Uns gehört die Nacht
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jardine Libaire, geboren 1973 in New York, ist Absolventin des Skidmore Colleges und hat einen MFA in Creative Writing der University of Michigan. Sie lebt in Austin, Texas, wo sie ehrenamtlich für Truth Be Told arbeitet, ein Hilfsprogramm für Frauen im Gefängnis.
Beiträge
Elise Perez hat ein neues Zuhause in New Haven, in der Wohnung von Robbie, welcher Flugzeugtechnik studiert und nebenbei kellnert, gefunden, nachdem sie endlich dem Sozialwohnungskomplex in der South Bronx entfliehen konnte. Elise ist Anfang zwanzig, halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin. Sie beginnt, in einer Zoohandlung zu arbeiten und lernt nach drei Monaten ihre Nachbarn Jamey und Matt kennen. Jamey stammt aus einer angesehenen reichen Investmentbankerfamilie, während Elisa ohne Vater und ohne Schulabschluss aufgewachsen ist. Als Jamey Elise zu einem Abendessen einlädt, lässt diese sich von ihm verführen. James Familie ist von diesem nicht standesgemäßen Umgang nicht begeistert, doch er hört nicht auf diese Meinung. Stattdessen will er sogar sein Studium an der Yale-Universität abbrechen und auf sein Erbe verzichten, nur um mit Elisa zusammenzuziehen. Jedoch wird das junge Glück bedroht und die Liebesgeschichte scheint nicht gut auszugehen. Jardine Libaire greift die Idee des Klassikers „Romeo und Julia“ von William Shakespeare auf und ihr gelingt es ganz wunderbar, den Leser in die Welt der zwei unterschiedlichen Charaktere Elise und James einzuführen. Mit ihrem provokanten und intensiven Schreibstil schafft sie ein Werk, welches die Liebesgeschichte zweier Teenager darstellt, die ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden haben. Gemeinsam wollen sie dieser Frage nachgehen, doch sie stoßen auf Widerwillen, Missgunst und Verachtung. Libaire erfindet zwei starke Protagonisten, die auf ihre Weise sehr speziell sind. Elise scheint dem Leser anfangs wenig sympathisch. Sie wird als Mädchen dargestellt, welches sich nach Aufmerksamkeit seht und alles dafür tun würde. Jedoch wird ihr Verhalten im Laufe der Geschichte verständlicher, da dem Leser ihre Umstände und ihr Inneres nähergelegt werden. Jamey wirkt ebenfalls unsympathisch, vor allem seine Gedanken über Elise bewirken Abstoßung im Leser. Aber auch er entwickelt sich weiter und überdenkt seine Lebensweise. Gemeinsam versuchen die zwei Charaktere ihren Weg zu gehen, der vor allem durch die Eltern von Jamey erschwert wird. Anfangs war der Schreibstil für mich gewöhnungsbedürftig, jedoch habe ich schnell in die Geschichte gefunden. Das Verwenden einer sehr vulgären Sprache unterstützt die Darstellung des Milieus der Jugendlichen. Sehr gut hat mir die Moral der Geschichte gefallen und der Aufstand gegen die Normen der Gesellschaft durch die Protagonisten. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser Roman wirklich gut gefallen hat. Auch wenn es kein Buch für zwischendurch ist, da es doch sehr zum Nachdenken und Reflektieren der Gefühle anregt, würde ich dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen!
Jardine Libaire schreibt außerordentlich bildlich, poetisch und sehr einzigartig. In ihren Worten verliert und verliebt man sich. Direkt am Anfang wurde der Leser in das Geschehen, in die unförmige Beziehung von Jamey und Elise mitgerissen. Das war etwas, was ich an diesem Buch ganz besonders geliebt habe. Dadurch konnte man die sehr toxische Beziehung von Jamey und Elise gut nachempfinden und mit ihnen mitfühlen. Eben diese toxische Beziehung fing anfangs als eher platonische Begegnung an, wurde dann aber immer emotionaler, ungesunder, einseitiger und schädlich. Jamey und Elise stammen aus verschiedenen Welten: Elise ist aus armen Verhältnissen, hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und immer wieder finanzielle Probleme. Jamey hingegen stammt aus der reichsten Familie New Yorks, was ihn sehr beliebt macht. Ihm stehen alle Türen offen. Aus irgendeinem Grund fühlen sich die beiden bei ihrer ersten Begegnung sehr zueinander hingezogen, können nicht mehr ohne einander und stürzen sich Hals über Kopf in eine Beziehung. Sehr langsam erzählt die Autorin die Liebesgeschichte der beiden, was anfangs noch völlig legitim war, doch mit den Seiten an Spannung verlor. Für mich hatte das Buch keine wirkliche Intention. Es werden zwar Themen wie Rassismus, Ungleichheiten und Vorurteile aufgenommen, aber nicht stark genug vertieft, um dem Buch Spannung zu verleihen. Erst gegen Ende ging es ganz schnell, was aber wiederum viel zu viel auf einmal war. Die Charaktere blieben in meinen Augen genau so wie der Inhalt eher farblos und fahl. Der Schreibstil hingegen ist sehr besonders und für mich definitiv herausragend!
