon zuvor erwähnt, die von Emily, gefolgt von Lynn‘s Geschichte. Mehr oder weniger garnicht berührt, hat mich dagegen die Geschichte von Vera. Auch wenn diese ein tiefgründiges Thema behandelt, so empfand ich die Erzählung sehr sachlich und emotionslos. Beachtenswert ist es, wie die drei Frauen mit ihrem jeweiligen Schicksal umgehen. Fazit: Ein außergewöhnlicher Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle.
Schockierend und dennoch hoffnungsvoll. Große Leseempfehlung, aber nichts für Zartbesaitete. Das Cover täuscht.
Mit “Der silberne Elefant” ist Jemma Wayne ein Debüt gelungen, dass gleich für Aufmerksamkeit sorgte. Sie schaffte es damit auf die Shortlist des Waverton Good Read Award (ein Preis der dafür wirbt, dass “normale” Leser beurteilen), auf die Longlist des Bailey’s Women’s Prize for Fiction ( einer der angesehensten Literaturpreise Großbritanniens) und auf die Liste des Guardian’s Not the Booker Prize (von der gleichnamigen, sehr angesehenen Zeitung). In diesem Debüt erzählt Jemma Wayne die Geschichten von drei sehr unterschiedlichen Frauen, die zu ihrer schwersten Zeit aufeinandertreffen. Jede der drei Frauen kämpft mit ihren Dämonen und “Glück” ist für sie nur ein Wort unter vielen. Die Witwe Lynn lebt seit Jahren alleine und ihre zwei Söhne sind das einzige, was ihr an Familie geblieben sind. Eigentlich hat sie ein schönes Leben und eine glückliche Ehe geführt, aber sie konnte mit einem Teil ihres Lebens nie abschließen. Mit dem Auftauchen von Vera, der Freundin ihres Sohnes Luke, kommen Erinnerungen an ihr früheres und optimistisches Ich wieder hoch. Sie kann der Frau gegenüber nicht die Empathie zeigen, die sie verdient. Vera hingegen verbirgt so einiges vor den Menschen um sie herum und ihr gefundener Glaube an Gott, wie auch ihre Liebe zu dem gottesfürchtigen Luke, halten sie fest. Aber ihre Fassade beginnt zu bröckeln, als die Vergangenheit sie einholt… Die letzte Frau im Bunde ist Emily, sie hat Dämonen, die ihr dicht folgen und nicht loslassen wollen. Als Überlebende des Völkermords in Ruanda hat sie Dinge durchgemacht, die man nicht mal seinen schlimmsten Feind wünscht und sie fängt an sich zu öffnen, als sie sich um die alte Witwe Lynn anfängt zu kümmern. Es ist ein intensives und starkes Buch, dass unter die Haut geht und jede der drei Geschichten wird sehr eindringlich erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und hat das gewisse Maß an Empathie, sodass ich mitfühle und verstehe. Alle drei Perspektiven im Roman haben mir gut gefallen. Lynn war interessant, ihre Sichtweise brachte mich zum nachdenken, wie sie auf ihr Leben zurückblickt und gerne Dinge anders angegangen wäre. Bei Vera war ich am Anfang sehr schockiert, sie hatte mich zugleich mit ihrem Schicksal überrascht und erst zum Ende des Buches konnte ich mit dem Charakter warm werden. Sie hatte auch eine lange Entwicklung im Buch durchmachen müssen. Doch die Geschichte von Emily war für mich am schwierigsten zu lesen, denn das war ein hartes Stück und meiner Meinung nach, die intensivsten Seiten. Die Autorin kam auch durch den Vortrag einer Zeitzeugin, bzw. Überlebenden des Völkermords in Ruanda, auf die Idee zu diesen Roman und ich denke auch, dass sie hier am meisten recherchiert hat und sich besonders viel Mühe bei Emily gemacht hat. “Der silberne Elefant” ist ein Roman, der noch eine Weile in Gedächtnis bleibt, nach dem Lesen und er zeigt auch wie vielfältig der Schmerz sein kann und was es heißt zu vergeben um glücklich zu sein. Auf jeden Fall ein Roman (und Autorin!), den man sich merken sollte und der seine eigene Sogwirkung hat! Nur mit dem Schluss war ich weniger zufrieden, weil ich mir an der Stelle von der Autorin mehr Informationen wünschte um mit den Personen und Geschehnissen besser abschließen zu können.
