Unter Wasser Nacht

Geheimtipp

Es gibt so Bücher, die kann man einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die zarten Familienstrukturen, Freundschaft, Verarbeitung von Trauer und Verlust werden ganz einfühlsam dargestellt.

Toller Schreibstil, aber inhaltlich nicht ganz rund

Zerbrochene Träume Wenn das eigene Kind stirbt, mag man sich die unendliche Trauer, die einen als Eltern erfasst gar nicht vorstellen. Doch dem Paar in dieser Geschichte ist das Unfassbare passiert. Ihr Sohn Aaron ist aus noch ungeklärter Ursache in der Elbe ertrunken und das Leben , die Beziehung des Ehepaars , die Freundschaft zu den Nachbarn, all das hat sich seit dem Ereignis verändert. Thies und Sophie sind sprachlos in ihrer Trauer und entfernen sich immer weiter voneinander, statt sich gegenseitig Trost spenden zu können. Sie neiden der Nachbarsfamilie, mit denen sie eigentlich eng befreundet waren ihre scheinbar perfekte Familie. Dann taucht eine Fremde, Mara, auf die ihre eigenen Interessen verfolgt und die gesamte Gruppe ordentlich aufmischt. Wer sie ist und was sie von Sophie und Thies und deren Freunden Inga und Bodo eigentlich will, erfährt man erst nach und nach. Auf jeden Fall kommen durch ihr Auftauchen Geheimnisse ans Licht und die Sprachlosigkeit wird aufgebrochen. Kristina Hauff erzählt feinfühlig und beobachtet genau die Gefühlswelten ihrer Protagonisten. Durch die multiperspektive Erzählform erfährt der Leser immer wieder neue Sichtweisen. Aaron war kein einfaches Kind. Man erlebte ihn als aggressiv, und er hatte keine wirklichen Freunde. Leider gibt es für das Verhalten des 11Jährigen bis zum Schluss keine Erklärungen. Das habe ich als echtes Manko empfunden. Ansonsten hat mir das Buch und besonders der Schreibstil der Autorin sehr gefallen. Auch mochte ich, wie sie die wunderschöne Elbe- Auenlandschaft in ihre Geschichte eingebettet hat.

Ein sehr bewegendes Buch mit einer fliessenden Geschichte. Man staunt immer mal wieder über die Wendung. Es ist nicht hervorsehbar,wie die Geschichte ausgehen wird.

Ein Kind ist gestorben. Die Umstände unklar. Wie leben die Eltern damit weiter? Eine kraftvolle, atmosphärische Geschichte, die einen in ihren Band zieht.

Sehr schön geschrieben

Sehr schön geschrieben. Ein dramatischer Verlust der eindrucksvoll und spannend beschrieben wird.

UNTER WASSER NACHT Kristiane Hauff Aaron ist tot. Seine Leiche wurde vor 13 Monaten im Elbwasser gefunden. Die Umstände seines Todes wurden nicht geklärt. Seine Eltern Sophie und Thies trauern seitdem - allerdings auf ganz unterschiedliche Weise: Thies, Gymnasiallehrer, schweigt und setzt seit dem Tode seines Sohnes keinen Fuß mehr in ein Klassenzimmer, während die Biologin, Sophie, sich mit Arbeit ablenkt. Gemeinsam machen sie nichts mehr - das tägliche Miteinander fällt schwer und Zärtlichkeiten fallen ganz weg. Doch nicht nur die Ehe der beiden scheint zu zerbrechen, sondern auch die enge Freundschaft zu Inga und Bodo, die mit ihren Kindern auf demselben Hof in Wendland leben und sich Garten und Scheune teilen. Beide Paare kennen sich schon ewig, alle vier wohnten während ihrer Studienzeit in einer WG auf der Schanze und gemeinsam protestierten sie in Gorleben gegen die Atommüll-Transporte. Doch jetzt, nach Aarons Tod, können die traumatisierten Eltern Inga, Bodo und deren Kinder nicht mal mehr in die Augen schauen. Doch alles bekommt eine unerwartete Wendung, als ganz plötzlich eine fremde Frau in Wendland auftaucht. Sie gibt vor, jemanden im Ort zu suchen. Scheinbar und ganz zufällig freundet sie sich mit den Paaren an und was das alles mit dem toten Aaron zu tun hat, müsst ihr selber herausfinden. Kristina Hauff lässt sechs Personen zu Wort kommen. Alle haben zu den Geschehnissen unterschiedliche Perspektiven und Gesichtspunkte. Ganz langsam und mit viel Geschick führt uns die Autorin zu dem Tag zurück, als ein 11-jährige Junge in der Elbe ertrank. Da ich erst kürzlich den neuesten Roman von Kristina Hauff „In blaukalter Tiefe“ verschlungen habe, wollte ich unbedingt das vorherige Buch der Autorin lesen. Der Schreibstil ist auch hier wieder wunderbar bildlich. Ich konnte förmlich den Hof und das malerische Wendland vor mir sehen und dennoch spürte ich von Beginn an eine kleine unterschwellige Bedrohung, die sich zu einer spannenden Geschichte entwickelte. Fazit: Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen und ich kann es kaum erwarten, bis ihr nächstes Buch erscheint. 5/ 5

