Was uns erinnern lässt

Was uns erinnern lässt

Hardcover
4.123
FamiliendramaFrauenromanSperrgebietDeutsch-Deutsche Geschichte, Thüringen, Thüringer Wald, Rennsteig, Grenze, Mauer, Ddr, Todesstreifen, Sperrgebiet, Frauenfreundschaft, Hotel, Wald, Vergessen

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Beschreibung

Hunger, Vertreibung, Wiedervereinigung und Versöhnung: In »Was uns erinnern lässt« erzählt Kati Naumann das bewegende Schicksal zweier Frauen vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Geschichte und der Kulisse des Rennsteigs im Thüringer Wald. Ein Roman-Highlight für alle Leserinnen von »Altes Land«, »Bühlerhöhe« und Carmen Korns Jahrhundert-Trilogie.

1977: Das Zuhause der vierzehnjährigenChristineist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg dorthin. Ohne Passierschein darf niemand das Waldstück betreten, irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr dort hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.

2017: Die jungeMillafindet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser besondere Ort lässt sie nicht los, sie spürt Christine auf, um mehr zu erfahren.

Die Begegnung verändert beide Frauen: Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.

»ein ebenso kenntnisreicher wie berührender Text […] ein Roman, der hervorragend lesbar ist, zu Herzen geht und spannend komponiert wurde«NDR Kultur»Kati Naumann widmet sich ebenso einfühlsam wie eindrücklich einem selten thematisierten Kapitel deutscher Geschichte, aus dem wir noch immer für die Gegenwart lernen können.«BÜCHERmagazin»Dieses starke Stück Geschichte aus der deutsch-deutschen Vergangenheit erzählt von Familie, Heimat, Zwangsenteignung und Schuld.«Neue Presse Hannover»Man blickt dabei in Abgründe staatlicher Gewalt, aber auch in die Abgründe der menschlichen Seele. […] fesselnd erzählt, […] ein ergreifender, aber unsentimentaler Betrag zur Aufarbeitung deutscher Geschichte.«MDR Thüringen»Ein fesselnder Familienroman, der vom Leben in der deutschen Sperrzone im Thüringer Wald erzählt.«Bücher-Magazin»eine warmherzige Geschichte über Freundschaft, sondern auch ein historisches Zeugnis über das Leben der Bürger im ehemaligen DDR-Grenzgebiet mit genauer Recherche und Gesprächen mit Zeitzeugen«Neue Presse Coburg»Kati Naumann beschreibt mit viel Einfühlungsvermögen das Misstrauen der Behörden gegenüber der Familie, die Bespitzlungen, die Schikanen, die brutale Umsiedlung […] Über die gut 400 Seiten baut die Autorin einen Spannungsbogen auf, der auch überraschende Wendungen beinhaltet. […] Ein Buch aus dem Leben, welches noch viel abgeschirmter war, als das der meisten anderen DDR-Bürger.«Sächsische Zeitung»Ein fesselnder Familienroman, der viel Wissenswertes über das Leben in der ehemaligen DDR vermittelt.«News»Der Roman erzählt emotional berührend von einem Familienschicksal, das sich gegen seine Epoche stemmt.«MDR Kultur
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Kati Naumann wurde 1963 in Leipzig geboren. In Sonneberg, im ehemaligen Sperrgebiet im Thüringer Wald, verbrachte sie einen Großteil ihrer Kindheit. Die studierte Museologin schrieb bereits mehrere Romane sowie Songtexte für verschiedene Künstler und das Libretto zu dem Musical Elixier (Musik von Tobias Künzel). Sie verfasste Drehbücher für Kindersendungen und entwickelte mehrere Hörspiel- und Buchreihen für Kinder. Kati Naumann lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Leipzig.

Beiträge

9
Alle
4

Familiengeschichte in einer schweren Zeit

Ich lese sonst nur e Reader, Bücher meist zu Hause darum habe ich für das Buch länger gebraucht 😶‍🌫️ Diese Geschichte erzählt hauptsächlich von der Familie Dressel und ihr Hotel am Rennsteig im Thüringer Wald. Eine Frau (Milla) ist auf der Suche nach "Lost Places " findet den Keller eines Hotels was es nicht mehr gibt im Thüringer Wald. Ich finde es bewunderswert wie die Familie kämpft in der schweren Nachkriegs und DDR Zeit. Am meisten die Mutter Jahanna, die den Wunsch das Hotel wieder betreiben zu können nicht aufgibt bis zur Enteignung. Da kommen einfach welche und siedeln sie weg. 🫨 Aber dieses Buch handelt viel von der Zeit im Hotel. Aber auch Milla wird in dieser Familie mit integriert sie ist schon sehr tief mit drin auf Spurensuche. Traurig war warum sie umgesiedelt wurden und durch wen. Dieser Mensch ist seit dem auch nicht mehr froh gewesen immer in der Furcht das die Wahrheit raus kommt....

