Tell

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Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

4.5

Wir sind Tell?

Der bekannte Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell bekommt Leben eingehaucht und der Autor Joachim B. Schmidt macht dies überaus geschickt und verbindet uns mit einer fernen Zeit und mit einer Bevölkerung, die nicht immer angenehm auszuhalten ist. Schmidt, selber Schweizer, (wenn er auch heute auf Island lebt), vermag es, nicht in epische Verklärung abzudriften, sondern erzählt einfach die bekannte Geschichte neu, beschreibt einfache Menschen in einem von Habsburgern besetzten Land. Eine einzelne Person widersetzt sich und wenn es auch mancherorts anders gesehen wird und auch im Buch vorkommt, bleibt kein Zweifel offen, dass wir eben nicht alle „Tell“ sind. Der komisch Kauz, Querulant und Eigenbrötler Tell wird hier zu einer Person mit Gesicht, sehr menschlich und fassbar, so dass viel Mitgefühl aufkommt und es so manche Stellen gibt, die einem die Tränen in die Augen treiben. Wir kommen dem Menschen Tell näher und dies ist ein Erlebnis. Obwohl die Geschichte düster und unangenehm ist, sind wir durch die grosse Erzählkunst doch gerne dabei. Man muss vorsichtig umgehen mit Nationalhelden, sie sollten nicht verklärt werden und auch nicht zu sehr ins Licht der Öffentlichkeit gelangen. Diese Waage vermag Schmidt meisterhaft zu balancieren

Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

4

Schillers Drama neu interpretiert: Die sagenumwobene Geschichte von Wilhelm Tell wird auf eine neue und moderne Art und Weise spannend erzählt.

Das Buch ist in sehr kurzen Kapitel geschrieben, so dass sich schnell ein rasantes Tempo entwickelt. Die Handlung wird aus der Perspektive verschiedener Personen erzählt. Auch wenn die Figuren nur kurz und knapp zu Wort kommen, hat man den Eindruck, sie wirklich gut kennenzulernen und Einblick in ihre Gedanken zu bekommen. Die kurzen Sätze unterstützen dabei die Wirkung der Gedanken. Ich habe zwar ein paar Seiten gebraucht, bis ich in die Geschichte hineingekommen bin, aber dann liest es sich sehr gut und schnell. Im Gegensatz zu Schillers Drama ist der Roman sehr leicht zu lesen und wirkt lebendiger. Da es für mich persönlich zu viele Personen sind, hätte dem Ganzen ein Namensregister wie bei Schiller gut getan, um diese von Beginn an richtig einordnen zu können. Erst in der Mitte des Buches wird der Zusammenhang zu Schillers Vorlage deutlich. Leider kam dann alles sehr schnell und abrupt, so dass die letzten Seiten nur so dahingeflogen sind. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, um alles noch einmal zu reflektieren und zu sehen, was es für Tells Familie bedeutet. Ein rundes Ende, mit dem die Sage um Wilhelm Tell ihren Lauf nimmt. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen 🌟🌟🌟🌟⭐️. *Rezensionsexemplar von Lovelybooks

Schillers Drama neu interpretiert: Die sagenumwobene Geschichte von Wilhelm Tell wird auf eine neue und moderne Art und Weise spannend erzählt.
Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

4.5

Eine fantastische Neuerzählung der Schweizerischen Helden Wilhelm Tell.

Das Buch gleicht in seinem Aufbau einem Theaterstück, da es in viele kurze (2-3Seiten) Kapitel unterteilt ist, die das Geschehen aus der Sicht einer bestimmten Person schildern. So schlüpfen wir in die Köpfe nicht nur von Tell und Gessler, sondern auch jenen von Tells Frau Hedwig und seinem Sohn Walter beim Apfelschuss, sowie jenen des Pfarrers und dessen Gehilfin. Aus diesen Mosaikstückchen ergibt sich ein sehr kontrastreiches Bild eines Tell als Antihelden gefangen in seiner Rolle aus Schuld, Scham und Wiserstand. Eine absolute Empfehlung für Liebhabende von Dramastücken und jenen, die den gewichtigen Schweizer Mythos aus einer neuen Perspektive entdecken möchten. Mehr im Lesemonat Januar auf YouTube bei Japan Connect. https://youtu.be/t2dWwBSAxwk?si=1Ni77LGu361tvv26

