Shining Girls
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Beschreibung
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Ganz okey
Meine Meinung dazu: Was soll ich sagen..? Also zunächst einmal klang der Klappentext unglaublich vielversprechend und spannend und das Cover hat mir soo gut gefallen! Tja.. Die Handlung hingegen war wirklich extrem seltsam.. Die ersten 50 Seiten hab ich absolut nicht verstanden, es kam mir alles sehr zusammenhangslos vor und verwirrend. Wir erleben die Handlung in unfassbar vielen verschiedenen Perspektiven, aber die Protagonisten stellen sich uns nicht erst einmal vor, nein, wir landen einfach mitten im Geschehen. Die Zeitreisen, die der Serienmörder unternimmt, die wir hier erleben, sind an sich eine grandiose Idee, jedoch springen wir so vor und zurück, dass man beim Lesen der Kapitel einfach teilweise garnicht mehr weiß, wo wir uns gerade befinden. Dann kommt hinzu, dass die Kapitel teilweise sehr kurz sind und abgehackt wirken. Ich muss sagen, dass ich Kirbys Kapitel wirklich mochte, da man diese leichter verstehen konnte und man mitverfolgen konnte, wie sie versucht den Serienmörder zu finden, dem sie entkommen konnte. Jedoch hat sich die Handlung sehr in die länge gezogen, weil so viele kleine, eigentlich unwichtige Ereignisse beschrieben werden, dass keine richtige Spannung von der Jagd aufkommt, die man eigentlich erleben sollte. Zum Schreibstil kann ich sagen, dass ich selten ein Buch gelesen habe, in dem so viel geflucht wurde, was teils schon richtig gut zu den Charakteren gepasst hat, allerdings war es manchmal eine Spur zu viel für mich. Die Morde wurden sehr detailliert beschrieben, man muss also schon Fan von blutigen Thrillern sein, dass hat mich persönlich jetzt nicht sonderlich oft gestört. Generell waren die Kapitel des Serienmörders immer recht umgangssprachlich gehalten und teilweise auch regelrecht pervers, was seine krankhafte Person natürlich wiederspiegelt. Fazit: Die Grundidee war soo gut und hatte so enorm viel Potential, aber ich habe mich wirklich ganze 12 Tage durch dieses Buch gequält, weil ich wollte, dass es mir gefällt und weil ich die Hoffnung hatte, dass es noch Spannung aufbaut. Der Schluss war dann auch tatsächlich noch mal richtig spannend, aber leider hat sich das durchkämpfenvon 400 Seiten, für ca 100 gute Seiten, nicht gelohnt. Das Buch war äußert verwirrend und leider nicht wirklich mein Fall.. Wegen dem doch ziemlich guten Ende, gebe ich dem Ganzen 2 bis 2,5 Sterne.
Ungewöhnlicher Zeitreisethriller als Buch und Serie Normalerweise bin ich eine Verfechterin der Ansicht, dass eine Verfilmung fast nie besser ist als die Buchvorlage, meist nicht mal genauso gut. Aber »Shining Girl« bringt diesen Glauben wirklich ins Wanken! Die gleichnamige Fernsehserie weicht massiv vom Buch ab, was ja nur selten eine Verbesserung darstellt – aber hier sorgen die Unterschiede für mehr Dimension und Tiefgang. Die Protagonisten Im Buch sehen wir die Geschehnisse meist aus der Perspektive des zeitreisenden Serienkillers Harper. Was für eine ungewöhnliche, spannende Idee! Was für ein Potential! Und dennoch bleibt Harper sehr eindimensional: Er ist böse, weil er nun mal böse ist, und das macht ihn in meinen Augen sehr flach. Warum ist er so fixiert darauf, Mädchen und Frauen zu finden, die auf irgendeine Weise etwas Besonderes, Strahlendes an sich haben? Warum ist er so besessen davon, dieses Strahlen auszulöschen, in dem er sie tötet? Man erfährt zu wenig über seine Beweggründe, um ihn zu einem glaubhaften, wenn auch psychisch gestörten Menschen mit echter