Voll streng, Frau Freitag!

Voll streng, Frau Freitag!

Taschenbuch
3.018
ArbeitslebenKinderErinnerungBiografie

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Beschreibung

»Ich schwöre, ich habe perfekt deutsch gesprochen. Ich glaube, ich habe sogar gesagt: Ich habe mein Praktikum absolviert. So spreche ich sonst nie. «Frau Freitags Klasse ist jetzt in der Zehnten. Alles dreht sich um den Abschluss. Wirklich alles? Während Frau Freitag ihre Schüler nachts auf Facebook an ihre Bewerbungen erinnert und tagsüber durch die Prüfungen schleust, haben Bilal, Emre und Mariam ganz andere Probleme: »Wie kam man eigentlich ins Internet, als es noch keine Computer gab?« – »Moment noch Frau Freitag, gleich fertig mit Handy.« – »Hab ich Selbstbräuner raufgesprüht und heute Morgen voll Schock: volldunkelbraun.« Aber wie soll eigentlich Frau Freitag ohne ihre Klasse überleben?

Haupt-Genre
Humor
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
288
Preis
10.30 €

Autorenbeschreibung

Frau Freitag, geboren 1968, wollte schon immer Lehrerin werden. Seit über zehn Jahren unterrichtet sie Englisch und Kunst in lauter überdrehten, dafür recht leistungsschwachen Klassen. Sie lebt in einer deutschen Großstadt.

Beiträge

6
Alle
3

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Voll streng Frau Freitag ist der zweite Teil der humorvollen und teils erschreckenden Erlebnisse von Frau Freitag, einer Lehrerin an einer Brennpunktschule. In diesem Band begleitet man sie durch das turbulente Leben ihrer Zehntklässler, die sich mit den letzten schulischen Hürden – vor allem dem Abschluss – auseinandersetzen, während sie gleichzeitig mit privaten und sozialen Problemen kämpfen. Es ist ein weiteres Buch, das den Alltag einer Lehrerin auf humorvolle Weise darstellt, dabei aber auch auf die gesellschaftlichen Herausforderungen aufmerksam macht, mit denen die Schüler und die Lehrkräfte konfrontiert sind. Das Buch bietet eine Mischung aus humorvollen Anekdoten und ernsten Themen. Besonders spannend und manchmal auch erschreckend sind die Schilderungen der Jugendlichen, die keinerlei Zukunftsperspektive haben und in ihrem alltäglichen Leben oft keine Orientierung finden. Die Charaktere wie Bilal, Emre und Mariam zeigen, wie verloren sich viele Jugendliche in ihrer Welt fühlen – ein Thema, das für viele Leser von Lehrer- und Erziehungsberufen nachvollziehbar sein dürfte. Die dargestellten Schwierigkeiten der Jugendlichen sind keineswegs übertrieben, sondern spiegeln die Realität vieler Schüler wider, die in schwierigen sozialen und ökonomischen Verhältnissen aufwachsen. Der humorvolle Ansatz von Frau Freitag bleibt auch in diesem Band erhalten. Besonders die Szenen, in denen sie über ihre Schüler auf Facebook folgt oder ihre eigenen Missgeschicke im Umgang mit moderner Technologie beschreibt, sind durchaus unterhaltsam. Die Mischung aus persönlichen Erlebnissen und der humorvollen Sichtweise der Lehrerin auf ihre Schüler macht das Buch angenehm leicht lesbar, auch wenn die behandelten Themen oft eine ernste Note haben. Trotz der unterhaltsamen Momente und der realitätsnahen Darstellung der Schule fand ich, dass das Buch einige Längen hatte. Die Szenen wiederholen sich teilweise und es fehlt ein bisschen an Innovation, um die Thematik frisch und spannend zu halten. Besonders die ständigen Referenzen zu Frau Freitags Erfahrungen im sozialen Netz und mit ihren Schülern erscheinen manchmal ein wenig redundant. Hier hätte ich mir mehr neue Perspektiven oder tiefere Einblicke gewünscht. Was mich zudem etwas gestört hat, war die teils zu flapsige Darstellung einiger ernsthafter Themen. Manchmal überschattet der Humor die Botschaft, die hinter den Erlebnissen steckt, was die Schwere mancher Situationen etwas mindert. Dennoch ist die Darstellung von Frau Freitags eigenem Engagement und ihrer Menschlichkeit in der Arbeit mit den Jugendlichen sehr gut gelungen. Sie bleibt eine sympathische und authentische Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann. Insgesamt ist Voll streng Frau Freitag ein unterhaltsames und leicht lesbares Buch, das vor allem Lehrern und Pädagogen gefallen dürfte. Es gibt spannende Einblicke in den Schulalltag, allerdings fehlt es ein wenig an Abwechslung und Tiefe. Wer sich für die realen Herausforderungen der heutigen Schule interessiert, wird hier gut unterhalten, aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit von Veränderungen im Bildungssystem erkennen. Deshalb gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen – es ist gut, aber nicht herausragend.

