Wohnen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Doris Dörrie, geboren in Hannover, studierte Theater und Schauspiel in den USA, entschloss sich dann aber, lieber Regie zu führen und besuchte die Filmhochschule in München. Parallel zu ihrer Filmarbeit (u. a. "Mitten ins Herz", "Männer", "Kirschblüten – Hanami", "Grüße aus Fukushima") veröffentlichte sie Kinderbücher, Kurzgeschichten, Romane (u.a. "Das blaue Kleid", "Diebe und Vampire"), ein Buch über das Schreiben ("Leben, schreiben, atmen") und Autofiktion (u.a. "Die Heldin reist", "Die Reisgöttin"). Sie lebt in München.
Beiträge
Sehr persönliche Ansichten und Rückblicke der Autorin auf ihre“ Wohnsituationen“. Sehr japanlastig. Vieles kannte ich schon aus „ Die Heldin reist“ Muss man nicht lesen.
Gedanken, die auch mir machte 💚💛
„Wohnen“. Was genau bedeutet das? Und wenn wir von bedeuten sprechen, ist „Wohnen“ für alle Menschen gleich? „Wohnen ist ein Menschenrecht.“ (Pos. 1014), sagt Frau Dörrie, doch nicht jeder kann sich Wohnraum leisten. Weil es ihn nicht gibt oder unbezahlbar geworden ist. Auf ganz persönliche Art setzt die Autorin sich mit dem Thema auseinander und wirft gleichzeitig einen zu recht, kritischen Blick auf die Frau. Eine Mutter ist immer zuhause, ist immer nützlich und hat in den seltensten Fällen ein eigenes Zimmer. Während ihrer Zeit in den Staaten, gestaltete die Doris Dörrie ihre freie Zeit dementsprechend, dass sie auf Hausbesichtigungen ging, weil sie das Thema „Wohnen“ schon immer spannend fand. Auf ihre Frage hin, wo denn das „woman hole“ im Haus zu finden sei (als „man hole“ galten all die Hobby- und Fitnessräume), bekam Frau Dörrie den Waschraum gezeigt. In ihrem Essay spricht sie über ihre eigenen Wohnsituationen, hat sich nie wie andere Menschen nach einem festen Standort gesehnt. „Ich frage mich, wie sehr meine Art, zu wohnen, von der Wohnung meiner Kindheit geprägt wurde, wie sehr wir Wohnmuster in uns tragen, die wir entweder imitieren oder gegen die wir revoltieren.“ (Pos. 90) Ein Thema, welches mich selbst sehr beschäftigt. Wieviel Wohnmuster tragen wir in uns? Oder „(…)suchen wir immer wieder nach Orten, die uns an unsere Herkunft erinnern.“ (Pos. 377) Kennt nicht jeder das Gefühl als Erwachsener sein Elternhaus zu Besuchen und im Grunde, dort doch nicht mehr zu Hause zu sein? Ein nachdenklich machendes Buch über ein wirklich interessantes Thema
Das war mein liebster Teil der Reihe bis jetzt und ab sofort bin ich Doris Dörrie Fan 😍 Längere Rezension folgt
Was sagt deine Art zu Wohnen über dich aus?