Familiengeschichte in einer schweren Zeit
5

"Wo seid ihr als erstes hingefahren nach der Grenzöffnung? Paris? NewYork? Christine und Andreas tauschten einen Blick und mussten lachen. "Also die anderen sind alle in den Westen gefahren. Bloß die Familie Dressel, die wollte unbedingt in die Sperrzone der DDR." Und diese Entscheidung wird ihnen niemand verdenken können, der dieses Buch gelesen hat. Denn in dem 500 Meter breiten Schutzstreifen - zwischen den Welten, nicht im Westen aber auch nicht richtig im Osten - war ihr Zuhause: das Hotel Waldeshöh am Rennsteig. Auch wenn ich über diverse Booktube-Kanäle im letzten Jahr viele neue Autoren, Bücher und auch Genres für mich entdeckt habe, so ist der Roman "Was uns erinnern lässt" von Kati Naumann auf dem klassischen Weg bei mir eingezogen: bei einem gemütlichen Bummel durch in meinem Heimatstädtchen. Ein schönes Cover, ein vielversprechender Klappentext und eine total begeisterte Buchhändlerin - die Buchhändlerin meines Vertrauens - haben mich das Buch ganz schnell kaufen lassen und als ich es im Februar 2020 gelesen hatte, war auch ich begeistert und hatte eines meiner Jahreshighlights gefunden. Der Roman ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt. Neben dem Erzählstrang in der Vergangenheit, der im April 1945 beginnt und das Leben der Familie Dressel zur Zeit der Teilung Deutschlands behandelt, lernen wir im zweiten Erzählstrang die alleinerziehende Mutter Milla kennen, die, auf der Suche nach Lost Places, bei einer Wanderung im Thüringer Wald auf die Überreste des Hotels Waldeshöh stößt, dessen Geschichte sie nicht mehr loslässt. Auch mich hat die Geschichte, die in diesem Roman erzählt wird, lange Zeit nicht losgelassen. Mit absolut wunderbaren und liebenswerten, aber auch sehr eigenwilligen Charakteren (von denen ich eine ganz besonders in Herz geschlossen habe, deren Namen ich aber nicht nennen will um niemanden zu beeinflussen oder zu spoilern - jeder der das Buch gelesen hat, weiß eh, wen ich meine) und dem so wundervollen Setting am Rennsteig im Thüringer Wald hat mir Kati Naumann absolute Lese-Wohlfühlmomente geschenkt. Vor allem die Beschreibungen von "Dressels Forst" haben in mir den unbedingten Wunsch geweckt, jetzt sofort und ohne Umwege am Rennsteig auf den Spuren der Familie Dressel wandern zu gehen. In diesem Buch steckt so viel mehr als nur der geschichtliche Part der Teilung Deutschlands. Es geht um Freundschaft, Liebe und Einsamkeit, um Familie, Zusammenhalt, Erinnerungen, Kindheit und Heimat, um Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Wiedergutmachung, Verzeihen. Ich hatte als echt hessisch Mädche trotz der nahegelegenen Rhön und Grenze zur ehemaligen DDR, nur sehr wenige Berührungspunkte zum "anderen Teil Deutschlands." Wanderungen in der Rhön und ein Urlaub am ungarischen Plattensee (Balaton), bei dem wir zwei junge Familien aus Thüringen kennenlernten, das war es im Prinzip für mich. In diesem Roman hatte ich aber das Gefühl ganz nah, "live" dabei gewesen zu sein, und mich würde sehr interessieren, wie das Buch auf Lesebegeisterte wirkt, die in der DDR aufgewachsen sind. Es ist ein großartiges Buch mit vielen Gänsehautmomenten, das zwar eine fiktive Geschichte erzählt, in der aber mehr als nur ein Funken Wahrheit versteckt zu sein scheint!

4

Das Buch entführt mich in meine Heimat. Deshalb ist keine Objektive Bewertung möglich, da es Emotionen und vor allem Wiederentdecken weckt. Die Geschichte spielt in einem Hotel am Rennsteig bei Spechtsbrunn. Familie Dressel wird über mehrere Generationen mit ihrem Familienschicksal begleitet. Vor allem die DDR Zeit steht im Mittelpunkt. Interessanter Familienroman

