Tribut der Sünde

Tribut der Sünde

Taschenbuch
3.52
MittelalterGerechtigkeitTodAufstand

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Beschreibung

Eine mutige junge Frau begehrt am Vorabend der Bauernaufstände gegen die Herrschenden auf – der spannende Auftakt zur historischen Tribute-Reihe von Silvia Stolzenburg.

Stuttgart, 1513. Ein mörderisches Komplott zerstört die heile Welt der sechzehnjährigen Franziska Hochperger, Tochter eines wohlhabenden Weinhändlers. Die Bluttat lässt sie vaterlos, arm und entehrt zurück, gejagt von der Obrigkeit, die sie mundtot machen will.

Auf der Suche nach Rache und Gerechtigkeit findet Franziska Unterschlupf bei ihrem Freund Jakob, der sich Aufständischen angeschlossen hat. Sie wollen sich gegen den verhassten Herzog von Württemberg zur Wehr setzen, dessen Prunksucht das einfache Volk an den Bettelstab bringt. Um den Verursacher ihres Leids zu überführen, wagt Franziska einen gefährlichen Schritt …

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
367
Preis
10.30 €

Beiträge

2
Alle
4

Im Mittelpunkt von Tribut der Sünde steht der rasante gesellschaftliche Abstieg der jungen Franziska im Stuttgart des Jahres 1513, die durch ein abgekartetes Spiel ihren Vater und Verlobten verliert, und sich fortan zunächst allein durchschlagen muss. Ihre Suche nach den Verantwortlichen und ihr Wunsch nach Rache bestimmen ihr Leben und die Handlung im ersten Band dieser neuen Trilogie. Historische Romane sollten nicht nur unterhalten, sondern dem Leser auch Wissen über die Zeit vermitteln, in der sie spielen. Beides gelingt diesem Roman, der stilistisch gut, flüssig und ansprechend geschrieben ist, sehr gut. Die Handlung um die sechzehnjährige Franzi ist überaus spannend mit vielen Sequenzen, die den Leser in Atem halten (vor allem, weil Franzi bei ihrer Suche immer wieder in missliche Lagen gerät.) Darüber hinaus gibt es einige Entwicklungen in den Beziehungen zwischen den Figuren, die für den Leser nicht vorhersehbar sind, was das Lesevergnügen sehr aufwertet. Der Unterhaltungsfaktor wird auch dadurch gesteigert, dass der Roman über eine deutliche Krimi-Handlung verfügt, in der Franzi fast schon in eine klassischer Ermittlerrolle schlüpft. Der Leser wird so zum Miträtseln angeregt. Mit Franzi als Figur hatte ich anfangs zwar ein paar Startschwierigkeiten, diese legten sich aber bald. Meine Lieblingsfigur ist von Beginn an Sabina von Bayern; sie ist für mich am interessantesten, da man bei ihr nicht so genau weiß, woran man ist. Richtig gut sind die Fokalisierungswechsel. Dadurch, dass einzelne Kapitel auch aus Sabinas und Jakobs Blickwinkel geschildert werden, ist der Erzählfluss sehr abwechslungsreich. Lehrreich ist der Roman ebenfalls: man erfährt sehr viele Details über das Leben der Weinhändler und Weingärtner im 16. Jahrhundert, über die Gerichtsbarkeit, die Stadtorganisation und auch die Medizin. Dabei sind diese Aspekte so geschickt in den Roman eingewoben, dass sie hervorragend zum ganzen Bild der Zeit beitragen und einen authentisch ins 16. Jahrhundert eintauchen lassen. Mich hat der Roman ausgezeichnet unterhalten. Die kurzen Kapitel haben zum Weiterlesen eingeladen, der Erzählstil, die Handlung und die historische Detailkenntnis der Autorin haben eine Zeitreise möglich gemacht. Ich hadere auch nicht zu sehr mit dem Cliffhanger am Ende des Romans, da sich weitere spannende Momente ebenso abzeichnen, wie eine sich anbahnende, zarte Liebe (und Liebesgeschichten mag ich einfach!). Außerdem muss man einfach festhalten, dass das Ende trotz einer vollständigen closure sehr gut gelungen ist – es wird Lust auf mehr gemacht, aber es ist trotzdem ein guter Schlusspunkt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

3

Im Jahr 1516 gehört Stuttgart zu einer der florierendsten Handelsstädte Europas. Besonders der Weinanbau zeichnet die Stadt und ihre Umgebung aus. Aus einer der angesehendsten Familien stammt Franziska. Jedenfalls bis ihr Verlobter, ebenfalls Weinbauer, scheinbar auf frischer Tat des Mordes ertappt wird. Hier beginnt eine Jagd zwischen Intrigen, Vorurteilen und Ränken unter den mächtigsten Männern der Stadt. Gelingt es Franz, ihren Namen rein zu waschen?  Meine Meinung : Mit Tribut der Sünde legt Silvia Stolzenburg einen Auftakt zu einer neuen Trilogie rund um die junge Franzi aus Stuttgart des 16. Jahrhunderts vor. Gekonnt werden wahre Begebenheiten mit Fiktion verwoben, ganz in Stolzenburg-Manier. Die Autorin hat wieder keine Mühen bei der Recherche gescheut. Umso befremdlicher finde ich die Verwendung von Ausdrücken wie "Presswurst" oder "Scheißegal", die meiner Meinung nach nicht in einen historischen Kontext passen. Da hätte man doch etwas besser auf den Ausdruck achten können.  Die Hauptprotagonistin Franziska ist eine taffe junge Frau, die gern mal zu Überreaktionen und Rebellion neigt. Dabei ist sie sich bewusst, dass sie sich mit ihrem Handeln keinen Gefallen tut, macht es aber trotzdem, nur um dann hinterher in Selbstmitleid zu verfallen. So zieht es sich durch das gesamte Buch, was für den Leser ziemlich nervend werden kann. Jedenfalls ging es mir so.  Ich vergebe hier drei Sterne, um der Trilogie Entwicklungsspielraum zu geben. Zu den 4 Sternen reicht es mir hier leider nicht ganz. Trotzdem spreche ich eine Leseempfehlung für alle Fans historischer Romane aus. 

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