Tage mit Milena

Tage mit Milena

E-Book
3.87

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Beschreibung

Annika führt ein ruhiges Leben und denkt schon lange nicht mehr an die traumatischen Ereignisse, die vor mehr als 30 Jahren ihre Welt aus den Angeln hoben. Bis die siebzehnjährige Klimaaktivistin Luzie ihren Alltag durcheinanderbringt und die Erinnerung an den Menschen wachrüttelt, dessen Namen sich Annika kaum auszusprechen traut: Milena. In der Hamburger Hausbesetzerszene der Achtziger waren Annika, Milena und Matti unzertrennlich. Sie hielten sich für unbesiegbar, so wie Luzie es tut. Um diese vor einem folgenschweren Fehler zu bewahren, nimmt Annika wieder Kontakt zu Matti auf. Sie reist zu ihm nach Italien – und erfährt, dass alles, was sie über damals zu wissen glaubte, eine Lüge ist.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
352
Preis
13.99 €

Autorenbeschreibung

Katrin Bursegs Faible für Geschichte und Geschichten ließ sie Kunstgeschichte, Literatur und Romanistik studieren. Sie arbeitete als Journalistin, begann dann, Romane zu schreiben und erreichte mit »Unter dem Schnee« ein großes Publikum. In Norddeutschland aufgewachsen und in Hamburg zu Hause, hat sie sich schon früh für die Ozeane und den Klimawandel interessiert. Die damit einhergehenden Folgen für die Küstenregionen und die dort lebenden Menschen haben sie zu ihrem Bestseller »Adas Fest« inspiriert.

Beiträge

6
Alle
5

Spannender Roman über Klimaschutz

„Tage mit Milena“ von Katrin Burseg ist ein aufwühlender Roman der auf zwei Zeitebenen spielt. Zum einen in der Gegenwart, zum anderen in den 80er Jahren, die Zeit der Hausbesetzungen in Hamburg. Ich war zu Anfang etwas skeptisch, da ich die Klimakleber eher als nervig empfinde, aber die Geschichte ist so viel mehr als Klimakleber und Hausbesetzung. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm, durch die detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte konnte ich mir bildlich alles sehr gut vorstellen. Obwohl ich mich mit den Protagonisten nicht wirklich Identifikation konnte hat mich die Story sehr berührt und zum nachdenken gebracht. „Tage mit Milena“ ist ein abwechslungsreicher und tiefgründiger Roman über wichtige Themen, besonderes in der heutigen Zeit. Ich kann euch das Buch sehr empfehlen.

3

Tage mit Milena von Katrin Burseg aus dem #heyneverlag 🚧 Lübeck-Hamburg-Venedig sind die drei Orte in dieser Geschichte. Hier beim Lesen kann man etwas mehr erfahren und die Städte vielleicht etwas besser kennenlernen. Straßen nachlaufen, Ecken entdecken. . Da ich Hamburg im Herzen habe, hat mich dieses Buch interessiert. Ich es durfte bei mir einziehen. . Die Geschichte ist interessant. Man kann sich beim Lesen aber auch getrost Zeit lassen, denn es ist -für mich- keine nägelkauend spannende Lektüre. . Ich mochte es sehr, mehr über die Besetzung der Hafenstraße zu erfahren. Einen kleinen Einblick zu erhalten. Was war dort damals los. . Sehr interessant fand ich auch, dass die Autorin „Klimakleber“ und „Hafenstraßenprotest“ zusammen verknüpft hat. Für beides habe ich einen bestimmten Blickwinkel einnehmen können. . Aber die Zusammenführung von diesen zwei Ereignissen, fand ich manchmal etwas ungelenk. Etwas gewollt. Die Leichtigkeit von einem anderen Buch der Autorin (Adas Fest) war für mich hier nicht so offensichtlich. . Es passierte viel zufällig. Unwahrscheinliche Treffen. Sehr spontane Entscheidungen. Krankheiten. Viele Erlebnisse, die hier stattfinden. Zu viel? Darf gerne jeder selber entscheiden. Für mich hätten zwei drei Dinge gestrichen werden können. Mir war es dann ein Tick zu viel. . Interessant ja. Ein starker Handlungsstrang wäre für mich völlig ausreichend gewesen. 3 von 5 Sternen.

