Vladimir

Vladimir

Hardcover
3.759
GenerationenromanBegierde#MetooÄlterwerden

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Sie ist Ende fünfzig, Literaturprofessorin an einem kleinen College an der amerikanischen Ostküste und beliebt bei ihren Studentinnen. Seit dreißig Jahren ist sie mit John verheiratet, der am selben College unterrichtet. Sie war immer stolz darauf, mit John eine offene Beziehung zu führen, intellektuell, finanziell und emotional unabhängig zu sein. Als John jedoch seine Suspendierung fürchten muss, weil eine der vielen Studentinnen, mit denen er im Laufe der Jahre eine Affäre hatte, ein Verfahren gegen ihn angestrengt hat, gerät das Wertesystem der Ich-Erzählerin ins Wanken: Ihre Studentinnen und ihre Tochter fordern sie auf, sich zu trennen, die Fakultät möchte sie beurlauben. In dieser Situation trifft sie Vladimir Vladinski - ein 20 Jahre jüngerer Kollege und gefeierter Romanautor - und entwickelt für ihn eine folgenschwere Obsession.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
352
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Julia May Jonas hat an der Columbia University Literarisches Schreiben studiert. Sie ist Dramatikerin und unterrichtet Schauspiel am Skidmore College in Saratoga Springs, New York. Jonas lebt mit ihrer Familie in New York.

Beiträge

23
Alle
4

Alles verschlingende Begierde

Wahnsinnig gute Darstellung der moralischen Grauzone des Machtmissbrauchs und der damit einhergehenden Studenten-Professor Dynamik. Die Emanzipation und Selbstbestimmung junger Frauen und die Sicht der älteren Generation auf diesem Umschwung und das sich weiterentwickelnde Frauenbild. Grandioses Buch, teilweise derbe Sprache

4

Fesselnd

Die in die Jahre gekommene namenlose Protagonistin ist Literaturprofessorin an einem kleinen College. Als ein Skandal das College aufwühlt, in den ihr Ehemann verwickelt ist, gerät ihr Leben ins Wanken. Sie hinterfragt das Konzept der offenen Ehe, ihre Wertvorstellungen und kämpft mit ihrem eigenen Älterwerden. Zeitgleich lernt sie den 20 Jahre jüngeren Vladimir kennen für den sie eine Obsession entwickelt. Ein Roman über Begierde, Machtmissbrauch und menschliche Abgründe. Auch wenn zunächst nicht sonderlich viel passiert, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Die inneren Monologe der Protagonistin, die sowohl scharfsinnig als auch zynisch, dabei aber auch humorvoll sind, haben mich gefesselt. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, was mir persönlich zu schnell ging.

4.5

Wunderschön

"Vladimir" von Julia May Jonas hat mich echt so gepackt. Jonas kombiniert schwere Themen mit einem Hauch Humor, was das Buch super lesbar macht. Die Charaktere sind vielschichtig und wirken sehr echt, besonders die Hauptfigur mit ihren ganzen inneren Kämpfen und moralischen Fragen. Ein kleiner Minuspunkt: Manchmal zieht sich die Handlung ein bisschen, und man wünscht sich, dass einige Dinge schneller vorangehen. Trotzdem bleibt das Buch durch die komplexen Charaktere und die tiefen Einblicke spannend. Alles in allem ist "Vladimir" ein starkes Buch, das durch seine tiefgründigen Figuren und den packenden Stil besticht. Es regt zum Nachdenken an und bleibt einem noch lange im Kopf. Eines der besten Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe.

Wunderschön
5

VLADIMIR Julia May Jones Unsere namenlose 58-jährige Literaturdozentin lehrt an einem kleinen amerikanischen Collage im Fachbereich Literatur. Sie war schon immer autark, beliebt und intelligent, doch hat sie seit Neuestem ein großes Problem mit dem Älterwerden. Und das spiegelt sich auch in ihrer Ehe mit Ehemann John, der am selben Collage unterrichtet, wieder. Beide führen eine "offene Ehe, was nie ein Problem darstellte, schließlich hat ihr Ehemann ein größeres Interesse an sexuellen Aktivitäten. Doch dann lernt sie ihren neuen, jüngeren Kollegen Vladimir kennen und ihre sexuelle Energie erwacht. Zeitgleich droht John eine Suspendierung: Mehrere weibliche Studierende haben den Professor wegen sexueller Übergriffe beim Dekan angezeigt. Daraufhin wurde eine Anhörung eingeleitet. Wer jetzt denkt, dass Vladimir eine kitschige Liebesgeschichte ist, den muss ich hier direkt an dieser Stelle enttäuschen. Obwohl es hauptsächlich um ein alterndes und lang verheiratetes Ehepaar geht (die offensichtlich gerade in einer Lebenskrise stecken), so werden Themen wie Depressionen, Drogenkonsum und Missbrauch im Kontext angesprochen. Ich habe so ein feines Buch, was so unglaublich schön vom Sprachstil ist und mich gefühlt in das Wohnzimmer vom Ehepaar Hustvedt/Auster katapultiert hat, nicht erwartet - eine unglaubliche Überraschung. Ein Buch, das zum Ende eine ganz andere, nicht vorhersehbare Wendung bekommt und noch einmal richtig aufdreht. Fazit: Ein Wahnsinnsdebüt! Stark aus dem Amerikanischen von Eva Bonné übersetzt. 5/ 5