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

Habt ihr Wilhelm Tell früher auch in der Schule gelesen? Entschuldigung, lesen müssen? Ich meine das Buch mit der Sage über den Schweizer Nationalhelden? Der mit dem Apfel! Ahhh … gut, ihr erinnert euch! Hier kommt der moderne Tell, sozusagen Tell reloaded: Tell Joachim B. Schmidt Es ist die Geschichte von Wilhelm Tell, der sich mit der falschen Person anlegt - nämlich mit dem Habsburger Landvogt Gessler. Tell, der eigentlich ein einfacher Bergbauer ist, von jeher ein Eigenbrötler und sehr stur, lehnt es ab sich vor dem Hut des Vogtes zu verbeugen. Als Strafe soll er, aus 50 Schritte Entfernung, mit der Armbrust, auf einen Apfel schiessen, der zuvor auf den Kopf seines Sohnes gelegt wurde. Zum Leidwesen der Habsburger gelingt Tell dieser Schuss: Der Sohn sackt unverletzt zu Boden und der Apfel wurde von dem Pfeil in vier Teile gespalten. Trotz des Erfolges soll Tell bestraft werden. Er wird festgenommen und abgeführt. Doch Tell gelingt die Flucht und sinnt nach Rache. … Das besondere an diesem Buch ist, dass mehr als 20 Personen aus der Ich-Perspektive die Geschichte erzählen. So kommen u.a. seine Familie, der Pfarrer, der Vogt, die Soldaten und seine Söhne zu Wort. Die neue Interpretation von Tell ist dem Autor Joachim B.Schmidt großartig gelungen. Die kleinen kurzen Kapitel lasen sich für meinen Geschmack viel zu schnell. Ein grossartiges Buch und eine Leseempfehlung von mir! 5 /5 P.S Lehrer, habt ihr gut aufgepasst? Schiller war gestern, heute ist Joachim B.Schmidt! Bringt dieses Buch an die Schulen!

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Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

5

Wer kennt sie nicht, die Sage vom Wilhelm Tell. Der Schweizer Nationalheld, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf geschossen haben soll. Und nur, weil er den dämlichen Hut des Landvogt nicht grüßen wollte, kam es dazu. Der Landvogt verurteilte Tell dazu, (fast) seinen Sohn zu töten. Doch am Ende wird es den Vogt selber treffen, denn „Durch diese hohle Gasse muss er kommen…“ Schon oft wurde die Sage um den Schweizer Wilhelm Tell, in mehr oder weniger schöne Geschichten verpackt. Immerhin soll sich diese Sache schon vor über 700 Jahren zugetragen haben. Auch dieses Mal haben wir das Vergnügen, den unbeugsamen Bergbewohner in seinem Schicksal zu begleiten. Joachim B. Schmidt hat die uralte Geschichte neu interpretiert. Auch wenn es schon sehr lange her ist, dass Tell gewildert hat, seinen Hof im hintersten Teil eines Tales betrieb, so hat man trotzdem das Gefühl, einer neuen Geschichte zu folgen. Wilhelm Tell lebt mit seiner Frau, drei Kindern und den (alten) Müttern im Kanton Uri. Sie haben nur einen kleinen Hof und drei Kühe. Zu wenig zum Leben, zu viel um... Das schießen von Wild ist natürlich verboten, aber man muss ja auch irgendwie die Mäuler stopfen. Hedwig, Tells Frau, ist seine ehemalige Schwägerin. Tell’s umgänglicher Bruder Peter ist in den Bergen verschollen. Wilhelm nahm sich der Frau und den Müttern an. Immerhin trug Hedwig ein Kind unter dem Herzen. Doch Wilhelm ist ein verschlossener Mensch. Schnell aufbrausend, schwer zu lieben. Aber Hedwig hat sich damit abgefunden auf dem unwirtlichen Hof zu bleiben. Wo sollte sie denn auch hin. Die Geschichte ist wie gesagt alt. Wer es mag liest Schiller, wer es weniger prosaisch mag, sucht sich eine Sage. Die Story bleibt immer gleich. Seite 96: „Vater gleicht einem Berg. Man kann ihn nicht verrücken, an ihm entladen sich die Gewitter, und er wirft einen langen Schatten. Er lacht nie, und ich glaube er mag niemanden…“ So spricht Walter von seinem Vater. Und spätestens als Tell dem Sohn den Apfel vom Kopf schoss, wissen Beide, wie sehr der Vater den Sohn liebt. Joachim B. Schmidt schreibt einen Krimi. Szenenwechsel nach spätestens 3 Seiten. Der Roman liest sich so flott, dass man fast außer Atem kommt, und traurig ist, dass es gleich wieder vorbei sein mag. Seine Figuren, es sind derer reichlich, haben immer wieder etwas zu sagen. Da ist der Vogt, der eigentlich keine Lust hat, in diesem Teil der Schweiz zu hocken. Harras, der Handlanger und Leibwächter des Vogts, der brutal auf die Bauern einschlägt und deren Töchter und Frauen vergewaltigt. Die kleinen Soldaten die nur Befehle ausführen. Und auch Wilhelm kommt zu Wort, wenn auch erst ganz am Schluss. Daraus setzt sich eine Geschichte zusammen, die den Leser in Atem hält. Ich habe es genossen mal eine andere Art von Geschichtsstunde zu (lesen) bekommen. Das die Sage schon uralt ist, fällt in dem Roman so gar nicht ins Gewicht. Spannend geschrieben, unterhaltsam und ganz ohne Längen. Als schaut man einen guten Film im Kino. Seine Art zu schreiben hat sich der Autor bei seinem schreibenden Kollegen aus Island abgeschaut: Einar Kárason, der die Sturlungen Saga neu erzählt hat. Die schnellen Perspektivwechsel pusten den Staub von der Geschichte. Auch wenn Wilhelm sehr verschlossen ist, mag ich diese Figur neben seinem Sohn Walter sehr. Ich finde ein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss.