Als mein Freund mich fragte, was ich da lese, habe ich geantwortet: eine wundervoll reale, fast schon zu pessimistische Geschichte eines Pärchens. Ich habe den Schreibstil als gewöhnungsbedürftig, sich gegen die Tabus der Gesellschaft stellend (welche nebenbei gesagt sowieso keine Tabu-Themen sein sollten) und naturverbunden beschrieben. Eine Mixtur, die ich so bisher noch nicht erlebt oder gelesen habe. Jardine Libaire hat eine grandiose Geschichte geschrieben, die mir Hoffnung genommen und auch geschenkt hat. Eine Geschichte, die zeigt, dass ein Leben auch Tiefen hat und diese Tiefen überwunden werden können. Dass Liebe nicht nur eine chemische Verliebtheit ist und ein Gefühl des Herzens, sondern auch eine Entscheidung. Das letzte Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, war neben Benedict Wells‘ „Vom Ende der Einsamkeit“ mein absolutes Highlight in diesem Jahr und schickt mich mit neuer Hoffnung in das neue Jahr.
Es gibt Bücher, die wird man nie wieder vergessen. Dies ist für mich eins davon. Der poetisch einzigartige Schreibstil war einfach atemberaubend. Ich bin immer noch geflasht. Aber vor allem besticht dieses Buch durch die Gesellschaftskritik und provozierenden Szenen, die mir immer im Gedächtnis bleiben werden. Eine ungeheure dramatische Liebesgeschichte, an die ich wohl noch lange denken werde. Vom Stil her hat mich die Autorin ein wenig an Sally Rooney erinnert, ist aber viel provozierender. Wem ihr Stil gefällt, der wird auch bei diesem Buch nicht enttäuscht werden.
Klappentext: Als Elise Perez an einem trostlosen Winternachmittag in New Haven den Yale-Studenten Jamey Hyde kennenlernt, ahnt keiner, dass hier und jetzt ihrer beider Schicksal besiegelt wird. Was als obsessive Affäre beginnt, wird zu einer alles verändernden Liebe. Doch Elise ist halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater und Schulabschluss aufgewachsen, und Jamey der Erbe einer sagenhaft reichen Familie von Investmentbankern. Wie weit sind sie bereit zu gehen? [Quelle: Diogenes] Meine Meinung: Für diese Rezension habe ich ein wenig länger gebraucht, aber jetzt gibt es sie endlich für euch! Die Geschichte klingt wirklich vielversprechend und so habe ich mich direkt ans Lesen gesetzt, als das Buch bei mir eingetroffen ist. Es handelt sich um die Liebesgeschichte von Elise und Jamey, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch irgendwie spielt sich von Anfang an etwas magisches zwischen ihnen ab, sodass sie einfach nicht voneinander loskommen. Beide haben im Laufe des Buches immer wieder Zweifel, ob ihre Beziehung wirklich eine Zukunft hat. Und vor allem die Familie und Freunde von Jamey nehmen die Beziehung der beiden nicht ernst, da sie es eher als eine kleine Spielerei abtun. Sie können nicht glauben, dass Jamey wirklich etwas für Elise empfindet, die doch so gar nicht in ihr Leben passt. Aber entgegen aller Erwartungen kann Jamey nicht ohne Elise leben. Und so entwickelt sich im Verlauf des Buches eine Liebesgeschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Libaire eine Realität erschafft, die nicht ausgeschmückt oder besonders schön dargestellt wird. Nein. Sie entführt uns in eine Geschichte, die einfach sehr realistisch wirkt. Und das macht dieses Buch und Libaires Schreibstil aus. Sie verschönert nicht, sondern schreibt sehr direkt und klar, was gemeint ist oder wie etwas ausschaut. Denn was gleich klar ist: es ist nicht die Art von Liebesgeschichte, in der die beiden Protagonisten am Ende Händchen haltend in den Sonnenuntergang laufen. Es scheint eine bedingungslose Liebe zu sein. Ohne großen Anspruch an den Anderen. Aber eine Liebe, die viele Probleme übersteht. Und das liegt wahrscheinlich vor allem darin, dass James und Elise diese Probleme gemeinsam angehen und aus dem Weg schaffen. Elise fühlt sich im Laufe des Buches immer wieder als