Walden

Walden

Hardcover
3.614
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Beschreibung

Wie soll und will ich leben? – Thoreau sucht eine Antwort auf diese Frage und zieht sich in eine Blockhütte am Walden-See zurück. ›Walden‹ ist das Buch dieses Experiments. Es bietet Wege zur Entschleunigung für alle, die sich nach Ruhe, Gelassenheit und bewusstem Nichtstun sehnen.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Hardcover
Seitenzahl
512
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Henry David Thoreau, geboren 1817 in Concord, Massachusetts, verließ die Heimatstadt nur für seinen Studienaufenthalt an der Harvard University von 1833 bis 1837. Nach einigen Jahren Tätigkeit als Lehrer und als Privatsekretär Ralph Waldo Emersons bezog er 1845 eine selbstgebaute Blockhütte am Waldensee, in der er ›Walden oder Leben in den Wäldern‹ schrieb. Er engagierte sich bis zu seinem Tod gegen die Sklaverei. Thoreau starb 1862 an Tuberkulose.

Beiträge

9
Alle
4

Ein Dichter zieht für zwei Jahre in die Natur und wird zum Naturwissenschaftler und Philosophen.

Das Buch ist herausfordernd. Während mir das Thema sehr gefällt und ich belohnt wurde, die Liebe zur Natur und vor allem zu diesem Fleckchen Erde in farbenprächtigen Worten ausgeschmückt zu bekommen, sind einige Passagen langatmig aber was noch schlimmer ist, sind die Kapitel, indem Thoreau sich als Kritiker aufspielt. Der erhobene Zeigefinger und die Selbstverherrlichung seiner "Taten und Gedanken" passen nicht zu dem Bild, welches er eigentlich von sich entwerfen will. In diesen Auszügen hätte ich dem Buch eine deutlich schlechtere Bewertung gegeben aber die Liebe zur Natur, die Beschreibung des Lebens darin, die Bilder der Vergänglichkeit und das Resümee stimmen mich wieder versöhnlich.

3

Ich frage mich, wie es Thoreau wohl in der heutigen Zeit ergehen würde 🤔 Nach einigen Startschwierigkeiten was den Schreibstil anging war ich sehr schnell drin in dem Buch, das sich doch eher wie ein Sachbuch liest. Es gibt herrliche Naturbeschreibungen, aber auch kritische Stellen, die auch in der heutigen Zeit noch zum Nachdenken anregen. Ich muss sagen, ich hatte mir das Buch ein bisschen anders vorgestellt, als der dann beschreibt wie er den See vermessen hat, war ich dann doch irgendwie ein bisschen raus 🤷🏼‍♀️ Alles in allem war es aber eine tolle Abwechslung zu meinen anderen aktuellen Büchern und ein ums andere Mal hatte ich auch das Bedürfnis einfach irgendwo hinziehen zu wollen, wo ich einfach meine Ruhe haben und der Natur lauschen kann. Wer hat das Buch bereits gelesen oder klingt es interessant für euch?

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>>Die Lebensweise, die gemeinhin als erfolgreich gilt, ist nicht die einzige, die es gibt.<< „Walden“ von Henry D. Thoreau ist ein Klassiker, der mich zutiefst bewegt und begeistert hat. Thoreau stellt sich innerhalb dieser Lektüre den essenziellen Fragen des Lebens und unserer Lebensweise. Er zeigt klar und deutlich auf, wo für ihn die großen Schwächen und auch Fehler liegen und wie man im Einklang mit der Natur seine innere Seelenruhe finden kann. Für mich persönlich war dieses Buch mitunter ein sehr wichtiges. Denn die Art, wie Thoreau die Thematik der Selbstbestimmung und auch der Freiheit, in Symbiose mit der Natur beschreibt und behandelt, konnte in mir als Leser doch viele Gedankengänge auslösen. Und unausweichlich musste und wollte ich mich mit eben diesen Themen nun auch wieder auseinander setzen. Sicher ist es insgesamt keine neuartige Thematik und letztlich wählt jeder seinen ganz eigenen, individuellen Weg und doch gibt „Walden“ sanft und leise, dennoch klare Anreize einmal mehr sich selbst und seine Lebensweise näher zu betrachten und zu hinterfragen. Fazit: Für mich ein Buch, zudem ich noch ganz oft greifen werde