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von Joachim B. Schmidt

5

Großartiges Buch. Tolle Erzählweise und sehr spannend. Eine wunderbare Neuinterpretation des Stoffes. Die Geschichte von Wilhelm Tell wirkt so viel realitätsnäher und echter. Jetzt schon eines meiner Lieblingsbücher dieses Jahr!

Tell

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von Joachim B. Schmidt

3

3,5 Sterne

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von Joachim B. Schmidt

5

Drei Worte: Lest dieses Buch!

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von Joachim B. Schmidt

5

Also ich fand's herausragend! Eine großartige Neuerzählung, fantastische Sprache, hochspannend geschrieben!

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von Joachim B. Schmidt

4

Ich muss zugeben, dass ich vor der Lektüre keine Ahnung hatte warum Wilhelm Tell als einer der bekanntesten Figuren der Schweizer Geschichte gilt. Daher war die Handlung des Romans für mich neu und spannend. Ich finde Schmidts Sprache sehr angenehm zu lesen, sie passte gut in den historischen Kontext und wirkt schnörkellos und klar. Einfach passend für die Zeit in der die Geschichte angesiedelt ist ( ca 1307). Tell wird als Mensch wie du und ich beschrieben und nicht als übermenschlicher und unerreichbarer Nationalheld. Es geht eher darum, wie sich aus einem einfachen Bergbauern und Familienvater mit Sinn für Gerechtigkeit und Mut ein Freiheitskämpfer entwickelt. Mir haben die vielen kurzen Kapitel und verschiedenen Erzählperspektiven sehr gut gefallen. Das hat dem Lesefluss gut getan und man fliegt förmlich durch die Geschichte. Wie auch schon bei Kalmann ist die Natur und Umgebung hier ein wesentlicher Teil der Geschichte und trägt massiv zur Stimmung bei. Die Schweizer Alpen und ihre Sagen finden Eingang in die Geschichte und sorgen für eine tolle Atmosphäre. 4 Sterne für diesen tollen historischen Roman.

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von Joachim B. Schmidt

3

Solide Unterhaltung mit cooler Erzählweise

Letztendlich ist es nicht die riesengroße Story, durch die Erzählweise bekommt die Handlung allerdings eine ganz eigene Dynamik. So spannend und explosiv wie angekündigt fand ich es zwar nicht, aber es war trotzdem unterhaltsam und hat sich schnell weg gelesen. Am Anfang ist es noch problematisch, bei den ganzen Figuren den Überblick zu behalten, primär wenn man sich mit der Tell-Saga noch nicht groß beschäftigt hat. Aber das löst sich dann gut auf.

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

Wow, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschichte von Wilhelm Tell kennt man irgendwie und vielleicht sogar noch das Drama von Schiller. Aber was in der Schule eher trocken war, wirkt hier ganz anders. Joachim B. Schmidt haucht den Personen mehr Leben ein, sie erhalten eine Himtergrundgeschichte und eigene Gedanken und man nähert sich Tell durch die vielen Perspektiven von außen, bis er kurz vor Ende selbst zu Wort kommt. Eine gelungene Neuerzählung des Schweizer Mythos!

Tell

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von Joachim B. Schmidt

4

Es hat zu lange gedauert, bis ich von der Geschichte gefangen war. Zu oft hatte ich das Gefühl, die Zahnräder der Erzählmechanik zu sehen, zu oft langweilten mich Monologe der „Zeitzeugen“. Doch dann, nach über der Hälfte des Romans, schien es, als hätte der Roman eigentlich ein ganz anderes Thema ... Hat er aber vermutlich doch nicht. Und die zweite Hälfte hielt hochspannende Passagen bereit. Trotz meiner nicht unerheblichen Kritik gebe ich vier Sterne: für den Versuch, der Tellsage neues Leben einzuhauchen und ihr neue Aspekte abzugewinnen. P. S.: Gelegentlich werde ich schauen, wie das Max Frisch einmal gelungen ist.

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

Super spannend, schneller Perspektivenwechsel, konnte es nicht mehr aus der Hand legen!

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von Joachim B. Schmidt

4

Hand auf's Herz: Wer von euch kennt die Tell-Saga? Also so wirklich? Mehr als nur den berühmten Apfelschuss? Wer von euch hat Friedrichs Schillers Version der Saga gelesen oder lesen müssen? Wenige von euch, oder? So ging es mir auch, als ich gehört habe, dass der Schweizer in Island, Joachim B. Schmidt, nach Kalmann an einer modernen Fassung von Tell arbeitet. Entsprechend gespannt, aber völlig unvoreingenommen ging ich an die Lektüre. Ab der ersten Seite war ich drin - in der Geschichte, in der Landschaft, in der Familie Tell. In ca. 100 teils sehr kurzen Kapiteln wird aus der Perpektiver unterschiedliche Charaktere (es dürften so um die 20 sein - gezählt habe ich sie nicht) die Tell-Saga neu erzählt. Und das in rasendem Tempo! Ich hätte nach der Lektüre durchaus Lust, einmal die Version Schillers zu lesen, wobei beide Bücher vermutlich überhaupt nicht vergleichbar sind. Aber Schmidts Buch hat in mir die Freude an alten Geschichten geweckt. Es hat Spaß gemacht, den Figuren in ihrer Geschichte zu folgen und mit ihnen durch die Schweizer Landschaft zu wandern.

