Such a Fun Age

Such a Fun Age

Hardcover
3.894
BenachteiligungChildish GambinoAmerikanischDonald Glover

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Beschreibung

»Eine extrem komische, unbequeme und unbedingt lesenswerte Geschichte über Rassismus und Klassenunterschiede.«TIME

Nominiert für den Booker Prize

Alix Chamberlain ist eine Frau, die bekommt, was sie will, und die ihr Geld damit verdient, anderen Frauen genau das beizubringen. Als ihrer Babysitterin Emira Kidnapping vorgeworfen wird, weil sie sich kurz vor Mitternacht mit Alix‘ weißer Tochter in einem Supermarkt aufhält, ist Alix schockiert und will den Vorfall wiedergutmachen.
Doch Emira hat andere Sorgen: Kurz vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag hat sie immer noch keinen richtigen Job, sie ist ständig pleite und misstrauisch gegenüber Alix‘ Wunsch zu helfen. Je verzweifelter Alix Emira zu einem Teil ihrer Familie machen will, desto mehr verrennt sie sich. Dann geht ein Video online und stellt alles in Frage, was sie zu wissen glaubten: über sich selbst, einander, und die komplexe Dynamik von Privilegien.

»Reid erkundet das weiße Gewissen in Zeiten von Black Lives Matter und erzählt vom Scheitern guter Absichten.« The New Yorker

»Ein messerscharfes Debüt über Armut, Privilegien und Rassismus.« The Guardian

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
352
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Kiley Reid, 1987 geboren, nahm am Truman Capote Fellowship teil und unterrichtete Creative Writing. Ihre Erzählungen wurden in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht. Sie lebt in Philadelphia.

Beiträge

33
Alle
2.5

Kann man lesen, muss man aber nicht

Die Themen sind wichtig: Rassismus, weiße Privilegien, Klassenunterschiede. Aber für meinen Geschmack war das Ganze weder besonders spannend, noch besonders emotional, noch besonders dramatisch. Die Geschichte baut zwar einiges auf, lässt dann aber einiges irgendwie verpuffen – man erwartet einen größeren Knall, der ausbleibt. Trotzdem will man irgendwie schon wissen, wie’s ausgeht. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Emira und Mrs. Chamberlain erzählt, was einen tiefen Einblick in die Gedanken und Motive beider – scheinbar gegensätzlicher – Figuren ermöglicht und sehr gut funktioniert. Mrs. Chamberlain ist so ein Fall für sich – komplett überzeugt davon, die „richtigen“ Dinge zu tun, immer mit der besten Intention bei allem, was sie sagt oder macht. Und gerade deshalb ziemlich unangenehm. Ihr Verhalten bringt einen definitiv zum Nachdenken, auch über die eigene Haltung (gerade zum Thema Rassismus und Klassenunterschiede). Was mich ein bisschen gestört hat: Vieles wirkte klischeehaft oder überzeichnet – vielleicht war das Absicht, bei mir hat’s aber nicht so gezündet. Das Ende fand ich ehrlich gesagt cringe. Kein Totalausfall, aber ich hab schon Bücher mit ähnlicher Thematik gelesen, die mich deutlich mehr berührt oder gepackt haben.

