Schlafes Bruder
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Robert Schneider wurde 1961 in Bregenz geboren. Er verfasste mehrere Romane, Theaterstücke, aber auch Lyrik. Sein Debütroman »Schlafes Bruder« erschien 1992 und wurde zu einem internationalen Erfolg.
Beiträge
Würde gern 5 und 1 Stern simultan geben. Absolut grotesker Trip einer Erzählung, 8,5/10 ich hab's ein bisschen geliebt.
Das ist so ein Buch, bei welchem es nicht reicht, es ein Mal zu lesen, sondern man muss es wirklich mehrmals durchgehen, um all die Ebenen wahrzunehmen, die es ausmacht (weshalb ich sehr dankbar war für das kurze Nachwort am Ende dieser Ausgabe). Deswegen ist es auch schwierig, es zu bewerten! Auf jeden Fall war das Buch ganz anders als ich erwartet habe (im Klappentext sowie am Anfang gibt es ja großes absichtliches Foreshadowing) und ich dachte, es wird mehr um Musik und Liebe gehen, aber es war nicht ganz so! Vor allem dank dem Schreibstil und dem Setting wird man, obwohl das Buch 1992 veröffentlicht wurde, in eine ganz andere, altertümliche, skurrile Welt mitgenommen und verfolgt das Leben von Elias Alder mit all seinen Sonderlichkeiten. Eigentlich würde ich wenn ich könnte 3,9 Sterne geben, da ich, wie gesagt, bestimmt noch nicht alles was in diesem Buch steckt entdeckt habe. Aber schließlich sind Bücher nicht ohne Grund Klassiker.
Die Schreibweise ist altbacken, was aber in die Zeit, in die die Handlung fällt, gut reinpasst.. ansonsten musisch angehaucht.. kann man lesen, aber muss man nicht 🤷♀️
Österreich 1803: Schon bei seiner Geburt in dem abgelegenen Bergdorf Eschberg ist Johannes Elias Adler seinen Mitmenschen unheimlich – auch seinen eigenen Eltern. Etwas stimmt nicht mit ihm, unter anderem schreit er nicht. Als er fünf Jahre alt ist, schleicht Elias sich eines Nachmittags zum Bach – da passiert es: Ihm offenbart sich die gesamte Schöpfung in Form von Geräuschen, nicht nur ist sein Gehör fortan perfekt, sondern auch seine Stimme ist plötzlich tief wie die eines Erwachsenen, er kann Stimmen nachahmen und seine Augen sind gelb geworden. Kein Wunder, dass der Junge allen jetzt noch viel unheimlicher erscheint. Doch noch etwas hat Elias bei diesem “Erwachen” gehört: den Herzschlag eines ungeborenen Kindes, von dem er weiß, dass es sein Schicksal ist, es zu lieben. Es ist bestimmt schon mehr als 10 Jahre her, dass ich die Verfilmung von Robert Schneiders Debüt gesehen habe. Ich erinnere mich nicht mehr an Vieles, aber düster und etwas merkwürdig kam er mir vor. Nach ein paar Seiten des Lesen hatte ich mich an die ungewöhnliche Sprache und das alte Vokabular gewöhnt (habe ein paar Mal Wikipedia zu Hilfe genommen) und konnte flüssig weiterlesen. Überrascht hat mich der schwarze Humor, der vor allem die erste Hälfte des Romans durchzieht und der mir großes Vergnügen bereitet hat. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob dieser Humor auch in der Verfilmung präsent war. Im weiteren Verlauf des Buchs wird der Humor etwas weniger, doch der Lesegenuss bleibt schon angesichts des meisterhaften Sprachstils von Robert Schneider erhalten. Dieses Buch ist sowohl sprachlich als auch inhaltlich und in der Charakterzeichnung so originell, dass ich ihm nur die Top-Wertung geben kann – es setzt sich in dieser Hinsicht deutlich von 4-Sterne-Büchern und auch von vielen 5-Sterne-Büchern ab. Auf das Mysterium, dessen Zeuge der Leser wird, muss man sich einlassen, es wird sicher auch Leser geben, die damit nichts anfangen können. Der fulminante Höhepunkt der Geschichte ist Elias’ mehrstündige Improvisation an der Domorgel, die Schneider absolut atemberaubend beschreibt. Ein ganz und gar ungewöhnliches, erstaunliches Buch – ein Meisterwerk.