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

Ich bin immer vorsichtig bei neu/umgeschriebenen Werken - das kann total in die Hose gehen. Hier geht es um Willhellm Tell, DER Schweizer Nationalheld. Wir wachsen hier mit seiner Story auf und kennen die Schauplätze und die Kultur. Daher war ich seeeehr gespannt auf dieses Buch, entweder Top oder Flop, habe ich geschätzt. Voller Überzeugung kann ich sagen, ich fands meeeega. Also jeder bekommt in diesem Roman eine Stimme. Es sind relativ lange Kapitel, dafür abwechselnd aus einer anderen Perspektive. Wir lernen die Mutter von Tell kennen, seine Frau, die Söhne, der Gessler, seine Soldaten, die Marktfrau, andere Bauer etc. . Anfangs hatte ich Mühe mit den diversen Erzählungen, aber dann nimmt es Fahrt auf und ist echt total gut. Ich bin wirklich sehr geflasht von dieser Erzählung und es liest sich wie ein Krimi, megaobersuper spannend. Tabuthemen werden hier angesprochen und sehr gut umgesetzt. Joachim hat dem verstaubten Schiller wieder neues Leben eingehaucht, und ich hoffe, es gibt ganz viele junge Menschen die diese Story hier lesen um so die Schweizer Geschichte verstehen zu können. Follow me on Insta: deblioteca

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von Joachim B. Schmidt

4

TELL Heute erscheint druckfrisch "Tell" von Joachim B. Schmidt im Diogenes Verlag. In diesem Roman widmet sich der Autor der bekannten Sage und schweizerischen Nationalhelden Wilhelm Tell. Dabei orientiert er sich nicht an der Version Schillers, sondern denkt neu, erzählt rasant und unheimlich spannend. Ich glaube jeder kennt die Sage um Wilhelm Tell: ein Mann, ein Sohn und ein Apfel, der von ebendiesem Sohn herunter geschossen werden soll. Ausgangspunkt der Handlung ist Gesslers Hut, vor dem sich Tell nicht verneigt. Eine Schmach! Schmidt rollt diese Handlung neu auf, lässt sie realistischer wirken. Wilhelm Tell wird dem Leser*in nicht als Held präsentiert, sondern als ein etwas eigenbrödlerischer, selbstsicherer, fast gewöhnlicher Mann aus dem Dorf. Er lebt mit seiner Familie auf einem kleinen Hof. Das Leben ist gezeichnet durch den harten Alltag. In raschen Sequenzen wird die Handlung begreifbar gemacht. Insgesamt zwanzig Perspektiven geben Einblick auf die fiktive Tell-Sage, erläutern Hintergründe und machen die Sage lebendig. Dabei kommt man als Leser*in sowohl den Pro- und den Antagonisten näher. Wer Wilhelm Tell in einer moderneren, spannenden Version näher kommen möchte, darf zu "Tell" von Joachim B. Schmidt greifen. Schnelle Sequenzen, realitätsnahe Situationen und viele Perspektiven prallen gekonnt aufeinander und machen den staubigen Klassiker zu einem modernen Stück.

Tell

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von Joachim B. Schmidt

4

Inhalt: „Tell“ von Joachim B. Schmidt nimmt sich der Tell-Saga an. Dabei kommen in vielen kurzen Abschnitten viele unterschiedliche Charaktere zur Sprache. Meine Meinung: Das Buch hält was es verspricht – es ist sehr kurzweilig und fast durchweg spannend. Der Schreibstil des Autors liest sich sehr flüssig und ist sehr angenehm. Überraschenderweise haben mich die vielen Perspektiven und unterschiedlichen Charaktere nicht verwirrt, sondern haben vielmehr eine sehr große Bereicherung dargestellt. Die Charaktere sind meiner Meinung nach auch die größte Stärke des Romans. Fast jede Person, die in dem Roman auftaucht ist äußerst vielschichtig. Sie wirken sehr plastisch und realistisch – einfach sehr menschlich – in ihrem Handeln und Denken. Auch das Setting ist sehr gut beschrieben: das Leben der Bauern, ihre Leiden, die harsche Natur und die Ungerechtigkeit, die sie durch die Habsburger erfahren. Alles in allem ist „Tell“ ein spannendes und kurzweiliges Buch, das mich gut unterhalten hat und das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

Schillers Wilhelm Tell war bei mir Schullektüre. Aus diesem Stoff stammen also die meisten meiner Kenntnisse über die Tell-Saga. Auf die Neuinterpretation von Joachim B. Schmidt war ich daher sehr gespannt. Fasst man als Autor einen so bekannten Stoff an, geht man ein großes Risiko ein und kann viele Fehler machen. Doch Joachim B. Schmidt ist hier ein großer Wurf gelungen. Er erzählt die altbekannte Geschichte aus sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven und immer in sehr kurzen Abschnitten. Die Handlung entwickelt dadurch eine ganz wunderbare Dynamik. Außerdem fügt er der Geschichte neue Elemente hinzu und ändert manche Handlungsstränge ein wenig ab. Dies macht er aber so geschickt und absolut passend, dass es ein wahres Vergnügen ist. Gerade vielen jungen Lesern fällt es schwer, sich für alte Texte und Erzählungen zu begeistern. Tell ist jedoch ein Buch, das es versteht, eine alte Geschichte absolut lebendig darzustellen. Der Klappentext vergleicht das Buch aufgrund der kurzen Episoden mit Game of Thrones und dem kann ich durchaus zustimmen: Es ist klasse gemacht und liest sich unglaublich spannend und abenteuerlich. Ich kann mir auch sehr gut einen Vergleich im Deutschunterricht mit Schillers Version vorstellen. Ganz große Empfehlung meinerseits!