3

Die Handlung dreht sich um die Mittzwanzigerin Emira, eine POC, die noch nicht herausgefunden hat, was sie eigentlich mit ihrem Leben anfangen will und für eine weisse Familie aus der Oberschicht als Babysitterin tätig ist. Eines Nachts wird sie von Alix, der Mutter der beiden Kindern, spontan gebeten, sich für einige Stunden um Briar zu kümmern. Emira kommt diesem Wunsch nach und besucht mit dem kleinen Mädchen einen Supermarkt, in dem sich die Ereignisse überschlagen: Da sie als junge, schwarze Frau ein weisses Mädchen bei sich hat, wird ihr vorgeworfen, Briar entführt zu haben. Erst als Mr. Chamberlain, der Vater von Briar, das Missverständnis aufklären kann, darf Emira den Supermarkt wieder verlassen. Alix ist dieser Vorfall unglaublich unangenehm und sie fürchtet, dass Emira aufgrund ihrer Erlebnisse ihren Job als Babysitterin an den Nagel hängen könnte - etwas, das Alix unbedingt vermeiden möchte. Aus diesem Grund entschliesst sie, ihre Beziehung zu Emira zu vertiefen und will ihr von nun an eine gute Freundin sein und nicht mehr nur als distanzierte Arbeitgeberin auftreten. Alix ist dafür sogar bereit über Grenzen zu gehen, von denen Emira lange Zeit nichts ahnt. Eine weitere Rolle im Buch spielt auch Kelley, ein Mann, der ebenfalls in jener Nacht im Supermarkt gewesen war und den Vorfall auf Video aufgezeichnet hat, doch Emira entscheidet sich dagegen, das Video zu veröffentlichen. Als sie Kelley einige Zeit später wieder trifft, kommen sich die beiden näher, nichts ahnend, dass Kelley und Alix eine gemeinsame Vergangenheit haben... Meine Zusammenfassung des Inhalts ist jetzt länger geworden, als beabsichtigt, was zeigt, dass sich die Handlung des Buches nicht in ein paar wenigen Worten beschreiben lässt. Es wird relativ schnell klar, dass im Buch das Thema Rassismus gegenüber POC behandelt, doch das geschieht auf andere Art und Weise, als ich es erwartet hätte. Ich hätte anhand des Klappentextes vermutet, dass dieser Vorfall im Supermarkt vielmehr aufgebauscht wird und durch seine mediale Aufmerksamkeit eine Welle der Empörung auslöst. Doch die Autorin entscheidet sich gegen diesen Weg, indem Emira sich weigert, das Video zu veröffentlichen und zeigt stattdessen auf, welche anderen, subtilere Formen, Alltagsrassismus annehmen kann. Etwas, das ich gut und wichtig finde. Die Autorin zeigt dies auf der einen Seite mit Alix und ihrem "weissen Helfersyndrom" auf, auf der anderen Seite auch mit Kelley, der weiss ist und eine Art Fetisch für schwarze Frauen aufweist. Das Ganze erreicht seinen Höhepunkt, als Alix und Kelly in einem Gespräch unter vier Augen einander vorwerfen, wer nun anhand ihrer:seiner jeweiligen Taten, rassistischer ist. Ich wusste für einen Moment nicht, ob ich über dieses Gespräch lachen oder weinen sollte, weil es einerseits so absurd erschien, andererseits aber auf tragische Weise den Alltagsrassismus vieler weisser, vor allem privilegierter Menschen aufzeigt. Doch trotz des wichtigen Themas konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen, denn neben dem aufgezeigten Rassismus hat für mich ein bisschen der rote Faden und dadurch auch eine Art Spannungskurve gefehlt. Die Handlung plätschert oftmals vor sich hin, ohne dass sie in meinen Augen irgendwann eine Art Höhepunkt erreicht. Das Beziehungsdrama rund um Kelly, Emira und Alix hat mich eher mässig interessiert, und der Umstand, dass Alix und Kelley sich aus der Vergangenheit kennen, war leider auch kein Plot Twist, der die Story für mich fesselnder gemacht hätte. Der Schreibstil war ein weiterer Punkt, der mich nicht so ganz überzeugen konnte. Er ist sehr einfach und umgangssprachlich gehalten und besteht teilweise aus viel direkter Rede, was mich stilistisch nicht beeindruckt hat. Es ist aber gut möglich, dass dieser Kritikpunkt der deutschen Übersetzung geschuldet ist, und der Erzählstil im Englischen besser funktioniert. Leider waren mir auch die Charaktere nicht sehr sympathisch, was vermutlich von der Autorin angesichts der Handlungsereignisse so beabsichtigt gewesen war. Gerade Alix fand ich mit ihrer falschen, aufgesetzten Art unerträglich und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, weshalb Emira ihr Vorhaben nicht früher (oder von alleine) entlarvt hat, da Alix sich nach dem Vorfall im Supermarkt so offensichtlich geändert hat, dass Emira doch etwas hätte ahnen müssen. Dadurch hat Emira auf mich leider ein bisschen zu naiv gewirkt. Das Ende war schliesslich anders und unspektakulärer, als ich es erwartet hatte. Emiras Entscheidung fand ich gut, aber die Enthüllung von einem Ereignis aus Alix Vergangenheit fand ich etwas irritierend und auch unnötig, da ich noch jetzt nicht genau weiss, wie ich diese Enthüllung genau einordnen soll und inwiefern das relevant für die eigentliche Story sein soll. Alles in allem wird im Buch definitiv ein wichtiges Thema behandelt, aber die Handlung an und für sich hat mich (im Gegensatz zu ähnlichen Büchern wie "The Hate U Give" oder "Kleine grosse Schritte") nicht vom Hocker gehauen. Fazit: "Such a Fun Age" ist ein Roman, der sich mit dem Thema Alltagsrassismus auseinandersetzt. Obwohl ich das Thema des Buches gut und wichtig finde, konnte mich die Umsetzung leider nicht ganz überzeugen. Ich hatte den Eindruck, dass es der Handlung ein bisschen an einem roten Faden fehlt, wodurch ich vom Buch nicht ganz so gefesselt war, wie ich es mir erhofft hätte. Aus diesem Grund gibt es von mir 3 Sterne.

