Wir haben Raketen geangelt
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Karen Köhler wurde in Hamburg geboren, sie wollte Kosmonautin werden, hat Fallschirmspringen gelernt und an der Hochschule für Musik & Theater in Bern Schauspiel studiert. Nach zwölf Jahren am Theater begann sie zu schreiben und veröffentlicht heute Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele, Essays, Erzählungen und Romane. Stipendien- und Lehraufenthalte haben sie nach Tirana, Reykjavik, Marseille, London und New York getragen. Ihr Lebensmittelpunkt ist St. Pauli. Ihr vielgelobter Erzählungsband Wir haben Raketen geangelt erschien 2014 im Hanser Verlag und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Ebenso ihr Roman Miroloi (2019). Sie schreibt regelmäßig für das ZEITmagazin. Seit 2008 schreibt sie für das Kinder- und Jugendtheater, Himmelwärts (2024) ist ihr erster Roman für Kinder.
Beiträge
Normalerweise mag ich keine Kurzgeschichten, aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntermaßen die Regel. Eine davon ist Alice Munro, eine andere ist dieses Buch. Wir haben Raketen geangelt enthält acht Erzählungen. In vielen davon geht es um das Thema Tod und Trauerbewältigung. Die Geschichten haben mich teilweise sehr berührt und mitgenommen. Ich musste das Buch teilweise kurz zur Seite legen, um eine Erzählung wirken zu lassen und mich von ihr zu erholen. Am meisten berührt hat mich die Titelgeschichte, sie war wie ein Schock. Sehr schön fand ich auch Cowboys und Indianer sowie Starcode Red (wobei schön wahrscheinlich das falsche Wort ist). Lediglich mit Familienportraits konnte ich wenig anfangen.
"Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist" Karen Köhler Um genau diesen Moment drehen sich die Kurzgeschichten, jede davon sprachlich individuell gestaltet . Neun Geschichten, die sich um einen tragischen Moment drehen ohne kitschig oder weinerlich zu werden. Eine klare Leseempfehlung
Meine Rezension bezieht sich auf die Hörbuchfassung. Gesprochen von: Karen Köhler, Sandra Hüller Dauer: 4 h 46 min Ich tue mich ja bekanntermaßen ein wenig schwer mit Kurzgeschichten. Und bei so gefeierten Büchern wie Karen Köhlers Erstling fürchte ich mich bisweilen schon davor, dass mir das Werk “zu hoch” sein konnte. Das war zugegebenermaßen während der ersten fünf Minuten von Karen Köhlers Lesung am Stand der “Zeit” auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse auch mein erster Eindruck. Doch als die Geschichte, die Karen Köhler als Beispiel vorlas, sich der Auflösung annäherte, machte es plötzlich *klick* und ich war begeistert. Zumal die Autorin auch noch sehr sympathisch ist. Aufgrund meines überhohen Stapels ungelesener Bücher greife ich in letzter Zeit vor allem bei aktuelleren Büchern zur Hörbuchversion. Ich wusste, dass das bei diesem Buch funktionieren würde, da ich Karen Köhler ja schon daraus hatte lesen hören. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Kurzgeschichten des Bandes das Thema “Verlust und Trauer”. Das klingt zunächst einmal für manche vielleicht etwas abschreckend, doch Karen Köhler vermag es, das Thema in unterhaltsame und gar nicht so dramatische Erzählungen zu verpacken. Die Geschichten hinterlassen beim Leser eher eine melancholische Stimmung, es sind keine Geschichten, die einen zum Weinen bringen. Ganz besonders hat auf mich die allerletzte Geschichte gewirkt, die ich sehr schön fand. Auf die Spitze treibt die Autorin es mit einer Reihe von Ultrakurzgeschichten, die erstaunlicherweise auch funktionieren. Ein Problem, das ich häufig bei Kurzgeschichten habe, die versuchen, auf wenigen Seiten eine Botschaft zu verbreiten, ist, dass sie häufig auf mich sehr konstruiert wirken. Auch das war bei “Wir haben Raketen geangelt” nicht der Fall. Die Sprache würde ich als schnörkellos bezeichnen, wobei sich Karen Köhler dennoch einiger ungewöhnlicher Stilmittel bedient, etwa das Durchnummerieren einzelner Abschnitte, auf die man sich zuerst einmal einlassen muss, die dann aber durchaus funktionieren. Was speziell das Hörbuch anbelangt, so zahlt es sich natürlich aus, dass die Autorin ausgebildete Schauspielerin ist. Ich muss gestehen, dass ich gar nicht sagen kann, welche Teile Sandra Hüller gelesen hat, die beiden scheinen eine recht ähnliche Stimme und Sprechweise zu haben. Gerade solchen Lesern, die sich wie ich schwer tun mit Kurzgeschichten, kann ich die Hörbuchversion sehr empfehlen.