Tell

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von Joachim B. Schmidt

3

Joachim B. Schmidts Roman Tell ist so etwas wie der Versuch, einem gut abgehangenem Mythos frisches Leben einzuhauchen – mit durchwachsenem Erfolg. Da wagt sich also jemand an den Stoff des Schweizer Nationalepos heran, packt den alten Wilhelm in einen neuen Mantel und verpasst ihm psychologische Tiefe, die zuweilen mehr aufdringlich als erhellend wirkt. Natürlich, es ist mutig, der ikonischen Figur die Rüstung des makellosen Freiheitshelden abzustreifen und stattdessen einen gebrochenen Mann zu zeichnen, der mehr mit inneren Dämonen als mit äußeren Feinden kämpft. Doch nicht alles, was an Tiefe gewinnt, gewinnt auch an Spannung. Schmidt zieht erzählerisch alle Register, 20 Figuren lassen in Ich-Perspektive die Handlung in schneller Taktung Revue passieren. Das ist erzähltechnisch durchaus beeindruckend, doch man fragt sich bald, ob nicht weniger auch mehr gewesen wäre. Die Perspektivwechsel sorgen für Tempo und Abwechslung, lassen aber auch wenig Raum für echte Charakterentwicklung. Wenn die Figuren einmal stehen, bewegen sie sich kaum noch – eine verpasste Chance in einem Roman, der doch gerade auf psychologische Differenzierung setzt. Die Modernisierungen des Stoffes – und da gibt es einige – sind nicht ohne Reiz. Dass Schmidt das Missbrauchsthema aufgreift und Tells Schuldgefühle auch in diese Richtung dehnt, mag aktuell und relevant erscheinen, fühlt sich jedoch zuweilen aufgesetzt an. Manchmal ist weniger wirklich mehr, und vielleicht wäre es klüger gewesen, die Geschichte nicht zu sehr mit zeitgenössischen Debatten zu beladen. Sprachlich macht Schmidt vieles richtig. Der derbe, umgangssprachliche Ton verleiht der Geschichte Wucht und Bodenhaftung, doch auch hier ist nicht jede Pointe ein Treffer. Formulierungen, die im Mittelalter so sicher nicht gefallen wären, blitzen gelegentlich auf wie flapsige Seitenhiebe in einem historischen Kostümfilm. Das mag man charmant oder irritierend finden, je nach Geschmack. Es ist sicher kein Sakrileg, die Schillersche Pathetik zu entstauben. Schmidt gelingt es, den Klassiker in einen unterhaltsamen, wenn auch etwas oberflächlichen Heimatkrimi zu verwandeln, der sich schneller liest als er nachhallt. Ein Roman, der durchaus zu fesseln vermag, aber nicht ganz aus dem Schatten seines historischen Vorbildes heraustritt. Drei von fünf Sternen – solides Handwerk, das weder enttäuscht noch begeistert. Ein Tell, der vermutlich nicht lange in Erinnerung bleibt, aber für ein paar Stunden Unterhaltung sorgt. Und das ist ja auch nicht nichts.

Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

4

TW: körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt. Durch die nähere Ausführung folgen nun auch kleine Spoiler. Dass ich ausgerechnet nach der "Tell"-Lektüre (den Stoff kennt man ja schließlich in der Schiller-Variante schon aus der Schule) hier eine Triggerwarnung aussprechen muss, hätte ich auch nicht erwartet. Doch mir ist es wichtig zu erwähnen, dass es in dieser Neuadaption der alten Apfelschuss-Sage viele Stellen gibt, in denen es um Kindesmissbrauch (in Tells Kindheit durch den Pastor), Vergewaltigung und schwere körperliche Gewalt (alles drei durch die Handlanger des Ladvogts) geht. Und ich habe absolut gar nicht damit gerechnet. (Versucht mal danach zu googeln. Ich habe nichts dazu gefunden.) Auch wenn ich generell eher eine bekennende Feel-good-Leserin bin, konnte ich das aber gut verkraften - andere aber ja vielleicht nicht. So, genug der Kritik, denn: Ich habe das Buch weggeatmet! Es war einfach unfassbar spannend und der Klappentext (im Slide) fasst es so gut zusammen, dass ich sonst gar nichts mehr dazu sagen muss. Außer eben: Triggerwarnungen sind wichtig. Habt ihr "Tell" gelesen? Haben euch diese Themen auch so überrascht? #joachimbschmidt #tell #wilhelmtell #diogenes #diogenesverlag #whatiread2023 #booksofinstagram #bookstagram #bücher #lesen #ausgelesen