3

Such a fun age ist ein gutes Buch um sich mit Privilegien und Rassismus zu befassen. Ich persönlich jedoch habe die Hauptfigur als unnahbar empfunden und konnte mich schwer in sie hineinversetzen. Gibt meiner Meinung nach bessere Bücher um sich mit einem so sensiblen und komplexen Thema auseinanderzusetzen.

3

2.5 ⭐️ Danke an NetGalley und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Auf Such a Fun Age habe ich mich wirklich gefreut, denn der Klappentext klang sehr vielversprechend. Eine Schwarze Frau wird im Supermarkt festgehalten und ihr wird unterstellt, ihr Weißes Babysitter-Kind entführt zu haben. Pressestimmen versprechen ein „komisches“ und „unbequemes“ Buch über Rassismus und Privilegien. Ich bin ganz ehrlich: komisch und unbequem fand ich an diesem Buch gar nichts. Der Anfang war so vielversprechend. Eine Einleitung in das Leben der Protagonistinnen; der Schwarzen Babysitterin Emira, sowie Alix, die Weiße Mutter des Kindes. Zwei unterschiedliche Lebenswelten, aber innerlich ähneln sich die beiden doch irgendwie, auch wenn niemand es ahnt. Dann die bewegende Szene im Supermarkt, und es scheint auch spannend weiterzugehen mit einem geleakten Video des Vorfalls… aber die Spannung kommt nicht rüber. Ich fand das Buch sehr abschweifend und unfokussiert geschrieben, wie ein Skript für einen Film, das noch überarbeitet werden muss. Und zwischendrin Szenen, die unnötig dramatisch beschrieben werden, obwohl sie fast trivial sind (wie die Szene auf der Dinnerparty, wo Briar [das Kind] sich übergeben muss, und das aber nicht direkt beschrieben wird, sondern erst erzählt wird, wie Emira auf das Kind stürzt und alle Partygäste zu kreischen anfangen… es klang so, als hätte das Kind einen epileptischen Anfall oder eine allergische Reaktion oder irgendetwas anderes lebensbedrohliches… und dabei kotzt es „nur“). Das Buch ist einfach sehr übertrieben geschrieben, und es kann sein, dass genau das auch die Absicht von Kiley Reed war, aber mir war das alles zu absurd. Ich finde es wirklich schwierig, dieses Buch als Weiße Frau zu beurteilen… denn die Themen sind unglaublich wichtig und das Verhalten von Alix ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich Allies für POC NICHT verhalten sollten. Allerdings fand ich die Umsetzung einfach nicht gelungen, weil es sich für mich wie gesagt gelesen hat, als stehe die Überarbeitung noch aus. Sehr überdramatisiert, verliert den Fokus, überspitzt. Ich habe viele Own Voices Rezensionen gelesen (und kann das allen anderen auch empfehlen), und dort wurde öfters angemerkt, dass das Verhalten der Charaktere sehr stereotypisiert ist, und auch der „Slang“ von Emira nicht sehr realistisch ist. Das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wollte es trotzdem erwähnen. Insgesamt kann ich dem Buch leider nicht mehr als 2,5 (aufgerundet auf 3) Sterne geben.