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Nicht schlecht, aber auch nicht bahnbrechend

Früher habe ich immer die Hörbücher von Frau Freitag gehört, die fand ich echt lustig. Allerdings fand ich das Buch nicht ganz so lustig. Manche Geschichten fand ich gut, andere nicht so. Aber für zwischendurch okay🙃 Instagram: anna_amalia_reads Book Content. Freue mich auf euch💕

5

Auch wenn ich den ersten Teil nicht gelesen habe, war es überhaupt kein Problem "Voll streng, Frau Freitag" zu folgen. Normalerweise bin ich kein Fan von humorvollen Erzählungen, aber dieses Buch hat mich wirklich zum Lachen gebracht. Beim Lesen musste ich immer wieder an meine Schulzeit denken und ich habe sehr viele parallelen zu meiner Klasse und der von Frau Freitag entdeckt. Interessant war es nun zu erfahren, was Lehrer eigentlich in bestimmten Situationen denken. Frau Freitag ist die erste Lehrerin, die mir auf Anhieb sympatisch ist. Sie versucht den Schulalltag nicht zu ernst zu nehmen und bleibt auch privat (über Facebook) im Kontakt mit ihren Schülern. Man bekommt auch den Eindruck, als wenn sie alles für ihre Schüler tun würde, auch wenn sie immer was anderes sagt/denkt. Die Geschichte ist in kurze Kapitel gefasst, so dass ein Kapitel höchstens 2 Seiten lang ist. Und es ist einfach herrlich in den einzelnen Kapiteln zu lesen, wie sich die Schüler bei Verspätungen rausreden (zum Teil dsehr kreativ), oder über Zensuren diskutieren. Nichts wurde beschönigt oder übertrieben. Auch wenn ich in dieser Klasse weder Lehrer, noch Schüler sein möchte: "Voll streng, Frau Freitag" ist ein tolles, sarkastisches Buch und Frau Freitag meine neue Lieblingslehrerin.