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

Beschreibung In den Schweizer Alpen lebt der eigenbrötlerische Wilhelm Tell, der eigentlich nur ein ruhiges und überschaubares Leben führen will. Doch die Herrschaft des Habsburger Landvogtes Gessler und seine tyrannischen Soldaten unter dem Befehl des Macht- und Blutdurstigen Harras zerstören den ländlichen Frieden und schikanieren die arme Bevölkerung. Durch seine Wilderei gerät Tell in Harras Visier. Die Herausgabe des Fleisches genügt nicht, so wird auch der Leiterwagen konfisziert und Wilhelms Mutter schwer verletzt. Als Tell sich in seiner Überlebensnot dazu genötigt sieht ihre Kuh zu verkaufen und auf dem Weg zum Markt unwissentlich einen Faupax gegenüber dem Landvogt begeht, spitzt sich die Lage zu und eine Heldensage nimmt ihren Lauf… Meine Meinung Wer, so wie ich, die sagenhafte Geschichte um den Schweizer Volkshelden Wilhelm Tell aus Schillers Feder nicht kennt, ist bei Joachim B. Schmidts Neuerzählung »Tell« genau an der richtigen Adresse. Ein einfühlsames und bewegendes Buch, mit viel Herz und rasant wie ein spannender Pageturner. Ich kann nun zwar keinen Vergleich zu Schillers Originalversion aus dem Jahr 1804 anstellen, doch kann ich das grandiose Handwerk Joachim B. Schmidts loben, denn genau wie in seinem Debüt »Kalmann« ist es dem Autor gelungen den Mensch in den Vordergrund einer mitreißenden Geschichte zu stellen, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Erzählt wird in knackig-kurzen Episoden aus der Perspektive von 20 unterschiedlichen Protagonisten – von Bauern, Männern wie Frauen, Töchtern, Söhnen, Soldaten, dem Dorfpfarrer sowie natürlich Tell, Gessler und Harras selbst – die in ihrem schnell aufeinanderfolgenden Takt für ein fesselndes Leseerlebnis sorgen, bei dem die Menschen im Mittelpunkt der Handlung stehen. Titelheld Tell lernt man zunächst durch die Brille seiner Familie kennen und bekommt durch die Wahrnehmung seiner Söhne, Ehefrau, Mutter und Schwiegermutter einen ersten Eindruck des eigenwilligen und grummeligen Mannes, der trotz seiner verschrobenen Art ein guter Mensch ist, der genau spürt, was sich gehört und was nicht. Tell gerät dabei jedoch nicht zum geschönten Abziehbild eines glorreichen und perfekten Helden, sondern wird durch eine Vergangenheit geprägt, die ihn mit sich und seinen Fehlern hadern lässt. In diesem Stile wird auch Landvogt Gessler mit seiner warmen Seite als Ehemann und Vater gezeichnet, der sich nach seiner Familie verzehrt und die politischen Ziele der Habsburger gegenüber den Bauern nur widerwillig mit Gewalt durchsetzt, wodurch er zu einem Dorn im Auge des listigen Harras wird und auch gegen seine Einstellung handeln muss, um seine Position nicht zu gefährden. Das alles vor der eindrucksvollen Kulisse der Schweizer Alpen, welche fast unmerklich durch die Handlung zum Leben erweckt wird. Ein absolut mystisches Setting, das den perfekten Hintergrund für diesen fulminanten Lesekracher mit mehr als nur einem Helden liefert. Denn auch die weiblichen Figuren werden hier mit Stärke ausgestattet und der junge Walter verfügt über ein aufgeschlossenes Wesen, dass im starken Kontrast zu Tell besonders hell leuchtet. Die idyllische Romanze der Bergwelt wird von einer immer größer werdenden Gewaltspirale beherrscht, die sich in vielerlei Gestalt – seien es Plünderungen, Missbrauch oder Unterdrückung – zeigt. Da ist der sagenumwobene Schuss eines Apfels vom Kopfe des Sohnes mit der Armbrust nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtbild. Vor dem Hintergrund der aktuellen Weltlage ist »Tell« eine durchaus aktuelle Lektüre, die unbedingt zum mitfiebern einlädt. Fazit Joachim B. Schmidts Neuinterpretation der Tell-Saga ist ein fulminantes Erzählkino von der ersten bis zur letzten Seite und auch für alle, die den Mythos um den Schweizer Volkshelden noch nicht kennen bestens geeignet. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 01.05.2022