„Heimat und Zuhause sind oft zwei unterschiedliche Dinge.“ Doris Dörrie schreibt in der Buchreihe Leben von Hanser Berlin über das Wohnen. Sie selbst wollte sich nie niederlassen und sesshaft werden. Man begleitet sie durch ihre Wohnsituationen von kleinauf. Sie bringt vielfältigste Themen mit dazu und gesellschaftliche Normen, abhängig von Land und Jahr. Sehr oft erzählt sie von Japan. Sie betrachtet das Wohnen von vielen Seiten und zeigt auf, dass Wohnen vielschichtiger ist als nur ein Dach über den Kopf. „Immer existieren wir in unserer Vorstellung von uns selbst in realen, fantasierten und erinnerten Räumen.“ Ein so starkes Buch. Mein Lieblingsbuch bisher aus dieser Buchreihe und überhaupt ein Buch, was noch länger in mir nachwirken wird. Zum einen lernt man das Wohn-Leben der Autorin von Kindheit bis in das Erwachsenenalter, mit diversen Stationen in Deutschland und im Ausland, kennen, was sie ganz toll erzählt. Sie betrachtet das Wohnen von so vielen Gesichtspunkten. Für mich selbst ist mein Zuhause ein Rückzugsort, in dem ich mich sicher und geborgen fühle. Die Vorstellung, dass dieser nicht da wäre bzw. ich nicht gerne aus diversen Gründen nach Hause gehen möchte, behagt mir nicht. Auf der anderen Seite arbeiten und leben wir um zu wohnen. Wir verstecken uns, ziehen uns zurück in unsere vier Wände. Es ist ein Menschenrecht. Für den Traum verschulden wir uns, arbeiten wie blöd, richten uns schick ein, renovieren und haben Angst es wieder zu verlieren. Die Häuser/Wohnungen, in denen man aufgewachsen ist, prägen einen bis heute. Erinnerungen kommen hoch. In jeder Wohnsituation war bzw. ist man ein anderer Mensch. Herauszufinden, wie man wohnen möchte, ist nicht leicht und kann sich je nach Lebenssituation und Alter ändern. Wohnen begleitet einen das ganze Leben. Ich mag das Buch so sehr und bin froh es gelesen zu haben 🤍 „Wir bewohnen uns selbst, wenn wir an unsere Räume erinnern.“
So viel mehr als Wohnen!
Eine wirklich gute Geschichtenerzählerin macht hier genau das was sie wirklich gut kann: wirklich gute Geschichten erzählen. Das Thema Wohnen zieht sich dabei tatsächlich wie ein roter Faden durch das Buch und doch hat man nicht im Entferntesten das Gefühl ein Buch zu diesem Thema zu lesen. Nicht überraschend daher auch das Ergebnis des Schöner-Wohnen-Tests am Ende des Buches ;) Stattdessen geht es um so viel mehr. Um Feminismus und Nachkriegszeit, Erwachsenwerden und Beziehungen, Pandemie und häusliche Gewalt, alternative Wohnkonzepte und Rechtsruck, Integration und Heimatbegriff, Gartenarbeit und Esskultur, Kindheit und Abschied von den Eltern, Minimalismus und Konsum, Japan und New York… Schön!
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Autorenbeschreibung
Doris Dörrie, geboren in Hannover, studierte Theater und Schauspiel in den USA, entschloss sich dann aber, lieber Regie zu führen und besuchte die Filmhochschule in München. Parallel zu ihrer Filmarbeit (u. a. "Mitten ins Herz", "Männer", "Kirschblüten – Hanami", "Grüße aus Fukushima") veröffentlichte sie Kinderbücher, Kurzgeschichten, Romane (u.a. "Das blaue Kleid", "Diebe und Vampire"), ein Buch über das Schreiben ("Leben, schreiben, atmen") und Autofiktion (u.a. "Die Heldin reist", "Die Reisgöttin"). Sie lebt in München.
Beiträge
Sehr persönliche Ansichten und Rückblicke der Autorin auf ihre“ Wohnsituationen“. Sehr japanlastig. Vieles kannte ich schon aus „ Die Heldin reist“ Muss man nicht lesen.
Gedanken, die auch mir machte 💚💛
„Wohnen“. Was genau bedeutet das? Und wenn wir von bedeuten sprechen, ist „Wohnen“ für alle Menschen gleich? „Wohnen ist ein Menschenrecht.“ (Pos. 1014), sagt Frau Dörrie, doch nicht jeder kann sich Wohnraum leisten. Weil es ihn nicht gibt oder unbezahlbar geworden ist. Auf ganz persönliche Art setzt die Autorin sich mit dem Thema auseinander und wirft gleichzeitig einen zu recht, kritischen Blick auf die Frau. Eine Mutter ist immer zuhause, ist immer nützlich und hat in den seltensten Fällen ein eigenes Zimmer. Während ihrer Zeit in den Staaten, gestaltete die Doris Dörrie ihre freie Zeit dementsprechend, dass sie auf Hausbesichtigungen ging, weil sie das Thema „Wohnen“ schon immer spannend fand. Auf ihre Frage hin, wo denn das „woman hole“ im Haus zu finden sei (als „man hole“ galten all die Hobby- und Fitnessräume), bekam Frau Dörrie den Waschraum gezeigt. In ihrem Essay spricht sie über ihre eigenen Wohnsituationen, hat sich nie wie andere Menschen nach einem festen Standort gesehnt. „Ich frage mich, wie sehr meine Art, zu wohnen, von der Wohnung meiner Kindheit geprägt wurde, wie sehr wir Wohnmuster in uns tragen, die wir entweder imitieren oder gegen die wir revoltieren.“ (Pos. 90) Ein Thema, welches mich selbst sehr beschäftigt. Wieviel Wohnmuster tragen wir in uns? Oder „(…)suchen wir immer wieder nach Orten, die uns an unsere Herkunft erinnern.“ (Pos. 377) Kennt nicht jeder das Gefühl als Erwachsener sein Elternhaus zu Besuchen und im Grunde, dort doch nicht mehr zu Hause zu sein? Ein nachdenklich machendes Buch über ein wirklich interessantes Thema
Das war mein liebster Teil der Reihe bis jetzt und ab sofort bin ich Doris Dörrie Fan 😍 Längere Rezension folgt
Was sagt deine Art zu Wohnen über dich aus?