Post image
5

Das Buch übte einen Sog auf mich aus, sodass die Seiten nur so vorbeiflogen. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Sicht einer namentlich unbekannt gebliebenen Literaturprofessorin einer Kleinstadt geschrieben. Sie beschreibt detailliert die Lehrtätigkeit und setzt sich reflektiert mit der Vielzahl ihrer Probleme (Anschuldigungen gegen ihren Mann, eigenes Körpergefühl, ihre Fiktion auf Vladimir) auseinander. Der Titel gebende Vladimir nimmt eine zentrale Rolle ein, die ihm vielleicht selbst erst im letzten Viertel des Buches bewusst wird. Das Ende war tatsächlich etwas abrupt, löst aber im Endeffekt das grundlegende Problem der Protagonistin. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen.

4

Lies sich schnell lesen, mochte den Schreibstil sehr. Das Ende kam etwas plötzlich.

5

Fesselnd, spannend, unkonventionell, erfrischend anders

Eines der besten Bücher, das ich letztens gelesen habe. Zum Ende hin überschlagen sich zwar die Ereignisse (nicht unbedingt sehr nachvollziehbar für mich) doch so viele schlaue Aussagen sind es wert, das Buch ein zweites Mal zu lesen!

2.5

Der Roman „Vladimir“ hat mich unschlüssig zurückgelassen. Zwischen den Zeilen steckt sehr viel Gesellschaftskritik und die Autorin thematisiert die Anforderungen an das Rollenbild der Frau und transportiert dies durch die Hauptprotagonistin, die anderen Frauen die Schuld gibt und sich voll hinter ihren Mann stellt, als die ersten Anschuldigungen von Studentinnen gegen ihn laut werden. Die namenlose Ich-Erzählerin hadert sehr mit dem Älterwerden und der Beziehung zu ihrem Ehemann. Ihr ist bewusst, dass sie teilweise von ihm abhängig ist, ein Umstand, der ihr missfällt, dennoch verhält sie sich gegensätzlich. Ihre Tochter ist das genaue Gegenteil von ihr. Die Gespräche zwischen den beiden zeigen den Generationenkonflikt sehr gut auf. Die Tochter hat bestimmte Wertvorstellungen, ist queer und heißt die Aktivitäten des eigenen Vaters überhaupt nicht gut. Die Gespräche mit ihrer Tochter führen bei der Ich-Erzählerin gleichzeitig auch zur Reflexion ihres Lebens. Zwischendrin taucht Vladimir auf, zu dem die Protagonistin eine Obsession entwickelt. Und letztendlich fühlte sich das für mich an, als ob die Ich-Erzählerin sich genauso verhält wie ihr Mann. Das Ende war für mich dann auch überhaupt nicht mehr stimmig. Es fühlte sich an wie ein schneller Versuch noch irgendwie aus der Geschichte rauszukommen. Ich fand den Ansatz des Romans sehr gut, aber leider hat mich die Autorin auf den Weg dahin verloren.

5

Sehr interessant, die Machtverhältnisse aus der Perspektive der Literaturprofessorin zu verfolgen, welche Ideale sie zu verkörpern versucht (und ihrer Ansicht nach doch immer wieder daran scheitert/diese nicht erreicht), ihre Werte zu verstehen, von ihrer Vergangenheit zu erfahren, die Fantasien gegenüber Vladimir, der Plottwist und das doch sehr lyrische/poetische Ende, zusammengefasst ein sehr spannendes Buch, hat mich persönlich von Anfang bis Ende gefesselt.

Beitrag erstellen

Ähnliche Bücher

Alle
Der große Sommer
Liebe ist gewaltig
Ein wenig Leben
22 Bahnen
Lichte Tage