Persönlichkeit zu machen. Die Serie verlegt den Fokus und die Perspektive auf Kirby (großartig gespielt von Elisabeth Moss), das einzige seiner Opfer, das überlebt hat, und das tut der Geschichte meines Erachtens sehr gut. Serien-Kirby ist zehn Jahre älter als Buch-Kirby, hat ihren Namen und ihr Aussehen verändert und konnte ihre traumatische Vergangenheit dadurch geheim halten. Sie ist in vielerlei Hinsicht entwurzelt; der einzige Fixpunkt in ihrem Leben ist der brutale Mordversuch, als sie noch Hochschulschülerin war. Dadurch wird ihre Suche nach der Wahrheit umso dringlicher. Harper (gespielt von Jamie Bell) bleibt auch in der Serie etwas eindimensional, obwohl ein paar abweichende Details und Entwicklungen das ein Stück weit aufbrechen, wie zum Beispiel der neue Charakter Leo, ein Freund und Kriegskamerad Harpers. Aber als Zuschauer:in hat man in Kirby eine komplexe Identifikationsfigur mit komplexen Hintergrund, die das Handlungskonstrukt mühelos tragen kann – und das fehlte mir im Buch schmerzlich. Der Sidekick Ein anderer wichtiger Charakter ist Dan, der sowohl im Buch als auch in der Serie als Reporter über den Mordversuch an Kirby vor vielen Jahren berichtet hat. Im Buch ist er inzwischen ins Ressort Sport gewechselt. Kirby, die versucht, ihren Angreifer aufzuspüren, schleicht sich als Praktikantin bei der Zeitung ein, um über Dan an die Informationen zu gelangen, die damals vielleicht nicht öffentlich bekannt wurden. In der Serie berichtet Dan (gespielt von Wagner Moura) immer noch über Verbrechen und Kirby spielt von Anfang an mit offenen Karten. In beiden Versionen ist Dan ein starker Charakter, der Kirbys Persönlichkeit gut ergänzt. Andere wichtige Charaktere erwähne ich hier absichtlich nicht, um gewisse überraschende Wendungen nicht zu verraten. Sprünge und Risse im Zeitgefüge Die Serie führt eine sehr interessante Variante der Grundidee ein: Durch Harpers Morde verändern sich hier die Zeitlinien und damit auch die Realität, und nur Kirby nimmt diese Veränderungen wahr. Ständig muss sie feststellen, dass ihre Wirklichkeit mit einem Schlag eine ganz andere ist – ihre Katze Grendel ist jetzt ihr Hund Grendel, ihr Schreibtisch auf der Arbeit steht woanders, ihre Wohnung liegt ein Stockwerk weiter oben … Für alle anderen Menschen sind diese Dinge immer schon so gewesen. Kirby schreibt die Details ihres Lebens minutiös in Notizbücher, die sie permanent aktualisiert, um den Überblick wenigstens halbwegs zu bewahren. Dass ein zeitreisender Serienkiller die Realität verändert – ein perfider Schmetterlingseffekt – ist in sich stimmig und logisch. Diese Neujustierung der Parameter des Buches macht daher durchaus Sinn und erweitert die Handlung um eine raffinierte Bedeutungsebene, für die alleine sich das Anschauen schon lohnt. Die Morde und die Opfer Die Details der Morde und die Leben der Opfer weichen in der Serie zum Teil drastisch von der Buchvorlage ab, was noch spürbarer macht, wie instabil die Realität durch Harper geworden ist. Die Serie lebt in meinen Augen davon, dass immer alles im Fluss ist; alles verändert sich in einem fort im Kielwasser dieser gnadenlosen Morde. Man könnte als Kritik an der Serie anbringen, dass sie den Fokus der Geschichte zu sehr verändert: Im Buch wird die Außergewöhnlichkeit der Frauen, die Harper auswählt, deutlich herausgestrichen, so dass die Morde im Grunde eine grausame Huldigung weiblicher Stärke und weiblichen Talents sind. Die Serie konzentriert sich dagegen ganz auf das Leben von Kirby, einer zutiefst traumatisierten Frau, deren ganzes Leben von dem, was ihr angetan wurde, aus der