Lieblingsbuch auf Ewig
Sehr speziell, aber ich liebe es!
Sehr beeindruckend und faszinierend...
Meine Bewertung dieses Romans ist definitiv zweigeteilt: Ginge es um das pure Lesevergnügen und den "Unterhaltungswert" von Schlafes Bruder, so würde ich bestimmt nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Allerdings fasziniert mich an diesem Roman andererseits die sorgfältig "konstruierte" Sprache und Erzählstimme, die zwar nicht unbedingt meinem eigenen Geschmack entsprechen aber meiner Meinung nach lobenswert sind. Außerdem berührt mich der Kern der Geschichte, der eine ganz besondere Sichtweise auf das Schicksal und die Liebe eröffnet. Beides würde ich mit 5 Sternen bewerten. Da aber beides in einem Roman zusammenfließt, ergeben sich so für mich 4 Sterne.
Dieses Buch hat mir meine Mutter ans Herz gelegt. Sie hat erzählt, dass sie dieses Buch geliebt hat, als sie in meinem Alter war. Also musste ich das natürlich auch lesen! Ihre Beschreibung klang schon mal wirklich vielversprechend (auch wenn sie ziemlich voll mit Spoilern war), also hab ich den Roman gleich aus ihrem Regal geklaut und ein bisschen hineingeschmökert. Wer mir auf Goodreads folgt, hat vielleicht gesehen, dass ich relativ lang für dieses Buch gebraucht habe und immer wieder andere Bücher vorgezogen und zwischendrin gelesen habe. Normalerweise ist das kein gutes Zeichen. Doch in diesem Fall hat sich die Qualität des Buches gerade so gezeigt. Ich musste das Buch zwischendurch immer wieder weglegen, weil ich bei Rezensionsexemplaren und Klassikern für die Uni weiterlesen musste, um meinen Zeitplan nicht durcheinander zu bringen. Ich weiß: Da ist es dann immer total gefährlich, dass man nicht mehr ins Buch zurückfindet und dann abbricht, obwohl das Buch eigentlich ganz gut wäre. Hier war das ganz anders. Der Roman zog mich jedes Mal aufs Neue in seinen Bann, wenn ich das Buch wieder aufschlug. In diesem Buch geht es um Johannes Elias Alder, der die meiste Zeit einfach Elias genannt wird. Er ist schon von Geburt an ein seltsames Kind. Er hat gelbe Augen, altert zu schnell, hat ein perfektes Gehör und selbst das ist noch untertrieben. Er ist ein musikalisches Genie, kann seine Stimme so weit verändern, dass er sogar mit Fledermäusen und so kommunizieren kann und könnte wohl mit jedem Instrument wahre Wunder vollbringen. Blöd nur, dass er im 19. Jahrhundert in einem Vorarlberger Dorf lebt, in dem man allem, was irgendwie von der Norm abweicht, eher abweisend gegenübersteht. Der Roman hat mich auf jeder Seite von Neuem überrascht. Entweder durch Plottwists, die ich nicht vorhergesehen habe oder durch geniale Entscheidungen, die den Schreibstil betreffen. Bis zur letzten Seite habe ich vieles absolut nicht erwartet. Ich kann es euch nicht oft genug sagen: Der Schreibstil ist das absolute Highlight dieses Buches. Er ist absolut gewaltig. Ich liebe ihn! Mein Fazit? Absolut empfehlenswert! Dieses Buch müsst ihr einfach kennen!
In Schlafes Bruder geht es um die Lebensgeschichte eines jungen Mannes, der Anfang des 19. Jahrhunderts in einem kleinen Ort in Österreich aufwächst. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Die Handlung empfand ich als relativ belanglos, zum Teil absurd und ich versteh noch nicht so ganz, was ich daraus für mich mitnehmen kann. Die Sprache hingegen habe ich sehr geliebt. Sie wirkt sehr altertümlich, so als sei das Buch genau in dieser Zeit geschrieben worden.
