Seltsame Sally Diamond
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Liz Nugent, geboren 1967 in Dublin, hat für irische Radio- und Fernsehsender und für das Theater geschrieben. Bereits ihr erster Roman Die Sünden meiner Väter, erschienen 2013, wurde ein großer Erfolg und Crime Novel of the Year bei den Irish Book Awards. Auch ihre folgenden Bücher Kleine Grausamkeiten (2020), von der New York Times sofort als einer der Most Recommended Thrillers of 2020 gelistet, Auf der Lauer liegen (2022) und Skin Deep (2018) wurden mit Preisen ausgezeichnet und landeten auf den irischen Bestsellerlisten. Ihr neuer Roman Seltsame Sally Diamond (2023, dt. 2024) ist Crime Novel of the Year bei den Irish Book Awards. Nugents Romane erscheinen in fünfzehn Sprachen.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Das komplette Buch ist so seltsam wie Sally Diamond. Ich mochte es wirklich sehr, trotz der Schwere. Am Anfang dachte ich allerdings noch es wird ein Highlight werden. Leider verlor sich die Geschichte zum Ende hin etwas und einiges, was ich nicht soo schlüssig oder realistisch fand, hab ich dann auch mit nem Zähneknirschen akzeptieren müssen. Hier werden ziemlich gut ein paar Genre bedient bzw. kombiniert. Definitiv lesenswert.
Empfehlung, aber nichts für schwache Nerven
Das Buch war heftig. Gut. Verstörend. Der Schreibstil beeindruckend bildhaft, die Geschichte baut/klärt sich langsam auf. Anhand des Klappentextes rechnet man nicht wirklich mit dieser Entwicklung. Eine ganz klare Leseempfehlung.
“Entsorge mich mit dem Müll“, sagte er immer. „Wenn ich sterbe, kannst du mich einfach mit dem Müll entsorgen. Ich bin dann ja tot, für mich macht das keinen Unterschied mehr. Du wirst dir natürlich die Augen aus dem Kopf weinen.“ Er lachte, und ich lachte auch, denn wir wussten beide, dass ich mir nicht die Augen aus dem Kopf weinen würde. Ich weine nie. (Zitat aus „Seltsame Sally Diamond“ auf Seite 9)
📖 Als ihr Adoptivvater stirbt, tut Sally Diamond genau das, was er ihr aufgetragen hatte und entsorgt seine Leiche mit dem Müll. Ein Fehler, denn plötzlich interessieren sich alle für die seltsame Frau, die am liebsten für sich bleibt …. Das Buch beginnt genau mit dem Zitat von oben & wir sind gleich im Geschehen drin…. Ich liebe total die speziellen Charaktere & finde diese auch immer wieder spannend zum lesen … Sally, ist echt seltsam & man kennt sie leider nicht anderes…. durch den Tod vom Adoptivvater, der sie sehr behütet aufwachsen lies & sie somit auch sehr zurück gezogen gelebt haben, muss sie erst wieder lernen, ihre Umwelt / Mitmenschen kennen zulernen…. & langsam kommen immer wieder mehr Details von ihrer Vergangenheit & wir fangen an zuverstehen, wieso Sally so seltsam & doch eine sehr intelligente Frau ist…. Die Perspektive von Sally & ihre Gedanken dazu waren spannend. Hinzu kommt dann noch Peters Perspektive von der Vergangenheit, diese fand ich ziemlich interessant & zum Teil sehr deftig…. Nach und nach, erfahren wir die schrecklichen Geheimnisse ihrer Kindheit & so auch über ihre Adoption…. Fazit; ich hatte am Anfang gedacht, das Buch sei ein Psychothriller. Es geht auch unter Psychothriller, aber eher ruhiger & viel mehr ist der Psychologische Part stark. Wir bekommen ein Drama, leichte Komödien, die das ganze auflockern, sowie eine eigentliche Tragödie, die unter die Haut gehen… Ich mag den Schreibstil & die ganze Geschichte, zum Highlight, hat es für mich persönlich nicht gereicht, evtl, wenn ich anders an das Buch heran gegangen wäre … ein Buch, das an machen stellen, wirklich unglaublich ist mit allen Facetten & vorallem spannend die Entwicklung von Sally zu erleben…. für mich blieben leider am Schluss noch zuviele Fragen offen, die ich mir gerne beantwortet gewünscht hätte…. Schlussendlich ist es ein seltsames Buch, dass ich gerne empfehlen kann…. & sehr gerne werde ich bestimmt wieder ein Buch von der Autorin lesen … 📖

Liz Nugent gehört nun zu meinen Lieblingsautoren!