Bahn geworfen wurde. Die anderen Opfer bleiben eher im Hintergrund, und vor allem bleiben sie genau das: Opfer. Doch aus meiner Sicht funktioniert diese Erzählweise. Mir war als Zuschauerin ja immer klar, dass Kirby nur eines der Opfer darstellte – es ist keine Herabwürdigung der anderen Frauen, nur eine Nahaufnahme der Geschehnisse, die dem Ganzen eine andere Atmosphäre verleiht. Die Sprache Mal liest sich der Stil wirklich großartig, sowohl flüssig als auch originell und unterhaltsam, dann wieder verunglückt er in seltsam verworrenen Satzgefügen oder stolpert plump ins allzu Offensichtliche oder unnötig Ekelhafte. Leider kann ich nicht mit Sicherheit sagen, was davon der Übersetzung zuzuschreiben ist und was dem Original. Gegenüberstellung: Die Geschichte ist einfallsreich, sowohl im Buch als auch in der Serie. Das von der Serie eingeführte Element der sich verändernden Zeitlinien macht jedoch aus einer ungewöhnlichen Handlung eine wirklich herausragend intelligente und kreative. Aus meiner Sicht werden Dramaturgie und wichtige Schlüsselszenen hier auch überzeugender umgesetzt. Das Buch gibt ein rascheres Tempo vor, während die Serie sich mehr auf die schwelende Bedrohlichkeit der Atmosphäre konzentriert – beide sind auf ihre eigene Art spannend. Das Buch konzentriert sich auf den Blickwinkel des Mörders, der merkwürdig farblos bleibt, während Kirby in der Serie im Mittelpunkt steht und für mich deutlich überzeugender ist. Andere Charaktere werden in beiden Medien plausibel dargestellt, aber beide Umsetzungen sind sehr auf den jeweiligen Perspektivcharakter fixiert. Fazit Die Geschichte dreht sich um Harper, einen zeitreisenden Serienkiller, und Kirby, das einzige seiner Opfer, das je überlebt hat und nun versucht, ihn aufzuspüren, über die Jahrzehnte hinweg. So weit stimmen der Roman von Lauren Beukes aus dem Jahr 2013 und die Serienadaption aus dem Jahr 2022 überein. Doch es gibt gravierende Unterschiede, die meines Erachtens aus einem mittelmäßigen Thriller eine merklich stärkere Verfilmung machen: Der Fokus liegt im Buch vor allem auf Harper, der als Charakter recht eindimensional bleibt, während die Serie sich auf Kirby konzentriert, die mit mehr Komplexität aufwarten kann. Aber vor allem zieht die Serie das Zeitreiseelement konsequenter durch – Harpers Morde in verschiedenen Epochen verändern die Realität der Gegenwart, und das ist immer wieder überraschend und faszinierend.
Keine uneingeschränkte Leseempfehlung, aber in vielerlei Hinsicht ein Highlight
~ 3,5* Nachdem ich die TV-Serie mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle quasi inhaliert habe, musste ich unbedingt die Romanvorlage lesen. Der Schreibstil und die Recherchearbeit zu dem Buch sind grandios. Auch die Vielzahl an historischen Fakten haben mich sehr beeindruckt. Die Serie weicht aus kreativen Gründen allerdings stark vom Buch ab, deswegen kam beim Lesen auch keine Langeweile auf. Da es aber keinen roten Faden im klassischen Sinne gibt und sich Ort, Zeit und Perspektiven sehr schnell wechseln, fällt es ab und an schwer gedanklich mitzuhalten. Das wurde in der Serie besser gelöst. Insofern ergänzen sich Buch und Serie perfekt. Was dem einen fehlt, gleicht das andere aus und umgekehrt. Ein ungewöhnlicher, innovativer, kluger und herausfordernder Zeitreise - Thriller, mit einem gnadenlosen Serienkiller, der es sehr blutig und grausam treibt. Keine uneingeschränkte Leseempfehlung, aber in vielerlei Hinsicht ein Highlight.
Ein stabiler Thriller. Allerdings hatte ich manchmal aufgrund der vielen verschiedenen Zeitlinien nicht ganz den Überblick.
