Zerbrechliche Wahrheit

Theodor W. Adornos Auseinandersetzung mit metaphysischen Fragen bewegt sich zwischen der Rettung ihres Wahrheitsgehaltes und der Kritik ihres ideologischen Charakters. Diese Spannung ist jedoch keine Widerspruch, sondern Ausdruck eines dialektischen Bedingungsverhältnisses: nur im Medium der Kritik glaubt Adorno das Wahrheitsmoment retten zu können. Im Prozeß dieser kritischen Auseinandersetzung entstehen Konturen einer negativen Metaphysik, die ihre Inhalte als Momente einer unverwirklichten und zerbrechlichen Wahrheit erschließt. Die Studien dieses Bandes thematisieren verschiedene Aspekte von Adornos Auseinandersetzung mit Theologie und Metaphysik. Einige zentrale Motive seiner Religionskritik werden dabei ebenso erörtert wie der Begriff metaphysischer Erfahrung und die Interpretation des ontologischen Gottesbeweises.