Wirre Handlung, altbacken, mochtegern religiös jedoch ohne Tiefgang Schilderung des Völkermordes hätte eine Warnung gebraucht
Die Figuren sind unglaubwürdig und entsprechen nicht der heutigen Zeit. Die Religion spielt eine Rolle, dient als Leitlinie, jedoch sehr oberflächlich und altmodisch. Um ein Trauma verarbeiten zu können, wird eine Figur geradezu getriggert, damit sie ihre Geschichte erzählt. Das finde ich komplett daneben. Die Handlung zieht sich anfangs und das Ende ist viel zu schnell abgehandelt. Es kommt zu keiner glaubwürdigen Beziehung zwischen den Figuren. Habe mich über ihr Verhalten manchmal geärgert.
Meinung: In dem Buch geht es um drei Frauen, die alle mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Drei unterschiedliche Schicksale, jedes davon auf seine Weise sehr bedrückend. Lynn kämpft mit einem Krebsleiden, Vera hat ein Geheimnis, durch das sie ihren Glauben entdeckt und Emilienne kommt aus Ruanda und hat die Zeit dort nur schwer und traumatisiert überlebt. Eine kurze Warnung am Anfang fände ich wichtig, denn manche Szenen rund um Emilienne und ihr Leben in Ruanda, sind sehr direkt und brutal beschrieben. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt einen gut in das Buch abtauchen. Mit der Zeit erfährt man mehr über die drei Frauen und langsam aber sicher treffen sie alle aufeinander und ihre Leben vermischen sich. Grundsätzlich hat das Buch jede Menge Potenzial. Nur leider fehlt es hier einfach von Vorne bis Hinten an Tiefe. Vor allem bei den Charakteren. Wie die drei Protagonistinnen sich oft verhalten oder handeln, konnte ich nicht immer nachvollziehen und eine Erklärung gab es auch nur selten. Dazu kommt, dass mir die meisten sehr unsympathisch waren. Wirklich sympathisch war mir eigentlich nur Emilienne, wobei auch ihr Verhalten gegen Ende für mich sehr unlogisch wurde und man immer mehr den Eindruck bekommen hat, dass sie einfach zu perfekt beschrieben wurde. Mit dem Ende bleiben jede Menge offene Fragen über, was manche sicher mögen, doch ich finde es, vor allem in dem Ausmaß, einfach nur anstrengend. Denn ich habe mich dadurch leider nur gefragt, wieso genau ich dieses Buch überhaupt gelesen habe. Fazit: Auch wenn ich durch die angenehme Sprache gut durch das Buch gekommen bin, haben einige Logikfehler, unglaubwürdige Situationen und unnötige Wendungen das Lesevergnügen leider sehr geschmälert.
Drei Frauen, drei Schicksale, drei Geschichten deren Wege sich kreuzen. Der Debütroman „Der silberne Elefant“ von Jemma Wayne hat es in sich. Es fällt mir nicht leicht zu beschreiben, wie mir dieses Buch gefallen hat. Zunächst einmal hatte mich das Cover angesprochen und die Beschreibung klang vielversprechend. Am Anfang habe ich ein bisschen gebraucht, bis ich irgendwann verstanden hatte, dass sich die Wege der drei Frauen kreuzen werden und die sterbenskranke Lynn als eine Art Katalysator für das Hochkochen der Vergangenheit in den beiden jüngeren Frauen dient. Lynn trägt ein Geheimnis Veras weiter und dadurch wird Vera mit etwas konfrontiert, von dem sie sich losgelöst glaubte und von dem sie sich versucht, durch christliche Buße zu lösen oder sich davon zu befreien. Lynn zwingt auch Emily durch ihre Art, sich mit ihren grausamen Erinnerungen auseinanderzusetzen. Emily bringt gleichzeitig auch Lynn dazu, sich mit ihrem Leben und der Beziehung zu ihren Söhnen zu beschäftigen und Vera spiegelt ihre Entscheidung, auf eine eigene Karriere zu verzichten. Ich verstehe den Sinn dahinter, es ist mir allerdings zu schwarz-weiß gezeichnet. Auch die Beschreibung und die Bedeutung des Glaubens von Vera und ihrem Verlobten Luke ist mir zu extrem, zu unwirklich und zu streng, die Konzentration ist zu sehr auf Veras Besessenheit Buße zu tun und Luke wirkt wie aus der Zeit gefallen, wie ein strenger Puritaner. Dadurch wirkt er sehr lieblos und ich kann nicht nachvollziehen, ob sie ihn überhaupt richtig mag oder nur als einen Teil ihrer Buße ansieht. Die Geschichte Veras ist trotz der Brisanz eher farblos und kommt mir nur wie Mittel vor, das die Entscheidungen Lynns spiegeln soll, aber nicht selbst glänzen