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Ganz okey
Meine Meinung dazu: Was soll ich sagen..? Also zunächst einmal klang der Klappentext unglaublich vielversprechend und spannend und das Cover hat mir soo gut gefallen! Tja.. Die Handlung hingegen war wirklich extrem seltsam.. Die ersten 50 Seiten hab ich absolut nicht verstanden, es kam mir alles sehr zusammenhangslos vor und verwirrend. Wir erleben die Handlung in unfassbar vielen verschiedenen Perspektiven, aber die Protagonisten stellen sich uns nicht erst einmal vor, nein, wir landen einfach mitten im Geschehen. Die Zeitreisen, die der Serienmörder unternimmt, die wir hier erleben, sind an sich eine grandiose Idee, jedoch springen wir so vor und zurück, dass man beim Lesen der Kapitel einfach teilweise garnicht mehr weiß, wo wir uns gerade befinden. Dann kommt hinzu, dass die Kapitel teilweise sehr kurz sind und abgehackt wirken. Ich muss sagen, dass ich Kirbys Kapitel wirklich mochte, da man diese leichter verstehen konnte und man mitverfolgen konnte, wie sie versucht den Serienmörder zu finden, dem sie entkommen konnte. Jedoch hat sich die Handlung sehr in die länge gezogen, weil so viele kleine, eigentlich unwichtige Ereignisse beschrieben werden, dass keine richtige Spannung von der Jagd aufkommt, die man eigentlich erleben sollte. Zum Schreibstil kann ich sagen, dass ich selten ein Buch gelesen habe, in dem so viel geflucht wurde, was teils schon richtig gut zu den Charakteren gepasst hat, allerdings war es manchmal eine Spur zu viel für mich. Die Morde wurden sehr detailliert beschrieben, man muss also schon Fan von blutigen Thrillern sein, dass hat mich persönlich jetzt nicht sonderlich oft gestört. Generell waren die Kapitel des Serienmörders immer recht umgangssprachlich gehalten und teilweise auch regelrecht pervers, was seine krankhafte Person natürlich wiederspiegelt. Fazit: Die Grundidee war soo gut und hatte so enorm viel Potential, aber ich habe mich wirklich ganze 12 Tage durch dieses Buch gequält, weil ich wollte, dass es mir gefällt und weil ich die Hoffnung hatte, dass es noch Spannung aufbaut. Der Schluss war dann auch tatsächlich noch mal richtig spannend, aber leider hat sich das durchkämpfenvon 400 Seiten, für ca 100 gute Seiten, nicht gelohnt. Das Buch war äußert verwirrend und leider nicht wirklich mein Fall.. Wegen dem doch ziemlich guten Ende, gebe ich dem Ganzen 2 bis 2,5 Sterne.
Ungewöhnlicher Zeitreisethriller als Buch und Serie Normalerweise bin ich eine Verfechterin der Ansicht, dass eine Verfilmung fast nie besser ist als die Buchvorlage, meist nicht mal genauso gut. Aber »Shining Girl« bringt diesen Glauben wirklich ins Wanken! Die gleichnamige Fernsehserie weicht massiv vom Buch ab, was ja nur selten eine Verbesserung darstellt – aber hier sorgen die Unterschiede für mehr Dimension und Tiefgang. Die Protagonisten Im Buch sehen wir die Geschehnisse meist aus der Perspektive des zeitreisenden Serienkillers Harper. Was für eine ungewöhnliche, spannende Idee! Was für ein Potential! Und dennoch bleibt Harper sehr eindimensional: Er ist böse, weil er nun mal böse ist, und das macht ihn in meinen Augen sehr flach. Warum ist er so fixiert darauf, Mädchen und Frauen zu finden, die auf irgendeine Weise etwas Besonderes, Strahlendes an sich haben? Warum ist er so besessen davon, dieses Strahlen auszulöschen, in dem er sie tötet? Man erfährt zu wenig über seine Beweggründe, um ihn zu einem glaubhaften, wenn auch psychisch gestörten Menschen mit echter Persönlichkeit zu machen. Die Serie verlegt den Fokus und