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Das Buch besteht ganz klar aus 2 Teilen, die sich meiner Meinung nach inhaltlich und qualitativ unterscheiden. Ersten 60%: 4 Sterne Niveau Hier kommt er richtig in Fahrt und bricht eine essayistische Schimpftirade nach der anderen vom Zaun. Er zitiert altgriechische Texte und andere Philosophen und Gelehrte. Die Gedankengänge und Entscheidungen, die er trifft, um letztendlich am Waldensee in seiner Hütte zu landen, mit Bohnenfeldern und frohlockender Stimmung im Morgengrauen, schildert er für mich sehr unterhaltsam. Ganz wunderbar sind seine Ausführungen zur Mode und den riesigen Häusern in denen wir wie Ungeziefer hausen. Schon bemerkenswert, wie tief er seine Gesellschaft analysiert. Es gibt eine Situation, in der er sich eingesteht auch nicht seinem Anspruch zu genügen, fehlerhaft zu sein. Ansonsten kann man schon behaupten, dass er in dem Buch einen sehr selbstgerechten Ton anschlägt. Das muss man aushalten können. Die letzten 40%: 2 Sterne Niveau Er zergeht in transzendentaler Auflösung und seitenweisen Beschreibungen von Fauna und Flora, die einfach nicht interessant sind. Der schwülstige, pathetische Ton, ist hart an der Schmerzgrenze. Das Buch ist ein guter Lehrmeister dafür, jemanden nicht direkt zu canceln, wenn eine haarsträubende These vertreten wird. Gerade für Menschen, die wenig Sinn für Spiritualität oder Religiosität haben, ergibt sich eine spezielle Challenge. Er hat sehr gute Ansätze und neigt dann dazu, die Überlegungen so überspitzt und in Absolutismen mündend zu formulieren, dass es absurd wird und man sehr häufig laut schreiend widersprechen möchte. Hier mal ein Beispiel: "Wer aber möchte die Hoffnung mit einer Tasse heißen Kaffees, einer Kanne voll Tee vernichten? Oh, wie tief falle ich, wenn sie mich zu locken vermögen! Selbst Musik kann berauschend wirken. Solch scheinbar kleine Ursachen zerstörten Griechenland und Rom, sie werden auch England und Amerika zerstören.... Nicht die Qualität oder die Quantität, sondern das Zugeständnis an die Sinnlichkeit ist verächtlich. Speisen sollen zur Erhaltung unseres animalischen und zur Erweckung unseres intellektuellen Lebens, und nicht zur Nahrung für die Würmer dienen, die uns dereins besitzen werden .... Bei einem Denker ist Sinnlichkeit gleichbedeutend mit Geistesträgheit....Arbeit schafft Weisheit und Reinheit, Müßiggang dagegen Dummheit und Sinnlichkeit" Oder so etwas, da bekomm ich Gänsehaut vor Unbehagen: "Die Zeugungskraft, die uns verweichlicht und unrein macht, wenn wir ausschweifend sind, kräftigt und inspiriert uns, wenn wir keusch leben. Keuschheit ist des Menschen Blüte.... Der Mensch fließt sofort zu Gott, wenn der Kanal der Reinheit offen ist" Am Ende hat er mich mit dieser süffisanten Aussage wieder etwas befriedet: " Es gibt Leute, die am Morgenrot herumnörgeln würden, wenn sie einmal in ihrem Leben so früh aufgestanden wären" Ansonsten muss man festhalten: der Mann ist ehr humorbefreit. Und zum Schluss ein aus meiner Sicht sehr gelungenes Zitat: " Wir sind solch klägliche Schiffer, dass unsere Gedanken meist an hafenloser Küste hin und her steuern, nur mit den Nothäfen, in den Buchten der Poesie vertraut sind, den Kurs auf öffentliche wohlbewachte Häfen hin nehmen, Trockendocks aufsuchen, wo sie für diese Welt wieder notdürftig zusammengehämmert werden und wo keine natürlichen Strömungen vorhanden sind, um sie zu individualisieren" Insgesamt halte ich fest: zu Teilen sehr gelungenes Buch, das aufgrund des essayistischen Charakters viel zu lang ist. Irgendwann ist die Luft raus- auch wenn das Buch nur Häppchenweise gelesen wird. Und das die Luft raus ist, hat in meinem Fall primär etwas mit seiner lobpreisenden, transzendentalen, pathetischen Art zu tun. Und dann haut er dem gebeutelten Leser gegen Ende so was um die Ohren : " Denn ich fühle, dass ich gar nicht genug übertreiben kann, um das Fundament eines wahren Ausdrucks zu legen" DOCH, mein Lieber, das kannste!!!