Enttäuschendes Ende…
… nach einem sehr guten ersten Drittel. Die Thriller-Story ist nicht das Problem, eher sind es die durchweg anstrengenden Charaktere. Vertane Chance, Menschen im autistischen Spektrum interessant und realistisch darzustellen.
SELTSAME SALLY DIAMOND Liz Nugent Sally ist seltsam. Entweder stellt sie sich taub oder sie spricht die Wahrheit direkt, ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, aus. Sie mag weder mit anderen Menschen reden, noch andere Leute berühren. Freunde hatte sie keine und es kam nie jemand zu Besuch. Sie war empathielos, aber nicht unglücklich, einfach nur seltsam. Sally war damals gut in der Schule. Ihre Mutter wollte, dass sie das College besucht, aber ihr Vater lehnte das ab und zog mit ihr nach dem Tode der Mutter aufs Land in die Einsamkeit. Hier versorgt sie ihn. Füttert und pflegt ihn, bis er stirbt. „Wann ist die Beerdigung“, fragte sie. ‚Ich habe gar keine Todesanzeige gesehen.“ „Es gibt keine Beerdigung", sagte ich. „Ich habe ihn selbst eingeäschert.“ „Was soll das heißen?“, fragte Mrs. Metzger, und ich erklärte ihr, ich hätte ihn in die Feuertonne gesteckt, weil er mir gesagt habe, ich solle ihn mit dem Müll entsorgen, wenn er tot sei. Es wurde still im Raum, und ich wandte mich zum Gehen […] (S.22) Plötzlich befindet sie sich im Mittelpunkt der Medien. Reporter wittern eine Story und die Polizei ermittelt. Zutage kommt ihre traumatische Kindheit, die Sally bis zu diesem Tag verdrängt hatte … Vom Klappentext erfahren wir nicht, worum es in diesem Buch geht. Ich hatte keine Ahnung, auf was für einen Psychothriller ich mich hier einlasse! Wow, was für ein Meisterwerk! Für mich war das Buch fesselnd - ein Highlight, es hat mich komplett eingesogen und erst nach der Beendigung wieder losgelassen. Ich muss mich jetzt erst einmal von den Geschehnissen erholen. Gewiss hätte der Verlag hier einige Triggerwarnungen aussprechen sollen. Meine liebe Buddyread-Partnerin konnte das Buch nicht zu Ende lesen. Fazit: Spannung pur, ein Highlight, ein MUSS für Thriller-Fans, nichts für schwache Nerven. Große Leseempfehlung. 5+/ 5 TW: Misogynie, Pädophilie, physische und psychische Gewalt, Freiheitsberaubung.