die Perspektive auf Kirby (großartig gespielt von Elisabeth Moss), das einzige seiner Opfer, das überlebt hat, und das tut der Geschichte meines Erachtens sehr gut. Serien-Kirby ist zehn Jahre älter als Buch-Kirby, hat ihren Namen und ihr Aussehen verändert und konnte ihre traumatische Vergangenheit dadurch geheim halten. Sie ist in vielerlei Hinsicht entwurzelt; der einzige Fixpunkt in ihrem Leben ist der brutale Mordversuch, als sie noch Hochschulschülerin war. Dadurch wird ihre Suche nach der Wahrheit umso dringlicher. Harper (gespielt von Jamie Bell) bleibt auch in der Serie etwas eindimensional, obwohl ein paar abweichende Details und Entwicklungen das ein Stück weit aufbrechen, wie zum Beispiel der neue Charakter Leo, ein Freund und Kriegskamerad Harpers. Aber als Zuschauer:in hat man in Kirby eine komplexe Identifikationsfigur mit komplexen Hintergrund, die das Handlungskonstrukt mühelos tragen kann – und das fehlte mir im Buch schmerzlich. Der Sidekick Ein anderer wichtiger Charakter ist Dan, der sowohl im Buch als auch in der Serie als Reporter über den Mordversuch an Kirby vor vielen Jahren berichtet hat. Im Buch ist er inzwischen ins Ressort Sport gewechselt. Kirby, die versucht, ihren Angreifer aufzuspüren, schleicht sich als Praktikantin bei der Zeitung ein, um über Dan an die Informationen zu gelangen, die damals vielleicht nicht öffentlich bekannt wurden. In der Serie berichtet Dan (gespielt von Wagner Moura) immer noch über Verbrechen und Kirby spielt von Anfang an mit offenen Karten. In beiden Versionen ist Dan ein starker Charakter, der Kirbys Persönlichkeit gut ergänzt. Andere wichtige Charaktere erwähne ich hier absichtlich nicht, um gewisse überraschende Wendungen nicht zu verraten. Sprünge und Risse im Zeitgefüge Die Serie führt eine sehr interessante Variante der Grundidee ein: Durch Harpers Morde verändern sich hier die Zeitlinien und damit auch die Realität, und nur Kirby nimmt diese Veränderungen wahr. Ständig muss sie feststellen, dass ihre Wirklichkeit mit einem Schlag eine ganz andere ist – ihre Katze Grendel ist jetzt ihr Hund Grendel, ihr Schreibtisch auf der Arbeit steht woanders, ihre Wohnung liegt ein Stockwerk weiter oben … Für alle anderen Menschen sind diese Dinge immer schon so gewesen. Kirby schreibt die Details ihres Lebens minutiös in Notizbücher, die sie permanent aktualisiert, um den Überblick wenigstens halbwegs zu bewahren. Dass ein zeitreisender Serienkiller die Realität verändert – ein perfider Schmetterlingseffekt – ist in sich stimmig und logisch. Diese Neujustierung der Parameter des Buches macht daher durchaus Sinn und erweitert die Handlung um eine raffinierte Bedeutungsebene, für die alleine sich das Anschauen schon lohnt. Die Morde und die Opfer Die Details der Morde und die Leben der Opfer weichen in der Serie zum Teil drastisch von der Buchvorlage ab, was noch spürbarer macht, wie instabil die Realität durch Harper geworden ist. Die Serie lebt in meinen Augen davon, dass immer alles im Fluss ist; alles verändert sich in einem fort im Kielwasser dieser gnadenlosen Morde. Man könnte als Kritik an der Serie anbringen, dass sie den Fokus der Geschichte zu sehr verändert: Im Buch wird die Außergewöhnlichkeit der Frauen, die Harper auswählt, deutlich herausgestrichen, so dass die Morde im Grunde eine grausame Huldigung weiblicher Stärke und weiblichen Talents sind. Die Serie konzentriert sich dagegen ganz auf das Leben von Kirby, einer zutiefst traumatisierten Frau, deren ganzes Leben von dem, was ihr angetan wurde, aus der Bahn geworfen wurde. Die