„Heimat und Zuhause sind oft zwei unterschiedliche Dinge.“ Doris Dörrie schreibt in der Buchreihe Leben von Hanser Berlin über das Wohnen. Sie selbst wollte sich nie niederlassen und sesshaft werden. Man begleitet sie durch ihre Wohnsituationen von kleinauf. Sie bringt vielfältigste Themen mit dazu und gesellschaftliche Normen, abhängig von Land und Jahr. Sehr oft erzählt sie von Japan. Sie betrachtet das Wohnen von vielen Seiten und zeigt auf, dass Wohnen vielschichtiger ist als nur ein Dach über den Kopf. „Immer existieren wir in unserer Vorstellung von uns selbst in realen, fantasierten und erinnerten Räumen.“ Ein so starkes Buch. Mein Lieblingsbuch bisher aus dieser Buchreihe und überhaupt ein Buch, was noch länger in mir nachwirken wird. Zum einen lernt man das Wohn-Leben der Autorin von Kindheit bis in das Erwachsenenalter, mit diversen Stationen in Deutschland und im Ausland, kennen, was sie ganz toll erzählt. Sie betrachtet das Wohnen von so vielen Gesichtspunkten. Für mich selbst ist mein Zuhause ein Rückzugsort, in dem ich mich sicher und geborgen fühle. Die Vorstellung, dass dieser nicht da wäre bzw. ich nicht gerne aus diversen Gründen nach Hause gehen möchte, behagt mir nicht. Auf der anderen Seite arbeiten und leben wir um zu wohnen. Wir verstecken uns, ziehen uns zurück in unsere vier Wände. Es ist ein Menschenrecht. Für den Traum verschulden wir uns, arbeiten wie blöd, richten uns schick ein, renovieren und haben Angst es wieder zu verlieren. Die Häuser/Wohnungen, in denen man aufgewachsen ist, prägen einen bis heute. Erinnerungen kommen hoch. In jeder Wohnsituation war bzw. ist man ein anderer Mensch. Herauszufinden, wie man wohnen möchte, ist nicht leicht und kann sich je nach Lebenssituation und Alter ändern. Wohnen begleitet einen das ganze Leben. Ich mag das Buch so sehr und bin froh es gelesen zu haben 🤍 „Wir bewohnen uns selbst, wenn wir an unsere Räume erinnern.“
So viel mehr als Wohnen!
Eine wirklich gute Geschichtenerzählerin macht hier genau das was sie wirklich gut kann: wirklich gute Geschichten erzählen. Das Thema Wohnen zieht sich dabei tatsächlich wie ein roter Faden durch das Buch und doch hat man nicht im Entferntesten das Gefühl ein Buch zu diesem Thema zu lesen. Nicht überraschend daher auch das Ergebnis des Schöner-Wohnen-Tests am Ende des Buches ;) Stattdessen geht es um so viel mehr. Um Feminismus und Nachkriegszeit, Erwachsenwerden und Beziehungen, Pandemie und häusliche Gewalt, alternative Wohnkonzepte und Rechtsruck, Integration und Heimatbegriff, Gartenarbeit und Esskultur, Kindheit und Abschied von den Eltern, Minimalismus und Konsum, Japan und New York… Schön!