Sally ist eine ganz spezielle Protagonistin. Sie musste Erschreckendes in ihren bis dato ca. 40jährigen Leben durchmachen. Das ließ sie "schrullig", psychisch gestört und auffällig werden. Trotzdem schließt man sie ins Herz und wünscht sich für sie nur das beste. Im Laufe der Geschichte erfahren wir, was sie durchmachen musste. Das schockiert. Häusliche Gewalt in jeder Form, Missbrauch, Pädophilie, Isolation, Einsamkeit, Traumata, Bindungsängste. Dass trotz therapeutischer Hilfe, Freundschaft und eigenem Willen diese Erfahrungen das Leben weiterhin prägen und Therapie nicht ruck zuck alles verschwinden lässt, wird in einfühlsam und realistisch beschrieben. Dieser Roman weckt Mitgefühl, regt zum Nachdenken an, empört, ist spannend, gut und anschaulich geschrieben. Gern hätte ich Sally noch eine Weile begleitet, denn das Ende kam mir doch etwas schnell, passt aber perfekt zur Geschichte.
„Tatsächlich bist du einfach ein bisschen seltsam, mehr nicht. Du bist du. So einzigartig und eigen wie jeder andere Mensch auf dieser Erde“ (S.60). Ich mag sie ja, diese eigenwilligen und schrulligen Figuren, die sich jeglicher normativ geprägter Kategorisierung entziehen. Die 42-jährige Sally Diamond ist genau eine solche Figur. Mit ihrem an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Adoptivvater Thomas, einem ehemaligen Psychiater, lebt sie recht isoliert in Roscommon, Irland. Ihre Adoptivmutter ist bereits verstorben. Sally gilt als Außenseiterin, vertraut anderen Menschen nicht und zeigt einen Mangel an Empathievermögen – sie ist „sozial inkompatibel“. Einzelgängerisch und scheu stellt sie sich taub, um nicht mit anderen sprechen zu müssen. So verwundert es nicht, dass sie die scherzhafte Bemerkung ihres Vaters, ihn nach seinem Tod mit dem Müll zu verbrennen, wortwörtlich nimmt. Als Thomas im Dezember 2017 stirbt, setzt Sally diesen Wunsch tatsächlich in die Tat um. Dies rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und zwingt sie schließlich dazu, sich gesellschaftlich zu integrieren, Freundschaften zu schließen und eine Therapeutin aufzusuchen. Doch warum wurde Sally zu dem Menschen, der sie ist? Sie beginnt, peu à peu ihre Vergangenheit zu ergründen. Ein unerwartetes Paket aus Neuseeland mit einem Stoffteddy bringt Sallys Welt erneut ins Wanken und enthüllt – auch durch die Einbindung eines zweiten Erzählstrangs – ihre dunkle, unheimliche und erschütternde Familiengeschichte. „Die seltsame Sally Diamond“ behandelt inhaltlich teils sehr schwere Themen wie Pädophilie, Kidnapping, Missbrauch, häusliche Gewalt, transnationale Traumata, soziale Isolation und Einsamkeit. Doch interessanterweise hat mich das auf Gefühlsebene nicht immer ganz erreicht, und ich bin noch unschlüssig, wie ich das finden soll. Es mag am Erzählstil liegen, den ich partiell als etwas zu „auserzählt“, zu geradlinig und insbesondere bei Sally oft als zu „emotional distanziert“ empfand. Auch hinsichtlich ihrer psychischen, recht „schnellen Entwicklung“, kann ich im Hinblick auf ihre familiäre Hintergrundgeschichte nicht ganz mitgehen. Gleichzeitig passt der Stil aber auch zu ihr als Figur, die definitiv ans Herz wächst und unvergessen bleibt. Das Ende hat mich auf jeden Fall wieder vollkommen abgeholt und traurig gestimmt. Ein Roman, den ich trotz kleinerer Kritikpunkte und dem Wunsch nach einer Kürzung sehr gern empfehlen mag. Mich hat er definitiv aus einer Leseflaute geholt, war an vielen Stellen spannend und trotz der inhaltlichen Tragik mitunter auch oft sehr erfrischend und zum Schmunzeln einladend zu lesen. Mal etwas anderes!