4

Es fängt an damit, dass die junge Emira Tucker mitten in der Nacht überraschend auf dem Handy angerufen wird – es ist Alix Chamberlain, auf deren kleine Tochter Briar sie mehrmals in der Woche aufpasst. Ob Emira kommen könne? Am besten sofort? Es sei etwas geschehen, ein unerwarteter Notfall … Emira ist zwar gerade auf einer Party, aber sie kann das versprochene zusätzliche Geld gut brauchen und hat Briar sehr gerne. Daher holt sie das kleine Mädchen ohne weitere Umstände ab und geht mit ihr noch schnell in den Supermarkt.__ __ Tja.__ __ Die Sache ist die: Emira ist schwarz und gekleidet in ihre billigen Partyklamotten. Briar ist weiß und anhand ihrer Kleidung deutlich erkennbar als das Kind wohlhabender Menschen. Bevor Emira sich versieht, wird sie von der Supermarkt-Security konfrontiert – die Rede ist von Gefährdung des Kindeswohls, Entführung, Polizei. Briar ist zu klein, um zu verstehen, was vor sich geht, und Emira zu entlasten. Die Situation droht zu eskalieren, kann aber gerade noch von Briars (weißem) Vater entschärft werden.__ __ Aber der Vorfall geht an allen Beteiligten nicht spurlos vorbei.__ __ Emira tut zwar so, als würde sie das gar nicht groß mitnehmen, ist aber erschüttert. Alix erkennt betreten, dass sie sich nie die Mühe gegeben hat, Emira in irgendeiner Form kennenzulernen, und sie wird sich ein Stück weit ihres Privilegs bewusst. Und der Vater von Briar … Der hat gerade erst so unbedacht wie öffentlich etwas von sich gegeben, das sehr rassistisch klang, auch wenn er das nicht beabsichtigt hatte. Oder doch?__ __ Eine sehr interessante Figurenkonstellation, hier treffen extrem konträre Leben aufeinander:__ __ Emira ist arm und unterprivilegiert, hatte noch nie einen gut oder auch nur fair bezahlten Job, muss um alles kämpfen. Alix ist eine Frau, die immer bekommt, was sie will, und sehr viel Geld damit verdient, das auch anderen Frauen beizubringen. Nach dem Vorfall im Supermarkt wird sie zum Inbegriff des schlechten weißen Gewissens und schießt dabei übers Ziel hinaus, indem sie Emira gar nicht mehr wirklich als Person wahrnimmt. So besessen sie von der jungen Frau auch ist, so verzweifelt sie Emiras Freundin sein will – eigentlich, so mein Eindruck, geht es um die Beruhigung der eigenen Befindlichkeit. Seht her, ich bin so woke, dass ich die beste Freundin meiner schwarzen Babysitterin bin.__ __ Dazu kommt noch Kelley, ein (weißer) junger Mann, der zufällig im Supermarkt zugegen war und das Ganze auf Video aufgenommen hat. Emira und er kommen sich im Laufe des Buches näher, sie muss sich jedoch schon bald unbehaglich fragen, ob sie als schwarze Frau von ihm nur fetischisiert wird …__ __ Autorin Kiley Reid rückt die Konflikte messerscharf in den Fokus. Sie macht deutlich, dass auch gute Absichten nicht alles entschulden. Das ist mal witzig, mal unangenehm – hier ist es spannend, dort bricht es dir das Herz. Aber es ist immer auf den Punkt und mehr als lesenswert.