Wie Treibholz im Sturm

Wie Treibholz im Sturm

Hardcover
4.04
VerlustKriegFluchtSoldat

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Beschreibung

Sieger beim DELIA-Literaturpreis - ausgezeichnet als bester Liebesroman 2019!
Liebe und Hoffnung in Zeiten der Not: In ihrem Roman „Wie Treibholz im Sturm“ erzählt Daniela Ohms eine ergreifende Liebesgeschichte im ländlichen Nord-Deutschland der Nachkriegszeit.

Eine winzige, unbeheizte Dachkammer auf einem Gutshof in Schleswig-Holstein ist Hannahs Zuhause, seit sie aus Hamburg evakuiert wurde. In einer einzigen Bombennacht hat sie ihre gesamte Familie verloren. Als weitere Flüchtlinge nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem überfüllten Hof eintreffen, muss Hannah die Kammer teilen, und das Wunder geschieht: Der halb verhungerte Soldat Moritz reißt sie aus ihrer Lethargie. Mit ihm sammelt sie Treibholz am Strand, um zu heizen. Mit ihm zusammen will sie den Hungerwinter, der in Schleswig-Holstein herrscht und den Flüchtlingen schwer zusetzt, überleben. Doch als sie sich näherkommen und beginnen, sich ihre Geschichten zu erzählen, muss Hannah erfahren, dass Moritz nicht bleiben kann …

Eine dramatisch-anrührende Liebesgeschichte aus Deutschlands früher Nachkriegszeit, die das Schicksal jener zeigt, die nach Krieg, Flucht und Evakuierung Schritt für Schritt in ein neues Leben gehen.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
544
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Daniela Ohms wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Sie ist in Westfalen auf einem Bauernhof aufgewachsen, zwischen Natur und Tieren in einem riesigen Haus, auf dessen Dachboden sich die Familiengeschichte von 500 Jahren finden ließ. So ist es kein Wunder, dass sie bereits in ihrer Jugend mit dem Schreiben begann. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie. Heute lebt die Autorin mit Mann und Kindern in Berlin.

Beiträge

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„Wie Treibholz im Sturm“ erzählt die Geschichte von Hannah, einer jungen Frau, die bei einem Bombenangriff alles verlor und dem ehemaligen Wehrmachtssoldaten Fuchs auf eindrucksvolle Weise. Zwei junge Erwachsene, die im zweiten Weltkrieg und der Zeit unmittelbar nach Kriegsende viel Elend und Verlust erlebt haben. Damit sind es aber auch zwei Schicksale, die es in dieser oder einer ähnlichen Form in der Realität unzählige Male gegeben haben wird. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Geschichte rund um Hannah und Fuchs ebenso real sein könnte, haben mich ihre Schicksale sehr berührt.

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Ich gebe zu, ich habe ein Problem damit, wenn es in Romanen immer wieder nur diese "guten Deutschen" als Hauptfiguren gibt, die natürlich gegen die Nationalsozialisten waren, aber gleichzeitig ach so hilflos und alles dann doch hinnehmen. Das ist eine Sichtweise die nicht nur ignoriert, wie viele Menschen dann am Ende still profitierten, das Juden enteignet und in die Konzentrationslager geschickt wurden, sondern auch, das sehr viele Menschen ideologisch kein so großes Problem damit hatten, wie Deutschland nun regiert wurde. Deshalb habe ich mit Hannah als Figur in gewisser Weise meine Probleme, weil sie eher unrealistisch ist für die Zeit, aus der sie stammt. Auch wenn ihr restliches Schicksal ansonsten durchaus repräsentativ ist, finde ich es immer wieder problematisch, wie verklärend viele Autor*innen oft an Teile der deutschen Geschichte herangehen. Mag sein das man sich so eine sympathische Figur zurechtzimmert, aber das überdeckt nur schlecht und recht die Verklärung dahinter. Auch wenn es im Roman selbst glaubwürdig ist, weshalb Hannah kritisch bleibt, fände ich es wichtiger, ambivalente Figuren zu beschreiben und damit auch der Realität näher zu kommen. Auch wenn der Fokus stärker auf der unmittelbaren Nachkriegszeit liegt, spielt die Vergangenheit trotzdem eine wichtige Rolle. Das ist aber eben ein allgemeines Problem, wie die Zeit des Nationalsozialismus in Unterhaltungsliteratur dargestellt wird und natürlich auch immer im Wechselspiel mit der Gesellschaft und damit den Leser*innen zu betrachten... Andere Punkte des Romans haben mir aber gut gefallen, vor allem auch der Ansatz, zu überlegen, wie ein Soldat mit seinem Trauma und seiner Schuld umging. Was aber auch von ihm erwartet wurde. Schweigen und Füße Stillhalten über die Verbrechen der Wehrmacht wurde von ehemaligen Kameraden und auch der Gesellschaft eingefordert. Nur so konnte man auch die eigene Schuld weit von sich schieben. Die Figur des Moritz, aber auch Holger und auch andere Soldaten sind Beispiele dafür, was speziell auch der zweite Weltkrieg mit den Menschen gemacht hat (aber vieles lässt sich natürlich auch auf Krieg im allgemeinen übertragen.). Wieviel Schuld kann man ertragen? Wie sich dem Stellen? Kann man damit jemals ins Reine kommen und wenn ja, wie soll das gehen? Was mir auch sehr gefiel war wie die Autorin hier eine Liebesgeschichte erzählt, die davon überschattet ist, was Moritz erlebt hat. Die Annäherung bleibt immer glaubwürdig und vieles was dann passiert, zeigt, das man nicht jedem Menschen helfen kann, und wenn man es noch so sehr möchte. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir schon immer sehr gut, weshalb es mich nicht überrascht hat, das mir der Roman insgesamt trotz meiner oben genannten Kritikpunkte sehr gut gefiel. Ich hatte vieles direkt vor Augen und war mitten unter den Figuren und ihrem Schicksal. Ich kann aber trotzdem nicht ganz ignorieren, das ich auch kritische Punkte habe. So kommt dann auch mein Abzug zu Stande.

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