The Witcher: Ein Körnchen Wahrheit

In jeder Geschichte steckt ein Körnchen Wahrheit Inhalt: Andrzej Sapkowskis Kurzgeschichte "Ein Körnchen Wahrheit" handelt vom Hexer Geralt, der abseits eines Waldweges ein verwunschenes Schloss nebst verzaubertem Herren entdeckt. Letzterer ist Nivellen, der mehr wie ein Wildschwein als ein Mensch aussieht. Geralt lädt sich mehr oder weniger selbst ein und bei Speis und Trank offenbart sich die Geschichte des Burgbesitzers. Zu tun hat sie ausgerechnet mit der mysteriösen Frau, die der Hexer im Wald vorfand... Bewertung: Zur Geschichte selbst ist nur noch wenig zu sagen. Fast jeder, der sich mit "Witcher" beschäftigt, hat "Ein Körnchen Wahrheit" schon erlebt. Ob in der zweiten Staffel der Netflix-Serie oder in der Kurzgeschichtensammlung "Der Letzte Wunsch". Wunderschön und einprägsam ist sie alle Mal und ihre Themen zeitlos: Der Unterschied zwischen Mensch und Monster und der Wert wahrer Liebe. Die Essenz der Handlung fängt die Graphic Novel auf ihren knapp 60 Seiten gut ein. Alles Bedeutende ist vorhanden. Was sie von den anderen Medien unterscheidet sind natürlich die Zeichnungen. Diese sind hervorragend gelungen und warten auf mit kräftigem Kontrast und machtvollen Farben, perfekt für eine düstere und realistische Fantasy-Welt. Die Figuren sind allesamt sehr gut getroffen und sofort erkennbar. Besonders positiv möchte ich den Einsatz der Katzenaugen von Geralt als Stilmittel hervorheben. Das einzige Manko, was es gibt, liegt also weder an Autoren noch Zeichnern. Es liegt beim Preis und der gewählten Buchform. Für 20,00EUR (Variant Cover) erhält man 60 Seiten - ungefähr die gleiche Seitenzahl wie sonst eine Einzelausgabe von Batman Comics für ca. 8,00EUR. Der einzige Bonus sind drei Seiten mit wenigen Charakterskizzen. Das Hardcover ist gut verarbeitet, ist aber eben ein Hardcover. Alle bisher erschienenen Witcher Comics waren Softcover - leider unpassend. Fazit: Tolle Adaption der beliebten Kurzgeschichte, die leider wirklich etwas kurz ausfiel. Gesamt: 4/5