Wir gegen euch

"Wir gegen euch" ist der zweite Teil der Björnstadt-Reihe von Fredrik Backmann. Eishockey steht auch hier vermeintlich im Vordergrund, jedoch dient der Sport und das Vereinsleben dem sozialkritischen Blick auf das soziale Gefüge und Miteinander der zwei „verfeindeten“ Orte.

-Ich kenne ihn nicht, aber ich liebe diesen Backman.- "Wenn sie ihr ganzes Leben miteinander verbracht hätten, wären sie ein außergewöhnliches Paar gewesen."

"Eishockey ist ein simples Spiel, wenn man alles Komplizierte drum herum außen vor lässt und sich ausschließlich daran erinnert, warum man sich irgendwann darin verliebt hat. Ein paar Schläger, zwei Tore, zwei Mannschaften. Wir gegen euch." Ich mag die Zeichnung der Figuren. Sie stehen mir nahe. Mit so vielen würde ich im Bärenpelz, gehüllt in eine schwarze Jacke und mit Schlittschuhen an den Füßen gerne eine Portion Kartoffeln essen. Diese liebevolle Satzgestaltung, diese Geborgenheit zwischen den Zeilen, die Beziehungsgestaltung zwischen den einzelnen Charakteren, das Schöne im Schrecklichen, es überzeugt mich bis zur letzten Seite. Mir wird Björnstadt nie zu viel und ich werde den einzelnen Geschichten nicht überdrüssig. Ich habe es selten so empfunden, dass ein/e Autor:in ihren/ seinen Figuren so gerecht wird. Heute habe ich, in der Buchhandlung meines Vertauens, den dritten Teil zu mir nach Hause geholt. Ich freue mich darauf. Sehr sogar. - "Es fällt nicht immer ganz leicht, sich Gedanken über andere zu machen. Eigentlich ist es sogar erschöpfend, denn Empathie ist anstrengend. Sie setzt eine gewisse Akzeptanz dafür voraus, dass das Leben der anderen unaufhörlich weitergeht. Wir haben keine Pausentaste für den Fall, dass uns alles zu viel wird. Aber die anderen haben auch keine." "Erst in seiner Umarmung fühlt sie sich sicher genug, um in tausend Scherben zu zerspringen. Von nun an wird sie sich immer an Bobo wenden, wenn sie traurig ist, ihr Leben lang. Und er steht mit den Armen um ihren Körper geschlungen da und weiß, dass er ab jetzt stark genug sein muss, um diese Verantwortung zu schultern." ♡♡♡

Übersetzt von Antje Rieck-Blankenburg Ich bin eigentlich kein Fan von Texten zu Büchern mitten in den Reihen, vor allem, wenn ich schon einmal drüber geschrieben habe, wie großartig ein Buch aus der Reihe war, was es mit mir gemacht hat, über welche Palette Emotionen es mich drüber katapultiert hat- und vor allem, wie sehr ich überrascht war. Fredrik Backman war für mich immer ein Autorenname, den ich mit Büchern in Verbindung gebracht habe, die einem zum Schmunzeln bringen, die nie wirklich ernst gemeint sind und meist komische kauzige Köpfe als Protagonist:innen haben. Als ich letztes Jahr "Björnstadt", der erste Teil aus Backmans 'Björnstadt' Trilogie gelesen habe, musste ich feststellen, dass es durchaus komische kauzige Köpfe gab, doch alles andere musste ich über den Haufen werfen. Und habe es gerne getan, denn "Björnstadt" war ein überraschend tiefsinniger und unfassbar emotionaler Roman über eine Stadt, in der Menschen leben, die ihr Leben lang und dabei ist es egal, wie lang oder kurz dieses Leben bereits dauert gegen alle Missstände, die ihnen das Schicksal in den Weg wirft, ankämpfen- und die am Ende eins vereint: ihre unbändige Liebe zum Eishockey. Es war aber auch eine Geschichte über die extreme Zerbrechlichkeit einer Stadt, wenn etwas passiert. Etwas nicht Ertragbares auf einer unschuldigen Party mit Teenagern. Und jetzt habe ich also "Wir gegen euch", den zweiten Teil der 'Björnstadt' Reihe aus dem Regal gefischt. Zweite Bücher haben es in Reihen immer schwer, oder? Nein, "Wir gegen euch" nicht, denn Backman knüpft nahtlos dort an, wo er im Vorgänger aufgehört hat. "Wir gegen euch" ist eine emotionale Achterbahnfahrt, selten erlebe ich in Büchern, wie sich so schnell die unterschiedlichsten Gefühle beim Lesen abgewechselt haben, wie du gleichzeitig so wütend wurdest, dass du am liebsten in die Seiten hineinkriechen willst, um mal ordentlich Radau in Björnstadt zu machen, im nächsten Moment allerdings eine dicke fette Gänsehaut bekommst, weil etwas so Schönes passiert, dass du fast nicht glauben kannst, dass das wirklich passiert ist und dir etwas beschämt die Tränen aus den Augenwinkeln reibst, um sie danach hemmungslos fließen zu lassen, weil irgendwann ist doch mal gut, oder? So viel Trauer und Unglück kann doch kein Mensch vertragen. Backman versteht es meisterlich mit seinem grandiosen Schreibstil seine Leser:innen auch durch diesen Band der Trilogie fliegen zu lassen, ihr glaubt "Wir gegen euch" ist mit über siebenhundert Seiten ein Brocken? Ihr werdet keine Minute dieses Umfangs bemerken, weil ihr atemlos diese Geschichte weiter verfolgt. Dabei geht es auch in diesem Band eigentlich 'nur' um die großen und kleinen Dramen der Bewohner:innen von Björnstadt aber die sind so mitreißend, so intensiv, so tieftraurig erzählt und manchmal sind sie auch ein klein bisschen hoffnungsvoll. Und immer schwingt auch ein bisschen mehr als nur ein bisschen Gesellschaftsanklage durch Backmans Worte mit, denn viel zu oft werden auch in "Wir gegen euch" die Floskeln benutzt, mit denen sich vor allem die Internetgemeinde in zahlreichen Kommentaren als vermeintliche Gutmenschen präsentiert, während sie nicht bemerkt, dass ihr wahrer Charakter wie ein rot blinkendes Licht den Lesenden ins Gesicht springt. Es ist ironisch, wie heftig und eindeutig Backman die Wirkung von Worten in Worte kleidet, die einen regelmäßig dazu bringen das Buch kurz sinken lassen zu müssen, um tief durchzuatmen. Eine der vielen Gründe, warum ich dieser großartigen Reihe, die sich mit so vielen wichtigen Themen beschäftigt und dabei trotz der Schwere der Thematik trotzdem nicht ihren Humor verliert, vom ersten Satz verfallen bin. Und mich sehr darauf freue mit "Die Gewinner" demnächst den Abschluss der Trilogie lesen zu dürfen. "Ich wünsche dir Mut Ich wünsche dir überschäumendes Blut Ein Herz, dass zu heftig schlägt Gefühle, die Feuer entfachen Eine überbordende Liebe Die verrücktesten Abenteuer Ich hoffe, dass du deinen Weg findest Ich hoffe, dass du ein glückliches Ende nimmst" S. 724