Außenseiterin, da sie nicht sehr gebildet ist und in sehr armen Verhältnissen groß geworden ist. Sie hat keine gute Schule besucht, wie es James gemacht hat. Sie musste für das, was sie hat, kämpfen und hat nur wenig Unterstützung erhalten. Doch James sieht im Verlauf des Buches eine andere Elise, als die, die sich in Allgemeinbildung nicht gut auskennt. Er lernt ihr wahres Wesen kennen und merkt schnell, dass er sich auf sie verlassen kann, egal was kommt. Und verliebt sich in sie. "Manchmal bleibt sie stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden, das Gesicht über dem Bic verzogen, Flamme in ihrer Goldkette funkelnd, dann geht sie mit ihrem coolen wiegenden Schritt weiter, Füße einwärts gedreht – dem Gang, nach dem er süchtig geworden ist. Süchtig? Sie haben heute nichts mehr vor. Keine Verpflichtungen. Und das ist himmlich. Himmlisch?, denkt er. Und genau das ist es – mit diesem Mädchen hier herumzuwandern, die Gegend zu entdecken, zu spielen, zu reden … Sie lachen zu sehen, den Kopf in den Nacken geworfen, voller Sarkasmus, voller Lust – es ist, als hätte ihn ein seltsamer Blitz getroffen." Dieses Buch ist unglaublich ehrlich. Es beschreibt von der ersten Zeile an die Wahrheit. Und diese Ehrlichkeit wirkt auf mich zwischenzeitlich etwas distanziert. Ich habe das Gefühl, dass sich die beiden – trotz aller Dinge, die sie miteinander erlebt haben – nicht ganz aufeinander eingelassen haben. Obwohl sie immer wieder das Gegenteil beteuern. In dieser Ehrlichkeit steckt eine Distanz für den Leser, den ich leider nicht ganz ausblenden konnte. Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass die beiden sich trotzdem nicht ganz auf die Beziehung eingelassen haben und eine gewisse Distanz brauchen. Und das ist sehr schade, da das im Kontrast zur Geschichte an sich steht. Fazit: Es ist eine etwas andere Liebesgeschichte als die, die man sonst liest. Aber sie sprüht nur so vor Ehrlichkeit und Liebe. Trotzdem habe ich zwischendurch immer wieder eine gewisse Distanz zwischen den Beiden festgestellt, die ich nicht ganz einordnen konnte.
Jardine Libaires Roman „Uns gehört die Nacht“ ist ein Werk, das vor allem durch seinen außergewöhnlichen Schreibstil besticht, während die Handlung in weiten Teilen eher klischeehaft bleibt. Die Geschichte erzählt von der leidenschaftlichen Affäre zwischen Jamie, einem reichen Erben, und Elise, einer jungen Frau aus einfachen Verhältnissen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Angesiedelt in den 1980er Jahren, fängt die Autorin die Atmosphäre dieser Zeit detailreich ein und verleiht dem Setting eine fast greifbare Präsenz. Was das Buch wirklich besonders macht, ist Libaires Sprache. Ihr Schreibstil ist poetisch, kraftvoll und unglaublich atmosphärisch. Mit ihrer Fähigkeit, Gefühle und Szenen so bildhaft und intensiv darzustellen, zieht sie den Leser in einen Strudel aus Emotionen und Eindrücken. Die Beschreibungen sind kunstvoll und oft fast hypnotisch – sie laden dazu ein, in die düstere, zugleich sinnliche Welt von Jamie und Elise einzutauchen. Allein wegen der sprachlichen Qualität habe ich das Buch nicht abgebrochen. Die Art, wie Libaire Momente einfängt und sie mit Metaphern zum Leben erweckt, ist meisterhaft und lässt auch die weniger überzeugenden Aspekte der Handlung in einem anderen Licht erscheinen. Die Geschichte selbst konnte mich jedoch weniger begeistern. Die Beziehung zwischen Jamie und Elise folgt dem altbekannten Schema: Reicher Mann trifft arme Frau, beide verlieben sich, und die Intensität ihrer Verbindung wird vor allem durch unzählige Sexszenen dargestellt. Während Libaire versucht, die inneren Konflikte und Traumata ihrer Figuren herauszuarbeiten, bleibt vieles oberflächlich. Jamie und Elise wirken wie Stereotypen, und ihre Liebesgeschichte hat mich selten überrascht. Ein Lichtblick war jedoch das