Ein leiser Thriller
Brillante Geschichte, mit Spannung und Dramatik, ohne Hektik. Sally ist ein faszinierender und starker Charakter, der unglaublich gut in diese schockierende Geschichte passt. Wer einen klassischen Thriller erwartet wird enttäuscht werden. Ein stiller Thriller mit Herz trifft es eher. Absolute Leseempfehlung!
Inhalt: Sally Diamond lebt mit Mitte vierzig noch immer mit ihrem Vater zusammen. Sie leben recht einsiedlerisch. Als der Vater stirbt, tut sie genau das, was er ihr gesagt hat: Sie verbrennt ihn in der Gartentonne. Nun interessieren sich plötzlich alle für die zurückgezogen lebende Sally. Dadurch erfährt sie, was in ihrer frühesten Kindheit passiert ist und woran ihr jede Erinnerung fehlt … Meine Meinung: „Seltsame Sally Diamond“ ist ein ungewöhnlicher Roman - so wie seine Hauptprotagonistin. Zwischendurch denkt man, es eher mit einem Krimi oder Thriller zu tun zu haben. Die Geschichte beginnt im 1. Teil, mithin auf den ersten 70 Seiten, sehr langsam. Wir lernen Sally kennen, aus deren Sicht der 1. Teil erzählt wird. Sallys Verhalten und Denkweise kam mir wirklich sehr seltsam vor und ich wusste nicht so recht, worauf die Geschichte hinauslaufen sollte. Kurz hatte ich überlegt abzubrechen, bin dann aber dran geblieben. Im 2. Teil wechseln sich Sallys Erzählungen mit jenen Peters ab, wobei erst im Lauf der Geschichte klar wird, in welchem Verhältnis Sally und Peter zueinander stehen. Hier nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und es entwickelt sich ein guter Spannungsbogen. Allerdings bekommen wir es hier auch mit schwierigen Themen zu tun. Sallys Entwicklung im 2. Teil hat mir sehr gut gefallen und ich war etwas traurig über das Ende des Buches, aber es war stimmig und vermutlich realitätsnah. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es empfehlen.
Mehr von Liz Nugent
AlleMerkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Liz Nugent, geboren 1967 in Dublin, hat für irische Radio- und Fernsehsender und für das Theater geschrieben. Bereits ihr erster Roman Die Sünden meiner Väter, erschienen 2013, wurde ein großer Erfolg und Crime Novel of the Year bei den Irish Book Awards. Auch ihre folgenden Bücher Kleine Grausamkeiten (2020), von der New York Times sofort als einer der Most Recommended Thrillers of 2020 gelistet, Auf der Lauer liegen (2022) und Skin Deep (2018) wurden mit Preisen ausgezeichnet und landeten auf den irischen Bestsellerlisten. Ihr neuer Roman Seltsame Sally Diamond (2023, dt. 2024) ist Crime Novel of the Year bei den Irish Book Awards. Nugents Romane erscheinen in fünfzehn Sprachen.
Beiträge
Das komplette Buch ist so seltsam wie Sally Diamond. Ich mochte es wirklich sehr, trotz der Schwere. Am Anfang dachte ich allerdings noch es wird ein Highlight werden. Leider verlor sich die Geschichte zum Ende hin etwas und einiges, was ich nicht soo schlüssig oder realistisch fand, hab ich dann auch mit nem Zähneknirschen akzeptieren müssen. Hier werden ziemlich gut ein paar Genre bedient bzw. kombiniert. Definitiv lesenswert.
Empfehlung, aber nichts für schwache Nerven
Das Buch war heftig. Gut. Verstörend. Der Schreibstil beeindruckend bildhaft, die Geschichte baut/klärt sich langsam auf. Anhand des Klappentextes rechnet man nicht wirklich mit dieser Entwicklung. Eine ganz klare Leseempfehlung.