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Dieses Buch habe ich für die Uni gelesen. Genauer: Für die Leseliste der Amerikanischen Literatur. Die ist, wie schon erwähnt, ziemlich lang, doch bisher war das einer Klassiker von dieser Liste, die mir die meiste Freude gemacht haben. Die Freude an diesem Buch beginnt schon bei der Machart. Das Buch hat ein sehr kleines Format, sodass es problemlos in jede meiner Jackentaschen hat, was den Transport natürlich super einfach macht, selbst wenn es nur von einem Zimmer in ein anderes geht. Das Büchlein liegt gut in der Hand, hat ein ansprechendes Cover und ein grünes Lesebändchen, das sich aber leider ziemlich schnell aufgelöst hat, da ich natürlich immer damit rumspielen musste. Besonders überrascht hat mich, dass dieses Buch klimafreundlich sein soll. Doch auf der Rückseite steht "Klimaneutrales Druckprodukt" und "Manesse fördert mit dieser Ausgabe ein Waldschutz-Projekt in Brasilien". Sehr schön, dann brauch ich kein schlechtes Gewissen haben, dass ich ein Papierbuch statt einem eBook gekauft habe! Hoffen wir nur, dass das auch wirklich stimmt und kein schlechter Marketing-Trick ist. Diesen Text finde ich überraschend aktuell. Es geht um den Rückzug des Autoren in eine einsame Hütte im Wald. Ja, diese Geschichte berichtet von realen Begebenheiten und nicht von irgendeinem Gedankenexperiment. Bei Thoreau handelt es sich nämlich um einen Autor, der wirklich so lebt, wie er es auch von anderen verlangt. Das hat ihn sogar ins Gefängnis gebracht, wovon er auch in diesem Buch berichtet - weil er sich geweigert hat, die Steuern zu bezahlen, da die für einen Krieg eingesetzt wurden, an den er nicht glaubte. Von ihm kommt der Begriff von "civil disobedience" her, der im Moment von einer von Österreichs Parteien als Argument gebracht wird, warum Anhänger keine Masken tragen sollen. Nun, wenn ihr meint. Blöd irgendwelchen Politikern nachzurennen und ohne zu Denken all das auszuführen, was die euch sagen oder etwas nicht zu tun, weil es minimal unbequem für euch ist, obwohl es Menschenleben retten könnte, ist zwar nicht ganz das, was Thoreau unter dem Begriff versteht, aber okay. Hört bitte wenigstens auf diesen Begriff zu verwenden! Dann muss ich euch auch nicht dauernd korrigieren! Ein weiteres wichtiges Thema, das Thoreau hier behandelt, ist der Umweltschutz. Ja, das war auch schon bei ihm ein Problem! Stellenweise beschreibt er das auf eine Art, die mich total überraschte, wenn ich mir das Alter des Texts ins Gedächtnis rief. Das könnte heute genau so auch heute geschrieben und veröffentlicht werden und es würde immer noch zutreffen. Thoreaus Philosophie ist sehr spannend, doch vor allem geht es hier in diesem Buch auch um seinen Alltag. Wieviel Geld gibt er während seiner Zeit im Wald aus? Was tut er den lieben langen Tag? Warum hat er sich dazu entschieden, vegetarisch zu leben? Und so weiter und so weiter. Mein Fazit? Ein super spannender philosophischer Text, den ich euch mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann!