Ende. Dass Jamie auf einem LSD-Trip hängenbleibt, war eine unerwartete und verstörende Wendung, die die Geschichte von einer kitschigen Romanze in ein düsteres Drama verwandelt. Dieser Moment gibt dem Buch eine neue, tiefere Dimension und regt zum Nachdenken an – über Selbstzerstörung, Verlust und die Unfähigkeit, der eigenen Realität zu entfliehen. Was mir außerdem gefallen hat, war der Bezug zu den 1980er Jahren. Libaire gelingt es, die Essenz dieser Zeit einzufangen, von der Musik bis zur gesellschaftlichen Stimmung. Das macht die Geschichte auf einer anderen Ebene interessant, auch wenn die Figuren selbst wenig Tiefe bieten. Insgesamt ist „Uns gehört die Nacht“ ein Buch, das mehr durch seinen Stil als durch seinen Inhalt überzeugt. Wer poetische, atmosphärische Sprache schätzt, wird von Libaires Prosa begeistert sein. Doch die klischeehafte Handlung und die eindimensionalen Charaktere könnten viele Leser enttäuschen. Das unerwartete Ende hebt die Geschichte zwar noch einmal an, doch es reicht nicht aus, um den Roman uneingeschränkt zu empfehlen. Für mich ist es ein ambivalentes Leseerlebnis, das ich mit 2,5 von 5 Sternen bewerten würde.
Jardine Libaire schreibt außerordentlich bildlich, poetisch und sehr einzigartig. In ihren Worten verliert und verliebt man sich. Direkt am Anfang wurde der Leser in das Geschehen, in die unförmige Beziehung von Jamey und Elise mitgerissen. Das war etwas, was ich an diesem Buch ganz besonders geliebt habe. Dadurch konnte man die sehr toxische Beziehung von Jamey und Elise gut nachempfinden und mit ihnen mitfühlen. Eben diese toxische Beziehung fing anfangs als eher platonische Begegnung an, wurde dann aber immer emotionaler, ungesunder, einseitiger und schädlich. Jamey und Elise stammen aus verschiedenen Welten: Elise ist aus armen Verhältnissen, hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und immer wieder finanzielle Probleme. Jamey hingegen stammt aus der reichsten Familie New Yorks, was ihn sehr beliebt macht. Ihm stehen alle Türen offen. Aus irgendeinem Grund fühlen sich die beiden bei ihrer ersten Begegnung sehr zueinander hingezogen, können nicht mehr ohne einander und stürzen sich Hals über Kopf in eine Beziehung. Sehr langsam erzählt die Autorin die Liebesgeschichte der beiden, was anfangs noch völlig legitim war, doch mit den Seiten an Spannung verlor. Für mich hatte das Buch keine wirkliche Intention. Es werden zwar Themen wie Rassismus, Ungleichheiten und Vorurteile aufgenommen, aber nicht stark genug vertieft, um dem Buch Spannung zu verleihen. Erst gegen Ende ging es ganz schnell, was aber wiederum viel zu viel auf einmal war. Die Charaktere blieben in meinen Augen genau so wie der Inhalt eher farblos und fahl. Der Schreibstil hingegen ist sehr besonders und für mich definitiv herausragend!
Elise und Jamey sind Nachbarn und kommen doch aus ganz verschiedenen Welten, sie ist Halbpuertoricanerin und er kommt aus einer reichen Familie, die einige Berühmtheit erlangt hat. Diese Gegensätze halten sie aber nicht davon ab, sich in einander zu verlieben und entgegen der zahlreichen Wiedersprüche und Widerstände zusammen zuleben und glücklich zu sein. Das Buch beginnt mit einer spannenden Szene und danach geht es chronologisch durch die Jahre 1986 und 1987 durch das Beobachten, Kennenlernen und Zusammenleben der Beiden. Der Schreibstil ist gut, aber gewöhnungsbedürtig, das Ende gibt dem Buch nochmal eine spannende und im ersten Moment sogar sehr traurige Wendung. Lesenwertes Buch, das einen verwirrt, aber auch berührt.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jardine Libaire, geboren 1973 in New York, ist Absolventin des Skidmore Colleges und hat einen MFA in Creative Writing der University of Michigan. Sie lebt in Austin, Texas, wo sie ehrenamtlich für Truth Be Told arbeitet, ein Hilfsprogramm für Frauen im Gefängnis.