__ __ Besonders interessant fand ich, dass Emira hier diejenige ist, die eine Diskriminierungserfahrung gemacht hat, aber Alix, Kelley und andere (überwiegend weiße) Menschen in ihrem Umfeld ihr vorschreiben wollen, wie sie damit umzugehen hat. Sie wird genötigt, an die Öffentlichkeit zu gehen, obwohl es das Letzte ist, was sie will – und damit werden schon wieder ihre Persönlichkeitsrechte beschnitten. Andere wollen sich selber besser / edler / fortschrittlicher / hilfreicher fühlen, indem Emira gezwungen wird, auf die „korrekte Art“ zu reagieren. Weiße Retter:innen zuhauf; Hilfestellung von oben herab statt auf Augenhöhe.__ __ Zwischendurch hatte ich ein paar Kapitel lang das Gefühl, das Buch würde sich von seinem gesellschaftskritischen Anfang entfernen und das Gebiet der seichten Unterhaltung mit drohendem kitschigen Happy End betreten. Aber dann wurde mir klar, dass die Autorin mit genau dieser Erwartung spielte – dass vieles von dem, was ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt der Handlung als gegeben hingenommen hatte, doch ganz anders war.__ __ Meine Meinung über wichtige Charaktere wurde komplett über den Haufen geworfen, und das gefiel mir sehr gut.__ __ Das Ende ist letztlich weder das, was ich mir gewünscht, noch das, was ich befürchtet hatte. Aber es ist stimmig, und dem Buch gelingt die Balance, gerade genug zu erklären und genug offenzulassen, damit du dir als Leser:in denkst: ja, so ist das Leben. Nicht mein Leben, aber das Leben vieler junger Frauen wie Emira, sicher auch vieler Frauen wie Alix. Für einen Moment kann ich erahnen, wie sich diese Perspektiven anfühlen.__ __ Ein paar Nebencharaktere sind etwas „too much“ und schrappen dadurch nur haarscharf am Klischee vorbei. Aber ich habe das Buch sehr gerne gelesen und es hat mich zum Nachdenken angeregt.__ __ Ein echter Pluspunkt: Briar ist die authentischste Zweijährige, die ich je gelesen habe, (möglicherweise auf dem autistischen Spektrum, auch wenn dies nie explizit benannt wird). Das macht es nur um so schmerzlicher, dass Alix sie anscheinend nicht immer zu schätzen weiß und ihr die pflegeleichtere zweitgeborene Schwester deutlich vorzieht. Alleine das wäre schon Stoff für einen ganzen eigenen Roman!__ __ Fazit:__ __ Die 25-jährige Emira wird im Supermarkt beschuldigt, das Kind entführt zu haben, das sie bei sich hat. Denn sie ist schwarz, die kleine Briar ist weiß, und der Sicherheitsmann glaubt Emira nicht, dass sie schlicht und einfach die Babysitterin ist. Briars Mutter Alix fühlt sich schuldig und ist wild entschlossen, Emira zu ihrer besten Freundin und einem festen Teil der Familie zu machen – was diese misstrauisch versucht, abzublocken. Jeder scheint sie zu einem Ventil für das schlechte weiße Gewissen machen zu wollen, jeder will ihr vorschreiben, wie sie auf diesen Alltagsrassismus reagieren soll. Als die Sache sich zuspitzt, stehen auf einmal diverse Menschen in ganz anderem Licht da, als sie sich selber sehen.__ __ Der Roman ist einerseits wirklich unterhaltsame, pfiffige Satire, schildert andererseits aber auch sehr prägnant, wie Rassismus, Klassenunterschiede und Privilegien jeweils von beiden Seiten der unsichtbaren Grenze aussehen. Autorin Kiley Reid zeigt sich mit ihrem Debütroman, der unter anderem für den Booker Prize 2020 nominiert wurde, als sehr interessante neue Stimme in der afroamerikanischen Literatur._ _ Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog:_ https://wordpress.mikkaliest.de/rezension-kiley-reid-such-a-fun-age/