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Autorenbeschreibung
Robert Schneider wurde 1961 in Bregenz geboren. Er verfasste mehrere Romane, Theaterstücke, aber auch Lyrik. Sein Debütroman »Schlafes Bruder« erschien 1992 und wurde zu einem internationalen Erfolg.
Beiträge
Würde gern 5 und 1 Stern simultan geben. Absolut grotesker Trip einer Erzählung, 8,5/10 ich hab's ein bisschen geliebt.
Das ist so ein Buch, bei welchem es nicht reicht, es ein Mal zu lesen, sondern man muss es wirklich mehrmals durchgehen, um all die Ebenen wahrzunehmen, die es ausmacht (weshalb ich sehr dankbar war für das kurze Nachwort am Ende dieser Ausgabe). Deswegen ist es auch schwierig, es zu bewerten! Auf jeden Fall war das Buch ganz anders als ich erwartet habe (im Klappentext sowie am Anfang gibt es ja großes absichtliches Foreshadowing) und ich dachte, es wird mehr um Musik und Liebe gehen, aber es war nicht ganz so! Vor allem dank dem Schreibstil und dem Setting wird man, obwohl das Buch 1992 veröffentlicht wurde, in eine ganz andere, altertümliche, skurrile Welt mitgenommen und verfolgt das Leben von Elias Alder mit all seinen Sonderlichkeiten. Eigentlich würde ich wenn ich könnte 3,9 Sterne geben, da ich, wie gesagt, bestimmt noch nicht alles was in diesem Buch steckt entdeckt habe. Aber schließlich sind Bücher nicht ohne Grund Klassiker.
Die Schreibweise ist altbacken, was aber in die Zeit, in die die Handlung fällt, gut reinpasst.. ansonsten musisch angehaucht.. kann man lesen, aber muss man nicht 🤷♀️
Österreich 1803: Schon bei seiner Geburt in dem abgelegenen Bergdorf Eschberg ist Johannes Elias Adler seinen Mitmenschen unheimlich – auch seinen eigenen Eltern. Etwas stimmt nicht mit ihm, unter anderem schreit er nicht. Als er fünf Jahre alt ist, schleicht Elias sich eines Nachmittags zum Bach – da passiert es: Ihm offenbart sich die gesamte Schöpfung in Form von Geräuschen, nicht nur ist sein Gehör fortan perfekt, sondern auch seine Stimme ist plötzlich tief wie die eines Erwachsenen, er kann Stimmen nachahmen und seine Augen sind gelb geworden. Kein Wunder, dass der Junge allen jetzt noch viel unheimlicher erscheint. Doch noch etwas hat Elias bei diesem “Erwachen” gehört: den Herzschlag eines ungeborenen Kindes, von dem er weiß, dass es sein Schicksal ist, es zu lieben. Es ist bestimmt schon mehr als 10 Jahre her, dass ich die Verfilmung von Robert Schneiders Debüt gesehen habe. Ich erinnere mich nicht mehr an Vieles, aber düster und etwas merkwürdig kam er mir vor. Nach ein paar Seiten des Lesen hatte ich mich an die ungewöhnliche Sprache und das alte Vokabular gewöhnt (habe ein paar Mal Wikipedia zu Hilfe genommen) und konnte flüssig weiterlesen. Überrascht hat mich der schwarze Humor, der vor allem die erste Hälfte des Romans durchzieht und der mir großes Vergnügen bereitet hat. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob dieser Humor auch in der Verfilmung präsent war. Im weiteren Verlauf des Buchs wird der Humor etwas weniger, doch der Lesegenuss bleibt schon angesichts des meisterhaften Sprachstils von Robert Schneider erhalten. Dieses Buch ist sowohl sprachlich als auch inhaltlich und in der Charakterzeichnung so originell, dass ich ihm nur die Top-Wertung geben kann – es setzt sich in dieser Hinsicht deutlich von 4-Sterne-Büchern und auch von vielen 5-Sterne-Büchern ab. Auf das Mysterium, dessen Zeuge der Leser wird, muss man sich einlassen, es wird sicher auch Leser geben, die damit nichts anfangen können. Der fulminante Höhepunkt der Geschichte ist Elias’ mehrstündige Improvisation an der Domorgel, die Schneider absolut atemberaubend beschreibt. Ein ganz und gar ungewöhnliches, erstaunliches Buch – ein Meisterwerk.