Tell

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von Joachim B. Schmidt

4

Kaum hatte ich Schillers berühmten "Wilhelm Tell" zum ersten Mal gelesen, erhielt ich von Netgalley eine Mail. Oh, eine Neuerzählung der Tell-Saga? Von keinem Geringerem als Joachim B. Schmidt? Habe ich zwei Mal überlegt? Habe ich gezögert? Nein. Mir war sofort bewusst - DAS musst du lesen. Und war es so gut wie erwartet? Nein. Es war viel, viel besser. Schmidt derangiert den Schweizer Urmythos und erzählt eine glaubhaftere Version der Legende. Eine Version, die sich so auch zugetragen haben könnte. Tell ist hier nicht der Übermensch, wie Schiller ihn darstellt, sondern einfach ein Mann. Einer, der evtl. unser Nachbar hätte sein können. Hart und rau, ja, das ist er, Schmidt's Tell. Von der Landschaft geformt. Denn wie schon bei "Kalmann" ist auch die Umgebung ein wichtiger Teil der Handlung. Sie ist eine weitere Hauptperson, die Einfluss auf die Geschehnisse nimmt. Erneut sehr eindrucks- und stimmungsvoll umgesetzt. Es ist eine harte Geschichte, die wir hier vorgesetzt bekommen. Hart wie die Zeiten, in der die Handlung vonstatten geht. Genau das macht alles umso glaubwürdiger. Auch die Figuren wirken lebensecht. Egal, ob Pro- oder Antagonist. Als Leser ist man direkt bei ihnen, erlebt alles aus verschiedenen Blickwinkel. Die Grenze zwischen Leser und Figuren ist kaum spürbar. Deshalb geht Schmidts Tell unter die Haut. Krabbelt dort herum und tut, was er will. Genau wie im Buch. Ob ich Gesslers Hut auf der Strasse grüssen würde, weiss ich nicht. Aber ich ziehe ihn definitiv vor Schmidt und seinem schriftstellerischen Können.

Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

5

Beschreibung In den Schweizer Alpen lebt der eigenbrötlerische Wilhelm Tell, der eigentlich nur ein ruhiges und überschaubares Leben führen will. Doch die Herrschaft des Habsburger Landvogtes Gessler und seine tyrannischen Soldaten unter dem Befehl des Macht- und Blutdurstigen Harras zerstören den ländlichen Frieden und schikanieren die arme Bevölkerung. Durch seine Wilderei gerät Tell in Harras Visier. Die Herausgabe des Fleisches genügt nicht, so wird auch der Leiterwagen konfisziert und Wilhelms Mutter schwer verletzt. Als Tell sich in seiner Überlebensnot dazu genötigt sieht ihre Kuh zu verkaufen und auf dem Weg zum Markt unwissentlich einen Faupax gegenüber dem Landvogt begeht, spitzt sich die Lage zu und eine Heldensage nimmt ihren Lauf… Meine Meinung Wer, so wie ich, die sagenhafte Geschichte um den Schweizer Volkshelden Wilhelm Tell aus Schillers Feder nicht kennt, ist bei Joachim B. Schmidts Neuerzählung »Tell« genau an der richtigen Adresse. Ein einfühlsames und bewegendes Buch, mit viel Herz und rasant wie ein spannender Pageturner. Ich kann nun zwar keinen Vergleich zu Schillers Originalversion aus dem Jahr 1804 anstellen, doch kann ich das grandiose Handwerk Joachim B. Schmidts loben, denn genau wie in seinem Debüt »Kalmann« ist es dem Autor gelungen den Mensch in den Vordergrund einer mitreißenden Geschichte zu stellen, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Erzählt wird in knackig-kurzen Episoden aus der Perspektive von 20 unterschiedlichen Protagonisten – von Bauern, Männern wie Frauen, Töchtern, Söhnen, Soldaten, dem Dorfpfarrer sowie natürlich Tell, Gessler und Harras selbst – die in ihrem schnell aufeinanderfolgenden Takt für ein fesselndes Leseerlebnis sorgen, bei dem die Menschen im Mittelpunkt der Handlung stehen. Titelheld Tell lernt man zunächst durch die Brille seiner Familie kennen und bekommt durch die Wahrnehmung seiner Söhne, Ehefrau, Mutter und Schwiegermutter einen ersten Eindruck des eigenwilligen und grummeligen Mannes, der trotz seiner verschrobenen Art ein guter Mensch ist, der genau spürt, was sich gehört und was nicht. Tell gerät dabei jedoch nicht zum geschönten Abziehbild eines glorreichen und perfekten Helden, sondern wird durch eine Vergangenheit geprägt, die ihn mit sich und seinen Fehlern hadern lässt. In diesem Stile wird auch Landvogt Gessler mit seiner warmen Seite als Ehemann und Vater gezeichnet, der sich nach seiner Familie verzehrt und die politischen Ziele der Habsburger gegenüber den Bauern nur widerwillig mit Gewalt durchsetzt, wodurch er zu einem Dorn im Auge des listigen Harras wird und auch gegen seine Einstellung handeln muss, um seine Position nicht zu gefährden. Das alles vor der eindrucksvollen Kulisse der Schweizer Alpen, welche fast unmerklich durch die Handlung zum Leben erweckt wird. Ein absolut mystisches Setting, das den perfekten Hintergrund für diesen fulminanten Lesekracher mit mehr als nur einem Helden liefert. Denn auch die weiblichen Figuren werden hier mit Stärke ausgestattet und der junge Walter verfügt über ein aufgeschlossenes Wesen, dass im starken Kontrast zu Tell besonders hell leuchtet. Die idyllische Romanze der Bergwelt wird von einer immer größer werdenden Gewaltspirale beherrscht, die sich in vielerlei Gestalt – seien es Plünderungen, Missbrauch oder Unterdrückung – zeigt. Da ist der sagenumwobene Schuss eines Apfels vom Kopfe des Sohnes mit der Armbrust nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtbild. Vor dem Hintergrund der aktuellen Weltlage ist »Tell« eine durchaus aktuelle Lektüre, die unbedingt zum mitfiebern einlädt. Fazit Joachim B. Schmidts Neuinterpretation der Tell-Saga ist ein fulminantes Erzählkino von der ersten bis zur letzten Seite und auch für alle, die den Mythos um den Schweizer Volkshelden noch nicht kennen bestens geeignet. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 01.05.2022