darf. Die eigentliche Hauptfigur des Buches ist für mich Emily und ihre Geschichte, die Greul, die sie erlebt hat und wie Emily in London im Hause von Lynn getriggert wird und all dies an die Oberfläche kommt. Dieser Part ist wichtig für das Buch und gleichzeitig hat dieser Part es mir auch so unglaublich schwer gemacht dieses Buch zu lesen und es gern zu lesen. Die Autorin hat eine intensive Recherche betrieben und Augenzeugenberichte als Grundlage für Emilys Geschichte genommen. Sie beschreibt sehr intensiv, was Emily zum einen mit ansehen musste und selbst erleiden musste, so dass für diesen Teil eindeutig eine Triggerwarnung nötig ist. Es ist wichtig, über den Genozid in Ruanda zu berichten und dafür zu sorgen, dass dies nicht vergessen wird. Allerdings gelingt es hier nicht. Es ist zu viel für diesen Roman. Es wird auf der einen Seite detailreich geschildert, was in Ruanda in Emilys Dorf passierte und der Charakter Lynn zwingt Emily geradezu zur Aufarbeitung ohne ihr überhaupt eine Wahl zu lassen. Emily fügt sich, lässt auch das über sich ergehen und dann gibt es kurz vor Ende eine Szene mit Luke, die dem Buch einen ganz merkwürdigen Beigeschmack gibt, es passt nicht. Und dies ist nicht der einzige Punkt, der es für mich unglaubwürdig macht. Die Charaktere sind stereotyp, die Frauen ordnen sich im Ganzen hauptsächlich unter. Vera wirkt so, als ob sie keine Wahl gehabt hätte, bei Lynn sieht es genauso aus. Die einzige, die keine Wahl hatte, war Emily und sie ist bis kurz vor Ende die realistischste Figur des Buches und dann driftet auch dieser Teil ab. Es ist nicht so, dass das Buch nicht fesseln würde. Ich habe es sehr schnell gelesen und das Schicksal Emilys hat mich mitgenommen, aber der Roman liefert insgesamt zu viele Ungereimtheiten, Angriffspunkte, die leider das, was ich mir versprochen hatte, nicht gehalten haben und dadurch meiner Meinung nach nicht dem gerecht wird, was aus der Geschichte der drei Frauen hätte gemacht werden können, gerade um auf das Unsagbare, das in Ruanda passiert ist. aufmerksam zu machen. „Der silberne Elefant“ hat mich mit Fragezeichen zurückgelassen und liefert auf jeden Fall viel Stoff für Diskussionen.
Eigentlich wollte ich den Roman gar nicht mehr lesen, nachdem ich schon viel an negative und durchwachsene Kritik gelesen hatte, aber zum Glück mache ich mir doch immer ganz gern ein eigenes Bild und das hat "Der silberne Elefant" auch unbedingt verdient, denn Jemma Wayne ist eine gute Geschichtenerzählerin und ihr Buch hat mir gefallen. Der Roman befasst sich mit drei sehr unterschiedlichen Frauenleben, die alle auf ihre Art zu überleben versuchen, wobei die Herausforderung für die ruandische Tutsi Emily unvergleichlich groß ist. Ihre Erfahrungen während des Völkermords, die auch im Text sehr plastisch herausgearbeitet werden, sind von unfassbarer Grausamkeit und unvorstellbaren Erlebnissen geprägt. Aber auch die anderen beiden Frauen reiben sich auf ihre Weise an ihrem Leben und ihrer Vergangenheit auf und kämpfen mit ihren persönlichen Dämonen, Schuldgefühlen und Ängsten. Auf sehr packende Weise schildert der Roman den Umgang der Frauen miteinander, mit sich selbst und zeigt die unterschiedlichen Wege einer Vergangenheitsbewältigung auf. Die Lektüre ist so mitreißend und interessant, dass ich mich manches Mal fragte, ob es angebracht ist, solch schwere Themen (denn auch die Probleme von Vera und Lynn sind alles andere als oberflächlich) in Unterhaltungsliteratur zu verpacken. Die Frauenfiguren sind gut ausformuliert, bei den Männern in diesem Roman hakt die Figurenzeichnung jedoch. Die Männer sind einfach nicht spannend genug, nicht durchdacht und erfüllen eher stereotype Anforderungen: der Heilige, der Sünder etc...Schwierig fassbar war für mich auch die religiöse Note des Textes, der durch den Kontext einiger Figuren notwendig wurde, und auch Sinn machte; die stark christliche Ausrichtung war für mich aber nicht überzeugend und auch nicht wirklich nachvollziehbar. Dennoch würde ich "Der silberne Elefant" empfehlen, denn mich hat dieser Blick auf unterschiedliche Frauenleben sehr beschäftigt.