Lieblingsbuch auf Ewig
Sehr speziell, aber ich liebe es!
Sehr beeindruckend und faszinierend...
Meine Bewertung dieses Romans ist definitiv zweigeteilt: Ginge es um das pure Lesevergnügen und den "Unterhaltungswert" von Schlafes Bruder, so würde ich bestimmt nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Allerdings fasziniert mich an diesem Roman andererseits die sorgfältig "konstruierte" Sprache und Erzählstimme, die zwar nicht unbedingt meinem eigenen Geschmack entsprechen aber meiner Meinung nach lobenswert sind. Außerdem berührt mich der Kern der Geschichte, der eine ganz besondere Sichtweise auf das Schicksal und die Liebe eröffnet. Beides würde ich mit 5 Sternen bewerten. Da aber beides in einem Roman zusammenfließt, ergeben sich so für mich 4 Sterne.
Dieses Buch hat mir meine Mutter ans Herz gelegt. Sie hat erzählt, dass sie dieses Buch geliebt hat, als sie in meinem Alter war. Also musste ich das natürlich auch lesen! Ihre Beschreibung klang schon mal wirklich vielversprechend (auch wenn sie ziemlich voll mit Spoilern war), also hab ich den Roman gleich aus ihrem Regal geklaut und ein bisschen hineingeschmökert. Wer mir auf Goodreads folgt, hat vielleicht gesehen, dass ich relativ lang für dieses Buch gebraucht habe und immer wieder andere Bücher vorgezogen und zwischendrin gelesen habe. Normalerweise ist das kein gutes Zeichen. Doch in diesem Fall hat sich die Qualität des Buches gerade so gezeigt. Ich musste das Buch zwischendurch immer wieder weglegen, weil ich bei Rezensionsexemplaren und Klassikern für die Uni weiterlesen musste, um meinen Zeitplan nicht durcheinander zu bringen. Ich weiß: Da ist es dann immer total gefährlich, dass man nicht mehr ins Buch zurückfindet und dann abbricht, obwohl das Buch eigentlich ganz gut wäre. Hier war das ganz anders. Der Roman zog mich jedes Mal aufs Neue in seinen Bann, wenn ich das Buch wieder aufschlug. In diesem Buch geht es um Johannes Elias Alder, der die meiste Zeit einfach Elias genannt wird. Er ist schon von Geburt an ein seltsames Kind. Er hat gelbe Augen, altert zu schnell, hat ein perfektes Gehör und selbst das ist noch untertrieben. Er ist ein musikalisches Genie, kann seine Stimme so weit verändern, dass er sogar mit Fledermäusen und so kommunizieren kann und könnte wohl mit jedem Instrument wahre Wunder vollbringen. Blöd nur, dass er im 19. Jahrhundert in einem Vorarlberger Dorf lebt, in dem man allem, was irgendwie von der Norm abweicht, eher abweisend gegenübersteht. Der Roman hat mich auf jeder Seite von Neuem überrascht. Entweder durch Plottwists, die ich nicht vorhergesehen habe oder durch geniale Entscheidungen, die den Schreibstil betreffen. Bis zur letzten Seite habe ich vieles absolut nicht erwartet. Ich kann es euch nicht oft genug sagen: Der Schreibstil ist das absolute Highlight dieses Buches. Er ist absolut gewaltig. Ich liebe ihn! Mein Fazit? Absolut empfehlenswert! Dieses Buch müsst ihr einfach kennen!
In Schlafes Bruder geht es um die Lebensgeschichte eines jungen Mannes, der Anfang des 19. Jahrhunderts in einem kleinen Ort in Österreich aufwächst. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Die Handlung empfand ich als relativ belanglos, zum Teil absurd und ich versteh noch nicht so ganz, was ich daraus für mich mitnehmen kann. Die Sprache hingegen habe ich sehr geliebt. Sie wirkt sehr altertümlich, so als sei das Buch genau in dieser Zeit geschrieben worden.