Mit „Unter Wasser Nacht“ ist Kristina Hauff ein leiser, zugleich tief bewegender Roman gelungen, der sich mit großer psychologischer Feinfühligkeit dem Umgang mit Verlust, Schuld und dem Zerbrechen von Lebensentwürfen widmet. Der Schauplatz: das ländliche Wendland an der Elbe, eine Landschaft von melancholischer Schönheit, die nicht nur Kulisse, sondern Spiegel der inneren Verfassung der Figuren ist. Im Mittelpunkt stehen zwei befreundete Paare, die einst gemeinsam ihren Traum vom naturnahen Leben verwirklichten. Sophie und Thies, deren Ehe durch den Tod ihres Sohnes Aaron erschüttert wurde, leben Tür an Tür mit Inga und Bodo, die mit zwei Vorzeigekindern scheinbar ein harmonisches Familienleben führen. Doch hinter der Fassade brodelt es: Neid, Sprachlosigkeit, und eine latente Schuldfrage, die wie ein Schatten über allem liegt. Der Tod von Aaron – ertrunken unter ungeklärten Umständen in der Elbe – bleibt ein schmerzhaftes Rätsel, das nicht nur Sophie und Thies zerfrisst, sondern auch das Fundament der langjährigen Freundschaft bröckeln lässt. Hauff erzählt die Geschichte aus wechselnden Perspektiven und schafft so eine vielschichtige, beinahe filmische Struktur. Diese Technik erlaubt es, den Figuren ungewöhnlich nah zu kommen – jede Sichtweise fügt dem Bild neue Nuancen hinzu, zeigt, wie unterschiedlich Wahrheiten erlebt und erinnert werden. Besonders eindrucksvoll gelingt ihr das Zusammenspiel aus psychologischer Spannung und atmosphärischer Dichte: Der Fluss wird zur zentralen Metapher – für Verdrängung, Veränderung, Unausweichlichkeit. Die Einführung der geheimnisvollen Mara, die mit ihrer rätselhaften Präsenz Unruhe ins fragile Gleichgewicht bringt, verstärkt die Spannung und eröffnet eine neue Dimension der Geschichte. Ist sie eine Heilsbringerin oder selbst Teil des alten Traumas? Hauff nutzt diese Figur geschickt, um Bewegung in die festgefahrene Dynamik der Paare zu bringen – und gleichzeitig neue Fragen aufzuwerfen. Trotz der Schwere des Themas bleibt der Roman niemals düster oder trostlos. Kristina Hauff schreibt klar, poetisch und eindringlich, mit einem tiefen Gespür für die Ambivalenz menschlicher Gefühle. Besonders gelungen sind ihre Naturbeschreibungen. Die Flusslandschaft wirkt lebendig, fast wie ein eigener Charakter – schön, bedrohlich und geheimnisvoll. „Unter Wasser Nacht“ ist ein stiller Pageturner, der lange nachwirkt. Ein kluger, emotional aufgeladener Roman über Trauer, Nähe, Zerfall und die Hoffnung auf Vergebung. Ganz große Leseempfehlung für alle, die psychologisch dichte Literatur mit starker Atmosphäre schätzen.

Dieses Buch zu bewerten fällt mir nicht leicht. Das Thema an sich ist sehr bewegend & echt schwere Kost & verdient alleine schon Hochachtung. Die Thematik wurde auch sehr einfühlsam beschrieben. Mit den Charakteren wurde ich aber nicht richtig warm, vielleicht war die Distanz gewollt, mich hat’s aber gestört. Deswegen muss ich leider „Punkte abziehen“.

Naja, wer's mag ...

Möchte ich nie mehr missen