4.5

Tolle Geschichte und Entwicklung.

4

Ein gutes Buch über (Alltags-)Rassismus

Die Handlung an sich ist simpel, dadurch liest das Buch sich recht schnell, aber auch wenig spannend in Bezug auf die Handlung. Das Hauptthema des Buches - (Alltags-)Rassismus - wurde jedoch sehr nahbar und nachvollziehbar behandelt, was das Buch wiederum sehr lesenswert und interessant macht. Ich konnte viel lernen und wurde zum Nachdenken angeregt!

3

Such a Fun Age von Kiley Reid war kurzweilig und unterhaltsam, doch nicht ganz was ich erwartet hatte. Die Geschichte handelt von Emira, die als Babysitterin für eine weisse Familie arbeitet und dabei als sie eines Abends überraschend einspringen muss beschuldigt wird die 2-jährige Briar entführt zu haben. Anders als ich erwartet habe steht jedoch dieses Ereignis nicht unbedingt im Zentrum der Geschichte, auch wenn es Auswirkungen auf die weitere Handlung hat. Doch die Geschichte handelt grösstenteils von einem subtileren Rassismus als dem was Emira an diesem Abend erlebt. Von Personen die sich selbst nie als rassistisch sehen würden und die sich selbst einreden Gutes zu tun. Während ich dieses Thema durchaus interessant fand und auch gut umgesetzt fand, verlor ich irgendwann doch ein bisschen das Interesse denn die Handlung ist nicht besonders überraschend. Zudem gingen mir gewisse Charaktere irgendwann extrem auf die Nerven, da sie beinahe besessen voneinander und von Dingen die schon viele Jahre zurück lagen schienen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus der Geschichte etwas breiter wäre, denn so lag der Fokus leider oftmals auf eher trivialen Dingen und schien sich etwas zu wiederholen.

5

[German below] "Such a Fun Age" is definitely a book well worth reading! For those who want to try the English edition and are not native speakers: In terms of language, the book is simple and easy to read. The content is basically about two main topics, both of which I find very well executed. On the one hand, it's about the general lack of orientation and the question of meaning in life, which comes upon one in one's mid-twenties (keyword quarter-life crisis) and which I could relate to very well. On the other hand, it's about racism and privilege. About prejudices that we have and that we are often not even aware of. And also a bit about how our perception of ourselves and others differs. Only the end comes a bit abrupt, but apart from that it's a brilliant novel! "Such a Fun Age" ist defintiv ein sehr lesenswertes Buch! Für alle, die sich an die Englische Ausgabe heranwagen wollen: Sprachlich ist das Buch einfach und leicht zu lesen. Inhaltlich geht es im Prinzip um zwei Oberthemen, die ich beide sehr gut umgesetzt finde. Zum einen geht es um die generelle Orientierungslosigkeit und Sinnfrage des Lebens, die einen mit Mitte zwanzig ereilt (Stichwort Quarterlife Crisis) und die ich sehr gut nachempfinden konnte. Zum anderen geht es um Rassismus und Privilegien. Um Vorurteile, die wir haben und denen wir uns oft nichtmal bewusst sind. Und auch ein bisschen darum, wie sich unsere Selbst- und Fremdwahrnehmung unterscheidet. Einzig das Ende kommt etwas abrupt, aber davon abgesehen ist es ein brillanter Roman!

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