Beiträge
Elise Perez hat ein neues Zuhause in New Haven, in der Wohnung von Robbie, welcher Flugzeugtechnik studiert und nebenbei kellnert, gefunden, nachdem sie endlich dem Sozialwohnungskomplex in der South Bronx entfliehen konnte. Elise ist Anfang zwanzig, halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin. Sie beginnt, in einer Zoohandlung zu arbeiten und lernt nach drei Monaten ihre Nachbarn Jamey und Matt kennen. Jamey stammt aus einer angesehenen reichen Investmentbankerfamilie, während Elisa ohne Vater und ohne Schulabschluss aufgewachsen ist. Als Jamey Elise zu einem Abendessen einlädt, lässt diese sich von ihm verführen. James Familie ist von diesem nicht standesgemäßen Umgang nicht begeistert, doch er hört nicht auf diese Meinung. Stattdessen will er sogar sein Studium an der Yale-Universität abbrechen und auf sein Erbe verzichten, nur um mit Elisa zusammenzuziehen. Jedoch wird das junge Glück bedroht und die Liebesgeschichte scheint nicht gut auszugehen. Jardine Libaire greift die Idee des Klassikers „Romeo und Julia“ von William Shakespeare auf und ihr gelingt es ganz wunderbar, den Leser in die Welt der zwei unterschiedlichen Charaktere Elise und James einzuführen. Mit ihrem provokanten und intensiven Schreibstil schafft sie ein Werk, welches die Liebesgeschichte zweier Teenager darstellt, die ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden haben. Gemeinsam wollen sie dieser Frage nachgehen, doch sie stoßen auf Widerwillen, Missgunst und Verachtung. Libaire erfindet zwei starke Protagonisten, die auf ihre Weise sehr speziell sind. Elise scheint dem Leser anfangs wenig sympathisch. Sie wird als Mädchen dargestellt, welches sich nach Aufmerksamkeit seht und alles dafür tun würde. Jedoch wird ihr Verhalten im Laufe der Geschichte verständlicher, da dem Leser ihre Umstände und ihr Inneres nähergelegt werden. Jamey wirkt ebenfalls unsympathisch, vor allem seine Gedanken über Elise bewirken Abstoßung im Leser. Aber auch er entwickelt sich weiter und überdenkt seine Lebensweise. Gemeinsam versuchen die zwei Charaktere ihren Weg zu gehen, der vor allem durch die Eltern von Jamey erschwert wird. Anfangs war der Schreibstil für mich gewöhnungsbedürftig, jedoch habe ich schnell in die Geschichte gefunden. Das Verwenden einer sehr vulgären Sprache unterstützt die Darstellung des Milieus der Jugendlichen. Sehr gut hat mir die Moral der Geschichte gefallen und der Aufstand gegen die Normen der Gesellschaft durch die Protagonisten. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser Roman wirklich gut gefallen hat. Auch wenn es kein Buch für zwischendurch ist, da es doch sehr zum Nachdenken und Reflektieren der Gefühle anregt, würde ich dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen!
Jardine Libaire schreibt außerordentlich bildlich, poetisch und sehr einzigartig. In ihren Worten verliert und verliebt man sich. Direkt am Anfang wurde der Leser in das Geschehen, in die unförmige Beziehung von Jamey und Elise mitgerissen. Das war etwas, was ich an diesem Buch ganz besonders geliebt habe. Dadurch konnte man die sehr toxische Beziehung von Jamey und Elise gut nachempfinden und mit ihnen mitfühlen. Eben diese toxische Beziehung fing anfangs als eher platonische Begegnung an, wurde dann aber immer emotionaler, ungesunder, einseitiger und schädlich. Jamey und Elise stammen aus verschiedenen Welten: Elise ist aus armen Verhältnissen, hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und immer wieder finanzielle Probleme. Jamey hingegen stammt aus der reichsten Familie New Yorks, was ihn sehr beliebt macht. Ihm stehen alle Türen offen. Aus irgendeinem Grund fühlen sich die beiden bei ihrer ersten Begegnung sehr zueinander hingezogen, können nicht mehr ohne einander und stürzen sich Hals über Kopf in eine Beziehung. Sehr langsam erzählt die Autorin die Liebesgeschichte der beiden, was anfangs noch völlig legitim war, doch mit den Seiten an Spannung verlor. Für mich hatte das Buch keine wirkliche Intention. Es werden zwar Themen wie Rassismus, Ungleichheiten und Vorurteile aufgenommen, aber nicht stark genug vertieft, um dem Buch Spannung zu verleihen. Erst gegen Ende ging es ganz schnell, was aber wiederum viel zu viel auf einmal war. Die Charaktere blieben in meinen Augen genau so wie der Inhalt eher farblos und fahl. Der Schreibstil hingegen ist sehr besonders und für mich definitiv herausragend!