anderen Opfer bleiben eher im Hintergrund, und vor allem bleiben sie genau das: Opfer. Doch aus meiner Sicht funktioniert diese Erzählweise. Mir war als Zuschauerin ja immer klar, dass Kirby nur eines der Opfer darstellte – es ist keine Herabwürdigung der anderen Frauen, nur eine Nahaufnahme der Geschehnisse, die dem Ganzen eine andere Atmosphäre verleiht. Die Sprache Mal liest sich der Stil wirklich großartig, sowohl flüssig als auch originell und unterhaltsam, dann wieder verunglückt er in seltsam verworrenen Satzgefügen oder stolpert plump ins allzu Offensichtliche oder unnötig Ekelhafte. Leider kann ich nicht mit Sicherheit sagen, was davon der Übersetzung zuzuschreiben ist und was dem Original. Gegenüberstellung: Die Geschichte ist einfallsreich, sowohl im Buch als auch in der Serie. Das von der Serie eingeführte Element der sich verändernden Zeitlinien macht jedoch aus einer ungewöhnlichen Handlung eine wirklich herausragend intelligente und kreative. Aus meiner Sicht werden Dramaturgie und wichtige Schlüsselszenen hier auch überzeugender umgesetzt. Das Buch gibt ein rascheres Tempo vor, während die Serie sich mehr auf die schwelende Bedrohlichkeit der Atmosphäre konzentriert – beide sind auf ihre eigene Art spannend. Das Buch konzentriert sich auf den Blickwinkel des Mörders, der merkwürdig farblos bleibt, während Kirby in der Serie im Mittelpunkt steht und für mich deutlich überzeugender ist. Andere Charaktere werden in beiden Medien plausibel dargestellt, aber beide Umsetzungen sind sehr auf den jeweiligen Perspektivcharakter fixiert. Fazit Die Geschichte dreht sich um Harper, einen zeitreisenden Serienkiller, und Kirby, das einzige seiner Opfer, das je überlebt hat und nun versucht, ihn aufzuspüren, über die Jahrzehnte hinweg. So weit stimmen der Roman von Lauren Beukes aus dem Jahr 2013 und die Serienadaption aus dem Jahr 2022 überein. Doch es gibt gravierende Unterschiede, die meines Erachtens aus einem mittelmäßigen Thriller eine merklich stärkere Verfilmung machen: Der Fokus liegt im Buch vor allem auf Harper, der als Charakter recht eindimensional bleibt, während die Serie sich auf Kirby konzentriert, die mit mehr Komplexität aufwarten kann. Aber vor allem zieht die Serie das Zeitreiseelement konsequenter durch – Harpers Morde in verschiedenen Epochen verändern die Realität der Gegenwart, und das ist immer wieder überraschend und faszinierend.
Keine uneingeschränkte Leseempfehlung, aber in vielerlei Hinsicht ein Highlight
~ 3,5* Nachdem ich die TV-Serie mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle quasi inhaliert habe, musste ich unbedingt die Romanvorlage lesen. Der Schreibstil und die Recherchearbeit zu dem Buch sind grandios. Auch die Vielzahl an historischen Fakten haben mich sehr beeindruckt. Die Serie weicht aus kreativen Gründen allerdings stark vom Buch ab, deswegen kam beim Lesen auch keine Langeweile auf. Da es aber keinen roten Faden im klassischen Sinne gibt und sich Ort, Zeit und Perspektiven sehr schnell wechseln, fällt es ab und an schwer gedanklich mitzuhalten. Das wurde in der Serie besser gelöst. Insofern ergänzen sich Buch und Serie perfekt. Was dem einen fehlt, gleicht das andere aus und umgekehrt. Ein ungewöhnlicher, innovativer, kluger und herausfordernder Zeitreise - Thriller, mit einem gnadenlosen Serienkiller, der es sehr blutig und grausam treibt. Keine uneingeschränkte Leseempfehlung, aber in vielerlei Hinsicht ein Highlight.
Ein stabiler Thriller. Allerdings hatte ich manchmal aufgrund der vielen verschiedenen Zeitlinien nicht ganz den Überblick.