4

Spannender Roman über Klimaaktivisten

Annika hilft der jungen Luzie, als diese sich für einen Klimastreik selbst auf die Straße klebt und von Autofahrern dafür bepöbelt wird. Zuvor hat sie der 17jährigen in ihrem Papiergeschäft Sekundenkleber verkauft und fühlt sich nun für sie verantwortlich, lässt sie bei sich übernachten und reist ihr sogar am nächsten Tag von Lübeck nach Hamburg nach, wo sich die Klimaaktivisten zu einer Versammlung treffen wollen. Zunächst erscheint es mir als Leserin befremdlich, warum die wesentlich ältere Frau dem jüngeren und für sie ja völlig unbekannten Mädchen hinterherläuft und sich um sie sorgt. Dann wird aber ersichtlich, dass Annika ein Trauma erlitten hat, das sie nie verarbeitet hat. Hier zieht die Geschichte eine Parallele zu der Hausbesetzerszene, wo Anfang der 80er Jahre einige Häuser aus der Hafenstraße besetzt wurden, um für eine alternative Lebensform zu kämpfen. Annika war damals eine der Hausbesetzer und hat sich mit ihren Freunden Matteo und Milena fanatisch für ihre Ideale eingesetzt. Dabei ist Milena ums Leben gekommen. Diese Wunde ist bis heute nicht verschlossen, und die dramatischen Erlebnisse kommen in Annika unter den Klimaaktivisten wieder hoch. An die Bilder aus den Nachrichten der Hafenstraße kann ich mich noch gut erinnern, auch wenn ich damals noch ein Kind war. Ich sehe noch brennende Barrikaden und Auseinandersetzungen mit der Polizei vor mir. In dem Buch begegnet Annika einem ehemaligen Mitbewohner der Hafenstraße wieder, der nun ein ruhiges "Spießerleben" führt. Inzwischen sind die Häuser einer Wohngenossenschaft überführt worden, renoviert und das Leben der Bewohner geht einen normalen, geregelten Gang. Annika fragt sich, was der Kampf dann verändert hat und wofür er überhaupt genutzt hat. Die Ideale, für die sie gekämpft haben, erscheinen ihr sinnlos im Anbetracht der Todes von Milena und sie will Luzie davon überzeugen, dass die drastischen Aktionen der Umweltaktivisten gefährlich und letztendlich auch nicht zielführend sind. Der Gedanke der Autorin ist interessant, wie weit Widerstand gehen soll und wohin er letztendlich führt. Ist ein gewaltloser Widerstand eines Ghandi oder einer Greta Thunberg, die alleine durch ihren Schulstreik eine weltweiten Bewegung ausgelöst hat, sinnvoller als "Randale"? Aus christlicher Sicht ist gewaltfreien Widerstand sicherlich eher zu befürworten. Erregt es aber genauso viel Aufmerksamkeit bei der Bevölkerung? Vielleicht sogar mehr? Für diese Fragen danke ich dem Buch und der Autorin sehr. Es hat auch meine Betrachtungsweise der Klimakleber verändert und mich zum Nachdenken über meine eigene Komfortzone angeregt. Für mich war das ein lohnenswerte, aktuelles und einfühlsam erzählte Buch, das jedoch einige Fragen offen lässt.

3

Annika führt mit ihrem Mann Hendrik ein beschauliches Leben in Lübeck. Sie hat einen kleinen Laden, geht im Biomarkt einkaufen und kommt ohne Auto aus. Als ein junges Mädchen, Luzie, bei ihr im Laden Sekundenkleber kauft nimmt ihr Leben eine plötzliche Wendung und sie sitzt mit der angeklebten Luzie auf der Strasse und protestiert. Erinnerungen an ihre Freundin Milena und die Zeiten in der Hausbesetzerszene in Hamburg kommen wieder hoch und sie will Luzie um jeden Preis beschützen. Das Thema Hausbesetzung und Klimaaktvisten haben mich an diesem Buch gereizt. Es startete auch gut und lässt sich gut lesen. Leider blieben mir hier die Charaktere weitestgehend fremd, Annikas Verhalten ist für mich oft überhaupt nicht nachvollziehbar und die Geschichte wirkt zu konstruiert. Ich hätte mir hier auch etwas mehr zu den Abschnitten der Hausbesetzung gewünscht. Da wurde einiges angeschnitten und blieb mir zu oberflächlich. Später wurde das Zusammentreffen von Annika mit ihrer damaligen Liebe Matti auch noch kitschig und auch die ganzen Klischees waren für meinen Geschmack etwas zu viel. Es lässt sich wirklich gut und flüssig lesen aber die Story war leider nichts für mich.

3.5

Verdrängte Vergangenheit Die Protagonistin dieser Geschichte ist Annika eine Frau in ihren 50ern, die mit ihrem Mann Hendrik in Lübeck lebt und einen schönen kleinen Laden mit Schreibwaren, Papier und selbstentworfenen Karten betreibt. Das Paar führt ein gutes, bürgerliches Leben, und dennoch bricht in Annika etwas auf, als sie eines Tages auf Luzie trifft, eine junge Rebellin, die sich in Annika‘s wohligem Umfeld auf die Straße klebt und für die sich die Geschäftsfrau sofort verantwortlich fühlt. Als Leser erfahren wir von Annika‘s eigener bewegter Vergangenheit in der Hausbesetzerszene der Hamburger Hafenstraße in den 80erJahren, ihren damaligen Freunden und dem tragischen Tod ihrer Freundin Milena. Dieses nie aufgearbeitete Trauma bringt Annika jetzt dazu Luzie vor Fehlern bewahren zu wollen und eine Reise in die Vergangenheit anzutreten. Die Autorin schreibt flüssig und spannend. Ich mochte ihren Schreibstil schon in ihrem Roman Ada‘s Fest sehr. Die bearbeiteten historischen Hintergründe sind von Katrin Burseg ausführlich recherchiert und gut in die Geschichte verwoben worden. Leider bin ich weder Annika noch Luzie so richtig nah gekommen und konnte ihr Handeln auch an manchen Stellen nicht so richtig nachvollziehen. Insgesamt wirkte der Roman auf mich nicht ganz realitätsnah und etwas zu konstruiert. Trotzdem fand ich die Idee sehr interessant das Engagement der Klimabewegung „Fridays for Future“ und der „letzten Generation“ dem Hafenstraßenkonflikt, einem Thema, dass die Jugend in den 80erJahren stark bewegt hat, gegenüberzustellen.

3

Nicht ganz mein Geschmack. Wichtige Thematik, die mich leider nicht ganz erreicht hat. Starker Beginn des Buches, dann ließ es nach.

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