📌"Erinnerungen sind nicht in der Erde verwurzelt." (S. 13) Drei Frauen, drei Schicksale. Vera, die von nun an mit ihrem Verlobten Luke den christlichen Glauben leben will, nachdem sie in der Vergangenheit exzessiv gelebt hat und einen schwerwiegenden Fehler begannen hat. Lynn, ihre Schwiegermutter, die sterbenskrank ist und rückblickend bedauert kein selbstbestimmtes Leben gehabt zu haben und Emily, die den Bürgerkrieg in Ruanda überlebt hat und nun versucht in London ein neues Leben zu beginnen. Auf über 400 Seiten liest man abwechselnd über das Leben und die Schicksale der einzelnen Frauen. [[Nicht jedes Schicksal ging mir gleichermaßen nah. Veras Geschichte fand ich tragisch, ihre Wandlung zur Christin jedoch in der Umsetzung etwas zu viel des Guten. Keine Ahnung welcher Glaubensgemeinschaft sie sich da angeschlossen hat, aber das war mir too much. Emilienne, die den Genozid überlebt hat, hat wohl das tragischste Schicksal erlitten und das fand ich wirklich so dermaßen erschütternd, dass ich es sicher nicht mehr vergessen werde. Diese Ereignisse wurden so detailliert geschildert, dass manch ein Leser dieses Buches sicher nach Triggerwarnungen schreien wird. Lynn war mir leider wenig sympathisch und ihre Geschichte, die für mich deutlich schwächste, was dem Gesamtpaket aber am Ende keinen Abbruch tat.]] Das ist zu Beginn tatsächlich etwas mühselig, denn es braucht eine gewisse Zeit, bis man die Charaktere kennenlernt und die Geschichte ihren Lauf nimmt, aber was dann kommt ist wirklich großartig und reißt einen mit und ich frage mich, wieso ich dieses Buch hier bisher so selten gesehen habe. Für mich ein Highlight. 🐘

4,5 ⭐️ Der silberne Elefant Drei Frauen, drei Tiefpunkte im Leben, drei starke Geschichten. Ich habe mich in alle 3 Frauen hineinfühlen können und mit ihnen gehofft, gebangt und geweint. Vera hat in Luke die große Liebe ihres Lebens getroffen, möchte mit ihm als Christin leben und findet sich in dieses neue „Christ sein“ nur schwer hinein, denn in ihrer Vergangenheit gibt es sehr dunkle Ecken, in die sie lieber niemanden hinein schauen lässt. Lukes Mutter Lynn ist Ende 50 und von ihrer Schwiegertochter in SPE alles andere als begeistert. Aber was sind das für unerträgliche Schmerzen, die sie seit kurzem plagen? Warum dürfen ihre Söhne davon nichts wissen? Und warum gibt es einen Raum in ihrem Haus zu dem niemand Zutritt hat? Als drittes lernen wir Emily kennen, eine schüchterne und angsterfüllte junge Frau, geflohen aus Ruanda. Was sie in ihrem jungen Leben erfahren musste, hat mich beim Lesen an meine Grenzen gebracht. Dieses Buch ist wichtig und erzählt Emilys Geschichte mit erzählerischer Wucht. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen. Ich habe einen halben Stern Abzug gegeben, weil mich eine Szene gegen Ende des Buches sehr aus dem Lesefluss gebracht hat und ich dementsprechend auch etwas aus dem Fühlen gefallen bin. Die Handlung zweier Protagonisten habe ich einfach nicht verstanden! Für mich fiel diese Szene total aus dem Erzählmuster. Das leicht offene Ende ließ meine Gedanken noch lange bei den Figuren verweilen und ich konnte mich schwer trennen. Leseempfehlung, 4,5 Sterne