Als mein Freund mich fragte, was ich da lese, habe ich geantwortet: eine wundervoll reale, fast schon zu pessimistische Geschichte eines Pärchens. Ich habe den Schreibstil als gewöhnungsbedürftig, sich gegen die Tabus der Gesellschaft stellend (welche nebenbei gesagt sowieso keine Tabu-Themen sein sollten) und naturverbunden beschrieben. Eine Mixtur, die ich so bisher noch nicht erlebt oder gelesen habe. Jardine Libaire hat eine grandiose Geschichte geschrieben, die mir Hoffnung genommen und auch geschenkt hat. Eine Geschichte, die zeigt, dass ein Leben auch Tiefen hat und diese Tiefen überwunden werden können. Dass Liebe nicht nur eine chemische Verliebtheit ist und ein Gefühl des Herzens, sondern auch eine Entscheidung. Das letzte Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, war neben Benedict Wells‘ „Vom Ende der Einsamkeit“ mein absolutes Highlight in diesem Jahr und schickt mich mit neuer Hoffnung in das neue Jahr.
Es gibt Bücher, die wird man nie wieder vergessen. Dies ist für mich eins davon. Der poetisch einzigartige Schreibstil war einfach atemberaubend. Ich bin immer noch geflasht. Aber vor allem besticht dieses Buch durch die Gesellschaftskritik und provozierenden Szenen, die mir immer im Gedächtnis bleiben werden. Eine ungeheure dramatische Liebesgeschichte, an die ich wohl noch lange denken werde. Vom Stil her hat mich die Autorin ein wenig an Sally Rooney erinnert, ist aber viel provozierender. Wem ihr Stil gefällt, der wird auch bei diesem Buch nicht enttäuscht werden.
Klappentext: Als Elise Perez an einem trostlosen Winternachmittag in New Haven den Yale-Studenten Jamey Hyde kennenlernt, ahnt keiner, dass hier und jetzt ihrer beider Schicksal besiegelt wird. Was als obsessive Affäre beginnt, wird zu einer alles verändernden Liebe. Doch Elise ist halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater und Schulabschluss aufgewachsen, und Jamey der Erbe einer sagenhaft reichen Familie von Investmentbankern. Wie weit sind sie bereit zu gehen? [Quelle: Diogenes] Meine Meinung: Für diese Rezension habe ich ein wenig länger gebraucht, aber jetzt gibt es sie endlich für euch! Die Geschichte klingt wirklich vielversprechend und so habe ich mich direkt ans Lesen gesetzt, als das Buch bei mir eingetroffen ist. Es handelt sich um die Liebesgeschichte von Elise und Jamey, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch irgendwie spielt sich von Anfang an etwas magisches zwischen ihnen ab, sodass sie einfach nicht voneinander loskommen. Beide haben im Laufe des Buches immer wieder Zweifel, ob ihre Beziehung wirklich eine Zukunft hat. Und vor allem die Familie und Freunde von Jamey nehmen die Beziehung der beiden nicht ernst, da sie es eher als eine kleine Spielerei abtun. Sie können nicht glauben, dass Jamey wirklich etwas für Elise empfindet, die doch so gar nicht in ihr Leben passt. Aber entgegen aller Erwartungen kann Jamey nicht ohne Elise leben. Und so entwickelt sich im Verlauf des Buches eine Liebesgeschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Libaire eine Realität erschafft, die nicht ausgeschmückt oder besonders schön dargestellt wird. Nein. Sie entführt uns in eine Geschichte, die einfach sehr realistisch wirkt. Und das macht dieses Buch und Libaires Schreibstil aus. Sie verschönert nicht, sondern schreibt sehr direkt und klar, was gemeint ist oder wie etwas ausschaut. Denn was gleich klar ist: es ist nicht die Art von Liebesgeschichte, in der die beiden Protagonisten am Ende Händchen haltend in den Sonnenuntergang laufen. Es scheint eine bedingungslose Liebe zu sein. Ohne großen Anspruch an den Anderen. Aber eine Liebe, die viele Probleme übersteht. Und das liegt wahrscheinlich vor allem darin, dass James und Elise diese