Tell

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von Joachim B. Schmidt

5

„Ein kleiner Schatten fliegt in unglaublicher Geschwindigkeit und doch ganz langsam auf mich zu, wird immer größer, und ich warte, bis er sein Ziel trifft, warte und warte, liege plötzlich am Boden und schaue ins blattlose Geäst der Linde, den grauen Herbsthimmel über mir.“ Einfach ist das Leben des Bergbauern Wilhelm Tell. In einer armseligen Hütte gemeinsam mit Frau, Kindern, Mutter und Schwiegermutter ist jeder Tag ein Bangen ums Dasein. Um über den Winter zu kommen zieht Tell mit seinen beiden Söhnen los, um die klapprige Kuh zu verkaufen. Als er einen auf einen Pfahl platzierten Hut ohne eine untertänige Geste passiert, ist die Strafe der Obrigkeit schnell verkündet: „Tell! Stell dich hier hin, und schieß den Apfel vom Kopf des Jungen!“ Tell soll aus seinen beiden Söhnen den liebsten wählen und schießt. Düster und mitreißend erzählt Joachim B. Schmidt die Geschichte vom Bergbauern Tell. Die ärmliche Enge der Hütte, die Brutalität des Schergen Harras, die überhebliche Unsicherheit des Landvogt Gessler. Bild um Bild setzt sich dieser Roman zusammen und hat den mürrigen, erbitterten Tell mein Herz erobern lassen. Für mich ganz besonders beeindruckend war die Schlussszene für den Landvogt Gessler, auch wenn hier an dieser Stelle nicht mehr preisgegeben werden soll. Dieses Buch kann ich nur empfehlen!

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von Joachim B. Schmidt

4

Vor ca. 25 Jahren habe ich in der Schule Schillers "Wilhelm Tell" gelesen. Erinnern kann ich mich nur daran, dass Tell den Hut nicht grüßt und seinem Sohn einen Apfel vom Kopf schießen muss. Also an genauso viel, wie alle, die es nicht gelesen haben ;-) Ich kann also keine direkten Vergleiche ziehen. Diese Version von Joachim B. Schmidt hat mir aber sehr, sehr gut gefallen. Die Geschichte wird aus vielen Blickwinkeln erzählt und haucht allen Charakteren neues Leben ein. Mind. 4 Sterne.

Tell

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von Joachim B. Schmidt

4

Gelungene und spannende Neuinterpretation der schweizerischen Nationalsaga ‚Tell‘ Rezension Inhalt | Joachim B. Schmidt greift mit seinem neuen Roman ‚Tell‘ die Helden-Saga um den Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell auf und macht daraus einen großartigen, spannenden und brisanten Roman. In 10 Kapiteln werden aus der Perspektive von 20 verschiedenen Personen die Heldensaga neu und ganz anders erzählt. Der Autor vereint hier die schweizerische Saga mit dem Schauspiel ‚Wilhelm Tell‘ von Friedrich von Schiller und Elementen der Isländersagas. Herauskommt ein zeitgemäßer Blick auf das Leben zur damaligen Zeit in schweizerischen Bergbauerfamilien, die Sage um Wilhelm Tell mit seinen berühmten Apfelabschuss und das Loslösen vom Adelsdiktat der Habsburger. Der Roman legt den Fokus neben dem berühmten Apfel-Schießen auf die Innensichten der Personen und zeigt, wie menschlich wir doch alle mit all unseren Stärken und Verfehlungen sind. „Wenn jemand lautlos weint, hört man das.“ - Hedwig (S. 110) Stil und Aufbau sind sehr gut konstruiert und durch die schnellen Perspektiv- und damit verbundenen Sequenzwechsel wird die Geschichte sehr spannungsreich erzählt. Tell selbst kommt dabei erst zum dramaturgischen Höhepunkt zu Wort. „Aufwärts will er, immer aufwärts, wie ein glühender Funke überm Feuer.“ - Tobler über Tell (S. 15). Meine Meinung | Schillers Wilhelm Tell habe ich intensiv in der Mittelstufe gelesen, analysiert und interpretiert. Umso gespannter war ich auf den neuen Roman von J. B. Schmidt. Der Roman liest sich sehr gut und interpretiert die Menschen und die Geschichte modern und von einer ganz neuen Perspektive. Ein großartiger Roman, der der schweizerischen Nationalheldensaga mehr als gerecht wird! Eine klare Leseempfehlung von mir!

Tell

Tell

von Joachim B. Schmidt

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*4.5 Eine wirklich bewegende Geschichte, bei der man von vorschnellen Urteilen über die Protagonisten absehen sollte, denn es ist nicht alles so wie es scheint. Durch die extrem kurzen Kapitel und die unglaublich vielen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird, ist das Buch sehr kurzweilig und erfrischend anders!

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