Wir gegen euch (Björnstadt-Reihe Buch 2 von 3) von Frederik Backman Björnstadt gegen den Rest der Welt

Einige Monate sind vergangen seit des schrecklichen Ereignisses in Björnstadt, welches bei den Einwohnern und besonders bei den Fans des Eishockeyklubs "die Bären" noch lange nicht verdaut ist und lange Schatten voraus wirft. Alles was passiert ist prägt jeden Einzelnen und dessen Zukunft. Der Klub steht vor dem Aus und ein populistischer Kommunalpolitiker nimmt dies zum Anlass durch Korruption und Intrigen seine Karriere zu beschleunigen. Er schürt Konflikte wie z.B. Stadt gegen Land, Björnstadt gegen Hed oder Krankenhaus gegen Eishockeyklub. Homophobie und Frauenfreundlichkeit sowie Misstrauen und Geheimniskrämerei stehen Empathie, Liebe, Familie, Freundschaft und uneingeschränktem Vertrauen gegenüber. Frederik Backman schafft es uns als Gesellschaft, auch durch die stark ausgeprägte Beschreibung aller Charaktere, einen Spiegel vorzuhalten: Die Erreichung und Befriedigung der Gier und Macht kann durch Diffamierung und populistischer Beeinflussung möglich sein. In diesem Band erfahren wir auch was aus einigen Pro- und Antagonisten in Zukunft werden wird. Was mit meinem Favoriten Benji passiert und was aus ihm wird erfahre ich hoffentlich im nächsten Teil "Die Gewinner".

Oh Gott, was für ein Buch. Diese Geschichte hat mich so sehr zerstört. Ich habe das Hörbuch während des Spaziergangs gehört und mitten im Wald ganz bitterlich geweint. Ich kann nicht mit Worten beschreiben, was Fredrick Backman da erschaffen hat. Die Geschichte ist klug, einfühlsam und unendlich emotional. Ich würde so gern mehr Sterne geben.

Der 2.Band der Reihe und wieder ein tolles Buch. Ich mag einfach die Schreibweise des Autors so unglaublich gerne. Ich habe das ganze Buch mit gefiebert, mit gelacht und mit gelitten! Einfach ein Herzensbuch! Vorfreude auf den 3.Band!!

Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. So viel geweint, aber auch gelacht. Ein Buch, was einem emotional viel abverlangt. Freu mich auf Teil 3

Ich mag den Schreibstil wahnsinnig gerne, ganz ruhig und sehr besonders. Die Spannung bleibt dennoch nicht auf der Strecke, da die Charaktere der kleinen Stadt vielschichtig sind und nicht nur kluge Entscheidungen treffen. Ich habe mich ein bisschen wie zuhause in unserer kleinen Stadt gefühlt, deshalb volle 5 Sterne

Weiter ging es mit den Björnstädtern, den Bären, den Geheimnissen und den Wahrheiten. Diesmal bin ich nicht ganz so schnell in die Geschichte gerutscht, wie beim 1. Teil und es gab auch einen Strang, den ich nicht gebraucht hätte. Aber dafür gab es so viele Fühlmomente - und zwar in alle Richtungen - ich habe laut gelacht, geweint, mich erschrocken und Gänsehaut bekommen. Obendrauf bekommt man am Ende noch ein richtiges Showdown. Lieblingszitat: "Das schwierige an einer Familie ist, dass man nie damit fertig wird!"