Probleme gemeinsam angehen und aus dem Weg schaffen. Elise fühlt sich im Laufe des Buches immer wieder als Außenseiterin, da sie nicht sehr gebildet ist und in sehr armen Verhältnissen groß geworden ist. Sie hat keine gute Schule besucht, wie es James gemacht hat. Sie musste für das, was sie hat, kämpfen und hat nur wenig Unterstützung erhalten. Doch James sieht im Verlauf des Buches eine andere Elise, als die, die sich in Allgemeinbildung nicht gut auskennt. Er lernt ihr wahres Wesen kennen und merkt schnell, dass er sich auf sie verlassen kann, egal was kommt. Und verliebt sich in sie. "Manchmal bleibt sie stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden, das Gesicht über dem Bic verzogen, Flamme in ihrer Goldkette funkelnd, dann geht sie mit ihrem coolen wiegenden Schritt weiter, Füße einwärts gedreht – dem Gang, nach dem er süchtig geworden ist. Süchtig? Sie haben heute nichts mehr vor. Keine Verpflichtungen. Und das ist himmlich. Himmlisch?, denkt er. Und genau das ist es – mit diesem Mädchen hier herumzuwandern, die Gegend zu entdecken, zu spielen, zu reden … Sie lachen zu sehen, den Kopf in den Nacken geworfen, voller Sarkasmus, voller Lust – es ist, als hätte ihn ein seltsamer Blitz getroffen." Dieses Buch ist unglaublich ehrlich. Es beschreibt von der ersten Zeile an die Wahrheit. Und diese Ehrlichkeit wirkt auf mich zwischenzeitlich etwas distanziert. Ich habe das Gefühl, dass sich die beiden – trotz aller Dinge, die sie miteinander erlebt haben – nicht ganz aufeinander eingelassen haben. Obwohl sie immer wieder das Gegenteil beteuern. In dieser Ehrlichkeit steckt eine Distanz für den Leser, den ich leider nicht ganz ausblenden konnte. Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass die beiden sich trotzdem nicht ganz auf die Beziehung eingelassen haben und eine gewisse Distanz brauchen. Und das ist sehr schade, da das im Kontrast zur Geschichte an sich steht. Fazit: Es ist eine etwas andere Liebesgeschichte als die, die man sonst liest. Aber sie sprüht nur so vor Ehrlichkeit und Liebe. Trotzdem habe ich zwischendurch immer wieder eine gewisse Distanz zwischen den Beiden festgestellt, die ich nicht ganz einordnen konnte.
Jardine Libaires Roman „Uns gehört die Nacht“ ist ein Werk, das vor allem durch seinen außergewöhnlichen Schreibstil besticht, während die Handlung in weiten Teilen eher klischeehaft bleibt. Die Geschichte erzählt von der leidenschaftlichen Affäre zwischen Jamie, einem reichen Erben, und Elise, einer jungen Frau aus einfachen Verhältnissen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Angesiedelt in den 1980er Jahren, fängt die Autorin die Atmosphäre dieser Zeit detailreich ein und verleiht dem Setting eine fast greifbare Präsenz. Was das Buch wirklich besonders macht, ist Libaires Sprache. Ihr Schreibstil ist poetisch, kraftvoll und unglaublich atmosphärisch. Mit ihrer Fähigkeit, Gefühle und Szenen so bildhaft und intensiv darzustellen, zieht sie den Leser in einen Strudel aus Emotionen und Eindrücken. Die Beschreibungen sind kunstvoll und oft fast hypnotisch – sie laden dazu ein, in die düstere, zugleich sinnliche Welt von Jamie und Elise einzutauchen. Allein wegen der sprachlichen Qualität habe ich das Buch nicht abgebrochen. Die Art, wie Libaire Momente einfängt und sie mit Metaphern zum Leben erweckt, ist meisterhaft und lässt auch die weniger überzeugenden Aspekte der Handlung in einem anderen Licht erscheinen. Die Geschichte selbst konnte mich jedoch weniger begeistern. Die Beziehung zwischen Jamie und Elise folgt dem altbekannten Schema: Reicher Mann trifft arme Frau, beide verlieben sich, und die Intensität ihrer Verbindung wird vor allem durch unzählige Sexszenen dargestellt. Während Libaire versucht, die inneren