“Entsorge mich mit dem Müll“, sagte er immer. „Wenn ich sterbe, kannst du mich einfach mit dem Müll entsorgen. Ich bin dann ja tot, für mich macht das keinen Unterschied mehr. Du wirst dir natürlich die Augen aus dem Kopf weinen.“ Er lachte, und ich lachte auch, denn wir wussten beide, dass ich mir nicht die Augen aus dem Kopf weinen würde. Ich weine nie. (Zitat aus „Seltsame Sally Diamond“ auf Seite 9)
📖 Als ihr Adoptivvater stirbt, tut Sally Diamond genau das, was er ihr aufgetragen hatte und entsorgt seine Leiche mit dem Müll. Ein Fehler, denn plötzlich interessieren sich alle für die seltsame Frau, die am liebsten für sich bleibt …. Das Buch beginnt genau mit dem Zitat von oben & wir sind gleich im Geschehen drin…. Ich liebe total die speziellen Charaktere & finde diese auch immer wieder spannend zum lesen … Sally, ist echt seltsam & man kennt sie leider nicht anderes…. durch den Tod vom Adoptivvater, der sie sehr behütet aufwachsen lies & sie somit auch sehr zurück gezogen gelebt haben, muss sie erst wieder lernen, ihre Umwelt / Mitmenschen kennen zulernen…. & langsam kommen immer wieder mehr Details von ihrer Vergangenheit & wir fangen an zuverstehen, wieso Sally so seltsam & doch eine sehr intelligente Frau ist…. Die Perspektive von Sally & ihre Gedanken dazu waren spannend. Hinzu kommt dann noch Peters Perspektive von der Vergangenheit, diese fand ich ziemlich interessant & zum Teil sehr deftig…. Nach und nach, erfahren wir die schrecklichen Geheimnisse ihrer Kindheit & so auch über ihre Adoption…. Fazit; ich hatte am Anfang gedacht, das Buch sei ein Psychothriller. Es geht auch unter Psychothriller, aber eher ruhiger & viel mehr ist der Psychologische Part stark. Wir bekommen ein Drama, leichte Komödien, die das ganze auflockern, sowie eine eigentliche Tragödie, die unter die Haut gehen… Ich mag den Schreibstil & die ganze Geschichte, zum Highlight, hat es für mich persönlich nicht gereicht, evtl, wenn ich anders an das Buch heran gegangen wäre … ein Buch, das an machen stellen, wirklich unglaublich ist mit allen Facetten & vorallem spannend die Entwicklung von Sally zu erleben…. für mich blieben leider am Schluss noch zuviele Fragen offen, die ich mir gerne beantwortet gewünscht hätte…. Schlussendlich ist es ein seltsames Buch, dass ich gerne empfehlen kann…. & sehr gerne werde ich bestimmt wieder ein Buch von der Autorin lesen … 📖

Liz Nugent gehört nun zu meinen Lieblingsautoren!
Enttäuschendes Ende…
… nach einem sehr guten ersten Drittel. Die Thriller-Story ist nicht das Problem, eher sind es die durchweg anstrengenden Charaktere. Vertane Chance, Menschen im autistischen Spektrum interessant und realistisch darzustellen.