3

Interessant zu lesen, viele Stellen jedoch sehr langatmig

2022: Abgebrochen nach ca. 140 Seiten. Mindestens die ersten 100 Seiten bestanden ausschließlich darin die Gesellschaft zu kritisieren. Dabei fand ich den Ton höchst unsympathisch, denn dieser kam mir unheimlich herablassend vor. Natürlich sind die kritisierten Themen, wie zum Beispiel das Konsumverhalten, auch heute noch relevant und ich kann die Wichtigkeit verstehen, aber man hätte es auch anders rüberbringen können. Im späteren Verlauf (ich habe noch ein bisschen bis zum Ende quergelesen) gibt es tatsächlich schöne Naturbeschreibungen, aber dafür lohnte es sich für mich nicht mehr alles genau zu lesen. Wenn man von dem Erzählton einmal absieht, hat Thoreau wirklich viele weise, philosophische und für die damalige Zeit sehr fortschrittliche Gedanken zu Papier gebracht und ich kann es absolut nachvollziehen, dass dieses Werk heute ein Klassiker in der Philosophie ist. Und obwohl ich philosophisch durchaus interessiert bin, war es mir insgesamt im Moment zu anstrengend dieses Buch bis zum Ende durchzulesen und deshalb habe ich abgebrochen.

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„Wir sind bestrebt, alles zu erforsche; gleichzeitig aber ist es uns ein Bedürfnis, dass alles geheimnisvoll und unerforschlich sei, dass Land und Meer unendlich wild, unausgelotet und unergründet seien, da sie unergründlich sind.“ Das Manesse Cover ist wohl eines der schönsten ist, die ich je gesehen habe: so eindrucksvoll und atmosphärisch, es passt perfekt zu Walden. Walden – Leben in den Wäldern, einzelne Passagen habe ich während des Studiums bereits gelesen und fand es ganz interessant. Henry David Thoreau, der Mitte des 19. Jhds. sozusagen das gesellschaftliche Leben satt hatte und für einige Zeit in einer Hütte im Wald auf sich allein gestellt lebte, am See Walden Pond in Massachusetts. Einige der Themen Thoreaus kann ich nachvollziehen: der ständige Wettlauf der modernen Gesellschaft; das menschliche Handeln, dem scheinbar keine Grenzen mehr gesetzt sind und die daraus resultierenden Folgen; die Verbundenheit mit der Natur bzw. der Perspektivverlust, wenn diese Verbundenheit fehlt; die Stille; die Einsamkeit; die Einfachheit. Grandios ist Thoreaus Beobachtungsgabe, was sich v.a. an den Naturbeschreibungen zeigt. Diese sind zeitlos und entführen einen direkt an den Ort, der beschrieben wird. Nicht anfreunden konnte ich mich allerdings mit Thoreau selbst. Er ist mir höchst unsympathisch, tritt arrogant und elitär auf – so sehr er sich auf die Natur einlassen kann, so wenig schafft er es auch nur ansatzweise zu erkennen, dass seine „Lösungen“ nicht annähernd für andere, geschweige denn eine breite Masse an Menschen funktionieren können. Seine persönlichen Erfahrungen präsentiert er durchgehend als allgemeingültige Fakten und grundsätzlich geht er immer davon aus, dass er der Beste ist, der je etwas gemacht hat, egal was er gerade macht. Kurzum: der Ansatz des achtsamen Lebensstils ist gut, die selbstgerechte Motivation dahinter weniger. Großartig ist das Nachwort, das u.a. auf diese Problematik eingeht, aber auch die Ideen bspw. mit der Fridays for Future Bewegung verknüpft. (Oft überlegte ich beim Lesen, ob Thoreau heute selbstlos für eine bessere Welt kämpfen würde wie bspw. Greta Thunberg oder ob er einer derer wäre, die ihre persönliche Freiheit über das Gemeinwohl stellen & krude Verschwörungstheorien verbreiten um sich ihre eigene Fantasiewelt schön zu reden.)

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Ein Buch, das mich mit seiner Aktualität beeindruckt hat, obwohl es bereits 1854 erschienen ist. Doch Thoreaus Beobachtungen und Gedanken sind momentan so aktuell wie zur Zeit des Erscheinens. Vielleicht sogar noch aktueller. Aus diesem Grund wage ich es sogar zu sagen, es wäre nicht schlecht, dieses Werk auch in Europa mehr zu beachten. Thoreau geht es um die menschliche Gesellschaft mit ihrem Leistungsdruck, um die Zerstörung der Natur und das Glück des einfachen Lebens. Lauter Themen, denen wir tagtäglich gegenüberstehen. Wahrscheinlich würde Thoreau seinen See kaum wieder erkennen, würde er jetzt dorthin zurückkehren. Doch wir Menschen des 21. Jahrhunderts finden in seinem Buch noch immer Inspiration und Denkanstösse.

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