Konflikte und Traumata ihrer Figuren herauszuarbeiten, bleibt vieles oberflächlich. Jamie und Elise wirken wie Stereotypen, und ihre Liebesgeschichte hat mich selten überrascht. Ein Lichtblick war jedoch das Ende. Dass Jamie auf einem LSD-Trip hängenbleibt, war eine unerwartete und verstörende Wendung, die die Geschichte von einer kitschigen Romanze in ein düsteres Drama verwandelt. Dieser Moment gibt dem Buch eine neue, tiefere Dimension und regt zum Nachdenken an – über Selbstzerstörung, Verlust und die Unfähigkeit, der eigenen Realität zu entfliehen. Was mir außerdem gefallen hat, war der Bezug zu den 1980er Jahren. Libaire gelingt es, die Essenz dieser Zeit einzufangen, von der Musik bis zur gesellschaftlichen Stimmung. Das macht die Geschichte auf einer anderen Ebene interessant, auch wenn die Figuren selbst wenig Tiefe bieten. Insgesamt ist „Uns gehört die Nacht“ ein Buch, das mehr durch seinen Stil als durch seinen Inhalt überzeugt. Wer poetische, atmosphärische Sprache schätzt, wird von Libaires Prosa begeistert sein. Doch die klischeehafte Handlung und die eindimensionalen Charaktere könnten viele Leser enttäuschen. Das unerwartete Ende hebt die Geschichte zwar noch einmal an, doch es reicht nicht aus, um den Roman uneingeschränkt zu empfehlen. Für mich ist es ein ambivalentes Leseerlebnis, das ich mit 2,5 von 5 Sternen bewerten würde.
Jardine Libaire schreibt außerordentlich bildlich, poetisch und sehr einzigartig. In ihren Worten verliert und verliebt man sich. Direkt am Anfang wurde der Leser in das Geschehen, in die unförmige Beziehung von Jamey und Elise mitgerissen. Das war etwas, was ich an diesem Buch ganz besonders geliebt habe. Dadurch konnte man die sehr toxische Beziehung von Jamey und Elise gut nachempfinden und mit ihnen mitfühlen. Eben diese toxische Beziehung fing anfangs als eher platonische Begegnung an, wurde dann aber immer emotionaler, ungesunder, einseitiger und schädlich. Jamey und Elise stammen aus verschiedenen Welten: Elise ist aus armen Verhältnissen, hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und immer wieder finanzielle Probleme. Jamey hingegen stammt aus der reichsten Familie New Yorks, was ihn sehr beliebt macht. Ihm stehen alle Türen offen. Aus irgendeinem Grund fühlen sich die beiden bei ihrer ersten Begegnung sehr zueinander hingezogen, können nicht mehr ohne einander und stürzen sich Hals über Kopf in eine Beziehung. Sehr langsam erzählt die Autorin die Liebesgeschichte der beiden, was anfangs noch völlig legitim war, doch mit den Seiten an Spannung verlor. Für mich hatte das Buch keine wirkliche Intention. Es werden zwar Themen wie Rassismus, Ungleichheiten und Vorurteile aufgenommen, aber nicht stark genug vertieft, um dem Buch Spannung zu verleihen. Erst gegen Ende ging es ganz schnell, was aber wiederum viel zu viel auf einmal war. Die Charaktere blieben in meinen Augen genau so wie der Inhalt eher farblos und fahl. Der Schreibstil hingegen ist sehr besonders und für mich definitiv herausragend!
Elise und Jamey sind Nachbarn und kommen doch aus ganz verschiedenen Welten, sie ist Halbpuertoricanerin und er kommt aus einer reichen Familie, die einige Berühmtheit erlangt hat. Diese Gegensätze halten sie aber nicht davon ab, sich in einander zu verlieben und entgegen der zahlreichen Wiedersprüche und Widerstände zusammen zuleben und glücklich zu sein. Das Buch beginnt mit einer spannenden Szene und danach geht es chronologisch durch die Jahre 1986 und 1987 durch das Beobachten, Kennenlernen und Zusammenleben der Beiden. Der Schreibstil ist gut, aber gewöhnungsbedürtig, das Ende gibt dem Buch nochmal eine spannende und im ersten Moment sogar sehr traurige Wendung. Lesenwertes Buch, das einen verwirrt, aber auch berührt.