SELTSAME SALLY DIAMOND Liz Nugent Sally ist seltsam. Entweder stellt sie sich taub oder sie spricht die Wahrheit direkt, ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, aus. Sie mag weder mit anderen Menschen reden, noch andere Leute berühren. Freunde hatte sie keine und es kam nie jemand zu Besuch. Sie war empathielos, aber nicht unglücklich, einfach nur seltsam. Sally war damals gut in der Schule. Ihre Mutter wollte, dass sie das College besucht, aber ihr Vater lehnte das ab und zog mit ihr nach dem Tode der Mutter aufs Land in die Einsamkeit. Hier versorgt sie ihn. Füttert und pflegt ihn, bis er stirbt. „Wann ist die Beerdigung“, fragte sie. ‚Ich habe gar keine Todesanzeige gesehen.“ „Es gibt keine Beerdigung", sagte ich. „Ich habe ihn selbst eingeäschert.“ „Was soll das heißen?“, fragte Mrs. Metzger, und ich erklärte ihr, ich hätte ihn in die Feuertonne gesteckt, weil er mir gesagt habe, ich solle ihn mit dem Müll entsorgen, wenn er tot sei. Es wurde still im Raum, und ich wandte mich zum Gehen […] (S.22) Plötzlich befindet sie sich im Mittelpunkt der Medien. Reporter wittern eine Story und die Polizei ermittelt. Zutage kommt ihre traumatische Kindheit, die Sally bis zu diesem Tag verdrängt hatte … Vom Klappentext erfahren wir nicht, worum es in diesem Buch geht. Ich hatte keine Ahnung, auf was für einen Psychothriller ich mich hier einlasse! Wow, was für ein Meisterwerk! Für mich war das Buch fesselnd - ein Highlight, es hat mich komplett eingesogen und erst nach der Beendigung wieder losgelassen. Ich muss mich jetzt erst einmal von den Geschehnissen erholen. Gewiss hätte der Verlag hier einige Triggerwarnungen aussprechen sollen. Meine liebe Buddyread-Partnerin konnte das Buch nicht zu Ende lesen. Fazit: Spannung pur, ein Highlight, ein MUSS für Thriller-Fans, nichts für schwache Nerven. Große Leseempfehlung. 5+/ 5 TW: Misogynie, Pädophilie, physische und psychische Gewalt, Freiheitsberaubung.

Sally ist eine ganz spezielle Protagonistin. Sie musste Erschreckendes in ihren bis dato ca. 40jährigen Leben durchmachen. Das ließ sie "schrullig", psychisch gestört und auffällig werden. Trotzdem schließt man sie ins Herz und wünscht sich für sie nur das beste. Im Laufe der Geschichte erfahren wir, was sie durchmachen musste. Das schockiert. Häusliche Gewalt in jeder Form, Missbrauch, Pädophilie, Isolation, Einsamkeit, Traumata, Bindungsängste. Dass trotz therapeutischer Hilfe, Freundschaft und eigenem Willen diese Erfahrungen das Leben weiterhin prägen und Therapie nicht ruck zuck alles verschwinden lässt, wird in einfühlsam und realistisch beschrieben. Dieser Roman weckt Mitgefühl, regt zum Nachdenken an, empört, ist spannend, gut und anschaulich geschrieben. Gern hätte ich Sally noch eine Weile begleitet, denn das Ende kam mir doch etwas schnell, passt aber perfekt zur Geschichte.
„Tatsächlich bist du einfach ein bisschen seltsam, mehr nicht. Du bist du. So einzigartig und eigen wie jeder andere Mensch auf dieser Erde“ (S.60). Ich mag sie ja, diese eigenwilligen und schrulligen Figuren, die sich jeglicher normativ geprägter Kategorisierung entziehen. Die 42-jährige Sally Diamond ist genau eine solche Figur. Mit ihrem an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Adoptivvater Thomas, einem ehemaligen Psychiater, lebt sie recht isoliert in Roscommon, Irland. Ihre Adoptivmutter ist bereits verstorben. Sally gilt als Außenseiterin, vertraut anderen Menschen nicht und zeigt einen Mangel an Empathievermögen – sie ist „sozial inkompatibel“. Einzelgängerisch und scheu stellt sie sich taub, um nicht mit anderen sprechen zu müssen. So verwundert es nicht, dass sie die scherzhafte Bemerkung ihres