3

Für „Was uns erinnern lässt“ habe ich mich interessiert, da es in meiner unmittelbaren Umgebung spielt. Der Rennsteig, Sonneberg, Coburg etc. sind alles Orte, die nur einen Katzensprung von mir entfernt sind und so konnte ich mir die Umgebung sehr gut vorstellen. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart ist Milla, Sekretärin in einer Anwaltskanzlei, auf der Suche nach einem Lost Place für ihr Internetforum. Als ihr tatsächlich ein Fund gelingt, scheut sie allerdings davor, diesen publik zu machen. Sie kontaktiert die ehemaligen Besitzer und freundet sich schnell mit diesen an. Parallel dazu wird die Geschichte der Familie Dressel erzählt, die mitten im Wald, in der Sperrzone der DDR leben. Dort sind sie allerhand Schikanen ausgesetzt. Allen voran, dass sie ihr Familienhotel nicht mehr eröffnen dürfen. Besuch zu empfangen ist nahezu aussichtslos und tägliche Passkontrollen stehen auf der Tagesordnung. Es ist erschreckend, dass es solche Zustände vor nicht allzu langer Zeit tatsächlich in Deutschland gegeben hat und es ist kaum vorstellbar, dass Leute gezwungen waren, ein solch isoliertes Leben zu führen. Die Familie Dressel, insbesondere die Kinder, sind es jedoch nicht anders gewohnt und ertragen ihr Schicksal. Die Hauptsache ist, dass sie in ihrem Haus bleiben dürfen. Die Handlung fokussiert insbesondere auf dem Familienleben. Kinder werden geboren, wachsen heran, heiraten selbst. Der Roman umfasst eine Zeitspanne von nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre, als die Dressels ihren geliebten Forst verlassen mussten und endet damit etwas abrupt. „Was uns erinnern lässt“ ist ein ruhiges Buch, dass mich leider weniger berührt hat, als ich erwartet hatte. Ich hatte auf mehr Einblicke in das Leben in der DDR gehofft. Überwiegend ging es hier um private Familiengeschichten. Der Handlungsstrang in der Gegenwart konnte mich auch nicht so richtig überzeugen. Es kommt mir nicht realistisch vor, dass man einer fremden Person, die an der Tür klingelt, so freigiebig seine ganze Lebensgeschichte erzählt. Millas Sohn Neo mochte ich allerdings sehr gerne. Für meinen Geschmack hätte alles ein wenig fesselnder, emotionaler sein können, deswegen vergebe ich nur drei Sterne.

5

Leben in der Sperrzone

Die Geschichte der Familie Dressel und ihre Zwangsumsiedlung aus der DDR Sperrzone ist interessant und bewegend. Kati Naumann erzählt ganz unaufdringlich über den Alltag an der Grenze und der späteren Reflexion der Familie, die versucht ihren Grundbesitz zurück zu bekommen.

3

Nicht so wie ich dachte aber ok

3

Es reicht sogar für einen halben Stern mehr ;) 3,5 Sterne würde ich hier vergeben. Warum? Schade das die Autorin kein ausführlicheres Nachwort beigefügt hat, es hätte mich interessiert, wie sie zum Thema Enteignung und Umsiedlung in der DDR recherchiert hat und welche Sach- und Fachbücher sie empfehlen würde. Wenn man bedenkt das der Mauerfall grade mal 30 Jahre her ist, verwundert es nicht, das erst jetzt so langsam auch der Unterhaltungsroman Themen der DDR aufarbeitet, die bisher - zumindest mir - in Romanform so noch nicht untergekommen sind. Viele der Betroffenen Leben noch, gleichzeitig bleibt das ganze immer seltsam in der Schwebe, es ist kein Thema mehr. Wird einfach verschwiegen, als ob es diese Vergangenheit nicht gegeben hätte. Es ist nicht so, das eine Aufarbeitung nicht stattfindet, aber in der breiten Masse ist das Thema einfach immer noch ein Problem. Deshalb finde ich es auch so gut, das Kati Naumann einen Roman und eine ganze Familiengeschichte darum herum aufgebaut hat. Die große Stärke des Romans ist dabei meiner Meinung nach vor allem, das es ihr gelingt, heraus zu arbeiten, was es für Menschen die von dieser Art von Enteignung betroffen waren, bedeutet hat. Hier wurde eine ganze Familie nicht nur auseinander gerissen, sondern auch aus ihrem Zuhause vertrieben. Manchmal fehlte mir aber trotzdem etwas mehr Tiefe, da schwang schon eine große Portion Nostalgie mit, das war nicht immer so ganz mein Fall. Auch wenn es verständlich war, warum das zur Handlung trotzdem ganz gut passte. Gelungen waren auch die zwei Zeitebenen. Vor allem weil Milla so herrlich unaufgeregt und wenig dramatisch in die Geschichte eingebunden war. Oft werden ja irgendwelche Hochdramatischen und unrealistischen Erzählstränge heraufbeschworen. So etwas spart sich Naumann lieber und konzentriert sich viel mehr auf die Famile Dressel und ihre Geschichte. Das hat mir richtig gut daran gefallen. Zudem war auch etwas Spannung dabei, weil Milla zudem in den Akten herausfinden möchte, wer die Familie damals vermutlich hintergangen hat. Die Person die es am Ende ist, hat mich etwas überrascht, war aber durchaus realistisch. Ich fand nur die Reaktion darauf insgesamt nicht so glaubwürdig. Gelesen habe ich Was uns erinnern lässt quasi in einem Rutsch. Der Roman war wirklich gut zu lesen und ich konnte sehr schön eintauchen. Ich kenne die beschrieben Gegend zwar überhaupt nicht, aber ich hatte den Wald und ein passendes Haus, überhaupt die ganze Umgebung trotzdem vor Augen. Ein bisschen gepaart mit meinen Erinnerungen an verschiedene Dokus in denen auch die Grenze thematisiert wurde. Mir hat hi und da wie gesagt etwas mehr Tiefe gefehlt und der Fokus war schon sehr stark auf die Familiengeschichte gelegt. Da blieb der eigentliche historische Hintergrund manchmal nicht so richtig greifbar. Ich hoffe das sich in nächster Zeit mehr Autor*innen mit der DDR kritisch auseinander setzen, nach dem es ja immer wieder Ostalgiewellen gab und sich gerne eine "Es war nicht alles schlecht"- Mentalität breit macht, die meiner Meinung nach zu verklärend auf die Tatsache schaut, in wie weit der Staat Einfluss auf die gesamte Lebensrealität der Menschen genommen hat. Kati Naumanns Roman ist trotz meiner Kritik ein Beitrag dafür, genau dies Sichtbar zu machen.