1

Der Lehrerberuf kann ein erfüllender, spannender und oft auch unfreiwillig komischer Job sein. Um das zu wissen reicht es oft schon, an seine eigene Schulzeit zurück zu denken. Und der Lehrermensch scheint auch ein sehr redseliger Mensch zu ein, der gerne Alltagsgeschichten mit uns teilt, denn die Flut an „Lehrer erzählt aus ihrem/seinem Alltag“ Büchern ist erdrückend und das nicht erst seit dem Erfolg von Fack ju Göhte. Als mir dann am „Wühltisch“ Frau Freitags Buch in die Hände fiel, dachte ich ich gebe mal den schreibenden Pädagogen eine Chance, vor allem da Frau Freitag, eine der Ersten war, die diese Art von Bücher veröffentlichte. Bei „Voll streng, Frau Freitag“ handelt es sich um den 2. Band aus der Feder der Frau Freitag. Dies ist mir erst zu Hause aufgefallen, aber das macht nichts, denn die Bücher lassen sich problemlos unabhängig voneinander lesen. Es geht um die engagierte Lehrerin Frau Freitag an einer Berliner Problem Gesamtschule und ihre herzlich unmotivierte Klasse mit Migrationshintergrund, der der Abschluss bevorsteht. Doch anstatt sich Sorgen um Noten, Berufe oder Bewerbungen zu machen, haben Abdul, Fatma und Co ganz andere Sorgen. Sehr zum Leidwesen von Frau Freitag, die verzweifelt versucht ihre Schüler an Bewerbungsfristen, Berufsberatungen und Messen zu erinnern. Dabei geht sie dann auch mal unkonventionelle Wege wie z.B über Facebook. Daran und an ihren gesamten Verhalten gegenüber den Schülern merkt man, dass Frau Freitag trotz der regelmäßigen halben Nervenzusammenbrüche, die die Schüler ihr bereiten, viel an ihnen liegt. Sie sorgt sich wirklich darum, dass aus ihnen etwas wird, dass sie ihren Abschluss schaffen und eine Perspektive haben. Viele Lehrer an Problemschulen haben das bereits aufgegeben, daher kann ich hier nur mein Lob für das Engagement von Frau Freitag aussprechen. Was allerdings den Unterhaltungswert des Buches angeht, so wurde ich doch enttäuscht. Die Bücher sind aus Frau Freitags Blog heraus entstanden und das merkt man ihnen auch an. Es ist episodisch aufgebaut und hin und wieder fehlt einfach die Pointe, die sich im Blog aus dem Zusammenhang heraus ergeben hat. Vieles wirkte erzwungen. Darüber hinaus fand ich es doch etwas anstrengend, dass nicht nur Frau Freitags Schüler übelstes „Ghettodeutsch“ von sich gaben, sondern dass sie selbst auch oft in diesen Slang verfiel. Das war mir auf Dauer dann doch zu viel Abooo, Isch schwör, und Vallah. Traurig fand ich es auch, dass diese Klasse oft sinnbildlich für die gesamte Jugend Deutschlands dargestellt wird. Ich komme selbst aus einem sozial schwachen Berliner Bezirk und bin dort auch zur Schule gegangen. Solches Verhalten wie Frau Freitags klasse kenne ich jedoch nicht. Zusammen sind das auch die Gründe warum sich die Witzigkeit des Buches doch in Grenzen hält. In kleinen Portionen mag es noch unterhaltsam sein. Als Buch eher aufgesetzt und überdreht. Fazit: Für den ein oder anderen Lacher reicht auch Frau Freitags Blog. In gesammelter Buchform ist es doch zu gezwungen und anstrengend.

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Den ersten Band [b:Chill mal, Frau Freitag|10660145|Chill mal, Frau Freitag|Frau Freitag|http://photo.goodreads.com/books/1328128371s/10660145.jpg|15569340] habe ich nicht gelesen, werde ihn mir aber nach der Lektüre dieses Buches sicher kaufen, denn: So gelacht habe ich schon lange nicht mehr beim Lesen! Und dabei sind Frau Freitags Schulerlebnisse nicht nur komisch, sondern an vielen Stellen auch sehr berührend geschrieben und einige Aussagen der Schüler und Schülerinnen regen zum Nachdenken über den Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund in diesem Land an...wenn da Abdul resigniert feststellt, dass man auch mit deutschem Pass wohl immer der Ausländer bleiben wird, ist das erschreckend. Noch erschreckender ist jedoch, dass er damit aber wohl in den meisten Fällen recht hat. Frau Freitags Chaos-Klasse ist liebenswürdig, wenn auch voll verpeilt, zum Schreien komisch, wenn auch langsam immer öfter mal ernst und erwachsen. Und Frau Freitag kümmert sich einfach total "süüüßßßß" um alle, um es mal mit Fundas Worten zu sagen ;) Trotzdem kommen auch immer wieder schwierige Themen hoch: Wie geht man mit dem Antisemitismus palästinensischer Jugendlichen um? Wie reagiert man auf ein Streitgespräch darüber, ob es in Serbien oder Palästina schlimmer war? Und wie sieht die Zukunft von jungen Mädchen aus, die ein Kopftuch tragen und wohl keinen Realschulabschluss schaffen werden? Diese Fragen werden auch im Buch weitestgehend offen gelassen, bedürfen aber meiner Meinung nach dringender Diskussion. Vom Ende war ich ein wenig enttäuscht, da war alles auf einmal ratzfatz und mit ein bisschen Geholper vorbei, aber im Großen und Ganzen ein sehr schönes, kurzweiliges und viele neue Einsichten lieferndes Buch.

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