Wer fröhliche Kurzgeschichten oder Happy Ends sucht, sollte nicht zu "Wir haben Raketen geangelt" greifen. Die Geschichten handeln alle von Verlust, von tragischen Schicksalen, von unglücklicher Liebe und übergreifend von Schmerz. Mich haben die Erzählungen berührt und auch etwas melancholisch gestimmt, ohne mich jedoch wirklich emotional mitzureissen. Damit haben sie genau erzielt, was ich von dem Buch erwartet hatte.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Karen Köhler wurde in Hamburg geboren, sie wollte Kosmonautin werden, hat Fallschirmspringen gelernt und an der Hochschule für Musik & Theater in Bern Schauspiel studiert. Nach zwölf Jahren am Theater begann sie zu schreiben und veröffentlicht heute Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele, Essays, Erzählungen und Romane. Stipendien- und Lehraufenthalte haben sie nach Tirana, Reykjavik, Marseille, London und New York getragen. Ihr Lebensmittelpunkt ist St. Pauli. Ihr vielgelobter Erzählungsband Wir haben Raketen geangelt erschien 2014 im Hanser Verlag und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Ebenso ihr Roman Miroloi (2019). Sie schreibt regelmäßig für das ZEITmagazin. Seit 2008 schreibt sie für das Kinder- und Jugendtheater, Himmelwärts (2024) ist ihr erster Roman für Kinder.
Beiträge
Normalerweise mag ich keine Kurzgeschichten, aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntermaßen die Regel. Eine davon ist Alice Munro, eine andere ist dieses Buch. Wir haben Raketen geangelt enthält acht Erzählungen. In vielen davon geht es um das Thema Tod und Trauerbewältigung. Die Geschichten haben mich teilweise sehr berührt und mitgenommen. Ich musste das Buch teilweise kurz zur Seite legen, um eine Erzählung wirken zu lassen und mich von ihr zu erholen. Am meisten berührt hat mich die Titelgeschichte, sie war wie ein Schock. Sehr schön fand ich auch Cowboys und Indianer sowie Starcode Red (wobei schön wahrscheinlich das falsche Wort ist). Lediglich mit Familienportraits konnte ich wenig anfangen.
"Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist" Karen Köhler Um genau diesen Moment drehen sich die Kurzgeschichten, jede davon sprachlich individuell gestaltet . Neun Geschichten, die sich um einen tragischen Moment drehen ohne kitschig oder weinerlich zu werden. Eine klare Leseempfehlung
Meine Rezension bezieht sich auf die Hörbuchfassung. Gesprochen von: Karen Köhler, Sandra Hüller Dauer: 4 h 46 min Ich tue mich ja bekanntermaßen ein wenig schwer mit Kurzgeschichten. Und bei so gefeierten Büchern wie Karen Köhlers Erstling fürchte ich mich bisweilen schon davor, dass mir das Werk “zu hoch” sein konnte. Das war zugegebenermaßen während der ersten fünf Minuten von Karen Köhlers Lesung am Stand der “Zeit” auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse auch mein erster Eindruck. Doch als die Geschichte, die Karen Köhler als Beispiel vorlas, sich der Auflösung annäherte, machte es plötzlich *klick* und ich war begeistert. Zumal die Autorin auch noch sehr sympathisch ist. Aufgrund meines überhohen Stapels ungelesener Bücher greife ich in letzter Zeit vor allem bei aktuelleren Büchern zur Hörbuchversion. Ich wusste, dass das bei diesem Buch funktionieren würde, da ich Karen Köhler ja schon daraus hatte lesen hören. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Kurzgeschichten des Bandes das Thema “Verlust und Trauer”. Das klingt zunächst einmal für manche vielleicht etwas abschreckend, doch Karen Köhler vermag es, das Thema in unterhaltsame und gar nicht so dramatische Erzählungen zu verpacken. Die Geschichten hinterlassen beim Leser eher eine melancholische Stimmung, es sind keine Geschichten, die einen zum Weinen bringen. Ganz besonders hat auf mich die allerletzte Geschichte gewirkt, die ich sehr schön fand. Auf die Spitze treibt die Autorin es mit einer Reihe von Ultrakurzgeschichten, die erstaunlicherweise auch funktionieren. Ein Problem, das ich häufig bei Kurzgeschichten habe, die versuchen, auf wenigen Seiten eine Botschaft zu verbreiten, ist, dass sie häufig auf mich sehr konstruiert wirken. Auch das war bei “Wir haben Raketen geangelt” nicht der Fall. Die Sprache würde ich als schnörkellos bezeichnen, wobei sich Karen Köhler dennoch einiger ungewöhnlicher Stilmittel bedient, etwa das Durchnummerieren einzelner Abschnitte, auf die man sich zuerst einmal einlassen muss, die dann aber durchaus funktionieren. Was speziell das Hörbuch anbelangt, so zahlt es sich natürlich aus, dass die Autorin ausgebildete Schauspielerin ist. Ich muss gestehen, dass ich gar nicht sagen kann, welche Teile Sandra Hüller gelesen hat, die beiden scheinen eine recht ähnliche Stimme und Sprechweise zu haben. Gerade solchen Lesern, die sich wie ich schwer tun mit Kurzgeschichten, kann ich die Hörbuchversion sehr empfehlen.
Wer fröhliche Kurzgeschichten oder Happy Ends sucht, sollte nicht zu "Wir haben Raketen geangelt" greifen. Die Geschichten handeln alle von Verlust, von tragischen Schicksalen, von unglücklicher Liebe und übergreifend von Schmerz. Mich haben die Erzählungen berührt und auch etwas melancholisch gestimmt, ohne mich jedoch wirklich emotional mitzureissen. Damit haben sie genau erzielt, was ich von dem Buch erwartet hatte.