5

Zuerst ist das Cover sehr schön und es passt wirklich gut zum Buch. Der Schreibstil ist toll, er zeichnet ein Bild von dem Wald und dem Hotel. Ich fand ihn sehr gut. Ich fand dieses Buch sehr gut weil es mich an die Heimat meiner Oma erinnert hat. Für mich ist das Buch also auch eine Erinnerung an die Zeit, die meine Oma erlebt hat. Ich mag den Welchsel zwischen der Gegenwart und dem Vergangenen. Der Stammbaum am Anfang war auch sehr hilfreich weil ich immer mal geschaut wer zu wem gehört. Die Entwicklung der Protagonisten ist sehr schön beschrieben und ist auch toll mit an zusehen, es macht Spaß wie alle an einem Strand ziehen. Mehr oder weniger 😂 Was als Hobby anfing, ist zu einer echten Freundschaft geworden. Ich danke der Autorin für die tollen Lesestunden, die mich auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit meiner Familie mitgenommen hat. Ein wirklich gelungenes Buch über einen Teil Deutschlands welche gerne in Vergessenheit gerät.

4

Kati Nauman verbindet in ihrem Roman geschickt die moderne, vernetzte Welt von heute mit einem herrlichen Stückchen Erde, das mitsamt der dort lebenden Familie im Verlauf der DDR-Geschichte vom Rest der Welt abgeschnitten wurde – abgeschnitten von der Telefonleitung, von der Postzustellung, sowie von der medizinischen Notversorgung. Dieser scheinbare Widerspruch bildet das Verbindungselement zwischen zwei Handlungssträngen, die die Geschichte des Hotels Waldeshöh von den 1950er bis in die 1970er Jahre einmal live und einmal rückblickend begleiten. Die Moderne wird durch die junge Milla vertreten, deren Leben von einer gewissen Trostlosigkeit geprägt zu sein scheint. Ihr Brotjob in einer Anwaltskanzlei ist auch nicht gerade erfüllend. Begeistern kann sie sich für Lost Places, Orte, die vor vielen Jahren verlassen wurden und wie eine Zeitkapsel das vergangene Leben in Form von zurückgelassenen Gegenständen konserviert haben. Das Spekulieren über die kleinen Geheimnisse der ehemaligen Bewohner befriedigt Sensationsgelüste und voyeuristische Bedürfnisse. Millas größter Traum ist die Entdeckung eines solchen Lost Place, und zwar als erste. So ist sie in 2017 im Thüringer Wald abseits der Wanderwege unterwegs und findet einen überwucherten Keller. Die Vergangenheit verkörpert Christine Dressel, die im Hotel Waldeshöh aufgewachsen ist. Sie hat den Ausbau der innerdeutschen Grenze miterlebt, am eigenen Leib viel intensiver als die meisten DDR-Bürger erfahren, welche Bedeutung und Auswirkungen diese Grenze für die einfachen Leute hatte. Im Roman wechseln sich die Zeiten immer wieder ab und so erfahren wir die Geschichte sowohl aus Rückblenden, als auch durch die Erinnerungen der Charaktere. Mir gefällt die Abwechslung sehr gut, die Rückblenden fand ich persönlich etwas besser, ich könnte mich sehr gut in die Familie hineinversetzen. Was uns erinnern lässt hat mir ein Stück unserer Vergangenheit auf sehr unterhaltsame Art näher gebracht.

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