Vaters, ihn nach seinem Tod mit dem Müll zu verbrennen, wortwörtlich nimmt. Als Thomas im Dezember 2017 stirbt, setzt Sally diesen Wunsch tatsächlich in die Tat um. Dies rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und zwingt sie schließlich dazu, sich gesellschaftlich zu integrieren, Freundschaften zu schließen und eine Therapeutin aufzusuchen. Doch warum wurde Sally zu dem Menschen, der sie ist? Sie beginnt, peu à peu ihre Vergangenheit zu ergründen. Ein unerwartetes Paket aus Neuseeland mit einem Stoffteddy bringt Sallys Welt erneut ins Wanken und enthüllt – auch durch die Einbindung eines zweiten Erzählstrangs – ihre dunkle, unheimliche und erschütternde Familiengeschichte. „Die seltsame Sally Diamond“ behandelt inhaltlich teils sehr schwere Themen wie Pädophilie, Kidnapping, Missbrauch, häusliche Gewalt, transnationale Traumata, soziale Isolation und Einsamkeit. Doch interessanterweise hat mich das auf Gefühlsebene nicht immer ganz erreicht, und ich bin noch unschlüssig, wie ich das finden soll. Es mag am Erzählstil liegen, den ich partiell als etwas zu „auserzählt“, zu geradlinig und insbesondere bei Sally oft als zu „emotional distanziert“ empfand. Auch hinsichtlich ihrer psychischen, recht „schnellen Entwicklung“, kann ich im Hinblick auf ihre familiäre Hintergrundgeschichte nicht ganz mitgehen. Gleichzeitig passt der Stil aber auch zu ihr als Figur, die definitiv ans Herz wächst und unvergessen bleibt. Das Ende hat mich auf jeden Fall wieder vollkommen abgeholt und traurig gestimmt. Ein Roman, den ich trotz kleinerer Kritikpunkte und dem Wunsch nach einer Kürzung sehr gern empfehlen mag. Mich hat er definitiv aus einer Leseflaute geholt, war an vielen Stellen spannend und trotz der inhaltlichen Tragik mitunter auch oft sehr erfrischend und zum Schmunzeln einladend zu lesen. Mal etwas anderes!
Ein leiser Thriller
Brillante Geschichte, mit Spannung und Dramatik, ohne Hektik. Sally ist ein faszinierender und starker Charakter, der unglaublich gut in diese schockierende Geschichte passt. Wer einen klassischen Thriller erwartet wird enttäuscht werden. Ein stiller Thriller mit Herz trifft es eher. Absolute Leseempfehlung!
Inhalt: Sally Diamond lebt mit Mitte vierzig noch immer mit ihrem Vater zusammen. Sie leben recht einsiedlerisch. Als der Vater stirbt, tut sie genau das, was er ihr gesagt hat: Sie verbrennt ihn in der Gartentonne. Nun interessieren sich plötzlich alle für die zurückgezogen lebende Sally. Dadurch erfährt sie, was in ihrer frühesten Kindheit passiert ist und woran ihr jede Erinnerung fehlt … Meine Meinung: „Seltsame Sally Diamond“ ist ein ungewöhnlicher Roman - so wie seine Hauptprotagonistin. Zwischendurch denkt man, es eher mit einem Krimi oder Thriller zu tun zu haben. Die Geschichte beginnt im 1. Teil, mithin auf den ersten 70 Seiten, sehr langsam. Wir lernen Sally kennen, aus deren Sicht der 1. Teil erzählt wird. Sallys Verhalten und Denkweise kam mir wirklich sehr seltsam vor und ich wusste nicht so recht, worauf die Geschichte hinauslaufen sollte. Kurz hatte ich überlegt abzubrechen, bin dann aber dran geblieben. Im 2. Teil wechseln sich Sallys Erzählungen mit jenen Peters ab, wobei erst im Lauf der Geschichte klar wird, in welchem Verhältnis Sally und Peter zueinander stehen. Hier nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und es entwickelt sich ein guter Spannungsbogen. Allerdings bekommen wir es hier auch mit schwierigen Themen zu tun. Sallys Entwicklung im 2. Teil hat mir sehr gut gefallen und ich war etwas traurig über das Ende des Buches, aber es war stimmig und vermutlich realitätsnah. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es empfehlen.